09.Januar 2005
Hier mein selbstgedrehtes und geschnittenes Video :
http://www.fliegendezwerge.de/egmondhalvemarathon.wmv ( 16mb )
06:15 Uhr
Der Wecker wirft uns mitten in der nacht aus dem Bett.

Schnell noch einen Cappuccino runterstürzen, ein paar Brötchen für die Fahrt machen und schon geht es los Richtung Gelsenkirchen Buer.

Pünktlich um 07:05 kommen wir in Buer an und „checken“ ein. Ein Bus bringt uns 33 Lauflust – Läufer und 14 Begleiter nach Egmond aan Zee / NL. Wie es sich für einen Sonntag morgen gehört, sind die Strassen frei und wir kommen gut durch. Kurz vor Alkmaar ( bauen übrigens grade ein neues Stadion am Ortseingang ) wird es das erste mal voll. Über 12.000 Läufer werden heute erwartet. Im Gegensatz zu den Autofahrern, die in Alkmaar parken müssen und mit Pendelbussen nach Egmond gebracht werden, dürfen wir mit unserem Bus direkt in das Küstenstädtchen vorfahren.
10:45 Uhr
Wir steigen aus dem Bus, die hälfte der Fahrt habe ich eh geschlafen und bin dementsprechend fit und voller Tatendrang… aehm… Mit Daniel und Freundin begeben wir uns direkt zum Strand und suchen den Startbereich. Daniel ist ein erfahrener Marathonläufer. Der pro Jahr 4 – 5 Marathons läuft.
So einfach ist das gar nicht da alle Schilder und auch das Infoblatt komplett auf Niederländisch ist. Englisch wäre mir schon zugute gekommen. Nach ein paar kurzen Unterhaltungen mit Ordnern fanden wir unseren Startblock und entschieden vor Ort zu bleiben.
12:10 Uhr
Der Startschuss fällt, wir befinden uns im ersten Startblock. Die Startblöcke sind nach Startnummern aufgeteilt. Die Startnummern wiederum nach Altersklassen, ansonsten hätte ich mich weiter hinten eingereiht. Eine Schweigeminute für die Opfer in Asien wird gehalten und dann geht es los.
!!! Peng !!! Der erste Block setzt sich in Bewegung. Es ist zwar voll, aber schon nach 500m lichtet sich das Feld einigermaßen. Die ersten 3 km führen durch das Städtchen Egmond aan Zee. Unterwegs sehe ich am Streckenrand unsere Vermieter vom September und einige unserer Begleiter. Die Stimmung ist fantastisch, aus Lautsprechern schallt Brian Adams : I´m gonna run to you… Perfekt

Nach 3 km geht es den Weg ab hinunter zum Strand. Hier ist der Sand noch tief und es ist schwer zu laufen. Der Strand selbst wurde anscheinend zuvor planiert und so fällt das laufen nicht ganz so schwer wie noch vor 2 Monaten, als ich die Strecke schon einmal ablief und bei jedem Schritt in den weichen Sand einsank.
Jetzt standen 7 Strandkilometer an, immer wieder wurde ich von Gruppen schneller Läufer überholt und wunderte mich woher die denn kamen. Nach und nach erinnerte ich mich, dass in Wellen gestartet wurde und die Blöcke nach Altersklassen aufgeteilt waren. So brauchte ich mir keine Gedanken machen letzter zu sein.
Am Strand zu laufen wurde mit der Zeit eintönig, es war windig, auf der linken Seite sah man die Dünen, auf der rechten das Meer. Um mich herum Läufer, größtenteils aus den Niederlanden. Ab und an entdeckte ich ein paar Deutsche, Franzosen oder Belgier. Daniel hatte ich bereits am Start gesagt, er solle nicht auf mich warten und sein Tempo laufen und so lief ich die Strecke allein.
Kilometer 10
Bei Kilometer 10 ging es wieder in den weichen, tiefen Sand eine Düne hoch und die zweite Verpflegungsstelle erwartete uns. Es gab Tee, Wasser und ein „Sportgetränk“ Namens AADrink, was gar nicht mal so verkehrt war. Bananen vermisste ich trotzdem, auch wenn es Mandarinen an den Verpflegungsstellen gab.

Angekommen bei den Dünen wurde es windstill und dementsprechend wärmer. Viele entledigten sich Ihrer Pullover oder Fleeceshirts. Mein Concurve N2Skin Shirt mit Windstopper war wieder einmal perfekt – am Strand gegen den Wind und in den Dünen gegen die relative Wärme. Wir kamen bei Kilometer 12 auf einen gepflasterten Weg, der uns einmal rund um Egmond führen sollte. Die Kilometerschilder waren bei jedem Kilometer gut sichtbar aufgestellt und so konnte ich meine Zielzeit nach und nach hochrechnen. Zu Beginn des Laufes hatte ich mit einer Zeit über 2 Stunden gerechnet. Meinen ersten Halbmarathon hatte ich mit 2:21Std sehr langsam beendet, heute in Egmond waren die Bedingungen etwas härter.
Kilometer 15
Ich trank an jeder Versorgungsstelle ausreichend, hatte mich aber noch an Mandarinen rangetraut. Der nächste Verpflegungspunkt würde bei 16km auftauchen, grade richtig für mich. Ich fühlte mich mittlerweile schlapp und wartete sehnsüchtig auf Getränke und Obst. Da kamen sie, 2 Stände, die Tische voll mit Pappbechern und Schüsseln voller geschälter Mandarinen. Ich griff zu, schnappte mir Mandarinen und zwei Becher, ein wenig AA Drink und einen Becher Tee. Danach ging es wieder bergauf mit mir. Ich war fest entschlossen das Ziel unter 2 Stunden zu erreichen, überschlug die KM Zeiten im Geiste als ich plötzlich von hinten geschubst wurde : Nadine, meine Lauflust Kollegin überholte mich schnellen Schrittes. Sie war 10 Minuten nach mir gestartet und peilte ebenfalls eine Zeit unter 2 Stunden an.

Zieleinlauf
Ich lief weiter, zog vom Tempo ein wenig an und siehe da : bei Kilometer 19 erreichte ich Nadine wieder die langsamer geworden ist. Die restlichen 2 km liefen wir zusammen und unterhielten uns über die Strecke und den Verlauf. Angekommen in Egmond standen überall Lautsprecher aus denen laute, motivierende Musik dröhnte. 500m vor dem Ziel wurden die Abschnitte zwischen den Bannern immer kürzer : noch 400m, noch 350m, noch 300m… Ich zog noch mal an und ereichte das Ziel in 1:57:18 Stunden.


Im Zielbereich musste ich dann noch eine Weile im Gedränge warten und bekam dann eine Flasche AA Drink, ein Paar Laufsocken und eine Tüte mit Ausschreibungen. Leider gab es keine Medaille, die noch einen schöne Erinnerung gewesen wäre. Ich hoffe in den kommenden Tagen eine Urkunde ausdrucken zu können und natürlich auch auf einem der Bilder zu sein.
Alles in allem ein Supertag, ein toller Lauf, tolles Publikum, eine schöne Strecke und ein hübsches Städtchen. Im kommenden Jahr werden wir wieder einen Bus mieten und mit Kunden hinfahren.
