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FRUSTLAUF - bei mir hats nicht funktioniert...

FRUSTLAUF - bei mir hats nicht funktioniert...

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Hi Leute,

selten kommt es vor aber gestern war es dann bei mir soweit. Stress im Job bis zur Oberkante Unterlippe. Ich war froh das ich mich beim Training etwas abreargieren konnte...
Also losgelaufen... Trainingsvorgabe 35 min mit 7min/km einlaufen; 35min mit 6min/km und abschließend 35min mit 6:45min/km.
Schon während der ersten paar Minuten wurde mir klar das sich das heute zu einem "Frustlauf" (sozusagen unter dem Motto : Befreien des Geistes...) entwickeln würde...
Was bedeutete das ich nach relativ kurzer Zeit schon auf Tempo 6min/km war. Zur Erläuterung: Da ich so ein Schlappi bin ist das mein M-tempo!
Ich wollte einfach meinen ganzen Frust rauslaufen, mir vorstellen mit jedem Schritt stampfe ich die Köpfe der "Blöden dieser Welt" in den Boden. Die Beine flogen und das Tempo zog an bis auf 5:30 min/km.
Dann noch eine Steigung mit eingebaut - Tempoverringerung hier? Fehlanzeige!
Frust Frust Frust....
"Ich laufe bis an die :kotz2: -Grenze" dachte ich mir so nach knapp 90min. Längst waren alle Trainingsvorgaben vergessen, Laufstreckeplanung über Bord geworfen dadurch Dauer des Laufes von 105 min auf 120 od. 130min raufgeschraubt.
Immer noch unterwegs - bis zum Einbruch.
Eigentlich habe ich gedacht das mit solch Motivation - alles in Grund und Boden zu laufen wäre...
Bei mir hats nicht funktioniert. Der Kopf hat sich zwar den kompletten Lauf über mit den "Klotzakken" beschäftigt, aber zum Schluß hin waren meine Körner komplett aufgebraucht. Zwar habe ich mich trotzdem immer weiter gepusht und angetrieben, Lauf wieder schneller, Weiter weiter... obwohl ich physisch eigentlich nicht mehr konnte, aber das Tempo rutschte auf den letzten 15 min in den Keller bis auf 7:20 / 7:30.
Irgendwie "besser" hab ich mich eigentlich nicht gefühlt nur kaputt...
Der Lauf als Gesamtergebnis war auch nicht überragend, jedenfalls im Vergleich zu den letzten Wettkämpfen. Ich glaube im Vergleich sogar langsamer als der letzte Trainings-HM...
Wie sieht das bei Euch aus? Schon einmal ein ähnliches Erlebnis gehabt?
Wer kennt diese "Frustläufe"? Und funktionierts bei Euch?

Um so den normalen "Alltagsdreck", so nenne ich es immer, loszulaufen... das funktioniert bei immer gut, besonders auf den langen Läufen. Na Ja - jedenfalls bin ich nach meinem Lauf wieder ins Büro und hab gearbeitet. 1:0 für den Job.... :motz:
15.04.07 - 10km Rund um Ruraue PB
13.05.07 - HM Otto Waigler See PB
09.06.07 - 30km Bonn Wesseling -
05.08.07 - 10km Dürwiss
18.08.07 - HM Hambach
16.09.07 - HM Rund um Fühlinger See
30.09.07 - M Berlin

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Hallo!

Vielleicht solltest Du Trainingsläufe sein lassen, wenn Du schon genug Stress im Beruf hast. Du stehst da schon unter Druck, dann geb Dir doch nicht noch zusätzlichen mit Zeitvorgaben, die Du erfüllen willst.
Lauf zur Entspannung im Wohlfühltempo, dann solltest Du Dich danach eigentlich besser fühlen.
Wenn Du beim Laufen dennoch an die Arbeit denkst, lenk Dich vielleicht mit Musik ab.
Lieben Gruss von
Andrea


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Wenn ich Streß habe, dann mache ich nur einen lockeren LAuf, um den Streß abzubauen und lase mich dann beim Laufen lieber davon Überrascehn, wie es sich entwickelt.

