Als heute Morgen um 10 Uhr der Marathon in Berlin gestartet wurde, fiel auch in der schwäbischen Gemeinde Pliezhausen der Startschuss für einen Halbmarathon, der dieses Jahr als Wertungslauf für die Württembergischen Volkslauf-Mannschaftsmeisterschaften galt. Hinter den vielen "Profis" hatte auch ich mich eingereiht – ziemlich weit hinten, denn nach 18 Jahren Laufpause und nur einem halben Jahr Training wusste ich nicht so recht, welches Tempo ich mir zumuten konnte. Ein Mitläufer beschrieb die Strecke als "knackig": auf den ersten 12 km munter rauf und runter, v.a. aber rauf (ca. 200 Höhenmeter). Ich wollte also vorsichtig sein und etwa 5:20 Min. pro km laufen. Auf den ersten Kilometern hatte ich jedoch nur eine Sorge: seit dem Warmlaufen schmerzte meine rechte Wade. So konnte ich mir nicht vorstellen 21 km zu laufen. Doch ganz allmählich verschwand der Schmerz, und beim ersten Km-Schildchen, das ich entdeckte (km 3), zeigte meine Uhr gute 15 Min. "Zu schnell!", dachte ich. Aber es lief gut. Na klar, anfangs läuft`s immer gut. Mein Atem war kaum hörbar, die Beine machten mit – also erst mal weiter so.
Bei km 4 kam die erste Verpflegungsstation. Die Getränke waren umsonst, also nahm ich mir einen Becher Wasser. Es war mir schon immer ein Rätsel, wie man während des Laufens trinken kann. Nun konnte ich es versuchen. Ergebnis: Ein Drittel des Wassers landete im Mund, ein Drittel schüttete ich auf mein Fleece-Shirt und das letzte Drittel warf ich weg.
Einen km später begann der schärfste Anstieg: laut Höhenprofil sollten auf ca. einem km etwa 60 Höhenmeter bewältigt werden. Das hatte ich zu Hause trainiert, aber hier erschien mir der Anstieg gar nicht so schlimm, und ich konnte – immer noch ruhig atmend – einige Läufer überholen.
Die nächste Verpflegungsstation war bei 7,5 km. Dort schnappte ich mir eine halbe Banane. Mal sehen, wie sich Laufen und Essen vertragen. Gut! Nach sechs, sieben Häppchen war die Banane weg, dafür hatte ich pappige Finger. Durch den Nieselregen war das Fleece-Shirt aber schön feucht und eignete sich hervorragend für die Reinigung von Pappfingern. Die Strecke führte schon geraume Zeit durch einen Wald, stieg leicht an, und die Läufer hatten sich inzwischen weiträumig verteilt. Zuschauer gab`s keine. War auch egal. Dafür sah ich jetzt die km-Schildchen besser, und ich lief immer noch einen 5-Min.-Schnitt. Um mich herum tat sich nicht viel. Von hinten kam nur ganz selten einer, und die vor mir liefen etwa mein Tempo. Ich hängte mich immer wieder an eine Zweiergruppe oder eine Einzelperson, lief eine Weile mit und überholte dann, um zur nächsten Gruppe aufzuschließen.
Bei km 12 hatte ich exakt 60 Minuten. Und von da an ging`s überwiegend leicht bergab. Jetzt begann ich natürlich zu rechnen. Am Start hatte ich heimlich auf eine Endzeit von 1:50 Stunden gehofft. Nun schienen mir plötzlich 1:45 Std. möglich, sofern ich nicht zu sehr büßen musste für mein Anfangstempo. Ich ließ mich einfach treiben, und schaute gar nicht mehr auf die Uhr. Auch die folgenden Verpflegungsstationen ließ ich rechts liegen, denn ich hatte weder Durst noch Hunger. Dafür überholte ich dort jede Menge trinkende Leute. Natürlich hatte ich inzwischen relativ schwere Beine, aber bei jedem kleinen Anstieg konnte ich mich um zwei, drei Plätze verbessern.
Und plötzlich war da das 20-km-Schildchen! Einen Endspurt wollte und konnte ich nicht mehr hinlegen, aber da vorne lief noch einer, der zu meiner Altersklasse gehören könnte. Eigentlich lief ich ja auf Zeit und nicht auf Platz, aber ich konnte es ja mal versuchen. Ca. 20 m vor dem Ziel hatte ich ihn eingeholt, und dann ging’s ganz schnell: Zieldurchlauf, Transponder-Piepsen, Transponder abgeben – fertig! Beim Blick auf die Uhr freute mich riesig: ca. 1:41 Std.!
Schade war nur, dass mich meine Frau noch nicht erwartet hatte und es deshalb kein Zielfoto gab.
Als ich aus der Dusche kam, hing an der Eingangstür der Sporthalle schon eine vorläufige Ergebnisliste: Dort stand ich mit einer Zeit von 1:40:43 Std., war von 419 Läuferinnen und Läufern der 209. und in meiner Altersklasse M50 der 18. Als Wiedereinstieg nach 18 lauffreien Jahren war das o.k. Und jetzt bin ich auch zuversichtlich für den Nikolauslauf in Tübingen!
Ich hoffe, dass niemand diesen Bericht als Angeberei auffasst. Er sollte einfach den Spaß, den ich mit dem Lauf insgesamt hatte, zum Ausdruck bringen.
Nach 18 Jahren wieder ein Wettkampf - Achtung lang!
2Moin,
Glückwunsch &
:drink:
... Ich mööt ze Foos noh Kölle jonn.
Glückwunsch &

