Aber der Reihe nach.
Bei kuscheligen 9 Grad Außentemparaturen machten sich um die 120 Athleten um 8.00 Uhr im Rahmen der Hamburger Meisterschaften an den Start. Die Wettkampfbesprechung verpasste ich, da ich doch kurz vor dem Start merkte, dass mir noch der Chip fehlte. Also hin zum Wettkampfzelt, Chip holen und rein ins Wasser zum Einschwimmen. Da ich ja inzwischen schon erfahrener war, hatte ich mich diesmal am Rand positioniert. Aber denkste. Viele Schlaue Mitstreiter positionierten sich noch weiter links von mir, obwohl sichtbar für alle die Begrenzung bei mir endete. Die Kampfrichter riefen zwar alle links von mir noch zur Ordnung, aber ganz links war ich trotzdem nicht mehr.
Als der Startschuss fiel, gab es erst einmal wieder ein Hauen und Stechen. Aber ich fand relativ schnell meine Linie und meinen Rythmus und so schwamm ich die 500 Meter in einem durch. In welcher Zeit, kann ich nicht genau sagen, aber so um die 11 Minuten müssen es gewesen sein.
Die erste Radrunde tat weh. Es war halt ziemlich kühl und so richtig warm wurde man auf dem Rad nicht unbedingt. Als ich glaubte, rechts abbiegen zu müssen, fuhren alle weiter geradeaus. Gut, dachte ich. Immer der Meute nach, das wird schon passen, zumal ein Motorrad mit Kampfrichter auch weiter geradeaus fuhr. Letztes Jahr ging es zwar rechts rum, aber vielleicht hat man noch mal nachgemessen und um auf genau 20km zu kommen, musste man halt die Strecke verlängern. Auch gut. Nur war mir nicht ganz klar, wo man dann nach dem Radfahren rein muss. Denn die Stelle war definitiv rechts. Tja, dachte ich mir. Hättest du doch bloß die Wettkampfbesprechung nicht verpasst, dann wärste jetzt schlauer. Und die Unterlagen hättest du auch ruhig vorher noch mal lesen können. Arroganter Zweitstarter.

Die zweite Radrunde bog dann an bekannter Stelle rechts rein und somit war ich beruhigt. Das Suchen nach der Wechselzone blieb mir also doch erspart. Noch mal Schwein gehabt.

Als ich in der 3. Runde war, fuchtelten plötzlich diverse Kampfrichter mit den Händen und riefen was von Abbruch. Wie jetzt? Weiter knüppeln oder abbrechen? Da vor mir alle langsamer wurden, tat ich dann doch gleiches.
Kurz vor dem Wechselbereich standen alle und nun war klar, warum das Rennen abgebrochen wurde. Die Ordner hatten vergessen, die Strecke für 8.00 Uhr abzusperren und so sind die meisten die erste Runde außenrum gefahren, so auch ich. Da aber hinten ein paar nicht außenrum mussten, weil dann die Strecke richtig abgesperrt war, musste man abbrechen, um Proteste zu vermeiden. Schöner Mist und große Ratlosigkeit.
Die teilweise maulende Masse ging zur Wechselzone und da warteten wir auf weitere Instruktionen. Ein Teil entschloss sich, ganz abzubrechen, ein Teil war unschlüssig (ich) und ein Teil wollte unbedingt weitermachen. Schlotternd standen wir dort und ich zog mich erst mal an. Den Tod wollte ich mir nicht unbedingt holen. Die Kampfrichter verkündeten, dass alle die, die nicht mehr starten wollten, ihr Geld zurück bekommen und für den Rest eine Art Jagdrennen gemacht wird. Die ersten 10 starten in den Abständen, wie sie aus dem Wasser kamen und der Rest im Abstand von 10 Sekunden.
Gut, dachte ich. Besser als nix und so entschloss ich mich zum weitermachen. Wobei das natürlich eine Qual war. Bis ich wieder halbwegs beieinander war, verging erst einmal eine Zeit.
Es wurden also die 20km als Jagdrennen gestartet und im Anschluss gelaufen. Das Rad war so lala, aber beim Laufen lief es dann wieder sehr gut. Ich überholte bis auf einen meine Vereinskollegen (der Rest, der noch startete, denn ein Teil startete nicht mehr) auf der Laufstrecke, die teilweise ziemlich am Ende waren. Mein Chip piepte immer brav, wenn ich ihn bei den Wechseln an die Stelle hielt, wo man ihn hinhalten musste und als ich dann auf die Ergebnisliste schaute, fehlte mein Name und meine Startnummer. Wenn es schon schief läuft, dann richtig. Ich ging also zu Helge, dem Mitveranstalter und er ließ das prüfen. Evt. haben sie ein Ergebnis, denn vor einem Vereinskollegen bin ich reingekommen, aber zwischen uns ist niemand reingekommen. Und das Ergebnis könnte es sein. Aber auch nur vielleicht. Von der Zeit her müsste ich so zwischen 1:06 und 1:07 liegen. Letztes Jahr lag ich bei 1:08:59 und insofern müsste es eigentlich eine Verbesserung sein, wenn es denn stimmt.
Um 12.15 startete ich dann noch als Läufer unserer Herrenstaffel und da wurden wir 3. der Herren. Aber unsere Damenstaffel hat uns leider abgeledert. Die waren sehr stark besetzt und da sahen wir alt aus.

Na ja, trotz allem fand ich es wieder eine nette Veranstaltung und wenn ich eines davon gelernt habe, dann dass kein Triathlon ist wie der andere, auch nicht, wenn es die gleiche Veranstaltung ist.
