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Was ist mit FLEISCH?

Was ist mit FLEISCH?

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Hallo Ethikapostel,

könnt ihr euch eigentlich vorstellen, dass es Leute gibt, denen Tierhaltungsbedingungen sch...egal sind und die eifernde "MoralundTierschutz"-Vegetarier allenfalls amüsieren.

Ich kenne einige dieser Spezies.

P.S.

Ich kann gottseidank mein Fleisch/Wurst/Gemüse in 4 km Entfernung beim Bauern ab Hof kaufen. Der Bauer war mit mir schon vor 30 Jahren in der freiwilligen Feuerwehr, der Metzger ist sein Sohn und an dem auf freier Weide grasenden "Schlachtvieh" fahre ich öfters vorbei.
Kunden bei diesem Bauern sind aber nicht die Mitglieder der "Kotelett-Kilo-2€"-Fraktion, sondern fast ausschliesslich sehr bewusst Fleisch verzehrende Menschen aus der nahen Umgebung (meist auch gehobener Bildungsstandard).
Die "Hauptsache-viel-und-billig"-Käufer interessieren Tierschutz- oder Ethikdiskussionen einen Scheiss, also könnte man diese Elfenbeinturm-Diskussion besser beenden.

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Original von wosp:
Ich kann aber was zum Thema fleischverzichtsbedingter Eisenmangel beitragen [...] tatsächlich zu wenig Eisen im Blut.
Meine Frau und ich ernaehren uns seit 15 Jahren fleischlos. Trotz Zwillingsschwangerschaft (=doppeltes "Eisen-Risiko") war die Frauenaerztin voellig erstaunt, wie hoch die Werte waren. Bei einer normalen, ausgewogenen Ernaehrung muss man als Vegetarier auf nichts achten und erst recht keine Tabletten nehmen. Da geht man als reiner "Pudding-Fleischesser" sicher ein hoeheres Risiko.

Ich moechte da sicher nicht bekehren, aber ein paar Dinge schwirren hier halt rum, die nicht stimmen und die ich einfach nicht unwidersprochen stehen lassen moechte, wie etwa dieser Mythos mit den Eisentabletten.

Also noch ein paar andere Zitate aus der Diskussion:
Wenn man es mit der Moral ganz genau nimmt, dann darf man gar nix essen, denn selbst Pflanzen sind Lebewesen, die möglicherweise Gefühle haben und auch Schmerzen empfinden können.
Pflanzen haben aber kein zentrales Nervensystem, mit der Schmerzempfindung wird es da schwierig. Und wenn man zu Hause seine Katze und seine Tomaten auf der Fensterbank betrachtet, ist es sicher auch keine sehr schwierige Frage, wo man eher sein Messer reinstechen wuerde...
Was mich nämlich stört, sind sendungsbewusste Vegetarier/Veganer. Die meinen nämlich genauso, die alleinseligmachende Lebenseinstellung gefunden zu haben, wie die Zeugen Jehovas und andere "Bekehrer".
In der Diskussion habe ich keinen gefunden. Ich habe auch hier im Leben noch keinen getroffen, nur im Internet sind mir 2-3 solcher Eiferer begegnet. Dagegen sind mir 200-300 Fleischesser begegnet, die schonmal prophylaktisch auf alle Vegetarier geschimpft haben, weil die so missionieren. Hm?
Ich hab da moralisch auch keine Probleme, weil es mir schmeckt und diese Lebewesen gar net da wären wenn Sie nicht dazu beitragen würden unsere Rasse zu erhalten.
Das moechte ich lieber gar nicht kommentieren. Vielleicht denkt der Autor da nochmal genauer ueber das Gesagte nach?
Wenn ich hier die Pauschalisierungen so lese, wird mir echt schlecht.
Diese Aussage kann auch rekursiv angewendet werden ;-)
Milch z.B. ist ja bei vielen Vegetariern akzeptiert.
Man macht ein "Unrecht" aber nicht dadurch besser, indem man so viele wie moeglich begeht.

Abschliessend:
Ich denke, niemand wird oder will von sich behaupten, perfekt zu sein. Das ist auch gar nicht das Ziel. Einer kuemmert sich um kranke Menschen, der andere faehrt kein Auto, achtet auf Transfairprodukte, wieder einer isst kein Fleisch. Jeder setzt einen andere Schwerpunkt. Das ist doch toll, und gemeinsam arbeiten diese vielen kleinen Troepfchen auf dem heissen Stein an einer kleinen, besseren Welt. Niemand will sofort alles auf einmal. Das ist auch gar nicht noetig.

