TinaS hat geschrieben:[Wettkampfdistanz sollte bereits im Training gelaufen worden sein.]Das ist zumindest für mich völlig neu. Abgesehen davon, dass einem jeder erzählt, man könne im Wettkampf schneller als im Training laufen (was bei mir leider nur sehr eingeschränkt stimmt), kann ich mir nicht vorstellen, dass dies dem Normalläufer beim Marathon möglich ist.
Zumindest ist es in den meisten Fällen nicht zu empfehlen.
Außerdem verstehe ich nicht, worin dann noch der Reiz einer Wettkampfteilnahme liegen soll. Ich weiss, dass ich die Halbmarathondistanz problemlos in 2:30 laufen kann. Dafür brauche ich kein Startgeld und erst recht keine Zuschauer.
Diese Einstellung kann man haben, gerade bei den langen Distanzen kann ich das auch irgendwie nachvollziehen, wenn es auch nicht meine ist.
Wenn Du den HM problemlos in 2:30 laufen kannst, könntest Du Dir für einen WK eine deutlich schnellere Zeit vornehmen.
Ich weiß auch, dass ich problemlos einen Kilometer am Stück laufen kann. Trotzdem habe ich auch mal einen 1000m-WK mitgemacht.
Ich könnte nächsten Sonntag einen Marathon laufen. Nicht besonders schnell, und am Ende würde es sicherlich hart werden. Aber wenn ich ihn verhalten genug angehen würde (etwas schneller als normales Dauerlauftempo ginge aber sicherlich), könnte ich ihn wohl durchlaufen, ohne am Ende zu sehr einzubrechen. Ich bin für die
Marathondistanz ausreichend trainiert. Wer sich einen Marathon in sechs Stunden vornimmt, ist das wohl nicht, es sei denn, er sieht es von Anfang an als Wanderung. Ebenso ist für meine Begriffe nicht ausreichend vorbereitet, wer von Anfang an einplant, für die zweite Hälfte zehn Minuten länger zu brauchen als für die erste. Für einen halbwegs passablen
Marathonwettkampf wäre ich momentan nicht ausreichend trainiert.
Im übrigen liegt es in der Natur sportlicher Ziele, dass man sie nicht immer erreicht. Das heißt nicht unbedingt, dass man nicht ausreichend trainiert ist. Zum Beispiel scheitern Weltrekordversuche von gut trainierten Athleten regelmäßig.
Im letzten Jahr war meine zweite M-Hälfte 8min langsamer als die erste. Das heißt, dass der WK schlecht gelaufen ist. Es heißt nicht unbedingt, dass ich nicht ausreichend vorbereitet war. Wäre ich die erste Hälfte 5min lanngsamer gelaufen, hätte ich das Tempo sicher halten können. Aber ein Marathon 10min (oder auch nur 5min) über meiner Vorjahreszeit hätte zu diesem Zeitpunkt für mich nur geringen Wert gehabt.
Gruß,
Carsten