Hi Mitch!
Original von Mitch-X:
Wenn man zu jeder nur möglichen Risikogruppe gehört, dann ist eine ärztliche Untersuchung nicht nur sinnvoll, sondern absolut notwendig! Auch wenn ich mich nicht krank gefühlt habe. Ich bin da jetzt nicht nur deshalb zum Arzt, sondern hab das mal so nebenbei angesprochen ... nachdem er mich auf meinen BMI von doch über 32 aufmerksam gemacht hat! ;)
Autsch
Und da man von außen nicht in ein Herz reinsehen kann, hat er mir ein Belastungs-EKG empfohlen und dann auch gemacht -> alles OK.
Super. Und in dem Punkt sind wir uns ja auch einig.
Wenn ich auf einiges etwas abwehrend reagiere, liegt das an weit verbreiteten naiven Vorstellungen, die Du so sicher nicht teilst, an die ich mich aber erinnert fühlte. Anderswo habe ich neulich gelesen: "Meine Freundin meint ich brauche eine Pulsmessuhr, weil ich sonst mein Herz überanstrengen würde und nicht so viel Fett abbaue." Die Sache mit dem Fett lassen wir jetzt mal gleich. Aber: Das Herz überanstrengen? Bei einem gesunden Menschen schaltet das Gehirn (wie auch immer) die Beine ab, bevor das Herz Schaden nimmt.
BTW: Bei einem Kollegen wurde bei der Gelegenheit festgestellt, dass er eine noch nicht ausgeheilte Herzmuskelentzündung hatte. Wenn der sich zu sehr belastet hätte, wäre er tot umgefallen! Der ist übrigens deutlich jünger und hat von der Herzmuskelentzündung so gut wie nichts gemerkt.
Was hat er denn gemerkt? Wäre interessant zu wissen, um selber vorsichtiger sein zu können.
Das heißt, es wird ein Belastungs-EKG gemacht, um zu sehen, ob da irgendwelche Auffälligkeiten sind? Das fände ich sinnvoll, auch wenn ich davon gar keine Ahnung habe. Sollte es aber um eine Leistungsdiagnostik gehen, fände ich es immer noch Quatsch.
Warum sollte eine Leistungsdiagnostik Quatsch sein? Unnötig könnte ich noch angehen lassen ... aber Quatsch? Nicht so voreilig, mein Sohn!

)
Weil die Gefahr besteht, dass man dabei Zahlen erhält, denen man zu viel Gewicht beimisst. Man liest ja immer wieder, man erhalte damit `seine genauen Werte`. Um einen Wert genau bestimmen zu können, muss der aber erst einmal genau definiert sein, und das ist hierbei gar nicht der Fall.
Wie ich weiter oben geschrieben hab: Jeder kann seine Gründe für Dinge haben, die ein anderer ohne genauere Informationen nicht nachvollziehen kann. Ich mach die Leistungsdiagnostik aus zwei Gründen: Erstens bin ich ein ziemlich starker Raucher und die Leistungsdiagnostik ermittelt ja nicht nur die max. HF, sondern auch die Funktionsfähigkeit der Lunge ... was in meinem Fall sicher kein Fehler ist!
Was bringt Dir das Ergebnis? Dass es besser wäre, nicht zu rauchen, weißt Du auch so.
Wenn du die LD nicht machst, um irgendwelche Bereiche festzulegen, sondern um bei regelmäßiger Wiederholung die Veränderungen zu protokollieren, dann sehe ich ein, dass sie hilfreiche Ergebnisse bringen kann. Wobei ich Dir wünsche, dass die Verbesserungen nicht nur messbar, sondern auch spürbar sein werden. ;)
Und zweitens will ich gerne alles genau wissen!

) schriftlich, fünffach!
Fragt sich halt, was es da Interessantes gibt, das genau zu messen wäre.
Da Du ja anscheinend das Geld hast, hoffe ich, dass die Untersuchung mit Atemgasanalyse ist, da misst man so weit ich weiß wenigstens etwas, dem man tatsächlich eine physiologische Bedeutung zuschreiben kann. Eine reine Laktatmessung scheint mir hingegen immer mehr ziemlich sinnfrei zu sein. Mit dem Laktat scheint es mir zu sein wie mit der HF: Man misst es nicht, weil es besonders bedeutsam wäre, sondern weil es relativ leicht zu messen ist.
Nur weil man Leistungsdiagnostiken für gutes Geld machen lassen kann, heißt das ja noch lange nicht, dass das, was da gemahct wird, wissenschaftlich fundiert ist. Noch weniger heißt es, dass die, die es machen, diese Dinge wirklich verstehen.
Aber im ernst, ich möchte gerne jetzt zu Beginn meiner Läuferkarriere einen Status Quo haben, den ich dann in einem Jahr auch mal vergleichen kann ... objektiv!
Ok. Ich könnte jetzt natürlich einwenden, dass es schwer ist, Lebensqualität objektiv zu messen, aber ich gebe zu, dass ich es sicher auch interessant fände, ein paar Kurven oder Zahlenreihen nebeneinander zu legen.
Es gab dann auch noch ein paar andere Alibis ... ähhhh ... Gründe für die Polar ;)
Wie gesagt: Ich habe absolut nichts gegen Technikspielzeug.
Nicht vergessen: Ich bin Laufanfänger! Will sagen, ich bin noch gar nicht genug gelaufen, um überhaupt mal den Unterschied zwischen langsam und schnell zu erkennen ... ich bin noch viel zu viel mit Atmen und Schwitzen beschäftigt!