Nur das Argument "bevor ich mir irgendwo eine Bloesse gebe", mache ich lieber konsequent gar nichts, tut weh. Hier waere es klasse, dieses Posting zum Anlass zu nehmen, etwas fuer eine bessere Welt zu tun. Ein kleines bisschen, im eigenen Bereich, was man bereit ist zu tun und gerne tut. Das muss sicher keine fleischlose Ernaehrung sein (kann aber). Alleine das bewusste Einkaufen oder beim Biobauern ist schon eine gute Sache. Oder irgendwas anderes. Nur "gar nichts tun" waere schade.

... jetzt hab ich doch ein bisschen missioniert, sorry ;-)

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Hallo Olzo,
... jetzt hab ich doch ein bisschen missioniert, sorry ;-)
Finde ich gar nicht. Im Gegenteil für die letzten beiden Abschntte möchte ich mich gerne ausdrücklich bei dir bedanken. Ich war ja diejeinige, die geschrieben hat, dass sie es nicht schafft, alles zu tun, was sie prinzipiell für richtig halten würde. Und ich fühle mich auch manchmal schlecht deswegen. Durch deinen Beitrag kann ich das Ganze in einem anderen viel freundlicheren Licht sehen.

Tina, die morgen ausnahmsweise ein Auto benutzen wird ;)

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Original von abdulhazred:
An alle Fleischesser, die mal Vegetarier zum Essen haben: tut euch nicht so viel an! Das ist eines der Dinge, die mich am meisten stören. Da tun alle so, als wäre es ein Riesenproblem, was man mir vorsetzen soll. Meistens gibts doch irgendwelche Beilagen und Salate, ess ich halt dann das! Macht gar nix! Ihr solltet meine Eltern vor Weihnachten erleben, die machen sich schon Anfang November Sorgen, ob ich auch nicht verhungere am Weihnachtstisch - DAS ist echt nervig.
judith damt sprichst du mir aus der seele. sowas nervt mich auch immer extrem wenn ein megaproblem draus gemacht wird was man einem vegetarier vorsetzen soll. am meisten stört mich wenn solche leute dann noch meinen man sei heikel, weil man ja nicht alles isst. dabei ist ganz das gegenteil der fall, ich bin nämlich höchst bescheiden, da ich mich über gemüse, salat oder ein leckeres vollkornbrot mehr freue als über filetspitzen, kalbsmedaillions oder sonstiges aufwendiges zeugs wofür man stundenlang in der küche stehen muss. voll schlimm finde ich gemüselaibchen die dann noch in der fritteuse herausgebacken sind und vor lauter fett triefen.
je naturbelassener die lebensmittel sind umso lieber sind sie mir.

bzgl. weihnachten ist meine oma schon ganz schön cool geworden und weiss dass ich die grösste freude mit gemüsereis und salat hab. obwohl sie früher meinte "ein schnitzerl ist doch kein fleisch, ist ja panniert..." :) )

lg
doris :hallo:

...die startnummer 2963 beim www.wachaumarathon.at am 19.09.2004

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Moin
Irgendwie klar, dass es doch nicht "NUR" bei der Umfrage bleibt. Auch ich konnte es mir nicht verkneifen, mitzumoralisieren. Es IST ein Thema, dass mit Moral zu tun hat und philosophisch ist.
Meistens wird einem vorgeworfen, andere "überzeugen" zu wollen und natürlich stimmt das auch manchmal, besonders wenn man merkt, dass jemand sich wirklich noch nie grundsätzlich gedanklich mit dem Thema beschäftigt hat, aber aggressiv wird, weil er sich angegriffen fühlt.
Ich habe kein Problem, zu akzeptieren, dass man nicht auf Fleisch verzichten will. Sich aber allen Diskussionen zu entziehen und das Tier im Fleisch nicht mehr zu sehen, finde ich bedenklich.
Ein richtiger Schritt in eine gute Richtung ist auf alle Fälle, Fleisch nur vom Erzeugerbauernhof zu kaufen, auch wenn es dort sehr teuer ist und man weit fahren muss. DAS hilft aber, Fleisch eben nicht mehr als Billigprodukt zu sehen, sondern als etwas Besonderes.
Applaus,
Ich glaube, ich war es, der und auch noch als Neuling den Chili in die Debatte gebracht hatte. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Das war nicht richtig.

