Na, dann will ich doch auch noch was zum Thema schreiben
Meine Erfahrungen liegen ja noch länger zurück als die der meisten anderen Schreiber. Meine Schul- und Schulsportzeit war in den 60ern und Anfang der 70er Jahre - also schon fast prähistorisch
Woran ich mich noch erinnern kann, ist, dass wir uns in der Volksschule (heute Grundschule) mit schwarzen Höschen und weißen Leibchen bekleidet immer der Größe nach aufstellen mussten, wie die Orgelpfeifen. Ich stand immer ganz rechts - und am anderen Ende stand Gunda, der laufende Meter.
Unsere Sportlehrerin trug auch schwarz-weiße Kleidung - allerdings bodenlang und hauptbedeckend. Ihr Name war Schwester Bartholomäa und sie hatte so eine Art kleiner Trommel in der Hand, auf der sie mit einem Stöckchen irgendeinen Takt schlug, nach dem wir zu laufen hatten. Was damals noch im Turnunterricht (das hieß damals noch nicht Sport!) passierte, hab ich komplett vergessen.
Meine Erinnerung an den Sportunterricht im Gymnasium ist ähnlich löchrig. Ich weiß aber noch sicher, dass er mir bis zur 8. oder 9. Klasse Spaß machte. Wir hatten eine wahnsinnig nette und liebenswürdige Lehrerin, die niemandem eine schlechtere Note als eine 3 gab. Auch mir nicht, obwohl ich auf Grund einer leichten Behinderung (mein linker Arm ist teils gelähmt) nicht alles mitmachen konnte (Geräteturnen z.B.). Ich hatte aber wohlgemerkt niemals ein ärztliches Attest, das mich so quasi vom Sport befreit hätte - die Lehrerin hat das selbst so entschieden.
In den späteren Schuljahren war Sport dann so was von out, spießig und nix für Revoluzzer und Hippies - das wollten wir nämlich damals sein. Und so sind wir einfach nicht im Sportunterricht erschienen, sondern stattdessen in ein Cafe gegangen. Aber unsere Lehrerin war ja auch nicht ganz blöd: sie rief im Cafe an und ließ uns ausrichten, wenn wir nicht schleunigst in der Turnhalle erscheinen würden, würde sie jeder von uns 'ne Sechs verpassen. Das half.
An die Bundesjugendspiele erinnere ich mich eigentlich auch noch gerne. Zu einer Ehrenurkunde hat es bei mir nie gereicht, aber eine Siegerurkunde gab es immer. Wobei ich aber mit Sicherheit ausschließen kann, dass Dauerläufe eine Disziplin waren. Damals musste man werfen (Katastrophe!), weit und hoch springen (passabel) und 50 oder 75 m sprinten (ging auch).
Wenn ich meine Erinnerungen mit euren vergleiche, hatte ich ja wohl richtiges Glück und immer sehr wohlwollende Lehrerinnen. Und das in Bayern...
Nostalgische Grüße
Uschi