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Wie viel macht Training?

Was ist es wirklich

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Das Training ist das was dich zum Läufer macht. Ich glaube EHRGEIZ ist das wichtigste.

Ich kenne niemanden, der 10 km unter 40 läuft und nur 3 x die Woche ein Stündchen läuft zwecks "fitness". Die trainieren RICHTIG und mit EHRGEIZ. Training ist das Opfer, das du bringen mußt um gut zu werden, der Ehrgeiz trennt da glaub ich die Spreu vom Weizen. Jeder Hobbyläufer wird sich irgendwann sagen....". nö macht mir keinen Spaß, ich hab die Zeit nicht, ist mir zuviel Aufwand, usw..."

Der Begriff Training ist so dehnbar, der geht von 3 x die Woche locker Joggen bis was weiss ich über 100 km die Woche durchgeplant pushen. Je nachdem wie dein Training aussieht sieht auch deine Leistung aus. Ich hab schon gesehen wie "unbegabtere" Turner besser waren als begabtere, weil sie einfach besser und mehr trainiert haben. Talent ist das worauf man sich weniger verlassen sollte als aufs training, auch sehr begabte müssen viel und hart trainieren und richtig gut zu werden.

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Hallo zusammen, :hallo: :hallo:

folgende Verbesserungen haben sich bei mir in den letzen 2 Jahren eingestellt :

Volkslauf über 9700 Meter 2002 in 51:30,
gleicher Volkslauf 2003 in 43:30,
gleicher Volkslauf 2004 in 39:40

Dazwischen liegen ca. 15 KG weniger Gewicht, ca. 5000 Laufkilometer,
etliche Volksläufe, 5 Marathons und auch ein Teil "Schmerzen".

Ich gehe davon aus, dass ich wenn ich noch 2 bis 3 Jahre auf dem jetzigem Niveau trainieren kann, dass ich oben erwähnten Volkslauf in 35 irgendwas
laufen kann. Mehr traue ich mir mangels Talent nicht zu.

Ich denke man (oder Frau) kann beim Laufen viel ereichen. Man muss aber
auch bereit und in der Lage sein an seine Grenzen gehen zu können, auch
und vorallem beim Training.

Gruss
bibesse :hallo: :hallo:

PS: das ist meiner Meinung nach mit Abstand der intressanteste Thread seit
langer Zeit. :daumen: :daumen:

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Hallo!
klaerwerk hat geschrieben:Das Training ist das was dich zum Läufer macht. Ich glaube EHRGEIZ ist das wichtigste.
Volle Zustimmung.
Ich kenne niemanden, der 10 km unter 40 läuft und nur 3 x die Woche ein Stündchen läuft zwecks "fitness".
Ich kenne jemanden, der fast ohne Training unter 40 laeuft. Der sich nach seinem ersten 10km-Volkslauf aergert, dass er eine 37:10 gelaufen ist, obwohl sein Trainer doch gesagt hatte, er solle 37 laufen. (Vielleicht war es auch 38, weiss ich nicht mehr.) Und der es nicht verstanden hat, dass ein Laeufer, mit dem er sich gleich nach dem Zieleinlauf unterhalten hat, komisch reagiert hat, als er meinte, er habe gerade erst mit dem Laufen angefangen. Jemand, der dann mit dem Laufen aufgehoert hat, weil er keinen Sinn darin gesehen hat, weil er meinte, nicht gut genug zu sein.

Ansonsten, wie gesagt, volle Zustimmung.

Gruss,

Carsten

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Hi!
bibesse hat geschrieben: folgende Verbesserungen haben sich bei mir in den letzen 2 Jahren eingestellt :

Volkslauf über 9700 Meter 2002 in 51:30,
gleicher Volkslauf 2003 in 43:30,
gleicher Volkslauf 2004 in 39:40
Ordentlich!
Dazwischen liegen ca. 15 KG weniger Gewicht,
Das erklaert den grossen Sprung im ersten Jahr.
Ich gehe davon aus, dass ich wenn ich noch 2 bis 3 Jahre auf dem jetzigem Niveau trainieren kann, dass ich oben erwähnten Volkslauf in 35 irgendwas
laufen kann.
Trau ich Dir auch zu.

Andererseits dachte ich, als ich mich bei einem 10km-WK von 36:52 im Jahr 2000 auf 34:02 im Jahr 2001 gesteigert habe, auch, dass dich noch in die Gegend von 33:00 kommen wuerde. Pustekuchen, die 34:02 ist immer noch meine Strassenbestzeit! Das soll nur zeigen, wie schwer Vorhersagen sind.
Mehr traue ich mir mangels Talent nicht zu.
Warten wir es ab!

