Hallo,
hab schon wieder mal so ne richtig schön doofe Frage.
Es geht um das Tempo beim laufen. Jeder hat ja so seine eigene Geschwindigkeit und seine Grenzen. Aber, wo woher kommt die?
Ich versuchs mal anders zu erklären. Wenn ich laufen gehe, dann wähle ich ein Tempo, von dem ich sicher bin, dass ich es auch die ganze Strecke durchhalte. Aber das ist ja bei weitem nicht meine Endgeschwindigkeit. Versuche ich nun so schnell ich nur irgend kann zu laufen, so schaffe ich das von meiner Kondition her, höchstens ein paar hundert Meter. Also liegt es bei mir an meiner Ausdauer.
Wie ist das aber bei denen, die so richtig viel Kondition haben? Machen da die Muskeln irgendwann schlapp? Aber warum?
Wenn das nicht so wäre, bräuchte man doch immer nur volle pulle laufen. Irgendwann müsste doch dann auch die Herzkreislaufausdauer so weit sein, die Muskeln über eine längere Strecke genügend zu versorgen.
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Vielleicht die Anatomie unserer Knochen, Sehnen und Muskeln (samt Herzmuskel)???
Tati
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Oh Bratzi,
wenn ich`s wüßte, würd ich schneller laufen
Bin gespannt, auf die Antworten!
LG, Kathrin
wenn ich`s wüßte, würd ich schneller laufen

Bin gespannt, auf die Antworten!
LG, Kathrin
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.
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Wenn du einen (Haushaltsgummi) hast, dann kannst du da knackig dran ziehen, dann ist er ab.
Wenn du ihn dehnst, und wieder dehnst, und wieder ein Stückchen weiter, ...dann kannst du igrendwann wieder knackig ziehen und er reisst nicht (mehr so früh)
Aber irgendwann reisst er doch, egal wie ausgeleiert.
Und beim Ultramegaoktathlon-Läufer ist halt irgendwann auch nicht mehr genug Energie da, um das, was im Magen drauf wartet zu Energie zu werden, umzumodeln, da alle Energie für die Bewegung gebraucht wird...und dann ist Schicht.
Oder?
P.S. Ernähr dich mal ausschließlich von Hasenfleisch. Das braucht bei der Verdauung mehr Energie als drinsteckt (lt. Schrotti ist das bei Eiweiß auch so).
Wenn du ihn dehnst, und wieder dehnst, und wieder ein Stückchen weiter, ...dann kannst du igrendwann wieder knackig ziehen und er reisst nicht (mehr so früh)
Aber irgendwann reisst er doch, egal wie ausgeleiert.
Und beim Ultramegaoktathlon-Läufer ist halt irgendwann auch nicht mehr genug Energie da, um das, was im Magen drauf wartet zu Energie zu werden, umzumodeln, da alle Energie für die Bewegung gebraucht wird...und dann ist Schicht.
Oder?
P.S. Ernähr dich mal ausschließlich von Hasenfleisch. Das braucht bei der Verdauung mehr Energie als drinsteckt (lt. Schrotti ist das bei Eiweiß auch so).
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!
5
Wenn du einfach volle Pulle losläufst, läufst du auf keinen Fall mehr aerob, d.h. du bildest immer mehr Laktat, und das bremst dich. Soweit ich weiß ist es eigentlich eine Schutzfunktion des Körpers, damit die Muskeln nämlich einfach aufhören zu funktionieren, bevor man tot umkippt.
Sehr clever, dieser Körper!
Ich weiß nicht, ob ich verstanden habe, was du genau meinst
Sehr clever, dieser Körper!

Ich weiß nicht, ob ich verstanden habe, was du genau meinst

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Das mit dem "Laktat" ist so, das es die Signale, die an den Muskel gesendet
werden, damit der kontrahiert einfach abschwächt und der Muskel nicht mehr
so richtig macht was von ihm verlangt wird.
Gruß Schrotti
werden, damit der kontrahiert einfach abschwächt und der Muskel nicht mehr
so richtig macht was von ihm verlangt wird.
Gruß Schrotti
7
also , ich denke das liegt hauptsächlich am Verteilersystem
in den Muskeln selber .
Bei uns kommt eben der "Saft" nicht bis in die letzte Muskelzelle ,
und ohne die letzte Muskelzelle keine Ausdauer und keine Geschwindigkeit .