Lustig finde ich aber nach wie vor, dass die Weiche auf die moralisch/philosophische Schiene immer wieder von den Fleischverzehrern gestellt wird. Hat einer von sich aus behauptet, "Vegetarier sind bessere Menschen" (eine Ewigkeit rumscroll, guck` ohne was zu finden)? Nun, Adolf Hitler war Vegetarier...
Hält den jemand hier für einen guten Menschen?
Gut, rein statistisch bejahen das für sich wahrscheinlich ein halber oder ein ganzer Mensch von zur Zeit 5244, ich nicht.
Menschen neigen dazu, sozial erwünschte Antworten zu geben. Drum
:respekt: für die Mehrheit, die zu Ihrer Meinung trotz der Moral-Zausel stehen. Und übernächste Woche reden wir über Leute, die zum Lauftreff mit dem Auto fahren. auch, wenn se hinlaufen könnten (duck und weg) Wie bereits erwähnt, niemand ist unfehlbar :D

So, und lege ich die hässliche Ethik-Apostel-Maske jetzt aber mal zum Stapel mit der gefalteten Sportwäsche und komme zum
(Trommelwirbel, "surprising the easily amused")
Laufen: Hat sich Vegetarismus oder (ärztlich empfohlene) Fleischeslust bei irgendwem hier negativ oder positiv ausgewirkt? Auf die Lust am Laufen, Lieben, kurz: Leben?

Meine Lieblingsband sind die Ärzte nicht, liebe Kylie, aber zu diesem Gutmenschenthread passt imho "Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist, Es ist bloss Deine Schuld, wenn sie so bleibt." Und das summen bitte jetzt Alle in einem herrlich kakophonischem Kanon.
Soviel zum Thema "Sendungsbewusstsein."

Schön hier.

Liebe Grüsse aus Bremen
@JörgHH Danke für die informativen Links. Und apropos, PETA heisst ja bekanntlich "People Eating Tasty Animals". Sehr aufschlussreich, das Veganer Forum, dagegen ist das hier ja ein Friedenscamp.

(Abkürzungen und was dahinter steckt )

P.S.: @Setanta/Bernd: Wat war getz nu mit ZINK?
______________________________________________________
simply running on any day that ends in "Why?"

... Ich mööt ze Foos noh Kölle jonn.

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Hi,

hätte ich den gröfaz besser nicht erwähnt,:hmm:
aber gut, bloss weil DER wesentlich belegbarer Nichtraucher denn Vegetarier war, steck ich mir in diesem Leben keine Ziggi mehr ins Gesicht.

:stupid:

... Ich mööt ze Foos noh Kölle jonn.

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Hallo liebe Foris,

wir leben doch in der realen Welt auch ganz gut miteinander...warum also in der virtuellen streiten?
Ich danke erstmal allen, die sich an meiner Umfrage beteiligt haben, und so allmählich finde ich die Ergebnisse doch tendenziell erfreulich.
Zwar sind die "Lustfleischesser" in ihrer Rubrik in der Überzahl, doch es gibt auch sehr viele Leute, die den Fleischkonsum gering halten.
Und die Vegetarier"quote" finde ich mit fast 10 % auch erstaunlich und erfreulich hoch. Dass kein Veganer dabei ist, spiegelt die Realität wieder...dafür ist die Umfrage einfach zu klein, um den Quotenveganer zu bringen. Es gibt ja auch "da draußen" nicht so viele...um das durchzuziehen, bedarf es schon einer extrem konsequenten Umsetzung seiner Ideale in der Praxis.
Dass man sich trefflich in Rage diskutieren kann, selbst wenn man sich liebt, (also logisch, dass sich wildfremde Menschen am PC erst recht ereifern) zeigte mir der gestrige Chat mit meinem Freund. Wir wohnen nicht zusammen, und so ist die "Fleischfrage" eigentlich kein brisant aktuelles Thema...trotzdem flogen die Fetzen :rotate:
Da er mal mit einer Vegetarierin zusammen war, weiß er aber, was auf ihn zukommt...irgendwann, wenn die Fleischfresser aus dem Haus sind :D
Das dauert aber noch ein bisschen, sie sind 13 und 15 und haben laut Familienkonferenz Anspruch auf fleischhaltige Gerichte, wie mein Sohn laut Wuppertaler Konvention beschlossen hat :) )
Greetz

Kylie

Krieger wie wir
besiegen die Welt
und verliern...

