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Zusammenhang? Hitzeverträglichkeit<->Trainingszustand

Zusammenhang? Hitzeverträglichkeit<->Trainingszustand

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Tachschen...

es fällt mir immer wieder auf (und gestern beim Bonn-Triathlon in besonderem Maße).

Wenn es heiß ist, stöhnt das ganze Mittelfeld und hintere Feld über die Hitze und unter den Hochambitionierten und schnellen Läuten werden Bestzeiten erzielt.

Bei mir selbst habe ich auch das Gefühl, dass ich die Hitze deutlich besser aushalte, seitdem ich (für meine Verhältnisse) vernünftig trainiert habe.

Ausserdem (aber das ist wohl nicht entscheidend) gehe ich im Training der Hitze nicht aus dem Weg, sondern Laufe auch schon mal im Spätnachmittag (anstelle auf den kühlen späten Abend zu warten).

Ach ja, kommt nicht mit "schwere Leute halten die Hitze nicht aus". Meinereiner hat 74kg zu schleppen, bei grade mal 173cm Köprerlänge.


Was habt Ihr für Beobachtungen (auch an euch?) gemacht?

Ingo

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Hauptsächlich liegt das auch daran, daß im vorderen Feld niemand mit langer schwarzer Tight und Jacke läuft...

Andreas

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brickmaster hat geschrieben:Hauptsächlich liegt das auch daran, daß im vorderen Feld niemand mit langer schwarzer Tight und Jacke läuft...
Andreas
:hihi:

Das haste natürlich auch irgendwo recht. Wenn man sieht, was manche Leute für einen Kleiderschrank (nein, ich meine nicht die menschliche Begleitung) mit an den Start bringen, könnte man meinen, die Starten auf eine Expedition zum Nordpol.

Wenn man sich vernünftigt anstrengt, sind im Wettkampf lange Klamotten erst unterhalb des Gefrierpunkts angezeigt.
(Ja, das ist mein voller ernst)

Bei einem "Genußmarathon" im Spätherbst/Winter/Frühjahr, der nur GA-Brereich gelaufen wird, kann das schon wieder ganz anders aussehen.

Ingo

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brickmaster hat geschrieben:Hauptsächlich liegt das auch daran, daß im vorderen Feld niemand mit langer schwarzer Tight und Jacke läuft...

Andreas


:hihi: :hihi: :hihi: Jetzt fiel mir fast die Kaffeetasse auf die Tastatur :hihi: :hihi: :hihi:

Aber bitte vergiss nicht die schweren GPS-Geräte und Trinkgürtel und Verpflegungspakete für die 20 km mit dem Fahrrad.

Ich persönlich zähle mich mal zu den vorderen 5% und keine Angst, ich leider unter der Hitze und bei Hitze gibt es von mir definitiv keine Bestzeiten.

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Meine Erfahrung als eher langsamer Läufer:

Auf den "Kurzstrecken" bis ca. 10 Km macht mir die Hitze nicht allzuviel aus. Auf den längeren Strecken verliere ich viel zu viel Flüssigkeit, mehr als sich nachladen läßt, daher bricht die Geschwindigkeit stark ein. Dieser leidige Effekt wird mit besserem Trainingszustand sogar eher stärker als schwächer.

Bei den aktuellen Temperaturen würde ich daher nie einen Marathon laufen.
"Im Rhythmus bleiben"


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Ich wiege 65kg bei 1,82m, und mit Hitze komme ich überhaupt nicht klar. Im November kann ich schon mal 50km laufen, aber jetzt im Juni habe ich nach 5km das Gefühl, ich falle gleich zusammen. Ich bin wohl generell eher ein "Wintertyp"; Sommer mag ich gar nicht - jetzt um die Jahreszeit würde ich am liebsten den Tag im Keller verschlafen und erst nach Sonnenuntergang aufstehen... :)

Björn

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Zakalwe hat geschrieben:Ich wiege 65kg bei 1,82m, und mit Hitze komme ich überhaupt nicht klar.

:prof:
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Den Zusammenhang Gewicht->Hitzeverträglichkeit habe ich ja dementiert.

Ingo

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Hi!

Erstmal die Fakten: da die Energiegewinnung im Körper einen schlechten Wirkungsgrad hat, entsteht eine Menge "Abwärme", die der Körper loswerden muss. Kühlung erreicht man durch Schweiss, der aber auch verdunsten muss. Neben der Hitze selbst wird daher auch hohe Feuchtigkeit als "störend" empfunden, weil der Körper trotz Schwitzens die Wärme nicht loswird. Die "Überhitzung" des Körpers bei diesen Umständen ist schon rein physikalisch kaum zu verhindern.

