Hallo manu2013,
herzlich willkommen im Forum
Ich denke es ist dir im Grunde selbst klar, dass es ziemlich unsinnig ist, an drei Tagen nacheinander zu trainieren und dann eine Pause von vier Tagen einzulegen. Ich will dir kurz erläutern, was da geschieht: Du trainierst Freitag: Dein Körper ermüdet, kann sich aber von Freitag auf Samstag teilweise erholen. Du trainierst Samstag wieder, aber nur mit einem teilerholten Körper: Nach diesem Training bist du ausgelutscht und brauchst nur noch eins: Ruhe und Erholung. Dann trainierst du Sonntag wieder: Der Energiestoffwechsel stellt kaum Leistung zur Verfügung. Das ist, als hättest du deinem Auto die Hälfte der PS geklaut. Du trainierst also letztlich völlig umsonst. Dabei kommt nichts rüber. Allerdings ist nach zwei Trainingstagen auch dein Bewegungsapparat strapaziert. Der konnte sich nämlich noch viel weniger erholen, wie dein Energiestoffwechsel. Vor allem Bänder, Sehnen und Gelenke stehen unter Stress. Und auf diesen Stress setzt du jetzt noch eine dritte Trainingseinheit. Kann gut gehen, muss aber nicht und wenn du das nur lange genug so betreibst - über Wochen - wird es irgendwann zwicken.
Also erstens rennst du mindestens eine Trainingseinheit sinnlos durch die Gegend, weil kein Trainingseffekt dabei rüber kommt (Training = Belastung + Erholung!!! Ohne Erholung wirkt Training nicht!). Zweitens gehst du mittel- bis langfristig ein extrem hohes Verletzungsrisiko ein.
Das war's aber noch nicht. Denn jetzt kommen vier Tage ohne Ausdauertraining. In diesen vier Tagen verlierst Ausdauer. Nach meiner Einschätzung den größten Teil dessen, was du dir am Freitag und Samstag erarbeitet hast. Das "Training" einer Woche bleibt also weitgehend ohne Wirkung. Wenn überhaupt, geht es von Woche zu Woche nur minimal voran. Wenn du nach einem Trainingsplan vorgehst, dann fußt der aber auf einem Trainingserfolg der Vorwoche. Der baut darauf auf, dass du wie vorgesehen trainierst und Erfolg hast. Entsprechend steigert sich die Belastung, der du aber nicht gerecht werden kannst, weil deine Trainingswochen keinen oder nur minimalen Ausdauergewinn bringen.
Nun ist jeder Läufer ein Individuum. Was ich dir oben beschrieben habe sind Gesetzmäßigkeiten der Trainingslehre, an denen keiner vorbei kommt. Solltest du trotz dieser unsinnigen Belastungsverteilung in der Woche gewisse Erfolge verzeichnen, dann liegt das möglicherweise an einer ausgesprochenen Begabung. Außerdem kommt dir deine Jugend zustatten (das vor allem im Bereich des Verletzungsrisikos, das bei älteren Läufern, die sich so verhalten, noch wesentlich höher wäre).
Ich verstehe natürlich, wenn dein Beruf dich schafft und du den Gedanken an Training unter der Woche nicht denken magst. Mache dir aber klar, dass mindestens ein Trainingstag am Dienstag oder Mittwoch, plus Training am Freitag und Sonntag die einzig sinnvolle Lösung ist. Wenn du beim Training unter der Woche den Tempoanteil setzt (Tempodauerlauf, Fahrtspiel oder Intervalltraining), dann wird dich dieses Training zeitlich am wenigstens kosten.
Von deiner beruflichen Tätigkeit hast du so gut wie keinen Nutzen hinsichtlich der Laufausdauer. Entweder schulst du Kraft oder Kraftausdauer oder eben auch eine extreme Langzeitausdauer durch die Arbeit über den ganzen Tag. Der Teil den du brauchst, nämlich Ausdauer im Bereich 30 min bis 1 h (bzw. die Reizsetzung für den Energiestoffwechsel in diesem Bereich), wird durch deine Arbeit nicht berührt.
Alles Gute
Gruß Udo