Hallo zusammen,
nachdem ich nun mehrere Tage meine Wunden geleckt habe, möchte ich doch einen Bericht abgeben, obwohl mir der Journalismus eher nicht liegt.
Den Anfang spare ich mir.
Ich laufe den Münchener Medienmarathon nun zum 3. Mal.
Meine bisherige Bestzeit: 3:35:52
Wir, mein kleiner Fanclub und ich reisen etwas zu spät an.
Im ersten Block (>3:45:00) kann ich mich daher nur noch ziehmlich weit hinten einreihen. Meine Versuche, mich weiter vor zu arbeiten, meine avisierte Zielzeit ist etwa >3:20:00, enden nach etwa drei Reihen an der Tatsache, dass sich nun Laufschuh an Laufschuh reiht und ich nur noch weiter nach vorne kommen kann, indem ich meinen Mitläufern auf den Füßen herum stapfe.
Dies habe ich unterlassen.
Der Startschuß folgt pünktlich.
Die ersten 4 Minuten bewegt sich unser Feld keinen Zentimeter.
- bedrückend –
dann endlich kleine Schritte möglich.
Endlich erreichen wir die Startmatten.
Die ersten sind vermutlich bereits über 1,5 km gelaufen.
Jetzt geht die Sache erst richtig los.
Ich verstehe es immer noch nicht. Sehr viele Läufer haben sich vollkommen falsch eingeschätzt, oder soll ich sagen überschätzt?
Die ersten 5 – 6 km überhole ich im ständigen Zickzack, mal schnell, mal langsam, mal springen, mal langsam hinterher traben ... Alles in allem sehr anstrengend, wenig effektiv.
Meine Geschwindigkeit etwa 4:10 min/km, würde für eine Traumzeit reichen. Aber irgend etwas in meinem Inneren sagt mir, „du kannst das Tempo niemals halten!“
Bei der Halbmarathonzeitmessung stehe ich mit 1:37:00 immer noch gut da.
Richtig bergab geht es allerdings bei km 29.
Ab hier nur noch Kampf.
Und das ist immerhin nicht mein erster sondern ja eigentlich mein 5.er voller Marathon. Aber diesmal habe ich die gesamte Palette kennen gelernt. Den Mann mit dem Hammer, 37mal ans Aufgeben gedacht (aber wenn ich im Englischen Garten aufgebe, wie komme ich dann weiter? Ich müsste ja doch zu Fuß heimlaufen, bzw. zum Auto oder Olympiastadion), mehrmals Gehpausen eingelegt, eine Oma: „ ... na ein bisserl anstrengen, so weit ist es ja auch nimma“ (bei km 36 [!]), die letzten 6-7 km Schmerzen bei jedem Schritt.
Diesmal hat mich nicht einmal das Marathontor oder der Einlauf ins Olympiastadion beeindruckt.
Meine Endzeit 3:33:59, zwar neue PB aber doch zwanzig Minuten über meiner angestrebten Zielzeit.
Fazit: Ich habe nach Countdown von Greif trainiert. Leider habe ich mich nicht genau an die Vorgaben gehalten und meinen Trainingshöhepunkt vermutlich vor etwa 3-4 Wochen gehabt. Zum Startzeitpunkt war ich wohl bereits übertrainiert und somit auch nicht voll motiviert.
Vor meinem nächsten Start beim Marathon in Regensburg werde ich diesmal nach Herbert Steffny trainieren und auf den richtigen Startzeitpunkt achten. Dann werde ich wohl an meine gewünschte Zielzeit hoffentlich so nahe wie möglich kommen.
Es ist frustrierend, wenn man seine selbst gesteckten Ziele so kleinweise vergraben muß ...
Ich bin übrigens seit Sonntag noch keinen Meter gelaufen ...
Meine Glückwünsche an alle Finisher des Münchener Medienmarathons!
Gruss
Günther
... der jetzt seine Polar s720i gegen die Timex Bodylink Speed&Distance eingetauscht hat ...