Daher laufen bei Hitze auch die Spitzenleute keine Bestzeiten oder Weltrekorde (zumindest wären sie an dem Tag bei kühlerem Wetter noch schneller gewesen). Der Marathon hier in Rio wird mit 2:25 - 2:30 gewonnen ... die echten Spitzenleute meiden ihn sogar wegen der Hitze.

Ich bin aber auch der Meinung, dass gut trainierte Läufer eine etwas höhrere Toleranz haben; wahrscheinlich ist die isolierende Fettschicht geringer und sie sind besser in der Lage, viel zu schwitzen und auch die Nachführung des Wassers funktioniert besser. Übrigens ist sogar der "Wirkungsgrad" der Energiegewinnung bei gut trainierten Athleten besser, das heisst, sie laufen bei gleichem Umsatz an "Primärenergie" schneller.

Je kürzer die Strecke, desto geringer der Effekt der Dehydratation. Bei schwüler Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit wird die Überhitzung sehr viel schneller zum Problem, das kann auch bei 5 und 10 km schon voll zuschlagen. An der Copacabana ist bei tropischer Schwüle an Training nicht zu denken.

Gruß
RioLouco

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Ingo77 hat geschrieben: :prof:
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Den Zusammenhang Gewicht->Hitzeverträglichkeit habe ich ja dementiert.

Ingo


War auch eigentlich als Bestätigung gedacht, nicht als Streitpunkt oder sowas.

Björn

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[quote="RioLouco"]...

Ich bin aber auch der Meinung, dass gut trainierte Läufer eine etwas höhrere Toleranz haben]

Ach ... ich bin also doch ne fette Sau ... :help:

oder ich bin untrainiert ... :help:

Was ist jetzt schlimmer? Mist!

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Zakalwe hat geschrieben:War auch eigentlich als Bestätigung gedacht, nicht als Streitpunkt oder sowas.
Ahso, Alleschkalar.
:daumen:

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RioLouco hat geschrieben:...An der Copacabana ist bei tropischer Schwüle an Training nicht zu denken.

Gruß
RioLouco

An der Copacabana würde ich eigentlich NIE an Training denken. :D

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Hallo!
Ingo77 hat geschrieben:Wenn es heiß ist, stöhnt das ganze Mittelfeld und hintere Feld über die Hitze und unter den Hochambitionierten und schnellen Läuten werden Bestzeiten erzielt.
Hohe Temperaturen sind objektiv ein Nachteil, es kann aber sein, dass die besser Trainierten weniger darunter leiden. Jedes intensive Training, auch bei niedrigeren Temperaturen, fordert die Fähigkeit des Körpers Hitze abzutransportieren oder teils auch, sie zu tolerieren. Trotzdem braucht der Körper eigentlich eine gewisse Zeit, um sich richtig an hohe Temperaturen zu gewöhnen.

BTW, ich lese gerade `Why we run' von Heinrich. Tolles Buch. So genau weiß man ja nicht, wie frühe Menschen und ihre Vorläufer gelebt haben, aber vieles spricht dafür, dass der Mensch darauf optimiert ist, in der Hitze (der Steppe) weite Strecken zu laufen. Unsere Nacktheit und unsere Fähigkeit, zu schwitzen, sind Formen der Anpassung. Es ist sogar gut möglich, dass unsere Vorfahren bewusst in der Hitze gejagt haben, um die Schwäche anderer Tiere auszunutzen und diese bis zur Erschöpfung zu hetzen.

Gruß,

Carsten

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CarstenS hat geschrieben:So genau weiß man ja nicht, wie frühe Menschen und ihre Vorläufer gelebt haben, aber vieles spricht dafür, dass der Mensch darauf optimiert ist, in der Hitze (der Steppe) weite Strecken zu laufen. Unsere Nacktheit und unsere Fähigkeit, zu schwitzen, sind Formen der Anpassung. Es ist sogar gut möglich, dass unsere Vorfahren bewusst in der Hitze gejagt haben, um die Schwäche anderer Tiere auszunutzen und diese bis zur Erschöpfung zu hetzen.
Wie gut, daß man seine Brötchen heute auf andere Weise verdienen kann... :D

