Corona und der Sport

bones hat geschrieben:Wiederholungstäter....oder opfer.

https://www.swr.de/sport/mehr-sport/oly ... a-100.html

Alleine Zwischenüberschrift, dass Hajo Seppelt "positiv getestet" wurde, war den Klick wert. Die Schlagzeile hätte er sich vor 2020 garantiert nicht träumen lassen.

leviathan hat geschrieben:Das vermeintliche Versprechen war ein anderes.

Da habe ich eine andere Erinnerung. Von Anfang an gab es auch immer die Fragen, wer bei Impfschäden haftet, die nie mit einem "Egal, gibt es eh nicht" abgetan wurden. Die Problematik der potentiell tödlichen Hirnvenenthrombose und Myokarditis wurde ebenfalls sehr offen kommuniziert (bis hin zum Impfstopp und er Änderung der Empfehlung) aber eben auch, dass die Infektion die gleichen Nebenwirkungen mitbringt und das mit großer Wahrscheinlichkeit stärker.

Für die einzelne Person ist die Impfung so gut wie risikofrei - aber bei 183 Mio Impfungen bleibt dann immer noch eine beträchtliche Zahl an Geschädigten übrig. Das ist auch jedem Arzt klar. Nur ist es halt schwierig, zu glauben, dass ausgerechnet der Patient, den man vor sich hat einer dieser "negativen Lottogewinner" ist. Und damit beginnt die Spirale dass vielen Impfgeschädigten zunächst niemand glaubt... ("vielen" hier wieder von der absoluten Zahl her, nicht vom Anteil der Geimpften).

Wenn einem das zu einem Schwurbler* macht, bin ich definitiv auch einer.

*mir ist immer noch nicht klar, was das genau sein soll.

In dem Zusammenhang z.B. die Leute, die die Impfung als "Gift" bezeichnen.

ruca hat geschrieben:Alleine Zwischenüberschrift, dass Hajo Seppelt "positiv getestet" wurde, war den Klick wert. Die Schlagzeile hätte er sich vor 2020 garantiert nicht träumen lassen.

Das gefällt mir wirklich gut. Danke für den Tipp. Sowas kann sich niemand einfallen lassen. Das muss schon passieren und gefunden werden. Einach köstlich

Bei Hajo Seppelt war ich in letzter Zeit immer zwiegespalten. Einerseits finde ich die Recherche wertvoll und wichtig. Andererseits war es mir viel zu einseitig und moralisierend. In der Ulle Doku (danke an Bones für den Tipp ) empfinde ich ihn angenehm differenziert.

leviathan hat geschrieben:Das ist natürlich richtig. Und dennoch kann das eine nicht gegen das andere aufgewogen werden.

Schon klar. Dachte, das wäre als Zynismus erkennbar.

Letztendlich stellt sich die Frage, warum man diese Nebenwirkungen so lange kleingeredet hat und/oder die Betroffenen im Regen stehen lässt.

Konkrete Frage: wer tut dies? Welche Nebenwirkungen hat wer kleingeredet?
Oder hast Du Dir von exakt diesen Leuten genau diesen Eindruck vermitteln lassen, dass man das kleinredet der die Betroffenen im Regen stehen lässt?

Das Gegenteil ist doch richtig, oder habe ich das Hickhack um AstraZeneca nur geträumt?

Das vermeintliche Versprechen war ein anderes.

Wer hat welches Versprechen abgegeben? Und wer hat dieses Versprechen nicht eingehalten?

Wenn ich dann solche Schicksale sehe, ist das natürlich ein Desaster und ich empfinde das auch so.

Na klar. Und mal wieder Zynismus: ich kenne Schicksale von Menschen mit Nussallergien, die sind mal versehentlich an eine Nuss geraten.

Wenn einem das zu einem Schwurbler* macht, bin ich definitiv auch einer.

Darum ging es überhaupt nicht.

Meine unfassbare Wut auf diese Drecksblätter wird durch diese unglaubliche Heuchelei ausgelöst und den bedingungslosen Ansatz, den Spaltpilz in die Gesellschaft zu drücken. Und zwar als Spaltpilz zwischen Politik und Wissenschaft auf der einen Seite und den armen unschuldigen Menschen auf der anderen Seite.

Heuchelei: einerseits Panikmache vorzuwerfen, andererseits Panik erzeugen.
Spaltpilz: eine gute Sache im Nachhinein in ein Licht zu rücken, dass ausschließlich Zweifel entstehen. Du bist da ein gutes Beispiel, wo das hinführt.

Daher mein völlig zynisch gemeintes Beispiel mit dem Autoverkehr.

Steffen42 hat geschrieben: Heuchelei: einerseits Panikmache vorzuwerfen, andererseits Panik erzeugen.

Exakt.

Um mal von Corona wegzukommen, muss man einfach nur mal schauen, was die z.B. für ein Theater um jeden Haiangriff weltweit machen.
Es gibt pro Jahr weltweit unter 100 Haiangriffe, von denen ca. 10% tödlich verlaufen.

