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Beben in Asien - Dekadenz oder nationale Nächstenliebe?

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mainzrunner hat geschrieben:So eine schöne Beschreibung für "BLÖD" habe ich auch noch nie gehört. :daumen:


Wie es scheint, hat er den Huxley "Schöne Neue Welt" gut gelesen, da wird das nämlich so beschrieben. Konditionierung.

mandy
mein Blog: AmandaJanus

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Bueffelchen hat geschrieben:Ich finde es sehr schade, dass offenbar viele das Verhalten der Bush-Administration mit dem amerikanischen Volk gleichsetzen.
nee - ich schaffe es ja doch nicht, mich gänzlich rauszuhalten aus diesem Thread, der mit bisher glücklicherweise gänzlich unbekannt war.

Was ich niemals verstehen werde, ist dieser merkwürdige Umstand, dass sogar noch beim Sterben so viel Wert auf Nationalität und Politik gelegt wird. Jedenfalls, wenn man dem Sterben zuguckt.

Was mich angeht, ist jedes einzelne Elend nur schwer mitanzusehen oder anzuhören. Jedes Sterben und Leiden finde ich eine Zumutung. Dann aber, wenn es passiert und mir vor Augen kommt, sehe ich nicht, wo der Unterschied liegt in jedem einzelnen elenden Tod in einem eingeklemmten Unfallauto auf der Straße (würde man die aus einem Jahr alle zusammenziehen und eine Doku mit Schreckensbildern draus basteln, sähe es vergleichbar den großen Katastrophen aus - käme es beim Publikum auch so an?) . Die Wahrnehmung des 'Publikums' ist natürlich eine Wahrnehmung 'von außen' - summiert das Elend auf und scheint so alles zu verschlimmern. Weil kollektiv und medienwirksam gestorben und gelitten wird, wenn viele Menschen - oder sage ich besser: Lebewesen - beteiligt sind.

Aber für jeden Einzelnen, der leidet und stirbt und für jeden Angehörigen, der das miterleben und erleiden muß, ist es immer gleich schlimm. Jeder Unfalltod eines Kindes, jedes Sterben, nachdem jemand stundenlang alleine im Unfallauto eingeklemmt war, jedes Ertrinken im Baggersee.

Und ich finde es unerträglich. Ich finde es eine Zumutung, dass es so viel Leiden gibt. Gerade habe ich mir die CD von Heinz-Rudolph Kunze angeworfen mit dem Lied Noch hab' ich mich an nichts gewöhnt. Mußte ich spontan dran denken, insbesondere an die Strophe:

Auch wenn der pünktlich Gereifte
mich laut dafür verhöhnt –
noch hab ich mich
noch hab ich mich
an nichts
gewöhnt

Zum Beispiel, daß ein naher Mensch
vor Schmerzen schreit und stirbt
der Tod schlechthin – ein Fakt, das nicht
für Gottes Schaltplan wirbt


Ich fand es auch schrecklich, in einer Sommernacht mal am Münchner Schlachthaus vorbeizugehen. Die Fenster standen offen und drinnen schrieen Kühe in Panik und Todesangst. Auch als Fleischesserin konnte ich es kaum aushalten. Die Vermengung von tierischem Sterben und menschlichem Sterben geschieht bewußt :zwinker5:

Letztendlich ist es wohl die eigene Angst davor, selber irgendwann so zu leiden und so elend zu verrecken oder Angehörige auf diese Art zu verlieren, die dieses 'Mitgefühl' und 'Mitleiden' hervorruft. Natürlich - wenn ich wüßte: der/diejenige, die da gerade leidet oder stirbt, ist ein Arschloch schlimmster Sorte ohne Aussicht auf Änderung und sein/ihr Fehlen auf diesem Planeten erspart anderen summa summarum mehr Leid, als er/sie gerade selber erfährt ... dann würde ich vielleicht Ausnahmen machen und Prioritäten setzen. Aber garantiert nie kollektiv, sondern immer nur individuell. Weil eben nunmal jeder für sich alleine stirbt. Was das mit Nationalität und Medieninteresse, mit Politik und Kalkül zu tun haben soll, wird mir immer schleierhaft bleiben.

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Toronto21 hat geschrieben:Ich hoffe, es artet nicht aus. Aber wieso ist es eigentlich derzeit so schweigsam? In den USA sind ganze Landstriche zersört, Menschen haben ihre Häuser und ihr gesamtes Hab und Gut verloren, es gibt viele Tote und Verletzte, es besteht akute Seuchengefahr, in einem Stadion sind ca. 30.000 Menschen (die Ärmsten der Armen) eingepfercht, wo es nach Schweiß, Urin und allem möglichen riecht, weil die Klimaanlagen ausgefallen und die Toiletten den Geist aufgegeben haben.

Verdienen Amerikaner einen geringeren Mitleidsbonus als Asiaten oder sind wir einfach schon zu abgestumpft oder ist grad kein Weihnachten, resp. Jahreswechsel, wo man gerne noch mal Sentimentalität walten läßt? Schon komisch, die Menschheit.


