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Marathon in 10 Wochen

Marathon in 10 Wochen

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Hallo,
hier bin ich, und habe mir am 18.März fest vorgenommen mich in nur 10 Wochen auf einen Marathon vorzubereiten (Stockholm 04.06.2005) und diesen dann auch einigermaßen erfolgreich durchzulaufen (3:30 bis 4:00 Std.), was mir hier nach dem Durchschauen des Forums recht vermessen klingt.

Bis vor etwa 16 Jahren haben ich (jetzt 33 Jahre) "Hoch"-leistungssport betrieben, Biathlon. Leider muss man sich in diesem Sport irgendwann entscheiden, ob man ihn beruflich oder eben nicht mehr ausüben will. Ich entschied mich damals für das Letztere. Danach fiel ich dann in ein tiefes Loch und habe einfach angefangen zu laufen. Das wurde aber schnell zur Sucht und es kam auch neben etwa 100 km Laufen in der Woche noch mal 100 km Mountainbike hinzu. So habe ich mich dann innerhalb von einem 3/4 Jahr fit gemacht um dann im Herbst 1991 in Berlin mitzulaufen, was für meine damals 19 Jahre und ersten Marathon mit 2:50 Std. auch gar nicht so schlecht war :wink: .

Dann kam aber, was kommen musste. Ich bekam Probleme mit dem rechten Knie. Odysee bei verschiedenen Orthopäden, Kniespiegelung etc.: Standarddiagnose: Chondropatia Patella :gruebel: . Bin dann einfach zu keinem Arzt mehr gegangen, aufgehört zu Laufen und nur noch MTB gefahren. Das wurde aber dann mit der Geburt meiner ersten Tochter auch arg eingeschränkt und so machten sich dann immer mehr Röllchen um die Hüfte bemerkbar und irgendwie fehlte mir auch der geistige Ausgleich, welchen ich nur durch das Laufen bekommen konnte. Also habe ich vor etwa 1 1/2 Jahren wieder angefangen zu laufen. Alle zwei bis drei Tage eine Standardrunde von etwa 6,5 Km. Hat mir absolut gereicht, um nach der Arbeit den Kopf frei zu bekommen. Mehr ging auch nicht, weil bei mehr als einer 1/2 Stunde die Knieschmerzen wieder anfingen. Habe es trotzdem aber immer wieder versucht länger zu laufen. In den letzten Tagen las ich hier im Forum: "was durch das Laufen kommt, geht auch durch das Laufen weg" So war es dann auch. Bis Mitte des letzten Jahres konnte ich dann wirklich schon wieder 20 km am Stück laufen bis mich dann leider durch einen Sturz eine Brustkorbprellung wieder aus dem Verkehr zog. Also im November wieder angefangen zu laufen und nach kurzer Zeit bekam ich auf der rechten Knieseite starke Schmerzen nach genau 45 Minuten (konnte die Uhr danach stellen). Also habe ich mir gedacht: "Jetzt nach 14 Jahre kannst Du vielleicht doch nochmal einen Orthopäden konsultieren". Was soll ich sagen: Röntgen, Fühlen, Kernspinn etc.. Was kam dabei heraus?! Zitat des Arztes:" Was macht man mit Sportlern? - Man spritzt sie fit!" :klatsch: . Also bin ich ab da dann einfach nur noch max. 45 Minuten gelaufen, da dies ja problemlos ging.

Im Januar wurde meine Frau dann das dritte Mal schwanger ich bekam eine Lebenskrise, da ich dachte, wenn jetzt das dritte Kind da ist, wirst Du es niemehr schaffen einen Marathon zu laufen (ja ich weiss, ganz schön bescheuert. Als mich dann auch noch ein Freund aus Finnland anrief, dass er dieses Jahr in Stockholm mitlaufen will, habe ich mich spontan dort angemeldet. Und da steh ich nun ich armer Thor und bin so schlau..........
Auf alle Fälle habe ich zur Zeit keine Probleme mit dem Knie oder sonstirgendwo und das Laufen macht einfach nur Spaß. Morgen werde ich wohl dann nach einem 3/4 Jahr das erste mal wieder über 20 km laufen.

Sorry das ich Euch mit meiner Lebensgeschichte gelangweilt habe. Aber hier kann sich keiner dagegen wehren :wink: .