Ansonsten finde ich diese These durchaus einleuchtend.
"Im Rhythmus bleiben"


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Ich trainiere eigentlich immer mit Pulsmesser und habe so meine Standard-Trainingseinheiten, die ich dann vergleichen kann. Bei vernünftigen Temperaturen, d.h. bei ca. 15°C laufe ich meinen 10km-Tempo-Dauerlauf in etwa 36 Minuten mit Puls 175. Bei der letzten Hitzewelle habe ich den Lauf einmal vormittags gegen 11 Uhr gemacht. Da hatten wir bereits zwischen 25°C und 30°C im Schatten. Die Strecke war aber größtenteils in der Sonne, d.h. die Temperaturen betragen dort etwa 45°C - 50°C. Mit Puls 175 habe ich dann noch eine 38:30 geschafft, d.h. 2:30 langsamer. Dazu kommt dann noch, daß so ein Lauf subjektiv wesentlich unangenehmer ist.

Andreas

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ich finde Hitze unerträglich. Mehr als 26°C halt ich nicht aus :nee: Eigentlich mag ich dann gar nicht raus. War gestern trotzdem am Nachmittag laufen-so fiel es dann auch nicht schwer, nach 20 min aufzuhören..Radfahren geht ganz gut, das halte cih besser aus.
Kommt aber stark aufs Klima an: 36°C in Südfrankreich fand ich nicht so schlimm.
Aber, wer die Hitze gut aushält kann im Wettkampf bestimt davon profitieren. Vielleicht ist man dann schlechter-aber weniger als die anderen

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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brickmaster hat geschrieben: Bei vernünftigen Temperaturen, d.h. bei ca. 15°C laufe ich meinen 10km-Tempo-Dauerlauf in etwa 36 Minuten mit Puls 175. Bei der letzten Hitzewelle habe ich den Lauf einmal vormittags gegen 11 Uhr gemacht. Da hatten wir bereits zwischen 25°C und 30°C im Schatten. Die Strecke war aber größtenteils in der Sonne, d.h. die Temperaturen betragen dort etwa 45°C - 50°C. Mit Puls 175 habe ich dann noch eine 38:30 geschafft, d.h. 2:30 langsamer. Dazu kommt dann noch, daß so ein Lauf subjektiv wesentlich unangenehmer ist.

Andreas

TDL 10 km in 36 min als Trainingslauf - das ist schon fast unanständig. Da wirst Du ja schon vom "Laufwind" abgekühlt! :respekt:

Als Schnecke hab ich immer das Gefühl, ich müßte die immer mehr werdende, schwül-warme Luft noch vor mir her schieben :peinlich:

Grüße von Rebecca

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Ich war Gestern und Heute bei 33°C laufen und ich komme mit der Hitze nicht wirklich klar. Ich schwitze wie ein Schwein und die Sachen tropfen, wie nach einem Regenguß. Ich kann das WAsser garnicht so schnell nachfüllen, wie es durch die Poren wieder verschwindet.

Auch ich würde bei solchen Temperatuern keinen Marathon laufen, auch nicht aus Spaß.

Gruß
Markus
Bild

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CarstenS hat geschrieben:Hallo!Hohe Temperaturen sind objektiv ein Nachteil, es kann aber sein, dass die besser Trainierten weniger darunter leiden.
Aber da herrschen doch so oder so andere Relationen. Ein 4 h Läufer verbessert sich um 20 min und der 2:20 h Läufer hat mit 2 min den gleichen Effekt erzielt. Und bei der Hitze (auch Hügel oder Wind) verliert halt der 4 h Läufer auch gleich mal 15-20 min während der Topläufer "nur" 3 min verliert, die für ihn dann halt schon etwas mehr bedeuten.

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Ingo77 hat geschrieben:Bei mir selbst habe ich auch das Gefühl, dass ich die Hitze deutlich besser aushalte, seitdem ich (für meine Verhältnisse) vernünftig trainiert habe.

Ausserdem (aber das ist wohl nicht entscheidend) gehe ich im Training der Hitze nicht aus dem Weg, sondern Laufe auch schon mal im Spätnachmittag (anstelle auf den kühlen späten Abend zu warten).

Meine Erfahrung ist, dass ich meine Hitzeresistenz nicht trainieren kann. Ich kann im Training noch so oft bei über 30° laufen, Wenn es im Wettkampf über 25° geht kann man mich wegschmeissen.
Auch der allgemeine Trainingszustand ändert daran nichts.
Gesperrt

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