Viel Erfolg,

Carsten

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CarstenS hat geschrieben: Ich kenne jemanden, der fast ohne Training unter 40 laeuft. Der sich nach seinem ersten 10km-Volkslauf aergert, dass er eine 37:10 gelaufen ist, obwohl sein Trainer doch gesagt hatte, er solle 37 laufen.
Carsten
Das ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt :D

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Na denn...

als ich jung war, lief ich außer dem bissel Schulsport (ätzend) ca. 1 x pro Jahr 10 oder 12 km in ca 1 Stunde/10km, völlig ohne Training. Quasi als Selbstbestätigung.
2004, 20-25 Jahre später, nie mehr gelaufen, brauchte ich ca. 2 Monate Training um die Stunde zu knacken. In weiteren ca. 4 Monaten schaffte ich 56:02. Mühsam ernährt sich das alte Eichhörnchen :D Den bergigen Silvesterlauf lassen wir mal außen vor, kein Vergleich.

Gewicht damals ca. 52 kg, jetzt 60, nix geht runter.

Ich würde ja so gerne endlich 55 Minuten knacken! Wann?
Und 50! Wann?
Muß ich erst die 8 kg abhungern? :gruebel:

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.... bleiben wir nostalgisch ....
vor 35 Jahren bin ich den Km in 2:56 , den 5er unter 18:00 und
9,5 km im Gelände in 37:xx gelaufen . . .

Heute (mit fast 52 Jahren und 7 Monaten "Lauferfahrung" den Km
von 5:00 auf 4:10 und den 10er von 54:xx auf 47:xx verbessert)
Langsam ernährt sich das Eichhörnchen.
Den Trainingsumfang nach und nach gesteigert. Ich bin jetzt in der Lage
auch mal 4 Wocheneinheiten mit über 60 Km (aber nicht immer) :P
zu absolvieren.

Das hätte ich mir vor einem halben Jahr auch nicht träumen lassen
und macht Hunger auf mehr :nick: .

Peter
01.03.08 - WLS Duisburg....- 15 KM - 1:05:45 Std
29.03.08 - WLS Duisburg... - ....HM - 1:31:46 Std
13.04.08 - Korschenbroich. - 10 KM - 0:42:22 Std
27.04.08 - Hamburg Marathon....... - 3:29:48 Std

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ich bin 2003 nach etwas weniger als 8 monaten lari-fari-laufen die 10 km in knapp 56 minuten gelaufen. im rahmen der vorbereitung für den köln-marathon 2004 hab ich dann die 50 minuten geknackt. ich denke, dass 45 minuten machbar wären, wenn ich gezielt auf einen 10er hin arbeiten würde.


ciao,

markuz

Grenzerträge, Talent und Aufwand

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Training ist wichtig und bringt auch viel - aber Veranlagung und Gene sind letztendlich entscheidend.
Du kannst trainieren wie ein Besessener - ob Du im Ausdauersport Weltklasseniveau erreichst, entscheidet die Höhe der maximalen Sauerstoffaufnahme, die Dir bereits in die Wiege gelegt wurde. Die VO2max ist nämlich zum Großteil genetisch determiniert und ihre Trainierbarkeit begrenzt, sie beträgt 20 bis 50%.
Dieses Zitat stammt von der im übrigen ganz hervorragenden WebSeite von Dr. Mossburger.

Das Herzzeitvolumen, die Basiskonzentration der Erythrozyten im Blut und das Verhältnis der "langsamen" zu den "schnellen" Muskelzellen - das und noch andere Faktoren sind im wesentlichen angeboren, und solche Faktoren sind eben sehr wichtig für die maximal erreichbare Leistung im Langstreckenlauf.

Bei den Top-Marathonläufern findet man fast immer 80% und mehr "langsame" Muskelfasern in den Beinmuskeln - wem eine 50:50 Verteilung in die Wiege gelegt wurde, kann eben nur hervorragender Mittelstreckler werden, und mit 20:80 sollte man sich aufs Sprinten konzentrieren.

Natürlich läßt sich mit Training viel erreichen, aber ab einem bestimmten Niveau muß man für weitere Fortschritte weit überproportional mehr Zeit und Energie investieren als die "geborenen" Top-Langstreckler.