Hinzu kommt wie schon erwähnt die Sache mit dem Laktat .
in den Muskeln selber .
Bei uns kommt eben der "Saft" nicht bis in die letzte Muskelzelle ,
und ohne die letzte Muskelzelle keine Ausdauer und keine Geschwindigkeit .
Hinzu kommt wie schon erwähnt die Sache mit dem Laktat .
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Warum andere schneller laufen als andere liegt vor allem an der Muskelzusammensetzung der jeweiligen Person. Es gibt einfach gesagt den Sprinter- und den Ausdauertyp.
In einer der letzten Leichtathletik-Ausgaben war ein interessanter Artikel von Prof. Dickhuth - Chefarzt des DLV und Leiter der Sportuni Freiburg. Er vertritt die These, daß es genbedingt ist, daß z. B. bestimmte Völker Afrikas viel schneller im Ausdauerbereich sind als z.B. Europäer oder Amerikaner. Das interessante war, daß es nur bestimmte Völker sind die ausdauerlastig sind, wie z.B. Kenianer, Äthopier usw. .
Andere Länder wie z.B. Nigeria, Sambia oder auch Jamaica werden in der Regel keine guten Mittel- und Langstreckler werden können, sondern Sprinter.
Das frustrierende ist dabei eigentlich, daß wir demnach den Anschluß an die Weltspitze im Mittel- und Langstreckenbereich eigentlich nicht mehr schaffen können, egal wieviel Training dafür aufgewendet wird. Es sei denn es gibt ein Riesentalent wie vielleicht Dieter Baumann, der es annähernd geschafft einigermassen den Anschluß zu finden, wenn man die reinen Laufzeiten und nicht die Erfolge betrachtet.
In einer der letzten Leichtathletik-Ausgaben war ein interessanter Artikel von Prof. Dickhuth - Chefarzt des DLV und Leiter der Sportuni Freiburg. Er vertritt die These, daß es genbedingt ist, daß z. B. bestimmte Völker Afrikas viel schneller im Ausdauerbereich sind als z.B. Europäer oder Amerikaner. Das interessante war, daß es nur bestimmte Völker sind die ausdauerlastig sind, wie z.B. Kenianer, Äthopier usw. .
Andere Länder wie z.B. Nigeria, Sambia oder auch Jamaica werden in der Regel keine guten Mittel- und Langstreckler werden können, sondern Sprinter.
Das frustrierende ist dabei eigentlich, daß wir demnach den Anschluß an die Weltspitze im Mittel- und Langstreckenbereich eigentlich nicht mehr schaffen können, egal wieviel Training dafür aufgewendet wird. Es sei denn es gibt ein Riesentalent wie vielleicht Dieter Baumann, der es annähernd geschafft einigermassen den Anschluß zu finden, wenn man die reinen Laufzeiten und nicht die Erfolge betrachtet.
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@ Bratzi:
Die maximale Geschwindigkeit, die Du ausdauernd laufen kannst, ist abhängig davon wieviel Sauerstoff der Arbeitsmuskulatur im Muskelstoffwechsel dauerhaft zur Verfügung gestellt werden kann.
Diese maximale Sauerstoffaufnahme im Dauerleistungsbereich bezeichnet man auch als "anaerobe" VO2max. Sie ist zwar genetisch festgelegt, läßt sich aber durch geeignetes Training noch um 50-70% steigern.
Eine gute Beschreibung der VO2max findest Du hier.
Die maximale Geschwindigkeit, die Du ausdauernd laufen kannst, ist abhängig davon wieviel Sauerstoff der Arbeitsmuskulatur im Muskelstoffwechsel dauerhaft zur Verfügung gestellt werden kann.
Diese maximale Sauerstoffaufnahme im Dauerleistungsbereich bezeichnet man auch als "anaerobe" VO2max. Sie ist zwar genetisch festgelegt, läßt sich aber durch geeignetes Training noch um 50-70% steigern.
Eine gute Beschreibung der VO2max findest Du hier.
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Hallo Bratzi,
das wäre ja ein Traum, wenn der Mensch unendliche Strecken mit Vollgas laufen könnte. Selbst die Spitzenläufer, können nur einen Bruchteil ihrer Laufkilometer im Hösttempo laufen. Denn sonst würde der Marathon ja in 90min. gelaufen werden.
