
Ein Zehn Kilometer Lauf stand an
Donnerstag, spätnachmittag ... 28 Grad im Schatten, kurz vor 18,00 Uhr bin ich losgelaufen. Der erste KM wurde in 5:45 absolviert. Hui, dachte ich. Nicht ganz so flott, ist ziemlich warm. Will ja nicht "einbrechen". Der zweite KM wurde mit 11:50 gemessen. Dann kam ein giftiger Anstieg. Gute 600 mtr. steil bergauf, klappte aber ganz gut. Bei KM 3hatte ich dann genau 18:00 Minuten. Da dachte ich zum ersten Mal darüber nach: "Hey, mit ein wenig Glück kann ich die 10 KM unter 60 Minuten laufen". Ich lief weiter meinen Stiefel runter, schnurgerade und stupide "mein" Tempo. Natürlich bewegte ich mich im oberen Leistungssegment, aber ohne mich zu übernehmen. KM 4 zeigte genau 24:00 Minuten an. Ich war baff. Was war los ?? Ich hatte die 6.00 Minuten pro KM regelrecht "angenagelt".
Dann machte ich einen Fehler, ich gab noch etwas mehr Gas, versuchte noch mehr Tempo zu machen. Grund dafür: Bei der 5 KM Marke wollte ich einen großen Schluck Wasser trinken, dafür aber nicht die Uhr anhalten. Ich kann nur im Stehen oder im ganz langsamen Gehen trinken, deswegen würde ich sicher gute 15 Sekunden verlieren. Diese 15 Sekunden wollte ich nun gutmachen.
Das klappte NICHT. Nach ca. 4,5 KM bekam ich ziemlich schmerhafte Seitenstiche. Zum ersten überhaupt seitdem ich wieder laufe. Habe ich sonst NIE was mit am Hut. Das war eindeutig, ich war einfach viel zu schnell für meinen jetzigen Leistungsstandard. OK, ... GEHEN, mindestens eine Minute gehen ... dabei tief ein- und ausatmen. Mir kam das wie eine Ewigkeit vor, war aber wirklich nur eine Minute. In diesem Zeitraum trank ich auch einen großen Schluck des mitgebrachten Wassers. Die Uhr lief weiter, die hatte ich natürlich NICHT angehalten.
Ich lief nun weiter Richtung KM 5, die erreichte ich mit einer Zeit von 30:30 min. Holla, gar nicht SO viel verloren. Ich dachte an den Rückweg, da geht es den gleichen Berg ja auch wieder runter. Die besagten 600 mtr. DA kann ich Zeit gutmachen. Also, es ist noch nicht zu Ende.
Ich lief weiter mein Tempo. Am oberen Anschlag war ich schon, aber ohne dabei aus der Puste zu kommen. KM 6 begrüßte mich mit einer 36:30, KM 7 mit einer 42:20. Dann kam das 600 mtr. steile Stück bergab. Da gab ich natürlich richtig Gas und holte einiges raus, KM 8 wurde mit 47:44 bemessen. Damit lag ich nun wieder auf Kurs, die letzten beiden flachen KM mußte ich jetzt "nur" noch im 6:00 Min. Schnitt laufen. Das fiel aber mittlerweile schwer, schließlich lief ich bereits 8 KM im oberen Level. Auf die 9 KM Marke war ich gespannt, es zog sich wie Gummi ... endlich kam sie ... und ?? 53:20 Min. Wow !! Das muss doch jetzt klappen, jetzt bloß nicht verkrampfen. Weiter, immer weiter ... der letzte Kilometer wurde immer länger, er schien kein Ende zu nehmen. Dann im Ziel, was zeigt die Uhr ? 59:21 Minuten. 10 KM unter einer Stunde. Zum ersten Mal seit vielen Jahren ist mir dies wieder gelungen. Ich bekam den ganzen Abend mein Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht !! Ich war nicht nur zufrieden wie sonst nach guten Läufen. Nein, zum ersten Mal seitdem ich wieder laufe war ich sogar richtig stolz auf mich. Eine "Schallmauer" durchbricht man nicht alle Tage. Das war für mich persönlich so etwas wie ein Meilenstein.
Das Grillfleisch und die drei Flaschen Kölsch light hinterher hatte ich mir redlich verdient !! Zugegebenermaßen war ich ziemlich müde und kaputt.
Heute morgen bemerkte ich erneut müde Beine. Na, dann gehe ich die halt ausschütteln. Also, habe ich noch 8 gemütliche KM in 53:45 hinter mich gebracht. Die Zeit war mir völlig egal. Heute wollte ich nur vor mich hinzockeln, was auch gelang ;-)
Das waren 2 gute Tage !!!


ein wenig schwer zu erkennen ... aber die 59:21 steht !!
Mein Weg zum "Läufer"
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