Lyrics by "And One"

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Original von Kylie:
Original von schwarzbunt:
Wenn ich hier die Pauschalisierungen so lese, wird mir echt schlecht.
Hallo Schwarzbunt,

was meinst du damit, speziell in diesem Thread? Ich finde, hier wird für so ein heißes Eisen erstaunlich fair diskutiert.
Du als Landwirtin weißt sicherlich, wie die "günstigen" Fleisch-Milch-Ei-Butter- etc. zustande kommen. Nicht dadurch, dass die meisten Bauern sich redlich und anständig 20 Tiere in den Stall stellen.
Um den Bürger billig mit der ganzen Palette zu versorgen, findet das Gros der Produktion halt nicht im kuscheligen Stall- und Weidenambiente statt, selbst, wenn es bei Dir so sein sollte. Dass Du kein Schwarzes Schaf bist, glaube ich Dir gerne, aber ich bitte Dich, die Verhältnisse in der Relation nicht umzudrehen: es gibt nicht wenig schwarze und viele weiße Schafe, sondern die Realität sieht umgekehrt aus.
Das mit den Kälbchen und der Milchproduktion etc.pp ist mir klar, daher ist es ja auch eigentlich mit dem reinen Verzicht auf Feisch nicht getan.
Ich stamme übrigens vom Land, kenne sehr viele bäuerliche Betriebe.
Habe als Kind im Schweinestall gespielt :) da gab`s noch richtig viel Platz und Stroh und Tageslicht. Aber das ist über 30 Jahre her, seitdem sind diese Bauernhöfe immer weniger geworden.
Gruß


Kylie

Krieger wie wir
besiegen die Welt
und verliern...

Lyrics by "And One"
Hallo Kylie,

wenn man vor 30 Jahren im Schweinestall gespielt hat, ist man natürlich Expertin für die heutigen Verhältnisse in der Landwirtschaft. :rotate:

Fakt ist, dass der Einzelhandel heute von 3 oder 4 großen Ketten dominiert wird. Das bedeutet, dass jeder Milchhof vielleicht einen oder maximal zwei Kunden hat. Somit sagt der Kunde, was er bereit ist zu bezahlen. Der Milchhof reicht das dann an den Bauern weiter (der in den meisten Fällen auch nur einen Kunden hat). Ich weiß nicht, ob du weisst, was es bedeutet, als Selbständiger von ein oder zwei Kunden abhängig zu sein, du kannst mir glauben, da ist für Sentimentalitäten wenig Platz. Verhandeln ist da jedenfalls kaum drin und Alternativen sind dünn gesät. Da der Bauer ja auch von irgendwas leben muss, versucht er halt die Kosten woanders einzusparen.

Aldi und Co. würden keine Milch, Fleisch und Wurst im Angebot haben, wenn sie die nicht auch verkaufen würden. Es mag sein, dass es hier im Forum viele gibt, die dafür auch mehr bezahlen (würden) - bei Laufsachen sieht man die Sache offenbar nicht so eng, obwohl der Mechanismus da im Grunde der gleiche ist, nur dass die Sachen von irgendwelchen Kindern in Asien unter erbärmlichen Bedingungen zusammen genäht werden (aber das nur am Rande - das wäre ein anderes Thema)

Die allermeisten Menschen kaufen jedenfalls so billig, wie sie es bekommen können, sei es weil sie es müssen oder weil sie es wollen. Insofern ist der Kunde König und es ist ihm herzlich egal, ob er mit seinem Kaufverhalten heute dafür sorgt, dass es morgen vielleicht keine Bauern mehr in Deutschland gibt und die Milch dann aus Polen kommt (kommt sie vielleicht heute schon, ich weiß es nicht). Und es ist ihm (außer dem pflichtgemäßen Aufschrei, wenn es wieder mal eine entsprechende Sendung im Fernsehen gibt) auch egal, wie es den Tieren ergeht - Hauptsache billig!!

Viele Grüsse

Ralf!