Es ist halt eine ganz persönliche Kosten/Nutzen-Rechnung, wo man die Grenze ziehen will und welche persönlichen Ziele einem wieviel Entbehrungen wert sind. Möglicherweise kann auch der eher unbegabte Läufer den sub3-Marathon irgendwann knacken - wenn er sein ganzes Leben danach ausrichtet und Jahre lang entsprechend mönchisch lebt und trainiert.

Aber wozu? Andere erreichen dieses spezielle Ziel ja viel leichter - und warum sollte man auf so viele andere Interessen, Hobbies und Vergnügen verzichten für ein singuläres Ziel, das durch den "einfachen" Erfolg besser talentierter Läufer noch nicht einmal einen besonderen Aufmerksamkeitswert besitzt? Die Frage muß man beim Training immer wieder von neuem für sich selbst beantworten, jedenfalls dann wenn der persönliche Ehrgeiz über das Genuß- und Gesundheitslaufen hinausgeht.


@ holle:

Ich habe auch das Ziel, 10km irgendwann unter 40:00 zu laufen. Aber der Schritt von 44 auf 40 ist doch nicht so leicht wie ich anfangs dachte. Neulich konnte ich meine PB jedenfalls mal wieder um grandiose 5s verbessern... :hihi:


@ toronto:

Klingt so als wärst Du ein ziemliches Talent. Die Trainingstheorie geht jedenfalls davon aus, daß man im 10-Km-Training durchaus regelmäßig Läufe und Intervalle mit WKT einbauen sollte - und schneller! Wenn Du dies berücksichtigst, dann könnten die PBs bei Dir noch etwas zügiger purzeln. Manche Läufer holen sich allerdings ihre Tempoeinheiten, in dem sie recht häufig Wettkämpfe absolvieren. Das geht natürlich auch.


@ miatara:

Schulsport hat mich früher auch überhaupt nicht interessiert, und Laufen schon mal gar nicht - ausser den 100m-Sprints. Zum Langstreckenlaufen bin ich erst später gekommen, als ich meine Fitneß fürs Squash verbessern wollte.


@ gnies:

Auch auf die Gefahr hin, jetzt endgültig die Klugscheißer-Schuhe herausholen zu müssen und sich ziemlich unbeliebt zu machen:

Von-66-auf-61 ist nicht ganz dasselbe wie Von-40-auf-35. Im ersten Fall bedeutet es halt eine Temposteigerung um gut 8% und im zweiten Fall um über 14%. Wichtiger noch ist, daß man sich bei 66:00 in einem Bereich befindet, in dem Trainingaufwand und Erfolg noch ziemlich linear verknüpft sind. Bei 35:00 kommt man dagegen dem maximal Erreichbaren wohl schon ziemlich nahe, d. h. man hat mit "fallenden Grenzerträgen" zu tun. Jede noch so kleine Verbesserung erfordert überproportional mehr Aufwand.

Das ändert aber natürlich nichts daran, daß der Fortschritt von 66 auf 61 auch mit Aufwand und Zähigkeit erkämpft werden muß, und daß man am Anfang vielleicht an den Trainingserfolgen sogar noch mehr Spaß hat.



Gruß Fritz

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Fritz hat geschrieben:Aber wozu? Andere erreichen dieses spezielle Ziel ja viel leichter - und warum sollte man auf so viele andere Interessen, Hobbies und Vergnügen verzichten für ein singuläres Ziel, das durch den "einfachen" Erfolg besser talentierter Läufer noch nicht einmal einen besonderen Aufmerksamkeitswert besitzt? Die Frage muß man beim Training immer wieder von neuem für sich selbst beantworten, jedenfalls dann wenn der persönliche Ehrgeiz über das Genuß- und Gesundheitslaufen hinausgeht.

Gut gesagt!


Fritz hat geschrieben:Ich habe auch das Ziel, 10km irgendwann unter 40:00 zu laufen. Aber der Schritt von 44 auf 40 ist doch nicht so leicht wie ich anfangs dachte. Neulich konnte ich meine PB jedenfalls mal wieder um grandiose 5s verbessern... :hihi:

Das ist der Unterschied, zwischen den ersten, überwältigenden Verbesserungen, die man am Anfang "wie von selbst" durch regelmäßiges Training und Ansammeln von Laufkilometern erreicht - da purzeln bei den Bestzeiten gleich die Minuten!- und dem Kampf um Sekunden, der dann später nur durch spezielle zielgerichtete Trainingsreize gewonnen werden kann.

Bei mir war das früher die magische 50 auf 10 km - die Wettkämpfe mit Zeiten um die 48 min waren für mich schon absolut grenzwertig.