Hallo zusammen,

ich denke nicht, dass die fehlenden Mitleidsbekundungen darauf zurückzuführen ist, dass die Katastrophe sich in Amerika zugetragen hat. Und es hat (zumindest bei mir) auch gar nichts mit Politik zu tun. Ich mag die amerikanische Politik nicht und habe trotzdem großes Mitleid mit der Bevölkerung! Also: was ist anders als in Asien?
  1. Die Katastrophe in Asien kam vollkommen unvorhersehbar während in Amerika schon Tage vorher über die Katastrophe berichtet wurde! Wenn ich einen Vergleich zum 11.September ziehe, kann ich mich noch gut erinnern, dass die Anteilnahme und das Entsetzen um ein vielfaches größer war als in Asien.
  2. Amerika wird jedes Jahr von Tornados heimgesucht. Zwar war dieser extrem, aber trotzdem ein regelmäßig wiederkehrende Nachricht in den Medien. Da stumpft man wirklich irgendwann ab (und in Hollywood werden auch noch unterhaltsame Filme über Tornadojäger gedreht ...)
  3. Wir sehen Asien i.d.R. als Urlaubsland an. Man macht sich Gedanken, was gewesen wäre, wenn man auch gerade dort am Strand gelegen hätte. Dadurch fühlt man sich näher an der Katastrophe.
Also, ich glaube nicht, dass es hier wirklich um Bush geht. Um aber auch noch ein wenig Politik anzusprechen: Ich bin überrascht, dass Amerika in einem vorhersehbaren Krisenfall nicht besser organisieren kann. Die Frage ist, ob die eingesetzten Ordnungshüter nicht besser Hilfe leisten sollen anstatt Plünderer zu fangen. Ich glaube nicht, dass all diese Menschen sich damit bereichern wollen. Ich glaube eher, die kämpfen jetzt um das nackte Überleben ....

Viele Grüße
Ralf

www.kreativ-projekt-blog.de

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MagGreg hat geschrieben:Die Anti-USA-Haltung hier ist peinlich und beschämend, die europäische Gutmensch-Anti-Bush-Fraktion hält wohl ein Stelldichein ab. Teilweise sind die Kommentare erschreckend eindimensional und kommen über ein plumpes Schwarz-weiß-Bild nicht mehr hinaus. Mal wird die seit Jahrzehnten betriebene amerikanische Politik mit Bush gleichgesetzt, weil man die Naturkatastrophen dann praktischerweise den amerikanischen Wählern selbst in die Schuhe schieben kann, dann wird das Wahlsystem als solches (mal wieder) kritisiert. Glaubt ihr, unter Kerry wäre irgendetwas in der Klimapolitik anders gelaufen? Wäre womöglich Katrina gar nicht erst eingetreten? Soll womöglich beim Mitleid für die Betroffenen nach Bush/Kerry-Wählern differenziert werden?

Auch ein bisschen eindimensional ausgedrückt. :zwinker5:

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Toronto21 hat geschrieben:Auch ein bisschen eindimensional ausgedrückt. :zwinker5:
Betrachte es als Versuch, ein paar andere Gedanken ins Spiel zu bringen und zum Nachdenken und vielleicht auch Hinterfragen von festgefahrenen Vorurteilen anzuregen :wink:

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Ich denke, man fühlt sich uach weniger betroffen , weil man es schlicht und ergreifend weniger sieht!

nach der Flutkatastrophe in Asiene gab es Sonderausgaben von Zeitschriften, Sonderseiten in der Tagespresse, Fernsehsendunen wurden unterbrochen, Spendenaufrufe ohne Ende.
Und nun? Sachlich abgehakt in den Nachrichten

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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MagGreg hat geschrieben:Betrachte es als Versuch, ein paar andere Gedanken ins Spiel zu bringen und zum Nachdenken und vielleicht auch Hinterfragen von festgefahrenen Vorurteilen anzuregen :wink:
die da wären :confused: :wink:
"Manni Bananenflanke, ich Kopf, Tor!" (Horst Hrubesch)

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Webworker34 hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich denke nicht, dass die fehlenden Mitleidsbekundungen darauf zurückzuführen ist, dass die Katastrophe sich in Amerika zugetragen hat. Und es hat (zumindest bei mir) auch gar nichts mit Politik zu tun. Ich mag die amerikanische Politik nicht und habe trotzdem großes Mitleid mit der Bevölkerung! Also: was ist anders als in Asien?
  1. Die Katastrophe in Asien kam vollkommen unvorhersehbar während in Amerika schon Tage vorher über die Katastrophe berichtet wurde! Wenn ich einen Vergleich zum 11.September ziehe, kann ich mich noch gut erinnern, dass die Anteilnahme und das Entsetzen um ein vielfaches größer war als in Asien.
  2. Amerika wird jedes Jahr von Tornados heimgesucht. Zwar war dieser extrem, aber trotzdem ein regelmäßig wiederkehrende Nachricht in den Medien. Da stumpft man wirklich irgendwann ab (und in Hollywood werden auch noch unterhaltsame Filme über Tornadojäger gedreht ...)
  3. Wir sehen Asien i.d.R. als Urlaubsland an. Man macht sich Gedanken, was gewesen wäre, wenn man auch gerade dort am Strand gelegen hätte. Dadurch fühlt man sich näher an der Katastrophe.
Also, ich glaube nicht, dass es hier wirklich um Bush geht. Um aber auch noch ein wenig Politik anzusprechen: Ich bin überrascht, dass Amerika in einem vorhersehbaren Krisenfall nicht besser organisieren kann. Die Frage ist, ob die eingesetzten Ordnungshüter nicht besser Hilfe leisten sollen anstatt Plünderer zu fangen. Ich glaube nicht, dass all diese Menschen sich damit bereichern wollen. Ich glaube eher, die kämpfen jetzt um das nackte Überleben ....

Viele Grüße
Ralf

Ich denke, besser konnte man es nicht auf den Punkt bringen. :daumen:

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Was mich immer ärgert:

Wenn irgendwo etwas passiert wird immer gespendet und geholfen. Ohne Ende.