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Da Fleisch-esser in dieser Debatte bisher wenig zu lachen hatten: in einem Interview mit der FAZ (- Sie sehen aus, als ob ich einen Drink gebrauchen könnte) liefert David Sedaris Argumente.

Auszug:
"... ich sah ihnen zu, wie sie durch die Zimmer hoppelten. Wir haben die Hasen zurückgegeben, und nun hat diese Frau beschlossen, die Mutter zu behalten und die Kinder ihren Nachbarn zu geben - die sie essen werden! Es sind Franzosen!

Sie würden also keine Hasen essen?

Ich liebe Hasenbraten - aber jetzt kann ich natürlich nie wieder einen essen. Mich hat diese ganze Sache eine wertvolle Lektion gelehrt: Ich werde mich hüten, jemals nähere Bekanntschaft mit einem Huhn, einer Kuh oder einer Gans zu schließen. Ich sitze gerade an dieser Geschichte, und jetzt habe ich den Fokus geändert: Um überhaupt noch Fleisch essen zu können, rede ich mir in der Geschichte selber ein, daß Tiere böse sind. Und das stimmt ja auch, Schweine zum Beispiel sind böse. Nur für kleine Lämmer muß ich mir noch etwas einfallen lassen.

Viel Spass beim laufen...

... Ich mööt ze Foos noh Kölle jonn.

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Original von gnies:
Um überhaupt noch Fleisch essen zu können, rede ich mir in der Geschichte selber ein, daß Tiere böse sind. Und das stimmt ja auch, Schweine zum Beispiel sind böse.
Vor allem sind Schweine untreu :D
Bild


[ Dieser Beitrag wurde von joergHH am 05.10.2004 editiert. ]

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Oh, ist das schön, das ist ja ein wahrer Fundus hier für mich! Doch so viele Gleichgesinnte! (übrigens ist auch der Quotenveganer hier, s.Umfrage)
Judith: das "Essproblem", das sich andere wegen uns Veggies machen, kenne ich. Und dazu gehört auch die Frage: "Oh Gott, was ist Du denn dann?"
Ja, essen denn Fleischesser den ganzen Tag nur Fleisch und Fisch????? :stupid:

Leute, die andere Leute bekehren wollen, finde ich auch grausam! Habe ich als Teenie-Veggie leider mal gemacht, wurde dann aber gaaaaanz schnell mit meiner Intoleranz einsam. Mittlerweile dulde ich sogar Fleisch in meinem (...... ok, in unserem ) Kühlschrank, aber das auch nur für einen ganz besonders tollen Mann :look:

Aber die andere Seite, uns Veggies zum Fleischfressen bekehren zu wollen, finde ich genauso besch...... Meine Quasi-Schwiegereltern haben so lange genervt, wie schrecklich ungesund ich lebe, dass ich mich von meinem Arzt, der auch Ernährungswissenschaftler ist, groß untersuchen ließ und oh wunder, mir fehlt.......... tatata: NICHTS !
Ansonsten bin ich topfit, kerngesund und übrigens habe ich sehr wenig Fettanteil, obwohl ich für meine Größe etwas zuviel Gewicht habe.... Laut Arzt kann das nicht nur am Sport liegen (soooo fleißig bin ich ja nicht).

Hatte auch schon mal an Veganismus gedacht, aber da schreit irgendwie jeder Arzt auf und anscheinend gibt es überwiegend doch eher negative Langzeitstudien. Naja, und ehrlich gesagt liebe ich Käse. Und ich gestehe, es ist nicht immer Bio-Käse, wobei ich sehr glücklich bin, dass die Auswahl bei Bioprodukten immer seriöser und auch die Preise humaner werden. Außerdem muss ich als Veganer auf alles, was irgendwie irgendwann mal tierisch war, verzichten, und dann wird es mir, jeder Veganer möge mir verzeihen, einfach zu kompliziert, zu anstrengend und auch wieder zu wenig "gesellschaftstauglich", also fahre ich halt so ein halbherziges moralisches Ding und bin "nur" Veggie" und ein bißchen aktiver Tierschützer.

Essen ist soooo wichtig, also da spar ich persönlich lieber am Urlaub, als an gesunden und ökologisch "einwandfreien" Lebensmitteln!
Was ich mal mache, wenn ich schwanger bin, weiß ich nicht. Will eigentlich dann auch kein Fleisch essen *schüttel*, aber sollte das Kind dadurch in Gefahr geraten weil tatsächlich unterversorgt...... Vielleicht hat da jemand hier schon Erfahrungen mit gemacht????? Würde mich sehr interessieren!!!!!!!