Gruß
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

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Bueffelchen hat geschrieben:Ich habe häufiger beobachtet, dass Menschen, die als Jugendliche viel sportlich sehr aktiv waren, sich für das ganze Leben Substanz antrainiert haben.Gruß Uwe

Ich bin als Kind und Jugendliche (ca. 11.-20.Lebensjahr) täglich gelaufen. Habe bei jedem Volkslauf in unsrer Umgebung mitgemacht. Bin die 10 km deutlich unter 40 Min. gelaufen und hab fast immer einen Pokal oder ne Medaille abgestaubt.

In den 15 Jahren danach hab ich zwar wegen Zeitmangel weniger, aber doch immer noch 3-4 mal die Woche Sport gemacht. Ich bin geschwommen, bin Mountainbike gefahren, und geritten und davon auch 1 mal die Woche gelaufen.
Bueffelchen hat geschrieben:Danach ca. 10 Jahre sport nur nach Lust und Laune. Und da viel Lust im Spiel waren es auf einmal 20 kg mehr auf der Hüfte. Gruß Uwe

Bei mir waren es nicht ganz 10 Jahre und auch "nur" 15 kg.
Bueffelchen hat geschrieben:Als ich dann wieder anfing intensiver Sport zu treiben (Laufen und Schwimmen) ging das nach ein paar Tagen wieder richtig gut.
Gruß Uwe

Ich habe letztes Jahr im Juni wieder richtig angefangen zu laufen. Erst 2-4 mal die Woche zwischen 3 -5 km. Mittlerweile täglich zwischen 6 und 15 km.

Trainingserfolg: Eher bescheiden!
Es gibt Tage, da lauf ich ohne Probleme.

Wettkampfzeit 10 km in 58:02

Und dann gibt es Tage, da bekomm ich nach den ersten paar Metern schon keine Luft mehr. Mein Puls ist fast auf 200. Ich muss so wie ein blutiger Anfänger viele Gehpausen machen. An bergauflaufen gar nicht zu denken.

Wettkampfzeit 10 km 1:16:??
Bueffelchen hat geschrieben:Ich meine damit aber, dass man bei Vergleichen schon genau hinschauen sollte. Wenn jemand mit 40 das Laufen anfängt und bis 25 aktiver Sportler war hat er trotz 15 Jahren Pause die bessere Basis.

Was soll ich davon jetzt halten? Ich WEIß, dass mein Körper schnell laufen kann. Aber trotzdem macht mein Training sehr wenig Fortschritt.
Wo ist da die bessere Basis?

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Hallo,
Ich kenne niemanden, der 10 km unter 40 läuft und nur 3 x die Woche ein Stündchen läuft zwecks "fitness".
Da muss ich dich enttäuschen, diese Leute gibts. Und ich habe den Eindruck, dass das zwar (natürlich) nicht die Regel ist, dass es aber andererseits nicht so selten vorkommt wie man vielleicht glaubt.

Tina

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odie hat geschrieben:Das wär doch mal was. :D Ich glaub, das wäre eine nahezu perfekte Wettkampfvorbereitung :wink: :daumen: wenn ich da so an Deine speziellen Methoden denke.

Welche "speziellen Methoden"? :gruebel: :D

Nicht so öffentlich Odie, sonst werd ich noch des Dopings bezichtigt :wink: :nick:



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meine erste WK-Zeit, an die ich mich erinnern kann, bin ich mit 20 Jahren gelaufen. Das waren 3.000 m in 9:50 min. Da sind wir bei der Armee praktisch jeden Tag gelaufen, häufig auch zweimal am Tag. Im Rückblick betrachtet, hatte das Training da durchaus auch etwas Struktur, wenngleich ich wohl immer "volle Pulle" gelaufen bin.

In der Schule war das so, je länger die Strecke war, um so besser war ich. Leider gab es nur maximal 5.000 m Läufe und auch die nur wenige Male im Jahr.

Ich denke aber auch, dass man von dem was man sich in jungen Jahren antrainiert zehren kann auch wenn man dann eine gewisse Zeit nicht mehr gelaufen ist oder auch sonst wenig Sport gemacht hat. Ich hatte z.B. nie Probleme 1 h durchzulaufen und habe dann auch immer deutlich mehr als 10 km geschafft.