Doch, daß es bei uns in der nächsten Umgebung, oder gar eine Straße weiter, auch Menschen gibt denen es mieß geht, aus welchen Gründen auch immer, bleibt oft unentdeckt. Und da geschieht dann auch nichts. Weil es eben nicht interessant ist für die Medien.

Wie hat vor Kürze mal einer in einer Zeitung geschrieben:

Wir helfen gerne und wir helfen viel, solange es nur weit genug weg ist und wir nicht persönlich Hand anlegen müssen.


Einfach ekelhaft, finde ich!

Das soll bitte nicht heißten, daß ich kein Mitgefühl für die Betroffenen habe... nur würde ich mir wünschen wenn in unserem eigenen Land etwas mehr für die "unspektakulären Nöte" getan würde.
lg
Viktor

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das stimmt so aber nicht. bei uns gibt es so einiges, was über Ehrenamtliche funktioniert. Hilfsbereitschaft im Nahbereich gibt es also sehr wohl

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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das stimmt so aber nicht. bei uns gibt es so einiges, was über Ehrenamtliche funktioniert. Hilfsbereitschaft im Nahbereich gibt es also sehr wohl

:daumen:
Bitwalker :daumen:
Yep so ist das, aber die die handeln sprechen nicht drüber und machen es.
Ein Großteil, auch in meinem Umfeld, spricht drüber und spricht und spricht und spricht....................
Diskutiere nicht mit Idioten, sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung!

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pingufreundin hat geschrieben:das stimmt so aber nicht. bei uns gibt es so einiges, was über Ehrenamtliche funktioniert. Hilfsbereitschaft im Nahbereich gibt es also sehr wohl
das würd ich jetzt auch mal 100%ig unterschreiben. es gibt, so finde ich, eine große hilfsbereitschaft und millionen von ehrenamtlichen in deutschland, die in ihren kommunen und gemeinden arbeiten, nur das ist oft die leise und unscheinbare arbeit, ich glaub deshalb ist sie - gott sei dank - auch nicht medienwirksam.

edit: oh drops, wir sind ja einer meinung :hug: - doch wieder kuschelforum :sauer: :wink:
"Manni Bananenflanke, ich Kopf, Tor!" (Horst Hrubesch)

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Ehrenamtlichkeit gibt es... stimmt.. mache das ja auch schon 14 Jahre beim Roten Kreuz und mittlerweile 2 Jahre auch Hauptberuflich.

Allerdings finde ich es einfach irgendwie blöd Millionen ins Ausland zu pfeffern (sorry... klingt jetzt hart) und bei uns Verhungern leute unter der Brücke oder verlieren ihre Existenzen im Hochwasser.

Und nach spenden schreien gerade die Länder am lautesten die Milliarden in die Rüstung und Kriege investieren. Wo kommen wir denn da hin.

Ja sicher.. kann man nicht alle auf einen Haufen werfen....

Wie hat mal einer gesagt: Wenn jeder auf sich selbst schaut, ist auf jeden geschaut!
lg
Viktor

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*zurücklehn* ... :pepsi: :popcorn:
Mainz HM am 8.5.05 in 2:18:44h
Mainz HM am 14.05.06 in 2:15:23h
Und die 05er sind mal wieder 11.

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Ich möchte andere Leute mal sehen wenn die Hunger und Durst haben, vielleicht schon gemerkt das es hier ums nackte Überleben geht :confused:
Diskutiere nicht mit Idioten, sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung!

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drops hat geschrieben:Ich möchte andere Leute mal sehen wenn die Hunger und Durst haben, vielleicht schon gemerkt das es hier ums nackte Überleben geht :confused:
"Miller Lite" ist der perfekte Durstlöscher und "Nike Turnschuhe" braucht man, um es sich zu besorgen. :zwinker2:

Im ernst. Leider gibt es solche und solche. Aber auch das ist nackter Überlebenskampf. Mit ein paar geklauten Nikes kann man sich halt sein spärliches Gehalt aufbessern.

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drops hat geschrieben:Ich möchte andere Leute mal sehen wenn die Hunger und Durst haben, vielleicht schon gemerkt das es hier ums nackte Überleben geht :confused:
Was (sauberes) Trinkwasser betrifft, magst du vielleicht recht haben, aber wegen Nahrung ein Pflegeheim plündern hat schon eine andere Qualität. Jemand mit Hunger hätte sicher auch auf Anfrage etwas bekommen. Vielleicht nicht soviel wie gewünscht, aber so schnell verhungert man auch wieder nicht. Andererseits aber auch verständlich wenn man bedenkt, dass dort schon die jüngsten Besucher bei Mc Donalds XXXL Menüs in sich reinfressen.

Ein wenig am Riemen reissen könnte sicher nicht schaden.

Trotzdem: Es ist eine Riesensauerei, dass seitens des Staates im Vorfeld so wenig gemacht wurde. Wenn schon die Nationalgarde bei jedem Käse eingesetzt wird, hätte man die Gegend im Vorfeld auch Zwangsevakuieren lassen können. Aber Halt! Das dafür erforderliche Personal ist ja gerade im Irak auf dem Abenteuerspielplatz. :frown:

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Ein wenig am Riemen reissen könnte sicher nicht schaden.

:nick: :daumen:
Trotzdem: Es ist eine Riesensauerei, dass seitens des Staates im Vorfeld so wenig gemacht wurde. Wenn schon die Nationalgarde bei jedem Käse eingesetzt wird, hätte man die Gegend im Vorfeld auch Zwangsevakuieren lassen können......