Kylie, bei Veganismus würde ich Dir echt raten, Dich sehr intensiv, sehr genau und sehr unanhängig zu informieren!!!!! Denn jeder, der Dich von irgendwas überzeugen will, hat auch die passende Studie oder Freund oder ähnliches parat.... (traue nur der Statistik, die du selber gefälscht hast....)
Und Deine familiy würde ich mal einfach vermehrt leckere Veggie-Gerichte vorsetzen. Mein Freund ist auch schon viel besser.... öh, "gemüsiger" geworden, obwohl er niemals Veggie werden wird. :nene: Aber ich bekomme viele Komplimente für meine leckere Küche und in meinem Bekanntkreis gibt es keine dummen Sprüche (mehr), was man denn ohne Fleisch essen kann. :klugscheiss:

Fleischlos-glückliche Grüße
Elke

PS: was ich noch unbedingt loswerden muss: 100% richtig kann man es gar nicht machen.... Irgendwas oder wer bleibt immer auf der Strecke, aber ich finde es schon mal gut, zumindest etwas auf gesunde Ernährung zu achten. Ich bin nie sicher, ob nicht doch auch mein Biojoghurt genmanipuliert wurde...... Aber zumindest schieb ich mir nicht bewußt das Zeug rein.

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Original von Raphael:
Was ich mal mache, wenn ich schwanger bin, weiß ich nicht. Will eigentlich dann auch kein Fleisch essen *schüttel*, aber sollte das Kind dadurch in Gefahr geraten weil tatsächlich unterversorgt...... Vielleicht hat da jemand hier schon Erfahrungen mit gemacht????? Würde mich sehr interessieren!!!!!!!
Hallo Raphael

zu Deiner Beruhigung: Es gibt durchaus gesunde Vegetarier-Babies, ich kenne sogar mehrere persönlich. Raucher-Babies haben da entschieden mehr Probleme.

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hallo zusammen,

bin sehr positiv überrascht,wie zivil die Diskussion hier abläuft.... Ich bin selber seit Jahren (nichtmissionierende) Vegetarierin und habe das auch schon anders erlebt...

@Kylie: Genau die Argumente, die du bringst (wenn man ein Tier selber töten und zerlegen kann, darf man es auch essen) kann ich nur unterschreiben. Mich haben sie dazu gebracht, das Fleisch von der Speisekarte zu streichen, aber das fiel mir auch überhaupt nicht schwer, weil ich es noch nie besonders gern mochte.

Tatsächlich ist es so, dass man, wenn man sich aus moralischen Gründen vom Fleichkonsum abwendet, auch Milch und Miilchprodukten den Rücken wenden müsste (wurde auch schon erwähnt: ein Kuh muss ja schließlich ein Kalb kriegen, um Milch zu geben). Auch darüber habe ich schon etliche ins Unsachliche abdriftende Diskussionen erlebt (diesmal mit Veganern...) Idealtypisch würde ich das auch gerne befolgen, aber ich denke, dass dann das Thema Ernährung eine eindeutig zu große Rolle in meinem Leben einnehmen würde.
Solange ich nur auf Fleisch, Fisch etc verzichte und gelegentlich Eier und Käse esse oder einen Milchkaffee trinke, kann ich sowohl mit meinem Gewissen ganz gut leben als auch relativ unbeschwert essen.
Fängt man mit veganer Ernährung an, muss man auf tausend Kleinigketen achten: z.B. sind ja auch in Schokolade Milchprodukte verarbeitet (oh graus! keine Schoki mehr!!
Bild
), und eine Bekannte von mir hat erstmal spontan die Pille abgesetzt, weil da Milchzucker mit drin war:shock2: .... Das wäre mir wirklich zu anstrengend...
Nicht falsch verstehen, ich finde das sehr konsequent und bewundere jeden, der das durchziehen kann, aber wenn sich das Leben nur noch ums Essen dreht, kann ich dem für mich persönlich nicht viel abgewinnen.

Mir geht`s übrigens gesundheitlich weder besser noch schlechter seit ich kein Fleich mehr esse - habe aber ohne es zu versuchen ganz nebenbei drei Kilo abgenommen, was ein netter Nebeneffekt war:rotate: .

