Es war ein herrlicher, warmer Tag. Dann erreichte ich den Wald. Ich sog die würzige Luft in tiefen Zügen ein und genoss die allgegenwärtigen waldigen Geräusche.
Ich lief und lief und lief... tief in Gedanken, eigentlich schon nicht mehr auf dieser Welt, als mir auffiel, dass ich nicht alleine war.
Ich hörte Schritte.
Ich schaute mich um.. niemand... hmm... naja, man kann sich ja viel einbilden, so allein im Wald. Ist vermutlich abgebogen. War da eine Kreuzung? Na, vielleicht ein Crossläufer.
Nach einer Weile verfiel ich wieder in meinen Trott und trat geistig wieder weg.
Wieder Schritte!! Und wieder niemand zu sehen... Mein Puls jagte in schwindelnde Höhen...
Und da sah ich es... neben mir, im trockenen Gras am Wegesrand, mit mir im Gleichschritt, das Gras bewegte sich...
linker Fuss, raschel, rechter fuss, raschel, linker fuss...
Schwupps... und schon sah ich neben mir einen Waldgeist laufen. Haushoch mit nem Bart bis zu den Knien. Blieb noch die Frage, war der Kerl nett oder ne fiese Möpp. Ich entschied mich, dass es ein guter Waldgeist war, der mir zur Seite stand, wenn mir was passieren sollte.
Der Kerl lief hartnäckig im Gleichschritt mit... egal, ob ich lief, sprintete oder schneckte.
Plötzlich war er weg...nanu?
Ich drehte mich um und sah von hinten den waldbekannten Temposünder ranrauschen. Dieser überholte mich grusslos und lies mich keuchend in der Staubwolke zurück.
Als sich der Staub gelegt hatte, war auch mein Waldgeist wieder da.
Nun hatte ich die Nase voll und untersuchte das mal etwas genauer... ja und soll ich euch sagen, was das war?
Es waren kleine braune Grashüpfer, die da im Gras wohnen und bei jedem meiner Schritte aufgeschreckt werden.
Realität kann ganz schön desillusionierend sein... irgendwie war mir ein sympathischer Waldgeist lieber, als so popelige kleine Grashüpfer.
Gruss,
Demenzia
Warum muss man müssen, wenn man kann?
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Noch 6 Tage bis zum Urlaub 