Das ist ja das was ich schon ein paar Statements zuvor geschrieben habe. Ich bin fassungslos über die Hilfsaktionen (wenn man das überhaupt so nennen darf) und die Grundversorgung der Leute. Im Vorfeld null Bemühungen für Eventualitäten zu sorgen.
In einem bericht stand, dass die Leute in dem Dome seit Sonntag dort sind. Jetzt 4 Tage später noch kein Trinkwasser :tocktock: , keine Zeltstädte im Umland u.ä.

Fassungslos :frown:
Diskutiere nicht mit Idioten, sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung!

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Mein Mitleid hält sich hier auch in Grenzen.

Zum einen wurde die Leute vorgewarnt. Wer trotzdem bleibt, trägt die Schuld wohl weitgehend selber. Die Leute wussten was kommt, und dass sie unter dem Meeresspiegel sind. Wer 1 und 1 zusammen zählen kann.

Zum anderen sollte man meinen, dass der große Bruder Amerika über die finanziellen und logistischen Mittel verfügen sollte, mit sowas einigermaßen umzugehen. Klar, da ist ein komplette 2 Millionen Metropole zugeschwappt worden. Aber wenn man die TV-Bilder sieht, dann sind da nicht 100e Boote der Nationalgarde im Einsatz, Hubschrauber nur vereinzelt zu sehen. Man ist geneift zu vermuten dass man selber das alles besser organisieren könnte...

Trotz allem erwischt es halt wieder die Leute aus der unteren Schicht, denn die Vermögenden liegen außerhalb im Hotel, im Ferienhaus in den Rockys...und das ist das bedauerliche, dass das Leid nicht geteilt ist.

Mich würde mal interessieren wie es dort aktuell um die "Nachbarschaftshilfe" bestellt ist. Als wir hier Wasser hatten kamen THW's aus anderen Orten an, freundliche Mithelfer aus der ganzen Gegend (leider noch viel mehr dummdreiste Sensationstouristen); und ich erinnere mich dunkel daran dass auch von hier Leute im Oderbruch waren, dass gesammelt wurde was man so braucht, von Klamotten bis Kühlschrank. Über die inneramerikanische Solidarität hört man leider nichts. Ist das Land da auch gespalten, kümmert mensch sich,... ?
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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einfach-Marcus hat geschrieben:Mein Mitleid hält sich hier auch in Grenzen.

Zum einen wurde die Leute vorgewarnt. Wer trotzdem bleibt, trägt die Schuld wohl weitgehend selber. Die Leute wussten was kommt, und dass sie unter dem Meeresspiegel sind. Wer 1 und 1 zusammen zählen kann.

Sorry, aber du hast `ne Knall. Eigentlich finde ich dich nett und mögen tue ich deine schnoddrige Art auch. Aber manchmal finde ich dich auch zum Kotzen. Und zwar jetzt. Du weißt hoffentlich selber, warum die Leute im Superdome ausharren müssen und nicht in Sicherheit. Du kannst ja mal einen Blick in den Superdome werfen. Ich wette, der Anteil der weißen Bevölkerung ist dort sehr übersichtlich.

Zum anderen sollte man meinen, dass der große Bruder Amerika über die finanziellen und logistischen Mittel verfügen sollte, mit sowas einigermaßen umzugehen. Klar, da ist ein komplette 2 Millionen Metropole zugeschwappt worden. Aber wenn man die TV-Bilder sieht, dann sind da nicht 100e Boote der Nationalgarde im Einsatz, Hubschrauber nur vereinzelt zu sehen. Man ist geneift zu vermuten dass man selber das alles besser organisieren könnte...

Ich glaube nicht, dass du das anhand der paar Bilderchen, die hier gezeigt werden, beurteilen kannst. Die Nationalgarde ist im Dauereinsatz, die Polizei und Army auch. Die tun ihr menschenmöglichstest. Über die Tatsache, dass hier zu spät reagiert wurde, brauchen wir nicht streiten. Das scheint wirklich so zu sein. Für ein Land wie Amerika in der Tat en Armutszeugnis.

Trotz allem erwischt es halt wieder die Leute aus der unteren Schicht, denn die Vermögenden liegen außerhalb im Hotel, im Ferienhaus in den Rockys...und das ist das bedauerliche, dass das Leid nicht geteilt ist.

Mich würde mal interessieren wie es dort aktuell um die "Nachbarschaftshilfe" bestellt ist. Als wir hier Wasser hatten kamen THW's aus anderen Orten an, freundliche Mithelfer aus der ganzen Gegend (leider noch viel mehr dummdreiste Sensationstouristen)]

Dort wird sehr viel mehr Nachbarschaftshilfe geleistet, als z.B. in diesem Land. Das mag Folge dessen sein, dass man mehr auf Eigenverantwortung setzt, was nicht immer zum Vorteil aller ist. Aber das Gute daran ist, dass Nachbarschaftshilfe in den USA sehr groß geschrieben wird. Bevor du also Vorurteile über Ellenbogengesellschaft und Egoismus wälzt, informier dich einfach mal vor Ort. Dann wüsstest du, wovon du redest.