) Das Langsamlaufen geht sicher auch ohne Pulser ... aber wie langsam ist langsam? ;)
Zunächst einmal ist langsam so, dass Du ankommst, schnell so, dass Du nicht ankommst. Zu lernen, das einzuschätzen ist sicher in jedem Fall hilfreich, und auch etwas, von dem ich annehme, dass der menschliche Körper dazu sogar eingebaute Programme hat. Wobei die besser funktionieren, als einem als Sportler manchmal recht ist: Sie sagen einem nämlich, man solle zu langsam laufen. Ich habe gestern einen langen Lauf gemacht und war vorrher auch halbwegs erholt. Trotzdem fühlte er sich nach der Hälfte schon wieder anstrengender an als das bei dem Tempo sein sollte. Ich glaube, der Körper schaltet da einfach auf lange Belastung um. Das ist natürlich sehr spekulativ. Und es kann bei Dir noch nicht ganz so funktionieren, weil Dein Körper wahrscheinlich `Gehen!` signalisieren würde, während Du darauf bestehst, die Strecke zu laufen ;)
Mit anderen Worten: Ohne eine für mich objektive Bezugsgröße kann ich das nicht quantifizieren ... noch nicht!
Schwieriger wird es, wenn man problemlos in der Lage ist, gewünschte Strecken durchzulaufen. Da behauptet einer vielleicht, er würde das immer locker tun, man kann das aber nicht recht glauben. Hierzu wäre es dann tatsächlich nützlich objektive Kriterien zu haben, mit denen man die Belastungsintensität bei verschiedenen Personen miteinander vergleichen kann. Das hört sich mit der HF zunächst sehr verlockend an, aber leider ist die Festlegung von Intensitätsbereichen via HF dann doch nicht so einfach, wie es zunächst erscheint.
Oder anders: Ich kann nur langsam laufen, weil ich eine Größe hab, die mir sagt, wie langsam. Das Körpergefühl wird sich schon noch einstellen ... jedoch bis dahin brauch ich irgendwie einen Bezug, ansonsten wird das nichts (schon mehrfach getestet in den letzten Jahren).
Dann sage ich jetzt ganz pragmatisch: Wenn`s hilft...
Das habe ich heute früh gesehen. Ich bin normal losgelaufen, dann gings bergab ( -> schneller gelaufen) für gut 1,5 km, dann wieder bergauf für 1 km. Ich hab mal absichtlich nicht auf den Pulser geschaut, danach aber festgestellt, dass ich bergauf natürlich nicht mit der Geschwindigkeit runter bin -> hoher Puls -> hohe Belastung. Was ja nicht grundsätzlich verkehrt ist, bei mir dann aber schon zu einem Problem werden kann, weil ich zu dem Zeitpunkt noch gut 4,5 km vor mir hatte mit einigen weiteren, kleineren Steigungen und ich durchlaufen wollte.
Es ist sicher interessant, sich hinterher die Berge in der Pulskurve anzuschauen, aber eigentlich hätte auch nichts dagegen gesprochen, bergan zu gehen. Bis auf...
Was ich heute übrigens auch zum ersten mal geschafft habe (7 km in 55 min. ... bin ganz stolz auf mich!

))
...das Erfolgserlebnis, das Du dann jetzt nicht so gehabt hättest. Glückwunsch!
Übrigens: Wenn ich Treppen steigen muss, merke ich auch eine Anstrengung, trotz BMI 21,x und bisher 2800 Laufkilometern in diesem Jahr.
Das mit dem Körpergefühl ist IMHO eine genauso individuelle Sache wie das Atmen. Einer hat`s von Haus aus drauf, der andere wird es nie bekommen.
Wer das Atmen nicht lernt, wirtd aber nicht alt. ;)
Vergleich: Ich bin ein Computerfuzzi und werde es wohl nie verstehen, dass es Menschen gibt, die die Funktionsweise eines Explorers nie verstehen werden und trotzdem gut leben können!

)
Ich weiß nicht, ob ich irgendein Fuzzi bin, aber ich verstehe vor allem nicht, wie man freiwillig IE und Konsorten benutzen kann.
Deswegen bin ich der Meinung, man sollte nicht grundsätzlich von technischem SchnickSchnack abraten und/oder es verteufeln ... so von wegen "... nur das pure Laufen ist richtiges Laufen!"
Tu ich gar nicht. Ich ärgere mich nur, wenn einige Leute Geld damit verdienen, anderen Leuten einzureden, man könne ohne Hilfsmittel nicht vernünftig laufen. Vor allem, wenn der erste Laufboom in einer Zeit stattgefunden hat, als es diese Hilfsmittel noch gar nicht gab.
Bis ich mal die Natur so richtig geniessen kann, vergehen schon noch ein paar Wochen ... ich konzentriere mich noch auf zu viele Dinge, die eigentlich automatisch gehen sollten. Aber damit sie automatisch ablaufen, braucht man Übung und die bekommt man nur, wenn man dranbleibt ... und nicht nach einer Woche völlig überlastet aufhört. Und deshalb brauche ich einfach das eine oder andere Hilfsmittel. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es andere gibt, denen es ähnlich geht!
Vor allem scheinst Du die Hilfsmittel ja vernünftig einzusetzen, was ich nicht für den Regelfall halte. Der scheint mir eher zu sein: "Ich habe mir eine Pulsuhr gekauft, was muss ich denn da jetzt einstellen?"
Schöne Fortschritte weiterhin!
Carsten