Wenn du schneller werden möchtest, dann bist du schon auf dem richtige Weg.
Mache doch einfach ein Fahrtspiel in der Woche und du wirst sehen, das du mit der Zeit schneller wirst. Ansonsten, ist das mit dem Laktat und der Schutzfunktion unseres Körpers ja schon geschrieben worden.
Gruß
Markus
das wäre ja ein Traum, wenn der Mensch unendliche Strecken mit Vollgas laufen könnte. Selbst die Spitzenläufer, können nur einen Bruchteil ihrer Laufkilometer im Hösttempo laufen. Denn sonst würde der Marathon ja in 90min. gelaufen werden.
Wenn du schneller werden möchtest, dann bist du schon auf dem richtige Weg.
Mache doch einfach ein Fahrtspiel in der Woche und du wirst sehen, das du mit der Zeit schneller wirst. Ansonsten, ist das mit dem Laktat und der Schutzfunktion unseres Körpers ja schon geschrieben worden.
Gruß
Markus
11
Hallo Frau Bratzi!
...dieses Thema lässt mich auch öfters nicht in Schlaf kommen. ;) Manchmal denke ich das hat was mit mangelnder Willensstärke zu tun, aber meisten glaube ich, dass meine konstitutionellen Voraussetzungen einfach keine höheren Geschwindigkeiten zulassen.
Von großer Bedeutung ist für mein Verständnis der Anteil der weißen und roten Muskelfasern . Die roten Fasern sind für Ausdauerbelastungen zuständig und die weißen Muskelfasern ermöglichen die Maximal- und Schnellkraft in deinen Extremitäten. Die weißen Fasern teilen sich nochmal in 2 Formen, wobei die Fasertypen sich durch ihren enzymatischen Besatz unterscheiden. Der eine Teil arbeitet ausschließlich anaerob (Maximal- und Schnellkraft) und der andere kann auch in Anwesenheit von Sauerstoff ATP "herstellen" Das ist wichtig für die Kraftausdauer. Je nachdem wie die Gewichtung dieser Muskeltypen ist...je nachdem kannst du entweder schnell, oder lange oder in besten Fall: lange, relativ schnell laufen. Ich glaube ich habe die typische 30:70 Verteilung (weiß/rot) :(
Die Ernährung der Muskelfasern mit ATP (dem! Energielieferanten) ist vorgegeben... je nach Muskeltyp läuft die Verbrennung grundverschieden ab und diesen Vorgang kannst Du nicht steuern. Du kannst nur vorhandenes trainieren, aber auf keinen Fall biochemische Tatsachen leugnen. ;) Man kann schon aus dem Grund nicht so schnell laufen wie man "will" weil die Energiebereitstellung im Muskel eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt...irgendwann funktioniert die Glykolyse nicht mehr und Du schaltest entweder auf den aeroben Stoffwechsel um oder Du willst nicht langsamer werden...dann bleibst Du stehen oder fällst gleich um. Je mehr Du in der Lage bist auch bei einer Langzeitbeanspruchung Lactat zu bilden (also den anaeroben Stoffwechsel zu aktivieren, desto schneller kannst Du lange laufen) Dazu brauchst Du aber die "richtigen" Muskelfasertypen im "richtigen" Mischungsverhältnis, damit dein Körper möglichst lange Superbenzin produziert und nicht zu früh auf Diesel umschaltet. (Der letzte Vergleich hinkt jetzt "etwas" aber es macht es doch deutlich.) Ansonsten spielen sicherlich auch 'ne Menge anderer Faktoren eine Rolle, aber ich bin der festen überzeugung, dass die konstitutionellen Voraussetzungen der limitierendste Faktor sind.
Gruß,
Britt
...dieses Thema lässt mich auch öfters nicht in Schlaf kommen. ;) Manchmal denke ich das hat was mit mangelnder Willensstärke zu tun, aber meisten glaube ich, dass meine konstitutionellen Voraussetzungen einfach keine höheren Geschwindigkeiten zulassen.