Ansonsten finde ich dich, wie gesagt, ganz nett. Nur im Moment halt nicht. :wink:

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Marcus hat geschrieben:Mich würde mal interessieren wie es dort aktuell um die "Nachbarschaftshilfe" bestellt ist.
Toronto21 hat geschrieben:Bevor du also Vorurteile über Ellenbogengesellschaft und Egoismus wälzt, informier dich einfach mal vor Ort. Dann wüsstest du, wovon du redest.
Ich mag mich auch, und hoffe das du anerkennst dass ich eine Frage gestellt habe. Keine Feststellung getroffen. Weil ich mich eben nicht auskenne. Alles klar?
Marcus hat geschrieben:Trotz allem erwischt es halt wieder die Leute aus der unteren Schicht, denn die Vermögenden liegen außerhalb im Hotel, im Ferienhaus in den Rockys...und das ist das bedauerliche, dass das Leid nicht geteilt ist.
Merkst was?
Ich verstehe auch nicht wie man anhande der Prognose(und wir bekommen hier wohl eh nicht alles mit) die Leute in eine Stadion mitten in der bedrohten Stadt quetschen kann. Trotzdem hätte jeder die Chance gehabt die Stadt zu verlassen, denke ich. Vielleicht irre ich, mea culpa. Aber ich bin nicht vor Ort, und muss daher das interpretieren was ich hier aus dem Medien entnehmen kann. Und da ich seit Dienstag im Krankstand verharre, habe ich mehr als sonst Zeit mir ein Bild zu machen...
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einfach-Marcus hat geschrieben:Mich würde mal interessieren wie es dort aktuell um die "Nachbarschaftshilfe" bestellt ist.
Besser als viele dem gemeinen Amerikaner zutrauen würden. Die Zufahrtswege in das Katastrophengebiet jedenfalls sind nun (nach verschiedenen Medienberichten) wieder voll - mit Leuten, die ihre (Motor-)Boote, und seien sie noch so alt und/oder teuer, zur Verfügung stellen wollen, damit die Straßen-Kanäle in NO genutzt werden können. Natürlich werden auch Katastrophentouristen darunter sein, aber die Abart von Mensch gibt es leider überall.

Zur Evakuierung: Viele Vorwürfe sind gerechtfertigt, aber es kann nunmal nicht vor jedem vermeintlich aufziehenden Hurrikan eine Großstadt vollständig evakuiert werden. Auch wenn es ein extremes Beispiel ist, aber die gestrigen Geschehnisse in Bagdad zeigen deutlich, was passieren kann, wenn eine größere Menschenmenge in Panik gerät - die Gefahr ist auch bei jeder Evakuierung zu berücksichtigen. Die unvermeidlichen Plünderungen sind ein anderes Problem, das vielen Evakuierungen folgt.

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MagGreg hat geschrieben:Zur Evakuierung: Viele Vorwürfe sind gerechtfertigt, aber es kann nunmal nicht vor jedem vermeintlich aufziehenden Hurrikan eine Großstadt vollständig evakuiert werden.
So weit ich weiß wurde er schon im Vorfeld in die schlimste Kateorie eingeordnet...
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
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einfach-Marcus hat geschrieben:So weit ich weiß wurde er schon im Vorfeld in die schlimste Kateorie eingeordnet...
Das ist richtig, er war in Kategorie 5/5 eingeteilt, wurde allerdings noch vor Erreichen der Küste wieder zur Stärke 4/5 zurückgestuft.
Allerdings weiss ich wenig darüber, wie schnell so ein Sturm seine Geschwindkeiten/Stärke ändern kann. Es wäre ja auch möglich, dass binnen kurzer Zeit ein als relativ hamloser 3/5er Sturm zu einem 4/5er oder gar 5/5er heranwächst. Und dann jedesmal zu evakuieren ist wahrscheinlich nicht möglich bzw. nur unter Inkaufnahme anderer Risiken machbar.

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einfach-Marcus hat geschrieben: Trotzdem hätte jeder die Chance gehabt die Stadt zu verlassen, denke ich. Vielleicht irre ich, mea culpa.

Nein, hätten sie nicht. Amerika ist ein Land, wo du ohne Auto praktisch aufgeschmissen bist. In den Großstädten geht es noch, da gibt es Busse und Bahnen. Aber in kleineren Städten wie z.B. in der Größe von Neumünster, Bremerhaven oder Erlangen bist du ohne Auto ziemlich aufgeschmissen.

Insofern handelt es sich bei den Menschen, die im Super-Dome verharren um die wirklich Ärmsten der Armen. Wer in Amerika kein Auto hat, ist entweder Hardcore-Umweltaktivist, lebt in einer der Metropolen oder kann sich einfach keines leisten.

Und ich gehe davon aus, dass die Evakuierung in den Super-Dome eine Notlösung war, weil man einfach keine Zeit mehr hatte, die Menschen schnell aus der Gefahrenregion zu bekommen.

Die Middleclass hat Autos, die kann es sich leisten, die Gefahrenregion zu verlassen. Die Menschen konnten es nicht, selbst wenn sie wollten.

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WinfriedK hat geschrieben:Oh, ein Terrorist! :hihi:

Erzähl mal, wir wollen alles wissen. :D
das hab ich ja ganz übersehen - gemach, gemach, halb so wild, da ist kein terrorist unter euch und ich bin mir wie gesagt auch nicht sicher, wie nachtragend die sind. aber da ich schon öfter erkennungsdienstlich 'behandelt' wurde (wie zig-1000e andere leute auch) und das auch schon mal vor einer amerikanischen botschaft, denke ich momentan gar nicht über eine reise in die usa nach, ich hab nämlich keine ahnung, was die so an daten ansammeln und einem dann am airport unter die nase halten (außerdem kann ich mir eine reise dahin gar nicht leisten)
"Manni Bananenflanke, ich Kopf, Tor!" (Horst Hrubesch)

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jasper hat geschrieben:die da wären :confused: :wink:
Gerade erst entdeckt, obwohl schon gestern erschienen - ich weiss nicht, ob das hier schon kam. Aber gerade da es bei Spiegel Online steht, wird es vielleicht von dem ein oder anderen Reaktionär dennoch gelesen:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,372407,00.html
Trifft leider auch die Stimmung, die manche hier verbreiten, aber urteilt selbst...