Denn sonst kann es nur ein Fiasko werden.

Gruß
Markus
Bild

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würd ich genauso handhaben... bei schlechter laune entweder VOLLKOMMEN ohne druck ins blaue laufen, oder es gleich ganz bleiben lassen und gute-laune-alternativprogramm machen (shoppen, sauna... *g*)

wer auf druck von aussen auch noch mit druck von innen antwortet, naja, das kann ja nicht gutgehen!
Wer langsam geht, geht vernünftig; wer vernünftig geht, kommt weit. (ital. Sprichwort)

Ein Leben ohne Mops ist möglich. Aber sinnlos. (Loriot)

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Bei mir kommt es darauf an ob ich nur gefrustet bin oder ob sich auch eine gewisse Aggresivität aufgestaut hat. Bei pimkin war wohl eher zweites der Fall, ich zitiere: "mit jedem Schritt stampfe ich die Köpfe der "Blöden dieser Welt" in den Boden".

Bei reinem Frust versuche ich auch meine Laune mit reinen Genußläufen zu bessern. Wenn ich mich richtig geärgert habe und ich eine richtig aggresive Grundstimmung habe, dann renne ich gegen an, so wie pimkin das auch versucht hat. Ich kann die Reaktion nachvollziehen, schade nur wenn es nicht wirklich befreit hat.

Gruß Ronny

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mir ist es schon öfter so gegangen, dass ich mich einen ganzen arbeitstag lang auf den lauf am abend gefreut hab. dann hab ich gegen abend doch noch arbeit reinbekommen, die ich noch erledigen wollte oder musste. und damit wurds dunkel und zu spät zum laufen. *heul* da war ich dann noch mehr gefrustet...
ich habs aber auch oft so, dass ich locker lauf und denke dabei über alles mögliche nach. dann fallen mir manchmal lösungen für (arbeits-)probleme ein. oder ich hab neue ideen für private projekte, sozusagen nen "kreativschub". ist aber echt glücksache und sowas geht nur bei lockeren läufen. wenn man an zeitvorgaben & tempowechsel denken muss, geht es kaum, da geht mein blick zu oft zur uhr. ;)
@pimkin: weil du so schnell losgelaufen bist, hättest du a) strecke verkürzen & durchhalten oder b) langsamer werden und dir bewußt ne endbeschleunigungsstrecke überlegen können. du hast recht, einen lauf langsam zu beenden ist meist nicht so befriedigend...
PBs 2006:
10km: 48:10
HM: 1:51:24
M: 3:58:30
to do 2006:
10.12. Ismaninger Winterlaufserie, 1. Lauf (12,8km)

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Die Frustläufe wirst Du immer wieder haben. Aber wie schon mehrfach erwähnt, solltest Du an solchen Tagen Deinen Lauf zu einem "Highlight" des Tages werden lassen und ihn einfach nur genießen!
Erst dann klappt das mit dem Frustabbau.
Wenn Du Dich zusätzlich unter Druck setzt und sogar Deine M-Geschwindigkeit toppen willst, macht das keinen Sinn.

Genießen - Genießen - Genießen!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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Also egal ob Stress, Frust usw.: Was ich mir anhand des Trainingsplans vorgenommen habe, das laufe ich dann auch. Auswirkungen auf die Leistung habe ich auch keine festgestellt. Das Training ist für mich eine Insel ... der Wald, mein Körper, das Laufen und ich :wink: ... der positive Effekt stellt sich i.d.R. ganz von selbst ein.
Gruß !!
Laufbericht Köln-Marathon

It's like ... high octane, supercharged fuel to blast you through the wall.
(Werbespruch für ein Kohlenhydrat-Gel :geil: )

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Vielleicht hättest du nicht holländisch denken sollen? :D

Frustlauf mit Trainingsplan geht glaube ich nicht zusammen. Es war ja sehr schnell klar dass du zu schnell bist, aber du wolltest weiter den TP einhalten. Und wenn du Sekunden schneller als MRT bist, dann ist das in deinem Zeitbereich ein schnelles Intervall...

