
Ich steh vor der Haustür … also los … im Wassermannpark direkt hinter meinem Haus und im nachfolgenden „Märchenviertel“ in Hamburg Schnelsen leuchtet mir noch die Stadt Hamburg den Weg aus … die ersten 1,5 Kilometer sind also unproblematisch. Es ist recht warm, bedeckt, hat etwas geregnet, die Luft ist feucht, ein ganz leichter Wind geht, trotzdem ist es leicht diesig … eine wunderbare Nacht umarmt mich. Spätsommerlich zirpen die „Zikaden des Nordens“ im Gras und an den Straßenrändern neben mir.
Ich erreiche das Ortsausgangsschild Hamburgs und die letzte Laterne verblasst langsam. Tiefe Dunkelheit … mein allererster Lauf mit der Tikka - Feines Teil, zufriedenes Grinsen prangt wahrscheinlich in meinem unrasierten Gesicht. Ich trabe so vor mich hin … ein heftiges Knacken und Rascheln über mir in den Bäumen am Straßenrand. Ich zucke zusammen, erwarte den herunterfallenden Ast … nichts. Weiter geht’s, der Puls pendelt sich zwischen 75 und 80 % ein. Die Straße ist hier sehr feucht und somit dunkel … ab und zu kommt mir etwas entgegen geflogen … ein letztes Aufbegehren der Insektenwelt, - der Herbst naht. Ich erreiche den Reiterhof. Absolute Stille hier, nur in der Ferne rauscht zaghaft die Autobahn. Lichter zieren den Himmel - zwei Stück – Flugzeuge im Landeanflug auf den Airport Hamburg Fuhlsbüttel. Ich erreiche und kreuze die Landstraße zwischen Bönningstedt und Norderstedt. Weiter geht es in stockdunkler Nacht. Nach knapp 4,5 Kilometern erreiche ich wieder mal eine Laterne an einer Kreuzung an der ich rechts abbiegen muß. Wieder Knacken und Geraschel in den Bäumen über mir. Wieder zucke ich zusammen und erwarte den herab fallenden Ast … wieder nichts.

Ich erreiche Hasloh, hier ist der halbe Weg geschafft auf meiner nächtlichen 14,3 Kilometer-Runde. Auch hier Laternen, die mich aber im Moment mehr blenden als hilfreich sind. Eine Gänsehaut zieht über meine Haut, obwohl ich mittlerweile bei der schwülen Luft und den etwas zu warm gewählten Klamotten ins Schwitzen gekommen bin. In etwa 1 Kilometer werde ich an dem verlassenen Friedhof sein, an dem ich sonst immer meine Trinkpause einlege.
Ich konzentriere mich weiter auf den Weg, Umknicken oder Stolpern wäre zu diesem Zeitpunkt eine denkbar ungünstige Maßnahme. Gedanklich schreibe ich diesen Bericht hier… links von mir sehe ich im Augenwinkel wieder mal einen Flieger im Landeanflug. Rechts von mir ein tiefes Schnaufen … Kühe und über mir mal wieder diese blöden aufgescheuchten Tauben … müssen mich hier alle Viecher dauernd erschrecken


Meine 10-Kilometer-Marke erreiche ich nach 1:01:14 … wie geplant bin ich recht langsam und ich fühl mich super. Der Rest des Weges verläuft unspektakulär … nach 1:23:36 stehe ich wieder vor der Haustür. Jetzt mach ich noch meine Tagebucheintragung, hüpf noch unter die Dusche und dann …:sleep:
Wie heißt es im Maggi-Kochstudio:
„Das müssen wir unbedingt mal wieder machen“

Der Steif®© ohne Knopf im Ohr!

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Keiner ist so schnell wie ich!!!
Wenn Ihr noch rutscht dann liege ich schon!