Von großer Bedeutung ist für mein Verständnis der Anteil der weißen und roten Muskelfasern . Die roten Fasern sind für Ausdauerbelastungen zuständig und die weißen Muskelfasern ermöglichen die Maximal- und Schnellkraft in deinen Extremitäten. Die weißen Fasern teilen sich nochmal in 2 Formen, wobei die Fasertypen sich durch ihren enzymatischen Besatz unterscheiden. Der eine Teil arbeitet ausschließlich anaerob (Maximal- und Schnellkraft) und der andere kann auch in Anwesenheit von Sauerstoff ATP "herstellen" Das ist wichtig für die Kraftausdauer. Je nachdem wie die Gewichtung dieser Muskeltypen ist...je nachdem kannst du entweder schnell, oder lange oder in besten Fall: lange, relativ schnell laufen. Ich glaube ich habe die typische 30:70 Verteilung (weiß/rot) :(
Die Ernährung der Muskelfasern mit ATP (dem! Energielieferanten) ist vorgegeben... je nach Muskeltyp läuft die Verbrennung grundverschieden ab und diesen Vorgang kannst Du nicht steuern. Du kannst nur vorhandenes trainieren, aber auf keinen Fall biochemische Tatsachen leugnen. ;) Man kann schon aus dem Grund nicht so schnell laufen wie man "will" weil die Energiebereitstellung im Muskel eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt...irgendwann funktioniert die Glykolyse nicht mehr und Du schaltest entweder auf den aeroben Stoffwechsel um oder Du willst nicht langsamer werden...dann bleibst Du stehen oder fällst gleich um. Je mehr Du in der Lage bist auch bei einer Langzeitbeanspruchung Lactat zu bilden (also den anaeroben Stoffwechsel zu aktivieren, desto schneller kannst Du lange laufen) Dazu brauchst Du aber die "richtigen" Muskelfasertypen im "richtigen" Mischungsverhältnis, damit dein Körper möglichst lange Superbenzin produziert und nicht zu früh auf Diesel umschaltet. (Der letzte Vergleich hinkt jetzt "etwas" aber es macht es doch deutlich.) Ansonsten spielen sicherlich auch 'ne Menge anderer Faktoren eine Rolle, aber ich bin der festen überzeugung, dass die konstitutionellen Voraussetzungen der limitierendste Faktor sind.
Gruß,
Britt
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okay, wenn mann wirklich höchstleistungen vollbringen will im sinne von rekorden, dann spielt das schon eine wesentliche rolle. für den freizeitbereich, und da wähne ich mich bzw. uns gerade, spielt das wohl eher eine untergeordnete rolle, zumal wir hier nicht von ausschließlich weißen oder roten muskeln sprechen, sondern nur vom prozentuellen faseranteil, welcher sich in grenzen auch trainieren läßt.
wichtig ist wie gut kapillarisiert ein muskel ist, damit genügend nährstoffe hin- und abbauprodukte wegtransportiert werden können. ist ein muskel gut kapillarisiert bekommt er je nach seiner speziellen sauerstoffaufnahmekapazität des blutes mehr nährstoffe und sauerstoff. anreiz zur kapilarisierung ist ein zeitweiser ischämie- bzw. lactatreiz im muskel - also das training. bei regelmäßigen reizen sproßen mehr kapillaren aus.
ein weiterer wichtiger punkt ist der säure-basen-status im blut und hier vor allem der ph-wert. Muskelarbeit führt zur bildung von co2 durch die aerobe verbrennung der glukose. co2 wird über die lungen abgeraucht. im blut als hco3- transportiert und damit eine saure valenz. die andere form der glykolyse ist die anaerobe, also wenn ich max. tempo laufe. dann reicht meine v02ma. nich mehr aus oder meine muskelkapillarisierung ist zu gering oder beides und es kommt letztendlich zur bildung von lactct. lactat kann nur vom herzmuskel in begrenztem maße verstoffwechselt werden(zur energiegewinnung). daher kommt es im körper zur anhäufung von lactat - wenn ich so weiter laufe. lactat kann nach belastung unter sauerstoff verstoffwechselt werden. die anhäufung von lactat entspricht einer sogn. sauerstoffschuld. lactat ist außerdem eine säuere und führt zur erniedrigung des blut-ph-wertes. kompensieren können wir das nur duch exzessiv vorcierte Atmung um mehr co2 abzurauchen um damit den hh-wert wieder anzuheben. das kostet allerdings viel muslearbeit (atemmuskulatur) und die führt zur co2 bildungoder zur lactatbildung - je nach training- u./o. belastungszustand. sinkt der ph-wert unter einen eng kontrollierten bereich ist schluß mit lustig - erschöpfung und so. die zellen versagen ihren dienst.