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MagGreg hat geschrieben:Gerade erst entdeckt, obwohl schon gestern erschienen - ich weiss nicht, ob das hier schon kam. Aber gerade da es bei Spiegel Online steht, wird es vielleicht von dem ein oder anderen Reaktionär dennoch gelesen:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,372407,00.html
Trifft leider auch die Stimmung, die manche hier verbreiten, aber urteilt selbst...
Von mir zum Beispiel. Und nochmal: Keinen Cent würde ich den Amis spenden. Wer Milliarden für Kriege ausgeben kann, braucht mein Geld nicht.

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jasper hat geschrieben:aber da ich schon öfter erkennungsdienstlich 'behandelt' wurde (wie zig-1000e andere leute auch) und das auch schon mal vor einer amerikanischen botschaft...
Also, ich bin noch nie erkennungsdienstlich behandelt worden. :D
Demonstration vor der US-Botschaft? Nicht gut... gar nicht gut...
Womöglich hast du auch noch Cat Stevens-Platten daheim? :hihi:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben: Womöglich hast du auch noch Cat Stevens-Platten daheim? :hihi:
genau wegen solcher abstrusen stories überleg ich mir das halt genau, guantanamo bay soll essenstechnisch nicht so der hit sein, da gibt's keine schweinefleisch und falls mein flieger im anflug wegen mir umgeleitet wird, müsste ich das wahrscheinlich hinterher bezahlen :hihi: - sorry heute etwas unpassend aber teilweise haben die ami's echt 'nen knall :zwinker2:
"Manni Bananenflanke, ich Kopf, Tor!" (Horst Hrubesch)

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Es ist bedauerlich und erschreckend, wie abgebrüht und herzlos so mancher heutzutage ist. Ich überlege gerade, woher das kommt, dass man so wenig Mitleid empfindet.

Wer von euch war denn schon mal in New Orleans? Wer kennt denn die Stadt und die Verhältnisse vor Ort?

Ich z.B. bin dort gewesen, eine ganze Woche. Ist 'ne Weile her, so ca. 10 Jahre. Und ich könnte Rotz und Wasser heulen, wenn ich sehe, was dort passiert. Nicht nur, dass es hauptsächlich wieder einmal die Ärmsten und Schwachen trifft, sondern dass auch eine Stadt, die meiner Meinung nach eine der schönsten und reizvollsten in den USA war, zerstört ist. Eine der "unamerikanischsten" Städte mit einer "Altstadt", wie man sie sonst nur in Europa findet und einem Garden District, der schöner nicht sein konnte.

Ich bin unendlich traurig und mir tun die Menschen, die dort lebten und nun alles verloren haben, sehr sehr leid. Und irgendwie schäme ich mich auch dafür, dass es hier teilweise chic ist, kein Mitleid zu empfinden. Der Volkerverständigung wird's aber nichts nützen, wenn weiterhin Politiker und die Bevölkerungen der Länder in einen Topf geschmissen werden.

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mainzrunner hat geschrieben:Von mir zum Beispiel. Und nochmal: Keinen Cent würde ich den Amis spenden. Wer Milliarden für Kriege ausgeben kann, braucht mein Geld nicht.
Nicht so einfach. Es trifft immer die Armen. Ob in Indonesien oder den USA oder im Sudan. Die Opfer für das Versagen ihrer Regierungen verantworlich zu machen, finde ich unpassend. Hat in Indonesien auch niemand gemacht oder bei den oft hausgemachten Hungerkatastrophen in Afrika.

Grundsätzlich:
- amerikanische Tote sind natürlich nicht mehr oder weniger "wert" als asiatische oder afrikanische
- ein Land, das in der Lage ist, überall auf der Welt Krieg zu führen (und dies ja auch tut), hat grundsätzlich die Logistik und Möglichkeiten, allein mit so einer Situation fertig zu werden
- wenn Hilfe aus Deutschland benötigt wird, sollte die auch erfolgen
- Deutschland ist auch ein "reiches" und hochindustrialisiertes Land; beim Oder-Hochwasser 1997 gab es trotzdem Hilfe und Sammlungen aus dem Ausland. Unbedingt nötig wäre das nicht gewesen.

Eigentlich wollte ich in diesen Threads nichts schreiben, aber manchmal kann ich nicht anders. :wink:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Hey Jasper sag an, wer steckt wirklich hinter deinem Avatar.
Welcher auf dem Bild bist du? :zwinker2:
Diskutiere nicht mit Idioten, sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung!

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Ne nicht jeder, jeder muss ja auch nicht was schreiben.
Jasper wird mir schon sagen wenns nicht in Ordnung ist.
Diskutiere nicht mit Idioten, sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung!

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MagGreg hat geschrieben:Die Anti-USA-Haltung hier ist peinlich und beschämend, die europäische Gutmensch-Anti-Bush-Fraktion hält wohl ein Stelldichein ab. Teilweise sind die Kommentare erschreckend eindimensional und kommen über ein plumpes Schwarz-weiß-Bild nicht mehr hinaus.
Stimmt ! :D
Schuldig ...
Lese nicht regelmäßig die washingtonpost.com, komme ja nicht mal mit unserer Innenpolitik zu Rande :klatsch:
Das das Amerikanische Volk nicht gleichzusetzen ist mit der Bushdingsbums hörte ich auch schon von einigen.