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Mir fällt das Laufen oft sehr schwer. Im Augenblick erreiche ich durch Training eigentlich nur, dass mir das laufen nach und nach leichter fällt. An guten Tagen macht das richtig Spaß und ich spüre das da noch mehr drinsteckt. Ich bin mir sicher, dass ich diese Reserven durch Training erschließen kann. Wie sich das in Zeiten ausdrückt, weiß ich nicht, da ich noch nie irgendwas auf Zeit gelaufen bin.
Eine absolute Topform kann man auch nur ein paar Wochen im Jahr aufrechterhalten. Danach fordert der Körper eine Ruhephase. Man wird also automatisch wieder langsamer.

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Bratzi hat geschrieben:Ich bin als Kind und Jugendliche (ca. 11.-20.Lebensjahr) täglich gelaufen. Habe bei jedem Volkslauf in unsrer Umgebung mitgemacht. Bin die 10 km deutlich unter 40 Min. gelaufen und hab fast immer einen Pokal oder ne Medaille abgestaubt.

...

Und dann gibt es Tage, da bekomm ich nach den ersten paar Metern schon keine Luft mehr. Mein Puls ist fast auf 200. Ich muss so wie ein blutiger Anfänger viele Gehpausen machen. An bergauflaufen gar nicht zu denken.

Wettkampfzeit 10 km 1:16:??

Hi Bratzi,

ein Erklärungsversuch: Als Jugendliche bist Du Deine 10er-PB sicherlich eher im Alter von 17-20 gelaufen, oder? D. h. Du hattest einen Trainingsvorlauf von mehreren Jahren täglichen Laufens bist Du unter 40:00 angekommen bist.

Und jetzt läufst Du erst wieder seit Juni halbwegs ernsthaft...

Ich kenne das von mir selbst. Man ist furchtbar ungeduldig und möchte am liebsten sofort & gleich an die Bestzeiten von vor 15 Jahren wieder anschließen. Dabei vergißt man völlig, daß diese Bestzeiten damals über Jahre hinweg Schritt für Schritt aufgebaut worden sind. Und in einem Alter, in dem man dem Körper doch noch etwas mehr zu muten konnte als heute.

Gruß Fritz

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Bratzi hat geschrieben: Es gibt Tage, da lauf ich ohne Probleme.

Wettkampfzeit 10 km in 58:02

Und dann gibt es Tage, da bekomm ich nach den ersten paar Metern schon keine Luft mehr. Mein Puls ist fast auf 200. Ich muss so wie ein blutiger Anfänger viele Gehpausen machen. An bergauflaufen gar nicht zu denken.

Wettkampfzeit 10 km 1:16:??
Das ist nicht normal. Warst Du mal beim Arzt? Frauen haben ja zum Beispiel gerne mal einen Eisenmangel. (Aber den richtigen Eisenwert untersuchen lassen, vorher schlau machen.)

Zur Warnung muss ich sagen, dass eine Vereinskollegin die Erfahrung gemacht hat, dass ihr Arzt kein Verstaendnis dafuer hatte, dass sie meinte, es muesse etwas nicht stimmen, weil sie nach 20km immer so erschoepft waere ;-) War dann aber Eisenmangel, sie hat da ein Problem, muss jetzt regelmaessig substituieren (und das selbst bezahlen :-(), laeuft aber wieder problemlos.

Das ist jetzt natuerlich nur wild geraten.

Gruss,

Carsten

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Fritz hat geschrieben:Ich kenne das von mir selbst. Man ist furchtbar ungeduldig und möchte am liebsten sofort & gleich an die Bestzeiten von vor 15 Jahren wieder anschließen
Eigentlich bin ich da mittlerweile eher Bescheiden geworden. Mir würd es im Moment schon reichen, wenn sich meine Kondition merklich steigern würde. Und sei es auch noch so langsam. Zur Zeit sieht das eher wie eine Berg und Talfahrt aus. Es kann doch nicht sein, dass man an einem Tag 15 km ohne die geringsten Probleme läuft. Und ein ander Mal schon nach 500 m die erste Gehpause machen muss, weil man keine Luft mehr bekommt.

CarstenS hat geschrieben:Das ist nicht normal. Warst Du mal beim Arzt? Frauen haben ja zum Beispiel gerne mal einen Eisenmangel. (Aber den richtigen Eisenwert untersuchen lassen, vorher schlau machen.)
Ich denk auch, das kann nicht normal sein. Ich habe einen Arzt, der selbst läuft. Es ist ihm ein Rätsel. Oder sollte ich besser sagen ich bin ihm ein Rätsel? Aber er hat noch nicht aufgegeben es zu lösen.

Vielleicht kommt ja mal von irgenwoher eine Idee, an was es liegen könnte.