Und über jeden einzelnen schwereren wird groß berichtet - natürlich mit einem Symbolbild, das direkt aus dem Spielberg-Film stammen könnte.

Über die 100.000 Menschen pro Jahr, die an Schlangenbissen sterben oder die 500 Toten pro Jahr, die von Flusspferden getötet werden, hört man gar nix und von den 55.000 durch Hundebisse getöteten nur wenn es ein besonders spektakuläres Schicksal ist und es gerade in die aktuelle Agenda passt (Kampfhund gegen Baby ist immer gerne genommen, gequälter Schäferhund gegen Herrchen eher nicht). Und von den kleinen Tieren (Mücken usw.), die nicht im Ansatz so sensationell aber deutlich gefährlicher sind, muss ich gar nicht reden.

Wo nach geht es also? Nach der Sensation und nach dem Panikpotential. Aber nicht nach der realen Gefahr...

Und so ist es auch bei Corona. Die hunderten Toten pro Tag sind langweilig. Der eine Impftote von 8 Wochen - der ist sensationell und ein ganz trauriges Schicksal.

leviathan hat geschrieben:Wenn einem das zu einem Schwurbler* macht, bin ich definitiv auch einer.

*mir ist immer noch nicht klar, was das genau sein soll.

Die Schwurbler setzen Nina ins Schaufenster und sagen "seht her, so geht es den Geimpften". Und in dem Twittermist von Schiffmann, den Steffen verlinkt hatte, ging es ja darum, was die Impfung alles im Darm anrichten wird. Da kommt die Nina gerade recht als Beweis für die Schwurbelthese.

ruca hat geschrieben:
Wo nach geht es also? Nach der Sensation und nach dem Panikpotential. Aber nicht nach der realen Gefahr...

Mein nächster Threadtitel wird lauten: "Fehlendes Gas und der Sport".

ruca hat geschrieben: Wo nach geht es also? Nach der Sensation und nach dem Panikpotential. Aber nicht nach der realen Gefahr...

Reale Gefahr bei einem Impfthema was weitgehend Ende 2021 abgehakt war, das ist schon irgendwann auch albern oder entlarvend.
Immer unter dem diffusen Bild "die da oben haben uns was verschwiegen. Wir wissen zwar nicht genau was, aber da ist was".

Auf der hohen Flughöhe geht es darum, das Vertrauen in Staat und Wissenschaft und sonstige geistige Eliten zu untergraben.
Ich spinne mir das nicht zusammen, den Blueprint lebt diese Form der Presse in den angelsächsischen Ländern seit Jahren (Murdoch, Fox, Koch-Brothers) und das Ergebnis ist bekannt. Eine Gesellschaft, die in zwei Teile gespalten ist und in unterschiedlichen Realitäten lebt. In den USA am weitesten: da sind Teile der Gesellschaft an dem Punkt, an dem sie nur noch Fox-News glauben.
Da will uns die Springer-Presse auch hinführen. Warum sie das tut, da kann ich nur spekulieren.

Glücklicherweise haben wir in Deutschland sehr gute Medien, die ein auch ein breites Meinungsband abdecken und keine zerstörerische Agenda verfolgen.

Steffen42 hat geschrieben: Da will uns die Springer-Presse auch hinführen. Warum sie das tut, da kann ich nur spekulieren.

Da muss man nicht groß spekulieren: Sie wollen diesen sehr lukrativen Markt nicht dem Kopp-Verlag alleine überlassen.

Klar gibt es hier und da noch ein politisches Ziel aber die wirtschafltlichen Interessen stehen klar im Vordergrund.

ruca hat geschrieben: Klar gibt es hier und da noch ein politisches Ziel aber die wirtschafltlichen Interessen stehen klar im Vordergrund.

Wirtschaftliche Ziele verfolgen alle Medien. Politische Agenda kann man - mit bisschen bösem Willen - allen unterstellen, fände das aber selbst bei einer FAZ oder am anderen Ende der taz übertrieben und würde es lieber als "eine politische Heimat geben wollen" bezeichnen.

Bei der Springer-Presse ist aber schon mehr dahinter. Was genau: ich weiß es nicht.

Steffen42 hat geschrieben:Bei der Springer-Presse ist aber schon mehr dahinter.