:drink:

... Ich mööt ze Foos noh Kölle jonn.
Nach 18 Jahren wieder ein Wettkampf - Achtung lang!
3Herzlichen Glückwunsch!
Die Zeit ist doch wirklich ganz gut. Besonders da Du erst seit einem halben Jahr wieder trainierst, wobei ich natürlich nicht weiß, wie schnell Du früher warst.
Mit freundlichen Grüßen,
Volker
Die Zeit ist doch wirklich ganz gut. Besonders da Du erst seit einem halben Jahr wieder trainierst, wobei ich natürlich nicht weiß, wie schnell Du früher warst.
Mit freundlichen Grüßen,
Volker

Nach 18 Jahren wieder ein Wettkampf - Achtung lang!
4Hallo Jürgen!
Herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Wiedereinstieg!
Gruß Ralf und Charly
Der Weg ist das Ziel.
Herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Wiedereinstieg!





Gruß Ralf und Charly
Der Weg ist das Ziel.
Nach 18 Jahren wieder ein Wettkampf - Achtung lang!
5Hallo Jürgen!
Auch von mir herzlichen Glückwunsch! Tolle Leistung!
Liebe Grüße!
Thorsten.
MEINE HOMEPAGE: www.meinewebseite.net/runningmanthorsten
Auch von mir herzlichen Glückwunsch! Tolle Leistung!

Liebe Grüße!
Thorsten.
MEINE HOMEPAGE: www.meinewebseite.net/runningmanthorsten
Nach 18 Jahren wieder ein Wettkampf - Achtung lang!
6Hallo Jürgen,
Glückwunsch zum Wiedereinstieg! Ich finde Dein Bericht bringt den Spaß gut zum Ausdruck, den Du hattest, hat Spaß gemacht zu lesen.
Gruß,
Julia
Glückwunsch zum Wiedereinstieg! Ich finde Dein Bericht bringt den Spaß gut zum Ausdruck, den Du hattest, hat Spaß gemacht zu lesen.
Gruß,
Julia
Nach 18 Jahren wieder ein Wettkampf - Achtung lang!
7Ok? Ich würd mal sagen das war riesig -Als ich aus der Dusche kam, hing an der Eingangstür der Sporthalle schon eine vorläufige Ergebnisliste: Dort stand ich mit einer Zeit von 1:40:43 Std., war von 419 Läuferinnen und Läufern der 209. und in meiner Altersklasse M50 der 18. Als Wiedereinstieg nach 18 lauffreien Jahren war das o.k. Und jetzt bin ich auch zuversichtlich für den Nikolauslauf in Tübingen!

Also: gelungener Wiedereinsteig und was für einer.
Viele Grüße

odie
Starterliste Frankfurt City Marathon 2004
Neue HM-PB: In 1:43:14 (19.09.2004) Bericht
Nach 18 Jahren wieder ein Wettkampf - Achtung lang!
8Herzlichen Dank für alle Glückwünsche! :glow: Da spürt man den Muskelkater doch sofort etwas weniger.
Überhaupt möchte ich mich hier mal ganz pauschal bei allen Forumsteilnehmern bedanken, denn ich konnte hier in den letzten Monaten viele wertvolle Tipps lesen, die mir geholfen haben, diese erfreuliche Leistung zu bringen. Auch die interessanten Laufberichte und die anschließenden Kommentare haben mich immer wieder motiviert, dran zu bleiben an dem Ziel HM.
Danke!
Jürgen
Überhaupt möchte ich mich hier mal ganz pauschal bei allen Forumsteilnehmern bedanken, denn ich konnte hier in den letzten Monaten viele wertvolle Tipps lesen, die mir geholfen haben, diese erfreuliche Leistung zu bringen. Auch die interessanten Laufberichte und die anschließenden Kommentare haben mich immer wieder motiviert, dran zu bleiben an dem Ziel HM.
Danke!



Jürgen