Hals- und Beinbruch :daumen:

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Hallo,

das klingt doch alles nicht schlecht. Bei soviel Sporterfahrung und deinen früheren Leistungen schätze ich, daß der Marathon klappt! Viel Erfolg :daumen:

Meint
Käferin

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Hallo Sven,
Ich gratuliere Dir zu Deiner Entscheidung. Ich bin schon 48 JAhre und habe mich letztes Jahr innerhalb von 3 1/2 Monaten von Null auf 42,195 km vorbereitet und war mit 4:40 bei 840 Höhenmetern im Sauerland recht zufrieden. Bei 35km kam der Hammer. Du bist jünger als ich, schaffst das bestimmt, nur würde ich mich mit der Zeit nicht so weit festlegen. Wieder ankommen ist doch auch gut. 1 oder 2 30iger sind drin und das reicht, denke ich. Viel Erfolg und halt uns auf dem laufenden.
Gruss
Markus
Langsames Laufen belebt die Seele. :wink:

hört sich nicht vernünftig an...............

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wenn ich deine geschichte so lese, dann würde ich dir eher abraten, in stockholm zu laufen mit einer solchen krankengeschichte und realtiv wenigem training!! stockholm-marathon hat einige steigungen, die nicht zu verachten sind, das publikum ist sehr kühl, nicht so - wie z.b. in frankfurt - , das nur nebenbei.

deine euphorie in allen ehren, aber ich glaube nicht, dass du ohne probleme durch diesen marathon kommen wirst, und dann hast du wahrscheinlich - was ich dir wirklich nicht wünsche - nicht so schnell die chance, wieder einen zu laufen.

wünsche dir alles gute und bin gespannt auf deinen bericht !!
ciaooo firenza :)
auch das noch :tocktock:

Publikum zu kühl?

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"Das Publikum ist zu kühl!"
Hallo Firenza, was meinst Du damit? Sind die Menschen dort zu anspruchsvoll? Erwarten Sie nur Profis?
Gruss aus Wetzlar
Markus
Langsames Laufen belebt die Seele. :wink:

menschen an der strecke

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nein, markus, ich meine die menschen sind nicht so applaus- und anfeuerungs-freudig wie z.b. in frankfurt, berlin, hamburg, die stehen nur an der straße und schauen ein wenig gelangweilt (so erschien es mir ) an der straßenkante, wenn man bei anderen großen marathons die stärke des publikums, das einen wirklich tragen kann, erlebt hat, dann war es in stockholm nicht der fall, ich persönlich laufe lieber mit publikum, das mich unterstützt, gerade, wenn man ein wenig müde ist oder einen tiefpunkt überwinden muss, ansonsten kann dort natürlich jeder starten, ich denke, das liegt in der mentalität der menschen aus dem norden, sonst haben wir in stockholm nur gute erfahrungen gemacht, nur an der strecke war ich ein wenig enttäuscht.

liebe grüße von der ostsee, die sonne scheint (noch), aber es ist kühl, dennoch ideal zum laufen !!

ciaoooooooooooo firenza :) :) :)
auch das noch :tocktock:

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Willst du meinen Vorschlag hören? Laß dir Zeit. Verschiebs aufs nächste Jahr. Warum setzt du dich so unter Druck? Lerne erst mal wieder kürze Strecken (5km, 10km, HM) zu laufen und zu schätzen, dann kommt der Rest im nächsten Jahr vielleicht von selbst. Ich halte von solchen Hauruckaktionen gar nix.

Danke für die Anteilnahme

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Toronto21 hat geschrieben:Willst du meinen Vorschlag hören? Laß dir Zeit. Verschiebs aufs nächste Jahr. Warum setzt du dich so unter Druck? Lerne erst mal wieder kürze Strecken (5km, 10km, HM) zu laufen und zu schätzen, dann kommt der Rest im nächsten Jahr vielleicht von selbst. Ich halte von solchen Hauruckaktionen gar nix.

Danke Toronto, das ist genau der Rat, welchen ich jetzt noch brauchte :traurig: . Meine Mama schüttelt schon immer den Kopf wenn Sie mich sieht. Ich weiss, die ganze Geschichte ist nicht so ganz vernünftig, aber ein Zurück gibt es jetzt nicht mehr, denn die Flugtickets sind gekauft, das Hotel gebucht und vor allem habe ich schon allen von meinen Plänen erzählt.