Fragt sich aber, wie ist das Bild der Deutschen/Europäer für den Durchschnittsamerikaner, denken sie weniger S/W über mich, als ich über sie ? :baeh:

Ich lebe teils noch in (m)einer Traumwelt, wundere mich immer über Menschen, die alles so klar erfassen.

Vielleicht ist es nicht möglich, dass jedweger (kleine) Mensch jedweges Thema differenziert betrachten kann (Teils mangels Zeit, Interesse, Bildung, Intellekt, Gesundheit, ... ).

Andererseits muß ich mich (mit meinem Lebenshintergrund) auch nicht unbedingt schämen, sehe/lese/höre ich doch immer wieder, dass selbst unsere Regierenden nicht den Blick fürs Wesentliche zu haben scheinen, zumindest nicht für alles Lösungen anbieten können, auch ziemlich polemisieren.

Amerika : Schröder anti, Merkel Ars*hkr... ?
Ich nix verstan :confused: :winken:

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Weil kollektiv und medienwirksam gestorben und gelitten wird, wenn viele Menschen - oder sage ich besser: Lebewesen - beteiligt sind.
Nun, man verfolgt in den Nachrichten ja schon länger den Irak.
Bei der Massenpanik jetzt, wo die Brücke einstürtzte 600 (mittlerweile eher 1000 ? ) Tote.

Sowas ist kaum fassbar.
So viel Leid und Elend, könnte sich jemand ernsthaft vorstellen, dort momentan zu leben ?
Fast täglich Anschläge, Tote ...

Unfassbar.

Genauso unfassbar ist für mich das Schicksal derer von New Orleans.
Der Schwarze, der seine Frau mangels Kraft loslassen mußte, und sie soll noch gesagt haben "Kümmere dich um die Kinder".

Hart, hundertfach, tausendfaches Elend auf der Welt.
Oder die ganzen verhungernden Kinder auf der Welt.

Oder die ganzen alten Menschen in Deutschland, die zum sterben abgeschoben werden.

Leid auch vor der Haustür.
Welches Leid ist schlimmer ?

Gar meines (der "noch" lebt ?

Kann ich als kleine Wurst (jau, Selbsterkenntnis) die Verantwortung (auch nur im Denken, in meinem Bewußtsein, in meinen Gedanken) für all das Leid übernehmen ?
Nein !
Ich muß Grenzen setzen, sonst würde ich verrückt ...

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Der Schwarze, der seine Frau mangels Kraft loslassen mußte, und sie soll noch gesagt haben "Kümmere dich um die Kinder".
Kannst mich auch für ein A... halten, aber das passte ja so richtig ins Bild. Statt vor Todesangst hysterisch zu schreien, zu weinen oder was auch immer, krächzt sie noch ein letztes, souverändes:please take care of the kids...

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[Regieanweisung]
Die Kamera zieht auf, gegen die untergehende Sonne treibt winkend 
der Körper der Frau, bis er schließlich am Horizont 
verschwindet
Vielleicht bildet Hollywood-TV ja doch auch...
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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einfach-Marcus hat geschrieben:Kannst mich auch für ein A... halten, aber das passte ja so richtig ins Bild. Statt ...
Nicht so pessimistisch (oder war das schon optimistisch ? :D )

Gedanken sind frei.
Habe das auch etwas abstrakt gefunden, war auch glaube ich mein erster Gedanke.
Nur man war ja nicht dabei ...
Vielleicht hatte se auch ne hohe LV :peinlich:
Ist das aber authentisch/passiert, meine echte Anteilnahme !

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Mittlerweile gibt es doch ein Spendenkonto vom Roten Kreuz
wegen der großen Nachfrage aus der Bevölkerung!!

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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noName hat geschrieben:Ich muß Grenzen setzen, sonst würde ich verrückt ...
"Nicht verzweifeln. Auch darüber nicht, daß du nicht verzweifelst." (F. Kafka)
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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MagGreg hat geschrieben:Die Anti-USA-Haltung hier ist peinlich und beschämend, die europäische Gutmensch-Anti-Bush-Fraktion hält wohl ein Stelldichein ab. Teilweise sind die Kommentare erschreckend eindimensional und kommen über ein plumpes Schwarz-weiß-Bild nicht mehr hinaus.
Ich hatte vor einigen Wochen eine leichtfertige Diagnose gestellt und die lautete "fortschreitender Realitätsverlust": http://f27.parsimony.net/cgi-bin/topic- ... mmer=11792. Mittlerweile ist mir klar geworden, dass es ein großer Fehler war und dass die Dinge viel einfacher liegen: "pumpkin positive".

Karl

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[quote="WinfriedK"]Nicht so einfach. Es trifft immer die Armen. Ob in Indonesien oder den USA oder im Sudan. Die Opfer für das Versagen ihrer Regierungen verantworlich zu machen, finde ich unpassend. Hat in Indonesien auch niemand gemacht oder bei den oft hausgemachten Hungerkatastrophen in Afrika.