Also: Frustabbau => Rennen bis zum (oder kurz davor) K...n, OHNE Trainingsplanvorgabe
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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erben_001 hat geschrieben:Bei mir kommt es darauf an ob ich nur gefrustet bin oder ob sich auch eine gewisse Aggresivität aufgestaut hat. Bei pimkin war wohl eher zweites der Fall, ich zitiere: "mit jedem Schritt stampfe ich die Köpfe der "Blöden dieser Welt" in den Boden".

Bei reinem Frust versuche ich auch meine Laune mit reinen Genußläufen zu bessern. Wenn ich mich richtig geärgert habe und ich eine richtig aggresive Grundstimmung habe, dann renne ich gegen an, so wie pimkin das auch versucht hat. Ich kann die Reaktion nachvollziehen, schade nur wenn es nicht wirklich befreit hat.

Gruß Ronny

Ja ich glaube das gibt es am genauesten wieder...
Der Trainingsplan war mir schnurz geworden. Hätte ich mich daran gehalten wäre ich ja eher langsamer werden müssen. Mir geht es auch so das ich aus meinem Training insgesamt, aus den langen einsamen Läufen insbesondere Energie gewinne. Wirklich (ich sags mal poethisch...) den Geist befreie.
Es war eher Agressionsabbau. Und ja - leider hat es nicht ganz geklappt.
Obwohl es schon etwas die Agressivität gemildert hat...

EIgentlich war es ja so das ich den Lauf ganz normal begonnen hatte und schauen wollte - und als ich schaute merkte ich das ich an die Grenze gehen wollte - irgendwie...
Mein Grundgedanke der Nachbetrachtung: Das ich davon ausgegangen war bzw. gedacht habe das diese Art von "Agressivität / Frust" ein hoher Motivationsschub wäre. Was es ja aber anscheinend nicht war, denn im Vergleich zum HM oder M, den ich mit einer ganz anderen Motivationsschiene laufe - war der Lauf gestern ja eher schlechter. (Wenn man das Endergebnis ansieht)
15.04.07 - 10km Rund um Ruraue PB
13.05.07 - HM Otto Waigler See PB
09.06.07 - 30km Bonn Wesseling -
05.08.07 - 10km Dürwiss
18.08.07 - HM Hambach
16.09.07 - HM Rund um Fühlinger See
30.09.07 - M Berlin

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Zum richtigen Frustabbau, lauf ich einfach los. Allein ohne Plan und ohne Ziel. Teilweise bis zur totalen Erschöpfung und stell mir vor wie ich alle "in den Boden stampfe". Nach einer gewissen Zeit merke ich wie der ganze Ärger den Körper verläßt und der Kopf wieder frei wird. Danach geht es mir wieder gut und der ganze Ärger ist vergessen. Klappt bei mir fast immer.

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Ich hab mal gelesen, dass man sich auf einen LSD ein Thema zum Nachdenken mitnehmen soll. Damit man was zu tun hat und damit es einem nicht langweilig wird.

Im letzten Jahr hab ich das mal ausprobiert und ein berufliches Problem "mitgenommen". Ich sollte offiziell eine Kollegin beurteilen, die ich persönlich sehr gern mochte. Leider war sie in ihrem Job nicht gerade top gewesen.

Ich hab mich dann über 20km so etwas von reingesteigert in dieses Problem, dass ich die letzten KM nur noch laut vor mir hingeflucht habe. Eine völlig überzogene und unangemessene Reaktion.

Es hat mich ewig Zeit gekostet, wieder runterzukommen. Der Lösung des Problems bin ich nicht näher gekommen.