Sehe ich nicht so. Sehr deutlich wurde es, als sie 2015 auch ganz vorne bei der "Refugees welcome"-Kampagne dabei waren und von ihren Lesern dafür abgestraft wurden und gleichzeitig keine anderen hinzugewannen. So machten sie dort aus wirtschaftlichen Gründen den entsprechenden Rückzieher, haben aus dem Fehler gelernt und die Nachfolger-Kampagne war dann logischerweise "Freie Fahrt für meinen Diesel". Genau für sowas wurde Rechtausleger Reichelt zum Boss...
Das ist halt eine (große) Nische, in der Springer schon lange ist und aus der sie auch nicht wieder rauskommen. Problem ist nur, dass sie da immer konsequenter werden und die Merkel-CDU dafür viel zu weit links war und so zwangsläufig immer mehr Fäden Richtung AfD und Querdenken gespannt wurden (P.S.: Der Atomausstieg war zwar eine Forderung der Grünen, umgesetzt hat ihn aber die CDU in der Groko, wo die Grünen nicht mal dabei waren...). Und in diesem Sinn muss man dann auch sehen, was Döpfner & Co. so von sich geben.
Einzige Chance ist jetzt, dass die Merz-CDU jetzt als rechts genug erscheint um wieder ein wenig zurückzusteuern. Kann aber dafür auch schon zu spät sein, weil da jetzt die falschen Leute für sowas sitzen.

Steffen42 hat geschrieben:Schon klar. Dachte, das wäre als Zynismus erkennbar.

Hatte ich nicht so aufgefasst

Konkrete Frage: wer tut dies? Welche Nebenwirkungen hat wer kleingeredet?
Oder hast Du Dir von exakt diesen Leuten genau diesen Eindruck vermitteln lassen, dass man das kleinredet der die Betroffenen im Regen stehen lässt?

Das Gegenteil ist doch richtig, oder habe ich das Hickhack um AstraZeneca nur geträumt?

Hie müssen wir unterscheiden, was auf 1000m Flughöhe und was direkt am Boden passiert ist. AZ hast Du definitiv nicht geträumt
Ein Problem gab es immer dann, wenn dann doch mal Nebenwirkungen aufgetreten sind. Und da konnte häufig nicht sein, was nicht sein darf. Ich kenne sehr viele Beispiele von - zugegeben - sachteren Nebenwirkungen, die nicht für voll genommen wurden. Da lagen Leute auch mal mehrere Tag flach. Das waren Selbstständige, deren Lohn oder Gehalt nicht weitergeflossen ist. Frage beim Arzt oder Impfzentrum mit der Antwort alles ganz normal. Oder auch zwischen den Zeilen: "Jetzt hab Dich mal nicht so."

Wir ruca richtig geschrieben hat, geht es darum, daß die Leute dann häufig in eine Kreisel kommen, dessen Richtung irgendwie ins Nichts führt.

Wer hat welches Versprechen abgegeben? Und wer hat dieses Versprechen nicht eingehalten?

Und genau dieses Versprechen wurde mehrfach vom Gesundheitsminister, den Ministerpräsidenten, etc. gegeben. Und dann standen dennoch viel Personen (absolut, wenn auch nicht relativ) auf verlorenem Posten.

Na klar. Und mal wieder Zynismus: ich kenne Schicksale von Menschen mit Nussallergien, die sind mal versehentlich an eine Nuss geraten.

Nur ist das freiwillig. Wer die Nuss ist, darf dennoch irgendwohin gehen. Es gab ja nicht die 3N, sondern die 3G Regel. Aschenputtel lassen wir mal aussen vor

Meine unfassbare Wut auf diese Drecksblätter wird durch diese unglaubliche Heuchelei ausgelöst und den bedingungslosen Ansatz, den Spaltpilz in die Gesellschaft zu drücken. Und zwar als Spaltpilz zwischen Politik und Wissenschaft auf der einen Seite und den armen unschuldigen Menschen auf der anderen Seite.

Heuchelei: einerseits Panikmache vorzuwerfen, andererseits Panik erzeugen.
Spaltpilz: eine gute Sache im Nachhinein in ein Licht zu rücken, dass ausschließlich Zweifel entstehen. Du bist da ein gutes Beispiel, wo das hinführt.

Daher mein völlig zynisch gemeintes Beispiel mit dem Autoverkehr.

Das kann ich nachvollziehen. Das Beispiel Autoverkehr finde ich ja noch harmlos. Schau Dir mal an wie lange eine Ernährungsampel verhindert wurde oder eine sinnvolle Kennzeichnung von Lebensmitteln. Der Schaden ist deutlich größer als der Durchlauf von Corona. Man sieht es nur nicht so gut. Ist ja schon Teil der Statistik. Also sind die Toten schon im Budget. Warum empört sich hier niemand?

leviathan hat geschrieben: Ich kenne sehr viele Beispiele von - zugegeben - sachteren Nebenwirkungen, die nicht für voll genommen wurden. Da lagen Leute auch mal mehrere Tag flach. Das waren Selbstständige, deren Lohn oder Gehalt nicht weitergeflossen ist. Frage beim Arzt oder Impfzentrum mit der Antwort alles ganz normal. Oder auch zwischen den Zeilen: "Jetzt hab Dich mal nicht so."

Ich kann mich noch gut erinnen, dass einige Krankenhausbetreiber ihr Personal nur am Freitag geimpft haben weil sie wollten, dass die am Montag wieder arbeiten können. Darüber hatte auch die Presse breit berichtet... Nicht für voll genommen halte ich da für relativ, man ging nur zu 99,9% davon aus, dass der Spuk dann nach ein paar Tagen folgenlos wieder weg ist und hatte damit auch in 99,9% der Fälle Recht..