also, was uns bremst sind letztendlich wir selber mit unserem jeweiligen trainingszustand und natürlich auch mit unseren genetischen gegebenheiten.
ausdauersport kann auf dauer nur in einem sogn. stadystate geleistet werden. laufe ich schneller gehe ich eine sauerstoffschuld ein, die nur bis zu gewissen individuellen grenzen kompensiert werden kann.
vorausgesetzt ist natürlich ein ausreichendes nährstoffangebot in form von glykogen - gespeichert in muskel und leber.
also das ist schon eine unendliche und unendlich spannende geschichte, die sich da mutter evolution ausgedacht hat - irgendwie clever so´ne "Bremse" die mit so vielen sicherheitsankern arbeitet. über lastung in unbegrenzter form ist daher kaum möglich und das ist wohl der tiefere sinn dabei. also ein zusammenspiel vieler komponenten bremst uns - zu glück.
Grüße von Butz!
wichtig ist wie gut kapillarisiert ein muskel ist, damit genügend nährstoffe hin- und abbauprodukte wegtransportiert werden können. ist ein muskel gut kapillarisiert bekommt er je nach seiner speziellen sauerstoffaufnahmekapazität des blutes mehr nährstoffe und sauerstoff. anreiz zur kapilarisierung ist ein zeitweiser ischämie- bzw. lactatreiz im muskel - also das training. bei regelmäßigen reizen sproßen mehr kapillaren aus.
ein weiterer wichtiger punkt ist der säure-basen-status im blut und hier vor allem der ph-wert. Muskelarbeit führt zur bildung von co2 durch die aerobe verbrennung der glukose. co2 wird über die lungen abgeraucht. im blut als hco3- transportiert und damit eine saure valenz. die andere form der glykolyse ist die anaerobe, also wenn ich max. tempo laufe. dann reicht meine v02ma. nich mehr aus oder meine muskelkapillarisierung ist zu gering oder beides und es kommt letztendlich zur bildung von lactct. lactat kann nur vom herzmuskel in begrenztem maße verstoffwechselt werden(zur energiegewinnung). daher kommt es im körper zur anhäufung von lactat - wenn ich so weiter laufe. lactat kann nach belastung unter sauerstoff verstoffwechselt werden. die anhäufung von lactat entspricht einer sogn. sauerstoffschuld. lactat ist außerdem eine säuere und führt zur erniedrigung des blut-ph-wertes. kompensieren können wir das nur duch exzessiv vorcierte Atmung um mehr co2 abzurauchen um damit den hh-wert wieder anzuheben. das kostet allerdings viel muslearbeit (atemmuskulatur) und die führt zur co2 bildungoder zur lactatbildung - je nach training- u./o. belastungszustand. sinkt der ph-wert unter einen eng kontrollierten bereich ist schluß mit lustig - erschöpfung und so. die zellen versagen ihren dienst.
also, was uns bremst sind letztendlich wir selber mit unserem jeweiligen trainingszustand und natürlich auch mit unseren genetischen gegebenheiten.
ausdauersport kann auf dauer nur in einem sogn. stadystate geleistet werden. laufe ich schneller gehe ich eine sauerstoffschuld ein, die nur bis zu gewissen individuellen grenzen kompensiert werden kann.
vorausgesetzt ist natürlich ein ausreichendes nährstoffangebot in form von glykogen - gespeichert in muskel und leber.
also das ist schon eine unendliche und unendlich spannende geschichte, die sich da mutter evolution ausgedacht hat - irgendwie clever so´ne "Bremse" die mit so vielen sicherheitsankern arbeitet. über lastung in unbegrenzter form ist daher kaum möglich und das ist wohl der tiefere sinn dabei. also ein zusammenspiel vieler komponenten bremst uns - zu glück.
Grüße von Butz!
13
Hallo Bratzi,
gute Frage! Und weil ich gerade meinen überheblichen Tag habe: Einige der hier vorgestellten physiologischen Modelle halte ich für recht abenteuerlich, andere für für die Frage irrelevant.