Grundsätzlich:
- amerikanische Tote sind natürlich nicht mehr oder weniger "wert" als asiatische oder afrikanische
- ein Land, das in der Lage ist, überall auf der Welt Krieg zu führen (und dies ja auch tut), hat grundsätzlich die Logistik und Möglichkeiten, allein mit so einer Situation fertig zu werden
- wenn Hilfe aus Deutschland benötigt wird, sollte die auch erfolgen
- Deutschland ist auch ein "reiches" und hochindustrialisiertes Land]

Ich habe auch nie behauptet, mir wären diese oder jene Opfer wichtiger. Grundsätzlich tun mir alle Menschen leid, die bei irgendwelchen Katastrophen oder Anschlägen ihr Leben verlieren. Und damit das jetzt auch klar ist: Ja, auch die Menschen in New Orleans.

Trotzdem ist es für mich befremdlich, wenn ein Land wie die USA nun von anderen Ländern Unterstützung erhalten sollen. Gerade dort (und das gilt auch für die Bevölkerung) herrscht eine gewisse Hochnäsigkeit gegenüber allen anderen Ländern auf der Erde. "America first" ist nicht nur eine Maxime der jeweiligen Regierung, sondern wird auch vom Großteil der Bevölkerung mitgetragen.

Was Hilfe aus dem Ausland für die USA betrifft kommt mir das vor, als würde ein Sozialamt jemandem Wohn- und Kleidergeld gewähren, damit der seinen Porsche weiter unterhalten kann. :tocktock:

Ich möchte ehrlich gesagt nicht auf Umwegen doch noch den Irak-Krieg mitfinanzieren.

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Ich hätte es nicht besser schreiben können, mainzrunner! :daumen:
Hinzu kommt noch die Hochnäsigkeit in der Umweltpolitik unter dem Deckmantel der Wirtschaftskraft. Es geht bei der Umweltpolitik um Geld, Geld das nicht für die bestimmt ist, die jetzt leiden müssen. Nun können auch die, die für den Preis "Klimawandel" ein möglichst hohes Kapital abschöpfen wollen auch für ihre schwächsten Glieder der Gesellschaft in dieser Not sorgen.
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Uschi hat geschrieben:Wer von euch war denn schon mal in New Orleans? Wer kennt denn die Stadt und die Verhältnisse vor Ort?

Ich z.B. bin dort gewesen, eine ganze Woche. Ist 'ne Weile her, so ca. 10 Jahre. Und ich könnte Rotz und Wasser heulen, wenn ich sehe, was dort passiert. Nicht nur, dass es hauptsächlich wieder einmal die Ärmsten und Schwachen trifft, sondern dass auch eine Stadt, die meiner Meinung nach eine der schönsten und reizvollsten in den USA war, zerstört ist. Eine der "unamerikanischsten" Städte mit einer "Altstadt", wie man sie sonst nur in Europa findet und einem Garden District, der schöner nicht sein konnte..
Mag ja sein, aber soll ich jetzt in Tränen ausbrechen, weil dort so eine schöne Altstadt in den Fluten versunken ist? Wenn es dir um Menschen geht, solltest du vielleicht auch einmal in weniger attraktive Gebiete hineinsehen. Bukarest z.B.: Sicher keine schöne Altstadt, überall Dreck, Kinder, die kleberschnüffelnd in der Kanalisation dahinvegetieren und von jedem der Spaß daran hat mißhandelt werden. Tolles Bild - und nicht soweit weg, wie die USA. Aber da handelt es sich ja nur um ehemalige Kommunisten. Die werden schon irgendwie selbst an allem Schuld sein.

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mainzrunner hat geschrieben:Mag ja sein, aber soll ich jetzt in Tränen ausbrechen, weil dort so eine schöne Altstadt in den Fluten versunken ist? Wenn es dir um Menschen geht, solltest du vielleicht auch einmal in weniger attraktive Gebiete hineinsehen. Bukarest z.B.: Sicher keine schöne Altstadt, überall Dreck, Kinder, die kleberschnüffelnd in der Kanalisation dahinvegetieren und von jedem der Spaß daran hat mißhandelt werden. Tolles Bild - und nicht soweit weg, wie die USA. Aber da handelt es sich ja nur um ehemalige Kommunisten. Die werden schon irgendwie selbst an allem Schuld sein.


Ein :daumen: zurück ...

Gruß, Ralf

www.kreativ-projekt-blog.de

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Mein Gott Mainzrunner..... :nee: .......mein Gott nee.

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mainzrunner hat geschrieben:Mag ja sein, aber soll ich jetzt in Tränen ausbrechen, weil dort so eine schöne Altstadt in den Fluten versunken ist? Wenn es dir um Menschen geht, solltest du vielleicht auch einmal in weniger attraktive Gebiete hineinsehen. Bukarest z.B.: Sicher keine schöne Altstadt, überall Dreck, Kinder, die kleberschnüffelnd in der Kanalisation dahinvegetieren und von jedem der Spaß daran hat mißhandelt werden. Tolles Bild - und nicht soweit weg, wie die USA. Aber da handelt es sich ja nur um ehemalige Kommunisten. Die werden schon irgendwie selbst an allem Schuld sein.


Woher willst du wissen, dass ich das nicht tue? Wieso schließt du aus meinem kurzen Beitrag, dass mir Menschen in ehemaligen kommunistischen Ländern gleichgültig sind, ja sogar, dass es ihnen Recht geschieht? Wo liest du das heraus?

Im Gegensatz zu dir mache ich mein Mitleid nicht an den politischen Verhältnissen, seien es die gegenwärtigen oder die ehemaligen, eines Landes fest. Ich weiß auch, dass mit meinem Mitleid niemandem direkt geholfen ist. Aber ich schlage zumindest nicht noch drauf, auch nicht verbal, wenn irgendwo jemand leidet.
Gesperrt

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