Damals war die Impfung zudem für die meisten der Erstkontakt mit dem Virus (also mehr Nebenwirkungen) und es verringerte die Gefahr der Ansteckung deutlich - und diese hätte Deinem Selbstständigen damals 14 Tage Isolation eingebracht....

Und genau dieses Versprechen wurde mehrfach vom Gesundheitsminister, den Ministerpräsidenten, etc. gegeben.

Mich würde hier ein konkretes Beispiel interessieren...

ruca hat geschrieben:(P.S.: Der Atomausstieg war zwar eine Forderung der Grünen, umgesetzt hat ihn aber die CDU in der Groko, wo die Grünen nicht mal dabei waren...)

Der Atomausstieg bis 2021 wurde 2002 von rot-grün beschlossen. 2010 haben schwarz-gelb eine Laufzeitverlängerung durchgesetzt. 2011 nach Fukushima hat schwarz-gelb die beschlossene Laufzeitverlängerung ausgesetzt und dann erneut den kompletten Ausstieg bis 2022 beschlossen. Ohne das Hickhack von schwarz-gelb wäre der Atomausstieg schon letztes Jahr erfolgt.

leviathan hat geschrieben: Hie müssen wir unterscheiden, was auf 1000m Flughöhe und was direkt am Boden passiert ist. AZ hast Du definitiv nicht geträumt
Ein Problem gab es immer dann, wenn dann doch mal Nebenwirkungen aufgetreten sind. Und da konnte häufig nicht sein, was nicht sein darf. Ich kenne sehr viele Beispiele von - zugegeben - sachteren Nebenwirkungen, die nicht für voll genommen wurden. Da lagen Leute auch mal mehrere Tag flach. Das waren Selbstständige, deren Lohn oder Gehalt nicht weitergeflossen ist. Frage beim Arzt oder Impfzentrum mit der Antwort alles ganz normal. Oder auch zwischen den Zeilen: "Jetzt hab Dich mal nicht so."

Die Fälle, die Du da beschreibst, gibt es sicherlich. Wäre ja albern, das zu verleugnen.

Jetzt bin ich aber wieder auf der höheren Flughöhe unterwegs und dem Narrativ, was die Springer-Presse - speziell die WELT gerade - versucht zu erzeugen.
Wo sind die Politiker/Wissenschaftler, die versprochen haben, dass es solche Probleme gar nicht geben kann? Oder gar Anweisungen gegeben hätten, solche Probleme zu vertuschen? Oder Zahlen zu manipulieren, damit da ein "größerer Plan" nicht auffallen kann.

Wir kennen doch alle unsere chaotischen Strukturen und Prozesse und Menschen. Damit irgendeinen perfiden Plan verfolgen zu wollen: lächerlich.

Und genau dieses Versprechen wurde mehrfach vom Gesundheitsminister, den Ministerpräsidenten, etc. gegeben. Und dann standen dennoch viel Personen (absolut, wenn auch nicht relativ) auf verlorenem Posten.

Nochmal, damit wir nicht aneinander vorbeireden: welches Versprechen meinst Du?

Nur ist das freiwillig. Wer die Nuss ist, darf dennoch irgendwohin gehen. Es gab ja nicht die 3N, sondern die 3G Regel. Aschenputtel lassen wir mal aussen vor

3G hatte ich jetzt so gar nicht im Hinterkopf.

Das kann ich nachvollziehen. Das Beispiel Autoverkehr finde ich ja noch harmlos. Schau Dir mal an wie lange eine Ernährungsampel verhindert wurde oder eine sinnvolle Kennzeichnung von Lebensmitteln. Der Schaden ist deutlich größer als der Durchlauf von Corona. Man sieht es nur nicht so gut. Ist ja schon Teil der Statistik. Also sind die Toten schon im Budget. Warum empört sich hier niemand?

Ja, hier kommen wir endlich wieder zusammen. Genau das war mein Ansinnen.

Mit dem Ernährungs- oder Klimathema/Autothema könnte man auch hervorragend Empörungskampagnen fahren. Quasi den selben Plottwist, wie die Springer-Presse das bei der Corona-Impfung macht. Machen sie aber nicht. Und genau das ist letztendlich der spannende Punkt. Wenn das Ziel nur "Empörung" wäre, hätten sie es ja leicht und jede Menge Vorlagen. Sie lenken das aber bewusst genau über ein Thema, was eigentlich schon ausgelutscht ist bzw. wo sie die Wut auf das aus ihrer Ziel richtige Ziel lenken können. Bei der Springer-Presse ist immer auch wichtig zu schauen, was sie nicht berichten.

"Anne-Sophie (18) berichtet über ihr Diabetes-Leiden. Was verschweigt uns die Lebensmittelindustrie über unnötigen Zucker in den Produkten?"