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Hi Bratzi,

könnte es vielleicht an einer Allergie liegen, dass du manchmal so schlecht Luft bekommst? Bist du in der Richtung schon einmal untersucht worden?

Liebe Grüße
Doris

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Bratzi hat geschrieben:Eigentlich bin ich da mittlerweile eher Bescheiden geworden. Mir würd es im Moment schon reichen, wenn sich meine Kondition merklich steigern würde. Und sei es auch noch so langsam. Zur Zeit sieht das eher wie eine Berg und Talfahrt aus. Es kann doch nicht sein, dass man an einem Tag 15 km ohne die geringsten Probleme läuft. Und ein ander Mal schon nach 500 m die erste Gehpause machen muss, weil man keine Luft mehr bekommt.
Ich vermute mal, daß die Standarduntersuchungen schon gemacht worden sind? Blutdruckmessung, EKG, Laborwerte mit Blutfett-, Leber- und Nierenwerten,Blutbild usw.? Sonst würde ich damit anfangen. Orthopädisch ist ja alles OK?

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funrunner hat geschrieben:
könnte es vielleicht an einer Allergie liegen, dass du manchmal so schlecht Luft bekommst? Bist du in der Richtung schon einmal untersucht worden?
Bin auf alles Mögliche und Unmögliche getestet worden. Absolut keine Allergie!
Fritz hat geschrieben:Orthopädisch ist ja alles OK?
Nicht ganz, ich hab einen Bandscheibenvorfall 4/5 Lendenwirbel.
Aber das ist wirklich absolut das einzig messbar "Kranke" an mir.

Um zum Kernthema dieses Threads zurückzukommen. Genetisch hab ich bestimmt die Anlage ein "guter" Läufer zu sein. Das haben ja meine Erfolge vor langer Zeit gezeigt. Auch merke ich, dass meine Muskeln sich sehr schnell wieder an ihre Aufgabe erinnert haben.
Nur leider kommt meine Kondition nicht so recht hinterher. Da gibt es anscheinend keinen Memoryeffekt.
Vielleicht lauf ich einfach falsch?

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Bratzi hat geschrieben: Es kann doch nicht sein, dass man an einem Tag 15 km ohne die geringsten Probleme läuft. Und ein ander Mal schon nach 500 m die erste Gehpause machen muss, weil man keine Luft mehr bekommt.

Ich denk auch, das kann nicht normal sein. Ich habe einen Arzt, der selbst läuft. Es ist ihm ein Rätsel. Oder sollte ich besser sagen ich bin ihm ein Rätsel? Aber er hat noch nicht aufgegeben es zu lösen.

Hi Bratzi,

die Unterschiede in der Tagesform weisen schon auf gesundheitliche Probleme hin. Es ist daher gut, dass Du von einem Arzt betreut wirdst.

Jemand der so trainingserfahren ist wie Du müsste doch vom eigenen Körpergefühl einen Hinweis haben ...

Von Deiner sonstigen Beschreibung (ohne Probleme 15 km, 58 min/10 km) zeigt doch, dass Du eine gute Substanz hast. Ich laufe auch gerne die 15 km und die PB über 10 km liegt bei 50 min. Ich bin ja auch 3 Wochen älter :P . Das macht dann die Erfahrung. :rolleyes:

Liebe Grüße Uwe

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Noch mal was Interessantes zum Thema "Wieviel bringt Training"

Ein Auszug aus "Die maximale Sauerstoffaufnahme als Bruttokriterium für die Ausdauerleistungsfähigkeit"

---snip---
Abschließend noch eine wichtige Botschaft an diejenigen Aktiven und Trainer, die glauben, durch Training alles erreichen zu können:

Du kannst trainieren wie ein Besessener - ob Du im Ausdauersport Weltklasseniveau erreichst, entscheidet die Höhe der maximalen Sauerstoffaufnahme, die Dir bereits in die Wiege gelegt wurde. Die VO2max ist nämlich zum Großteil genetisch determiniert und ihre Trainierbarkeit begrenzt, sie beträgt 20 bis 50%. Die seltenen Einzelbeobachtungen, die einen größeren trainingsbedingten Anstieg der VO2max zeigen, bestätigen als Ausnahmen die Regel. Voraussetzung für eine Spitzen-Ausdauerleistungsfähigkeit ist sozusagen das Talent für eine große aerobe Kapazität, sprich eine hohe VO2max bereits in untrainiertem Zustand: Ein Ausgangswert von mindestens 60ml/kg u. min ist notwendig, damit durch jahrelanges, aufbauendes Training die erforderliche Größe der relativen VO2max erreicht werden kann, um mit der Weltklasse mithalten zu können - nämlich 85 bis 90ml/kg u. min. Zum Vergleich: Ein untrainierter “Normalsterblicher“ hat eine relative VO2max von durchschnittlich 40 bis maximal 50ml/kg u. min.
...
Für die Beurteilung der Ausdauerleistungsfähigkeit ist jedoch nicht nur die Größe der absoluten oder relativen VO2max ausschlaggebend, sondern vor allem der Anteil der individuellen VO2max, der über einen längeren Zeitraum verfügbar bzw. einsetzbar ist (Klassisches Beispiel: Einzelzeitfahren im Radrennsport). Dies entspricht der VO2max an der Dauerleistungsgrenze, der sog. aerob-anaeroben Schwelle (kurz “anaerobe Schwelle“).