Jetzt nehm ich mir keine *Probleme* mehr mit, sondern eher Projekte, für die ich noch ein paar Ideen brauche. Das klappt wunderbar!

Fazit: Es kommt auf den Blickwinkel an! Man sollte bei einem Lauf nicht anfangen, ein Problem zu ergründen/auszuloten/manifestieren. Gehe vielmehr einen Schritt weiter und mach Dir Gedanken um kreative Lösungen in alle Richtungen. Das klappt!
!When the going gets tough the tough get going!

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Na, das kenn ich doch :)
Hatte gerade letzten Samstag einen Kopf-frei-Lauf nach beruflichem Stress. Ein lockerer Lauf ohne Vorgaben, auf einer ruhigen Waldstrecke.
Auspowernde Läufe helfen bei mir wenn ich mich über mich selbst ärger.

LG
Britta

eigentlich klappt's immer

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mal angenommen das "ding" in meinem kopf ist vor dem lauf 100% groß, schwer, brennend und marternd. je nach dauer und sonstigen begleitumständen kann ich das beim laufen ganz schön "schrumpfen". hinterher ist es auf jeden fall weniger wichtig, weniger drängend, weniger ärgerlich. das klappt eigentlich immer. allerdings gehe ich nicht mit dem vorsatz ärger zu verarbeiten auf die "piste" und sicher auch ganz selten unmittelbar nach der frusterfahrung mit wut oder totaler enttäuschung um bauch.

beim dahinlaufen schleicht sich das "ding" dann irgendwann in meine gedanken und ich brüte d'rauf herum. oft wird mir das erst in dem moment bewusst, wenn der pulsmesser unerwartet zu piepen beginnt und ich verwundert feststelle, dass ich den trainingsbereich nach oben verlassen hab!? bin zwar in gedanken keinen schritt schneller geworden aber so ein schuss wutgedanken-adrenalin :sauer: peitscht den puls ganz nett in die höhe ...

wie gesagt: danach hat das "ding" objektiv immer noch dieselben dimensionen, in mir drin ist es aber schon ein stück weit aufgefressen ...
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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appelschnutje hat geschrieben:Ich hab mal gelesen, dass man sich auf einen LSD ein Thema zum Nachdenken mitnehmen soll. Damit man was zu tun hat und damit es einem nicht langweilig wird.

Ich hab mich dann über 20km so etwas von reingesteigert in dieses Problem, dass ich die letzten KM nur noch laut vor mir hingeflucht habe. Eine völlig überzogene und unangemessene Reaktion.

Es hat mich ewig Zeit gekostet, wieder runterzukommen. Der Lösung des Problems bin ich nicht näher gekommen.


Die Erfahrung mußte ich Gestern leider auch machen. Habe im Moment sehr große private Probleme und bin Gestern mit dem Gedanken eines Lösungsweges losgelaufen und bin nach dem Lauf nur frustriert gewesen und habe keine Lösung gefunden.
Es macht also nicht wirklich immer Sinn, zu versuchen, den Kopf mit Laufen frei zu bekommen und Probleme zu welzen, denn es gibt Probleme, die lassen sich nicht so verarbeiten.
Ansonsten, kann man normalen Stress schön mit Laufen abbauen.

Gruß
Markus
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abspecklaufbaer hat geschrieben: bin Gestern mit dem Gedanken eines Lösungsweges losgelaufen s
Hm :confused:
Ganz sicher, dass man einen Gedanken pflanzen sollte ?
Ist es nicht eher so, dass der moderne Mensch zu viel um die Ohren hat, zu viel (verschiedenes) oder zu komprimiert denkt ?

Entspannung heißt loslassen, vorbeiziehen lassen.
Gedanken die aber gedacht werden wollen, nicht vertreiben, sondern sie lassen.
Dem Unterbewußtsein eine Chance geben, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen.
Irgendwann meldet sich dieses, und teilt dem Bewußtsein Ergebnisse oder Lösungswege mit :hallo:

Oder ? :D
Gesperrt

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