Lass solche Überschriften mal im Wochentakt auf Heinz-Günther einregnen und eventuell bekommt er dann den Eindruck, dass in dem Bereich was nicht stimmt.

bones hat geschrieben:Der Atomausstieg bis 2021 wurde 2002 von rot-grün beschlossen. 2010 haben schwarz-gelb eine Laufzeitverlängerung durchgesetzt. 2011 nach Fukushima hat schwarz-gelb die beschlossene Laufzeitverlängerung ausgesetzt und dann erneut den kompletten Ausstieg bis 2022 beschlossen. Ohne das Hickhack von schwarz-gelb wäre der Atomausstieg schon letztes Jahr erfolgt.

Danke, die Vorgeschichte hatte ich verdrängt. Vor 2011 glaubte ich aber nicht an den Atomausstieg, weil klar war, dass das nicht die letzte Verlängerung durch Schwarz/Gelb sein würde und Rot/Grün wäre zu kurz an der Macht um das dauerhaft ändern zu können.

"Ja, es stimmt", gab ein Sprecher des Axel-Springer-Verlags zu. "Gemeinsam mit anderen Verlegern hat die Axel Springer AG im Jahr 1995 überlegt, wie wir möglichst viele Arschlöcher und Trolle aus den Kommentarspalten anderer Online-Publikationen abziehen und auf einen Punkt konzentrieren können: Das Ergebnis ist Welt Online, wo quasi jeder Spinner in den Kommentaren nahezu ungehindert seinen Rassismus, seine Arroganz und seinen Menschenhass ausleben kann."

https://www.der-postillon.com/2012/09/w ... echte.html

bones hat geschrieben:

"Ja, es stimmt", gab ein Sprecher des Axel-Springer-Verlags zu. "Gemeinsam mit anderen Verlegern hat die Axel Springer AG im Jahr 1995 überlegt, wie wir möglichst viele Arschlöcher und Trolle aus den Kommentarspalten anderer Online-Publikationen abziehen und auf einen Punkt konzentrieren können: Das Ergebnis ist Welt Online, wo quasi jeder Spinner in den Kommentaren nahezu ungehindert seinen Rassismus, seine Arroganz und seinen Menschenhass ausleben kann."

https://www.der-postillon.com/2012/09/w ... echte.html

Die Realität holt halt manchmal den Postillion ein.

Nicht ohne Grund haben im Juni gleich drei Redakteure in der Wissenschaftsredaktion der WELT das Handtuch geworfen:

https://medieninsider.com/wissensluecke ... elt/11253/

Da bin ich jetzt aber wirklich baff. Die Welt hat(te) eine Wissenschaftsredaktion?

ruca hat geschrieben:Da bin ich jetzt aber wirklich baff. Die Welt hat(te) eine Wissenschaftsredaktion?

Ja, die haben auch ganz gute Leute, wie den Olaf Gersemann, der die Corona-Zahlen gut im Blick hat.

Seit allerdings Tim Röhn, der früher Kriegsreporter war und da wohl auch einen guten Job gemacht hat, das Thema Corona übernommen hat, ist das Narrativ ganz klar aus einer Ecke.

Am California Institute of Technology verfolgt man aktuell einen interessanten Forschungsansatz: "Wir wollen einen Allround-Impfstoff entwickeln, der gegen alle SARS-ähnlichen Betacoronaviren schützt – egal welches Tier-Coronavirus als nächstes auf den Menschen überspringt und sich ausbreitet". Link zum Science-Artikel (engl.) am Ende.

Zur Sicherheit von Telegram: es kursiert ein vollständiger Abzug von rund 7000 Telegram Gruppen (auch private) im Netz. 19 Terrabyte an Nachrichten und Daten aus verschwörungsideologischen und rechtsextremen Inhalten. Leicht durchsuchbar, leicht auswertbar.

Dass genau das passieren wird, hatte ich erwartet. Link poste ich natürlich nicht, kann man aber auch selbst schnell finden.

Bild-Schlagzeile "Fast alle Long-Covid-Patienten bereits vorher krank" und dann im Artikel die Erwähnung einer Studie, dass 97% der Patienten im Vorjahr beim Arzt waren...
Ja, klingt dramatisch und deshalb druckt es auch die versammelte Presse nach.

Nur waren in der selben Studie von der Kontrollgruppe knapp 95% im Vorjahr beim Arzt.

Ein "Fast alle mal im Vorjahr beim Arzt, Long-Covid-Patienten minimal häufiger" wäre aber nicht so spektakulär gewesen.

ruca hat geschrieben: Ein "Fast alle mal im Vorjahr beim Arzt, Long-Covid-Patienten minimal häufiger" wäre aber nicht so spektakulär gewesen.

Deshalb lässt man die Info direkt mal weg. Schon interessant, wie sie versuchen, die Geschichte irgendwie zu verharmlosen.

Zumal: was wollen die denn damit ableiten? "Beim Arzt" war ich auch, wenn ich mir wegen Blauen Montags eine AU hole oder mir den Zehen angeschlagen habe oder oder oder...