Diese Fähigkeit ist viel besser trainierbar als die VO2max selbst, es besteht eine 50 bis 70%ige Verbesserungsmöglichkeit.

Fazit: Auch wenn die genetische Veranlagung im Ausdauersport letztendlich entscheidend ist, und, statistisch gesehen, nur eine(r) unter Tausenden zum (zur) potentiellen Weltrekordler(in) prädestiniert ist, sollte diese Erkenntnis nicht zur Frustration führen, sondern nur so manch überehrgeizigen Sportler und Trainer, der unrealistischen Erfolg verspricht, auf den Boden der Realität zurückholen.

Die Freude am Sport, nicht der Erfolgszwang und das “Siegen müssen“, sollte auch für den leistungsorientierten Athleten immer die stärkste Motivation sein.
---snip---

Das zeigt, wieviel prinzipiell trainingsbedingt möglich ist und wo die Grenzen liegen:
1. der größte Teil von uns wird wohl nicht zum Spitzenportler geboren sein
2. jeder kann sein VO2Max verbessern (20-50% Steigerung möglich)
3. VO2Max allein macht nicht glücklich, auch die individuelle VO2Max, die über die Dauer der Belastung zur Verfügung steht, ist zu berücksichtigen und die ist noch deutlich besser trainierbar (50-70%)

Also:
Kann man durch Training was verbessern? Ja, definitiv. Das Entwicklungspotetial z.B. von Punkt 3 ist IMHO ziemlich beeindruckend und das kann jedeR.

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Hallo,

genau zum Thema V20max und ihre Trainierbarkeit hab ich gestern auch was gelesen. Mein Göga hat mir das im übrigen nicht sehr motivierende Buch 'Die größten Fitnessirrtümer' zu Weihnachten geschenkt und einer der beschriebenen Irrtümer war auch 'jeder kann fit werden, wenn er will'. Als Gegenbeleg diente die in einem Experiment mit bis dato untrainierten Studenten, die ein kontrolliertes Ausdauertraining absolvierten ermittelte Steigerungsrate der V2Omax. Sie reichte von nahe 0 (!!) bis 100 Prozent. D.h. es gibt wohl tatsächlich real existierende Pechvögel, deren V2omax sich durch Training so gut wie nicht steigern lässt.

Tina

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TinaS hat geschrieben:Hallo,

Als Gegenbeleg diente die in einem Experiment mit bis dato untrainierten Studenten, die ein kontrolliertes Ausdauertraining absolvierten ermittelte Steigerungsrate der V2Omax. Sie reichte von nahe 0 (!!) bis 100 Prozent. D.h. es gibt wohl tatsächlich real existierende Pechvögel, deren V2omax sich durch Training so gut wie nicht steigern lässt.
Ja, die Verbesserungen können individuell streuen. Aber ohne diese Studie jetzt näher zu kennen, bezweifele ich doch sehr stark, daß ein halbwegs intensives und kontrolliertes Ausdauertraining zu 0% Verbesserung der VO2max führen kann.

Hast Du eventuell einen Link oder andere Daten zu dieser speziellen Studie?

76
Hi Fritz,

Buch liegt daheim, ich schau nach, ob ich eine Quellenangabe finde.

Tina

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Bratzi hat geschrieben: Um zum Kernthema dieses Threads zurückzukommen. Genetisch hab ich bestimmt die Anlage ein "guter" Läufer zu sein. Das haben ja meine Erfolge vor langer Zeit gezeigt. Auch merke ich, dass meine Muskeln sich sehr schnell wieder an ihre Aufgabe erinnert haben.
Nur leider kommt meine Kondition nicht so recht hinterher. Da gibt es anscheinend keinen Memoryeffekt.