Ja o.k. das Knie schmerzt schon latent, so als ob jemand einen Gürtel immer enger zieht, aber zum Einen merke ich beim Laufen nichts davon, und zum Anderen wird es nach dem oder durch das Laufen nicht schlimmer!

Am 1. Mai werde ich übrigens einen HM in meinem Heimatort laufen. Da geht es auch auf über 700 Meter rauf. Wenn ich den in einer angemessenen Zeit schaffe, dann sollte die zweite Hälfte auch nicht mehr so schwer sein :rolleyes: .

Morgen werde ich die Strecke einfach mal im unteren aeroben Bereich (130 bis 140 Bpm) laufen, und einen realistischen Trainingsplan habe ich auch.

Nach dem 04.06. kann ich ja wieder vernünftig werden und wenn die Knochen und Gelenke dann noch da sind, wo sie hingehören, wer weiss, dann laufe ich mit Dir, Markus, vielleicht dieses Jahr auch noch den Rothaarsteigmarathon. Liegt ja praktisch vor der Haustür. Die haben von Fleckenberg aus noch einen ähnlichen Lauf über 44 km. Den habe ich damals so etwa 8 Wochen vor Berlin aufgegeben müssen. Prompt wurden dann 8 Kisten Bier gegen mich gewettet. Man hat das geschmeckt :wink: .

Firenze: Dann ist es ja da nicht anders als hier zu Hause, denn 95 % meines Trainings muss ich leider alleine gestalten. Allerdings wurde mir gesagt, dass die finnischen Fans einen ordentlichen Spektakel veranstalten.

Ich werde Euch auf alle Fälle auf dem Laufenden halten.

Achso noch etwas: Ich war vor einer Woche beim Orthopädieschuhmacher zur "dynamischen Laufbandanalyse" und zum Kauf von neuen Schuhen (Brooks Adrenaline GTS). Hätte ich schon viel früher machen sollen. Der hat mir einige gute Tipps mit auf den Weg geben können und wollte mir eigentlich gar keine neuen Schuhe verkaufen, da meine aktuellen noch in Ordnung seien.

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HI,

würde mich freuen dich beoi, Rothaarsteigmarthon zu treffen. Bin auf der anderen Seite in Latrop aufgewachsen und werde auch in diesem Jahr wieder den HM mitwalken.


Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

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2. Haelfte ist wesentlich schwieriger

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morkvomork hat geschrieben:Am 1. Mai werde ich übrigens einen HM in meinem Heimatort laufen. Da geht es auch auf über 700 Meter rauf. Wenn ich den in einer angemessenen Zeit schaffe, dann sollte die zweite Hälfte auch nicht mehr so schwer sein :rolleyes: .
Hast Du eine Ahnung ... :nein:

Ich unterschreibe Toronto's Meinung diesbezueglich. Herantasten waere besser, vor allem um zu schauen wie Dein Knie sich haellt. Ich darf aber nicht zu laut rufen, denn ich habe damals angefangen Marathon zu laufen ohne vernuenftiges Training (Ausser Volleyball in der Oberliga)

Na gut, Reise gebucht ... ich wuensche Dir trotzdem viel Erfolg. Erzaehle doch mal was bei herausgekommen ist.
:prost: Jede Freude ohne Allohol ist Kuenstlich.

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Hi
da Dein Entschluss ja wohl feststeht, wünsch ich Dir viel Glück.
Man muss nicht immer vernünftig sein. Ganz normal ist schließlich auch nicht normal.

Und das mit dem Publikum in Stockholm muss ich schon ein wenig zurechtrücken. In Stockholm sind schon viele Leute an der Strecke. Nur Anstatt zu brüllen wie die Blöden machen die Schweden einen Familienausflug draus. Die liegen neben auf der Wiese, machen Picknick. Das ist halt eher ihre skandinavische Art.
Aber die Strecke durch die Stadt, ständig am Wasser entlang ist einmalig, das wird zu keiner Minute langweilig. Nur sind halt einige Brücken dabei, deren Steigungen nicht zu Unterschätzen sind.
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