Alles Hypochonder. Die sehen einen Bericht im TV, lesen einen Artikel in der Apothekenrundschau oder im Netz und zack.....das habe ich auch.

Steffen42 hat geschrieben:Deshalb lässt man die Info direkt mal weg. Schon interessant, wie sie versuchen, die Geschichte irgendwie zu verharmlosen.

Zumal: was wollen die denn damit ableiten? "Beim Arzt" war ich auch, wenn ich mir wegen Blauen Montags eine AU hole oder mir den Zehen angeschlagen habe oder oder oder...

Es gibt sogar deutlich relevanterer Anzeichen. Deutlich über 99% - ja wirklich über 99% - der Patienten hatten im Jahr vor der Erkrankung Geburtstag. Völlig irre, daß dies noch niemanden aufgefallen war.

Steffen42 hat geschrieben: Zumal: was wollen die denn damit ableiten? "Beim Arzt" war ich auch, wenn ich mir wegen Blauen Montags eine AU hole oder mir den Zehen angeschlagen habe oder oder oder...

Sowas (wie z.B. auch die Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen usw.) mittelt sich innerhalb der Altersgruppen oft einfach raus.

Wenn es einen relevanten Unterschied gibt, wäre das schon interessant - aber nicht beim Unterschied zwischen 95% und 97%. Zudem geht ja nicht jeder wegen (mildem) Long-Covid zum Arzt, die Leute die eh dort sind, geben es aber dann meist doch an und schon ist der Unterschied erklärt.

Vermutlich kann man so eine Statistik mit ähnlichem Ergebnis über fast jede Krankheit machen, die nicht zwangsläufig einen Arztbesuch erfordert. Macht man nur nicht, weil es niemanden interessiert.

Und - ja, auch mildes Long-Covid ist ein Problem.

ruca hat geschrieben: Und - ja, auch mildes Long-Covid ist ein Problem.

Ja, natürlich. Und ist auch total egal, was jetzt der Auslöser ist und ob die Menschen im Jahr vorher Geburtstag hatten, im Freizeitpark waren oder sonstwas. Story wird für Heinz-Günther, 56, Dauercamper, schön aufbereitet damit er die Welt nicht so komplex wahrnimmt, wie sie ist.

Der besagte Tim Röhn von der WELT fährt nämlich parallel die Schiene, das Äquivalent zu Long-Covid, "PostVac", zu pushen. Obwohl rein mengenmäßig viel Menschen weniger betroffen sind, wird das jetzt natürlich gehyped, wie soll es auch sonst sein? Long-Covid = Hypochonder, PostVac = Opfer. Wie ich diesen Verein hasse...

Steffen42 hat geschrieben:Ja, natürlich. Und ist auch total egal, was jetzt der Auslöser ist und ob die Menschen im Jahr vorher Geburtstag hatten, im Freizeitpark waren oder sonstwas.

Wie kommst Du auf den schmalen Ast? Wenn Du den "Grund" nennst, ist die Tür für das Opfer-Bashing weit geöffnet.

Long-Covid = Hypochonder, PostVac = Opfer.

Nächste Stufe dann:

Long-Covid: Pech
PostVac: selbst Schuld.

Wie ich diesen Verein hasse...

Jupp, ich habe in meiner Famile ja einige, die meinen, dass inzwischen "nicht mal mehr die Bild" alles schreiben darf und dass in Wahrheit alles noch viel schlimmer ist. (Nicht nur auf Covid bezogen)

ruca hat geschrieben: Jupp, ich habe in meiner Famile ja einige, die meinen, dass inzwischen "nicht mal mehr die Bild" alles schreiben darf und dass in Wahrheit alles noch viel schlimmer ist. (Nicht nur auf Covid bezogen)

Genau diesen Schwachsinn haben die mit ihrem Dauergeseiere "was darf man überhaupt noch sagen?" in die Köpfe der Leute geschraubt.

Die, die selbst einen eigenen Fernsehsender (glücklicherweise ein Flop) haben und auf allen Kanälen in Social Media aus vollen Rohren ihre Hirnwäsche absondern.

Zum Thema "Bild" ist Jörg Thomann (FAS) übrigens neulich das hier aufgefallen.

Steffen42 hat geschrieben:Genau diesen Schwachsinn haben die mit ihrem Dauergeseiere "was darf man überhaupt noch sagen?" in die Köpfe der Leute geschraubt.

Und aktuell macht da ja auch unser Justizminister (der übrigens gerade positiv getestet wurde) mit:

Man muss Schlagertexte nicht mögen. Man kann sie sogar doof oder geschmacklos finden. Sie aber behördlich zu verbieten, finde ich, ist eins zuviel.

Nur wurden sie nie behördlich verboten.
https://www.youtube.com/watch?v=MjnxSSv1_PU

ruca hat geschrieben: Nur wurden sie nie behördlich verboten.

So wenig, wie behördlich angeordnet wurde, sich die Hände zu waschen.