Vielleicht lauf ich einfach falsch?
Das ist eine rein rhetorische Frage, nicht wahr? :wink:

Aber gab es da nicht neulich einen Fasten-Thread von Dir? Treten denn die von Dir beschriebenen konditionellen Probleme eventuell während des Fastens auf?

Zum Thema "Fasten und Sport" heißt es:
Der Blutzucker ist im Fasten deutlich gesenkt und kann nicht so schnell wie sonst nachproduziert werden. Es dauert länger, bis das Herz sich auf körperliche Anstrengung eingestellt hat.

Der Blutdruck sinkt während des Fastens und es dauert wesentlich länger, bis er in Schwung kommt.
Auch ein durch das Fasten bedingter Vitamin/Mineralstoffmangel könnte die Schwächephasen im Training eventuell erklären.


Gruß Fritz

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Fritz hat geschrieben:Das ist eine rein rhetorische Frage, nicht wahr? :wink:
:hihi: Die Frage hätte auch lauten können: Vielleicht Tick ich einfach falsch? :tocktock:
Fritz hat geschrieben:Aber gab es da nicht neulich einen Fasten-Thread von Dir? Treten denn die von Dir beschriebenen konditionellen Probleme eventuell während des Fastens auf?
Nein, überhaupt nicht. Ich faste zur Zeit, das erste mal, seit ich wieder laufe. Heute ist mein 5. Fastentag. So gut wie gestern, lief es schon lange nicht mehr. Ich konnte sogar den ersten Berg (fast 200 Höhenmeter auf einer Strecke von 800m) laufend bewältigen.

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Bratzi hat geschrieben: :hihi: Die Frage hätte auch lauten können: Vielleicht Tick ich einfach falsch? :tocktock:
Schwer zu sagen, das kann man von hier so schlecht beurteilen... :P :hallo:

Die Wahl der richtigen Eltern

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Hatten wir eigentlich diesen Link schon im Forum?

http://www.maxfun.at/ausdauersportmagazin/events.php?Ke=47


Gerade dem Teil mit den Eltern stimme ich zu. Training kann aus einem 90-Min-Läufer (10 km) einen 60 oder 65-Minuten-Läufer machen, ist also von großer Bedeutung. Andrerseits laufen andere, wie in dem Text auch steht, ohne jegliches Training schon unter 40. Daher macht das Leistungsdenken im Sinn von "Man muß sich immer an den Besseren (oder gar an den Besten) orientieren" im Laufsport nicht allzuviel Sinn.

Herzlichst, euer Jürgen

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JuergenF hat geschrieben:Hatten wir eigentlich diesen Link schon im Forum?

http://www.maxfun.at/ausdauersportmagazin/events.php?Ke=47


Gerade dem Teil mit den Eltern stimme ich zu. Training kann aus einem 90-Min-Läufer (10 km) einen 60 oder 65-Minuten-Läufer machen, ist also von großer Bedeutung. Andrerseits laufen andere, wie in dem Text auch steht, ohne jegliches Training schon unter 40. Daher macht das Leistungsdenken im Sinn von "Man muß sich immer an den Besseren (oder gar an den Besten) orientieren" im Laufsport nicht allzuviel Sinn.

Herzlichst, euer Jürgen

Hallo Jürgen,

Ist mir schon öfters aufgefallen: Du schickst immer ganz gute Links :daumen:

Ich finde, der Artikel fasst ganz gut die Dinge, die mit Lauftraining und Wettkämpfen zu tun haben, zusammen.

Besonders gut gefallen hat mir der letzte Absatz:
"Laufgenuss und Leistungssteigerung schließen einander nicht aus, ganz im Gegenteil, das sind quasi siamesische Zwillinge, die nicht voneinander getrennt werden dürfen. Laufgenuss steigert die Leistung und Leistungssteigerung steigert den Laufgenuss!"

Wobei die Leistungssteigerung ja nicht über das gesamte (Läufer-)Leben gesehen werden muß, sondern durchaus in definierten Zeit- bzw. Trainingsabschnitten.

Hier gibt es ja so manche Meinungen im Forum - da bekommt man ja schon ein schlechtes Gewissen wenn man einen Wettkampf auf Zeit läuft :wink: :D
Ray :wink:

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Ray hat geschrieben: da bekommt man ja schon ein schlechtes Gewissen wenn man einen Wettkampf auf Zeit läuft

.. aber bei einer Geschwindigkeit mußt Du Dich anschließend nur bei sehr Wenigen entschuldigen :wink:
Gruß
Peter
Gesperrt

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