Müssen ja nicht gleich alle Vegetarier werden - ich denke, es wäre schon viel gewonnen, wenn sich die Menschen mal überlegen würden, woher das FLeisch für ihren Burger kommt... Aber das scheint ja hier erfreulicherweise Grundtenor zu sein.


Dank an Kylie für den interessanten Diskussionsansatz und an alle anderen fürs faire Mitdiskutieren,

Emma
:hallo:

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Umwege erhöhen die Ortskenntnis

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Original von Kylie:
Hallo liebe Foris,

wir leben doch in der realen Welt auch ganz gut miteinander...warum also in der virtuellen streiten?
Sehe ich genau so. Und vor allem, lasst doch die Vegetarier Fleischlos leben. Mangelerscheinungen haben die bestimmt keine. Und ich sag das als Fleischesser. Moralisch sind die Vegetarier auf jeden Fall im Recht.




WASUNGU POLE, POLE
:) :) :)

11. Tübinger Stadtlauf 19.09.2004 7,5 Km = 00:37:21

Auf zu neuen Taten!
Startnummer 489 HM-Nikolauslauf

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Moin Leute,

heute habe ich noch mal nach meiner alten "Fleischumfrage" geforscht, und zwar, weil ich wissen wollte, wann ich die geschrieben habe.
Also, es war der 30.9. - und seit diesem Tag habe ich es einfach konsequent durchgezogen, kein Fleisch mehr zu essen, und es auch nicht für die Family zu kochen oder braten.
Den Kids ist erstmal wochenlang überhaupt nichts aufgefallen. Wurst habe ich für sie weiterhin gekauft, und da sie ja mindestens zwei Tage in der Woche bei ihrem Vater oder Oma & Opa verbringen, ist dadurch schon gesichert, dass es für sie nicht zu "Zwangsvegetarismus" kommt.
Dort gibt`s sehr viel Fleisch, Unmengen davon sogar ;)
Irgendwann habe ich mal gefragt, ob ihnen was aufgefallen ist in letzter Zeit...und sie hatten keine Ahnung, was ich meinte. Ich musste sie echt mit der Nase drauf stoßen, dass ich nichts fleischiges mehr aufgetischt hatte!

Sogar meine Mutter fand es okay, dass ich bei einem Heimatbesuch den von ihr mit Liebe geschmorten Braten weggelassen habe. Ich hatte schon gedacht, jetzt kommen die Bedenken ...aber sie war da sehr verständnisvoll und meinte, sie würde auch immer weniger Fleisch essen.

Tja, insofern "streake" ich jetzt seit über 6 Wochen ...und es kommt mir viel länger vor. Die Vorstellung, in ein Stück Fleisch zu beißen, bereitet mir eher Unbehagen...also keine Entzugserscheinungen. Und meine Kids finden es auch okay!
Körperlich bin ich gut drauf, also keine Schwächeanfälle und im Training und Wettkampf läuft es bestens!
:hallo:

Kylie

Try "Running" In My Shoes... ;-)

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Moin,

Diät
Ein Läufer muss vor dem nächsten Rennen abnehmen. Im Restaurant bestellt er deshalb: "Etwas Vegetarisches, bitte!"
Fragt die Bedienung freundlich: "Korn oder Kirsch?"
Original von Kylie:
...
Tja, insofern "streake" ich jetzt seit über 6 Wochen ...und es kommt mir viel länger vor. Die Vorstellung, in ein Stück Fleisch zu beißen, bereitet mir eher Unbehagen...also keine Entzugserscheinungen. Und meine Kids finden es auch okay!
Körperlich bin ich gut drauf, also keine Schwächeanfälle und im Training und Wettkampf läuft es bestens!
:hallo: ...
Gratulation zu diesem Streak, Kylie. Sehe allen Ernstes einen Zusammenhang zu deinen Anknüpfungen an frühere Erfolge, nicht weil Vegetarier per se schneller wären - bin immer weniger ein gegenbeispiel - sondern weil du auf eine gesunde art egoistischer geworden zu sein scheinst, dich damit wohler fühlst und unbeschwert draufloszuckelst (Das war jetzt Küchenpsychologie).

btb, mein Streak dauert jetzt > 50 tage :bounce: wär dieses streaking nix für dich?
Bild


:hallo: täglich laufend Spass hat und wünscht Gregor aus Bremen
Gesperrt

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