Trotzdem entblödete sich eine BILD-Reporterin nicht (deren einziges Thema immer noch die Maskenpflicht ist) zu schreiben: „ich lasse mir nicht vorschreiben, die Hände zu waschen!!!!“.

Ja, Heinz-Günther. Hast Du sowieso noch nie gemacht nach dem Kacken, wir wissen das.

ruca hat geschrieben:Nur wurden sie nie behördlich verboten.

Solche Details müssen den Bundesjustizminister ja nicht kümmern, wenn er populistisch auf den Putz hauen möchte. Hier in Düsseldorf (wo die Kirmes morgen startet) war "Layla" ebenfalls ein Thema. Und natürlich gab/gibt es auch hier eine Reihe von Leuten, die das Lied - verbunden mit dem Hinweis, man lasse sich das "nicht verbieten" - jetzt erst recht grölen.

Und bevor der Justizminister auch in Bezug auf die hiesige Kirmes Falsches suggeriert: Der veranstaltende Schützenverein hat entschieden, dass das Lied nicht im großen Festzelt eben jenes Vereins gespielt wird. Punkt. Es gibt zwar darüber hinaus eine Empfehlung des Vereins, dass auch andere Schausteller darauf verzichten mögen, aber das isses auch: Empfehlung, nicht Vorschrift. Verein, nicht Behörde. Vielleicht kapiert Herr Buschmann es diesmal.

vinchris hat geschrieben:Und natürlich gab/gibt es auch hier eine Reihe von Leuten, die das Lied - verbunden mit dem Hinweis, man lasse sich das "nicht verbieten" - jetzt erst recht grölen.

Streisand-Effekt. Hätte sich die Plattenfirma auch nicht besser ausdenken können.

Bei Falco war es damals so "wirksam", dass es nach Jeanny noch mehrere direkte Nachfolger gab.

Wenn ich Kanzler bin, werde ich die Verbreitung von Schlagermusik generell unter Strafe stellen.

Und so schließt sich der Kreis:

https://www.youtube.com/watch?v=HqUIOt1MnBM

LAURA & WENDLER DAS FINALE Der neue Song von Oliver Pocher feat Falco


(Fand sich im Wikipedia-Artikel zu Jeanny unter den Cover-Versionen)

https://www.n-tv.de/politik/Lauterbach-raet-auch-Juengeren-zur-Viertimpfung-article23465323.html

Was haben wir für ein Glück! Sind wir doch mit dem besten, informiertesten und fürsorglichsten aller Gesundheitsminister gesegnet. Der hat sogar den herausragenden Mut, die Empfehlungen der STIKO explizit zu erweitern und damit implizit zu korrigieren. Zum Glück sprechen wir mit einer Stimme. Die Stimme des Gesundheitsministers. Aber Moment... hat das nicht etwas autokratische Züge

leviathan hat geschrieben:Aber Moment... hat das nicht etwas autokratische Züge

Weil er vorschlägt, dass man mit seinem Hausarzt gemeinsam eine eigenverantwortliche Entscheidung treffen kann?

leviathan hat geschrieben:https://www.n-tv.de/politik/Lauterbach- ... 65323.html

Was haben wir für ein Glück! Sind wir doch mit dem besten, informiertesten und fürsorglichsten aller Gesundheitsminister gesegnet. Der hat sogar den herausragenden Mut, die Empfehlungen der STIKO explizit zu erweitern und damit implizit zu korrigieren. Zum Glück sprechen wir mit einer Stimme. Die Stimme des Gesundheitsministers. Aber Moment... hat das nicht etwas autokratische Züge

Es steht Dir natürlich frei, auf unsere neuen Pandemieexperten wie Stöhr oder, noch besser, Kubicki zu vertrauen. Aber Du solltest auch im Auge behalten, dass Gesundheitsbehörden anderswo (USA und Australien hatte ich ja bereits genannt) ebenfalls empfehlen, jüngeren Menschen eine vierte Impfung angedeihen zu lassen. Oder liegen die Deiner Meinung nach ebenfalls falsch?

vinchris hat geschrieben:Es steht Dir natürlich frei, auf unsere neuen Pandemieexperten wie Stöhr oder, noch besser, Kubicki zu vertrauen.

Ich lasse mir von denen nicht vorschreiben, wie oft ich mich impfen lasse. Jetzt erst recht nicht mehr. Habe Impftermine 4 bis 8 vereinbart!!

Naja, die entsprechende STIKO-Empfehlung wird sehr sicher kommen, die Frage ist nur wann. Und dann wollen wieder sehr viele gleichzeitig geimpft werden - mit bekanntem Resultat. Im Moment ist genug Zeug da und wer will, sollte es sich auch holen können.

Steffen42 hat geschrieben:Weil er vorschlägt, dass man mit seinem Hausarzt gemeinsam eine eigenverantwortliche Entscheidung treffen kann?