Richtig ist aber, dass für viele Anfänger die Grenze darin liegt, dass sie `außer Pust geraten', wenn sie schneller laufen. Das ist bei einem besser ausdauertrainierten Läufer in der Tat etwas anders und vor allem komplexer. Bei einem 1000m- oder 1500m-Lauf kann ich (der für diese Distanz alles andere als optimal trainiert ist) viele Arten der Erschöpfung erfahren. Einmal der Teil, der wohl mit dem Herz-Kreislaufsystem zusammenhängt und vielleicht auch mit einem Brennen im Hals einhergeht (schon mal einen WK in der Halle gelaufen? :-). Dann aber auch dieses Gefühl, die Beine einfach nicht mehr bewegen zu können (obwohl es natürlich noch geht), fast ein Gefühl der Taubheit, das ich auch mit der Übersäuerung in Verbindung bringen würde. Bei einem Marathon ist das ganz anders. Das wird für jeden Läufer ein wenig anders sein, aber bei mir ist ganz sicher auch limitierend, dass irgendwann die Beine schwer werden und zu schmerzen beginnen, obwohl das Tempo ja anfänglich noch sehr gut beherrschbar war. Das ist wohl die brühmte `lokale muskulärte Ausdauer', die nicht davon abhängt, wie gut ich noch in der Lage bin Sauerstoff zu den Muskeln zu transportieren und wahrscheinlich auch keine Glykogenverarmung ist. Was genau diese lokale muskuläre Ausdauer auf der zellulären Ebene ist, konnte mir aber auch noch niemand erklären.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann hast Du jedenfalls völlig recht: Mit besserer Ausdauer wird die Frage, was leistungsbeschränkend wirkt, auf jeden Fall komplexer.
Gruß,
Carsten
gute Frage! Und weil ich gerade meinen überheblichen Tag habe: Einige der hier vorgestellten physiologischen Modelle halte ich für recht abenteuerlich, andere für für die Frage irrelevant.
Nun ja, maximal kann natürlich jeder nur sehr kurz laufen, sagen wir mal so 9s lang :-) Das hat in der Tat etwas mit der Energiebereitstellung zu tun, ist aber wahrscheinlich auch nicht wirklich, was Du meintest.Bratzi hat geschrieben: Ich versuchs mal anders zu erklären. Wenn ich laufen gehe, dann wähle ich ein Tempo, von dem ich sicher bin, dass ich es auch die ganze Strecke durchhalte. Aber das ist ja bei weitem nicht meine Endgeschwindigkeit. Versuche ich nun so schnell ich nur irgend kann zu laufen, so schaffe ich das von meiner Kondition her, höchstens ein paar hundert Meter. Also liegt es bei mir an meiner Ausdauer.
Wie ist das aber bei denen, die so richtig viel Kondition haben? Machen da die Muskeln irgendwann schlapp? Aber warum?
Richtig ist aber, dass für viele Anfänger die Grenze darin liegt, dass sie `außer Pust geraten', wenn sie schneller laufen. Das ist bei einem besser ausdauertrainierten Läufer in der Tat etwas anders und vor allem komplexer. Bei einem 1000m- oder 1500m-Lauf kann ich (der für diese Distanz alles andere als optimal trainiert ist) viele Arten der Erschöpfung erfahren. Einmal der Teil, der wohl mit dem Herz-Kreislaufsystem zusammenhängt und vielleicht auch mit einem Brennen im Hals einhergeht (schon mal einen WK in der Halle gelaufen? :-). Dann aber auch dieses Gefühl, die Beine einfach nicht mehr bewegen zu können (obwohl es natürlich noch geht), fast ein Gefühl der Taubheit, das ich auch mit der Übersäuerung in Verbindung bringen würde. Bei einem Marathon ist das ganz anders. Das wird für jeden Läufer ein wenig anders sein, aber bei mir ist ganz sicher auch limitierend, dass irgendwann die Beine schwer werden und zu schmerzen beginnen, obwohl das Tempo ja anfänglich noch sehr gut beherrschbar war. Das ist wohl die brühmte `lokale muskulärte Ausdauer', die nicht davon abhängt, wie gut ich noch in der Lage bin Sauerstoff zu den Muskeln zu transportieren und wahrscheinlich auch keine Glykogenverarmung ist. Was genau diese lokale muskuläre Ausdauer auf der zellulären Ebene ist, konnte mir aber auch noch niemand erklären.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann hast Du jedenfalls völlig recht: Mit besserer Ausdauer wird die Frage, was leistungsbeschränkend wirkt, auf jeden Fall komplexer.
Gruß,
Carsten