RheinBergRoller hat geschrieben:Ich habe dein Posting inzwischen mehrfach gelesen. Ich werde das Gefühl nicht los, du willst dich irgendwie rechtfertigen.
Ja, mag sein...
Ich denke, weil es schon ein paar Stimmen gab, die kritisiert haben ich/wir/der DTRV würden zu viel Rennkram machen. Das ist grundsätzlich zwar leider richtig, aber leider hat keiner der Kritiker je gesagt "Ich versteh schon, ist noch nicht Eurer Ding, ich kenn mich da aus, lasst mich mal machen, gebt mir nur Euer ok, ein kleines Budget und eine Rubrik auf Website und Newsletter, dann lege ich los...". Er/sie würde offen Türen einrennen und wir wären überglücklich diese Lücke bei uns zu schließen!
Wenn dann jemand wirklich etwas in diese Richtung macht, dann meist in eigener Regie, kocht - überspitzt gesagt - sein eigenes Süppchen. Grundsätzlich ist das ok bzw. sinnvoll, irgendwann getrennte Gruppen/Vereine bei Tretrollern zu haben, z.B. für Alltag, Gesundheit/Reha, Reisen, Tricks, Cross, Rennen, etc., ähnlich wie im Radbereich. Aber bei unserer Größe bin ich persönlich der Überzeugung, dass vorerst noch alle zusammen an einem Strick ziehend und nach außen als ein großer sichtbarer Laden für Tretroller auftretend mehr Aufmerksamtkeit, Akzeptanz, Anerkennung und Bekanntheit für unseren Sport/unser Gefährt erreichen würden, als wenn jeder nur alleine in dem Bereich wurschtelt, der ihm/ihr am Herzen liegt.
RheinBergRoller hat geschrieben:Wieso funktioniert das bei Fahrrädern? Da gibt es die klassische Pyramide mit den Rennfahrern an der Spitze. Bei den Tretrollern steht die Pyramide eher Kopf mit einer lebhaften Rennszene aber praktisch keinen Rollern im Alltag. Und weil die praktisch unbekannt sind, gibt's dauernd dumme Sprüche. Diese Sprüche schrecken potentielle Interessenten wieder davon ab Tretroller zu fahren. Da beisst sich die Katze in den Schwanz! Diese Situation wird sich erst grundlegend ändern wenn Tretroller im Alltag regelmässig zu sehen sein. Ich arbeite daran, befürchte aber, ich werde den Tag nicht mehr erleben...
Ich habs beim Liegerad vor 15 Jahren oft gesehen, die hatten oft den Ruf von Reha/Renter/Behindertenfahrzeugen, vor allem Dreiräder. Heute sind die super hip und jeder zweite halbwegs aktive Radler kennt ein HP Scorpion oder hätte sogar gern eins...
Gegen die 100 Jahre alte Fahrradkultur und -akzeptanz mit Rollern anzukommen ist schwer bzw. unmöglich. Seien wir andererseits aber auch froh, dass immerhin in einigen Ländern das Rad so akzptiert ist und nicht nur die Stinkekiste...
Wenn es bis gestern weder Rad noch Roller gegeben hätte und heute alle Leute völlig unvoreingenommen und nicht "vorbelastet" vor beiden Alternativen ständen, würden ein großer Teil sich für Roller entscheiden (besonders für kurze und mittlere Strecken), weil einfacher, billiger, leichter, wartungsärmer, einfacher zu fahren und würde genau das sagen, was wir heute nur als Jux tun: Wozu teure und anfällige und anspruchsvollere Schaltung und Kette und Sattel für meine täglichen 2-4km durch dier Stadt/durch die Fußgängerzone?
Dann würden ein zweistellige Prozentsatz der heutigen Fahrten per Rad ganz selbstverständlich mit Roller gemacht und viele Leute, die viel mit Muskelkraft auf zwei Rädern unterwegs sind, hätten beides und würden ganz selbstvertsändlich je nach Einsatzzweck mal Rad, mal Roller nutzen.
Gruß
Jo