Nein, weil er über die Empfehlung der STIKO hinaus geht. Weil er öffentlich eine eigene Behörde angeht. Er hat auch keinen Bezug auf die STIKO bei seinen Ausführungen gemacht. Er hat einfach seine persönliche Meinung als Empfehlung in den Äther geworfen. Das kann ich aber als Gesundheitsminister nicht tun. Da muss klar sein, ob er als KL oder als Minister spricht. Das war hier nicht der Fall.

@vinchris: genau das unterscheidet ihn von Stöhr oder Streek oder wem auch immer. Als politischer Berater oder als Teil des Expertengremiums ist das alles kein Problem. Er wollte aber Minister werden. Damit trägt er eine andere Verantwortung - auch und insbesondere - in der Kommunikation nach außen. Solche Angriffe sind einfach schlechter Stil.

ruca hat geschrieben:Naja, die entsprechende STIKO-Empfehlung wird sehr sicher kommen, die Frage ist nur wann. Und dann wollen wieder sehr viele gleichzeitig geimpft werden - mit bekanntem Resultat. Im Moment ist genug Zeug da und wer will, sollte es sich auch holen können.

Das sagt er auch. Und dabei hätte er es belassen sollen. Er kann das als Minister nicht präjudizieren. Auch das ist einfach schlechter Kommunikationsstil.

leviathan hat geschrieben: Auch das ist einfach schlechter Kommunikationsstil.

Jupp, ist es. Bei unserer Schnarchnasen-Stiko wäre die Alternative, gemütlich bis zum Herbst zu warten...

ruca hat geschrieben:Jupp, ist es. Bei unserer Schnarchnasen-Stiko wäre die Alternative, gemütlich bis zum Herbst zu warten...

Mit der "Schnarchnasen-Stiko" magst Du schon Recht haben. Auf der anderen Seite wollen wir eine von der Politik unabhängige Behörde, die die Entscheidung auf wissenschaftlicher Grundlage trifft. Und wenn das bis zum Herbst benötigt, fand ich das immer noch besser, als die Ergebnisse zu würfeln.

Will man die Behörde zu einer anderen Arbeit animieren, müsste man sie auch entsprechend ausstatten. Ob die auf Daten außerhalb Deutschlands Bezug nehmen dürfen, weiß ich nicht. Sind die Entscheidungskriterien eigentlich irgendwo einsehbar?

Die Stiko ist keine Behörde. Das ist eine ehrenamtliche Feierabendveranstaltung.

Ja, da müsste man was ändern.

Die STIKO ist auch keine Behörde, sondern eine ehrenamtlich betriebene Komission, der viel mehr Bedeutung beigemessen wird, als sie verdient. Die STIKO arbeitet zu langsam und zu unprofessionell (insbesondere Mertens, der gerne mal auf impfkritischen Veranstaltungen zu Gast war und seine Privatmeinung in Interviews kund gibt, die da in dem Zusammenhang nicht reingehört hat).

Diese Strukturen müssen unbedingt überarbeitet werden.

Ein Gesundheitsminister hat auch eine ganz andere Verantwortung, als die STIKO. Ich betrachte die Empfehlung als legitim. Da sowieso eine Beratung vor jeder Impfung stattfindet, seh ich das unbedenklich.

faceyourtarget hat geschrieben: Ein Gesundheitsminister hat auch eine ganz andere Verantwortung, als die STIKO. Ich betrachte die Empfehlung als legitim. Da sowieso eine Beratung vor jeder Impfung stattfindet, seh ich das unbedenklich.

Ich habe nicht geschrieben, daß ich die Empfehlung als nicht legitim ansehe. Die Art der Kommunikation geht so einfach nicht.

leviathan hat geschrieben:Die Art der Kommunikation geht so einfach nicht.

Das trifft auf 99,9% aller Politiker zu. In Talkshows irgendwas wichtiges zu verkünden geht gar nicht. Die können jederzeit eine Pressekonferenz einberufen oder eine Presserklärung rausgeben.

ruca hat geschrieben:Das trifft auf 99,9% aller Politiker zu. In Talkshows irgendwas wichtiges zu verkünden geht gar nicht. Die können jederzeit eine Pressekonferenz einberufen oder eine Presserklärung rausgeben.

Das gilt auf Karl Lauterbach insbesondere zu. Ich bin bei ihm hin- und hergerissen. Auf der einen Seite begeistert mich wirklich, daß er mit Blick auf seine Vorgänger kaum schmutzige Wäsche wäscht. Auf der anderen Seite düpiert er immer wieder die eigene Mannschaft. Auf die und deren Motivation ist er aber angewiesen, wenn er etwas reißen will. Und hier spielt die Art der Kommunikation eine entscheidende Rolle. Was soll ich von einem Minister halten, der sich selbst sehenden Auges der Loyalität seiner Mitarbeiter beraubt? Der ist entweder größenwahnsinnig, weil der denkt, er könne alles allein regeln oder er ist eine schwache Führungskraft. Und die Mischung aus beidem stünde auch als Möglichkeit im Raum. Mag sein, daß ihr das alles ok findet. Ich hätte an diesem Punkt einfach eine andere Erwartungshaltung.