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Ich altes, unsportliches Etwas...

Ich altes, unsportliches Etwas...

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... muss jetzt mal `ne Frage loswerden und die geht bitteschön an alle!

Okay, alle, die Lust haben, mir zu antworten (man kann ja niemanden zwingen, nä!)

Ich möchte gerne, dass DU , lieber Leser/liebe Leserin, Dich jetzt an deine Zeit als Anfänger/Anfängerin erinnerst und mir erzählst wann und wie (und in welcher Form und wieso, weshalb, warum) Du Dich beim Laufen gesteigert hast. Da die "Messpunkte" da mit Sicherheit verschieden sind, lasse ich das mal ganz offen. Für den einen war vielleicht der erste Volkslauf der erste Höhepunkt (also Höhepunkt jetzt im sportlichen und völlig unerotischen Sinne) und für die andere war`s der erste überstandende km im heimischen Wald. Egal, was es nun ist, mich interessiert: Wie lange hat`s gedauert, bis ihr da angekommen seid?

Der Hintergrund ist natürlich der, dass ich mich schrecklich unsportlich finde, kaum Erfolgserlebnisse beim Laufen habe und mir das Leben selber schwermache, weil ich mich völlig unter Druck setze und gerne innerhalb kürzester Zeit Olympiakandidatin wäre ;) . Ich schreibe jetzt auch nicht meinen derzeitigen Trainingsstand hier rein, weil ich nicht will, dass das hier zu einem "Hey, ist doch super"-Thread wird. Den mach ich auf, wenn mir ganz viel Aufmerksamkeit zumute ist :D

Also, ich würd mich über eure Erfolgserlebnisse aus der Abteilung "Hach, damals..." freuen, damit ich mal grad checken kann, ob ich wirklich so ein altes, unsportliches Etwas bin, wie ich befürchte...

Gespannte Grüße von der Carmen :smokin:

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ETT LÄUFT!
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Ich altes, unsportliches Etwas...

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Hallo, Carmen!

Meine Messpunkte waren die schwarzen Striche unserer Waage. Als ich anfing, wog ich knapp 95 kg (bei 1,80 m), jetzt 77. Dazwischen habe ich mich gefühlt wie ein Heißluft-Ballonfahrer. Je mehr Ballast ich abgeworfen habe, desto mehr habe ich mich gesteigert.

Der Lustgewinn geht aber noch ständig weiter, da ich erst seit drei Jahren laufe und meine Bestzeiten auf allen Strecken von Mal zu Mal verbessere.

Druck habe ich mir gar keinen gemacht, liegt aber wahrscheinlich daran, daß ich etwas älter bin als Du und schon die Gelassenheit des Alters besitze...

Liebe Grüße


H.-J.

Ich altes, unsportliches Etwas...

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Hallo Carmen !

Ich bin ja ein viiiiel älteres etwas und ich finde auch immer, dass das bei mir alles sehr langsam geht. Wenn ich so lese, in welchen Zeiten andere 10 km oder HM laufen... naja, das ist ja nicht das Thema, also:

Nachdem ich hin und wieder mal versucht habe, regelmäßig zu laufen, ist es mir im März 2002 dann tatsächlich gelungen. Vorher hatte ich schon viele Jahre regelmäßig Ballett- und Fitnesstraining gemacht (auch mit Ausdauereinheiten).

Bin mit meiner Freundin zum nahegelegenen See spaziert und zunächst die kleine Runde (ca. 3,5 km) glaufen. Wir haben dafür ca. 40 Minuten gebraucht, also wirklich ultralangsam. Erst haben wir immer ein- bis zwei Tage pausiert, dann sind wir auch mal an zwei aufeinanderfolgenden Tagen gelaufen. Irgendwann haben wir die große Runde (5km) gewagt und sind diese eine zeitlang gelaufen.

Der nächste Schritt war, dass wir probiert haben, eine ganze Stunde durchzulaufen. Das hat dann auch geklappt, aber wir wußten die Streckenlänge nicht. Da wir wußten, daß die Strecke um die Außenalster 7,4 km lang ist, haben wir das einfach mal ausprobiert und ungefähr eine Stunde dafür gebraucht. Das war wohl ca. 5 Monate nach unserem ersten Lauf (wie gesagt, andere können da schon Halbmarathon laufen:( ).

Dann haben wir angefangen, mal Intervalle zu laufen und sind auch tatsächlich langsam aber sicher schneller geworden. An "unserem" See kann man die Streckenlängen gut variieren und so haben wir die Längen langsam ausgedehnt.

Im Winter haben wir leider sehr unregelmäßig trainiert, weil es immer so rutschig war und wir uns dauernd langgelegt haben.

Dieses Frühjahr haben wir aber wieder richtig losgelegt und sind im Mai das erste Mal 10 km am Stück gelaufen, auch in über einer Stunde.

Jetzt laufen wir meist 8-12 km in unterschiedlichem Tempo und ab und zu eine lange Einheit.


So, das ist jetzt ganz schön lang geworden, aber ich hatte ja irgendwo schon angedroht, dass ich mich auch zu den Quasselstrippen zähle- also.... hoffentlich hat es Dir wenigstens weitergeholfen !


Liebe Grüße, Birgit :bounce:

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Original von Hajott:
Meine Messpunkte waren die schwarzen Striche unserer Waage.

Hallo Hajott!

Glückwunsch dazu, dass Du das schon in der Vergangenheitsform schreiben kannst :) Ja, die Waage. Ist für mich auch ein Messpunkt, aber ein sehr frustrierender, weshalb ich versuche die Waage im Bad als Deko zu betrachten :) )
Original von Hajott:
Druck habe ich mir gar keinen gemacht, liegt aber wahrscheinlich daran, daß ich etwas älter bin als Du und schon die Gelassenheit des Alters besitze...
Ob ich mit dem Laufen dann noch ein paar Jahre warten soll
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Danke auf jeden Fall für deine Antwort *freu*


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ETT LÄUFT!
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Hi Carmen,
Du stellst ja Fragen :D
Ich bin eigentlich immer schon gelaufen. Angefangen habe ich im Alter von NEUN Monaten, dressiert von meinem Papa. Der hat mich an einer langen Stange immer mit Schokolade von A nach B gelockt. In der Jugend habe ich viel Fußball gespielt und nach der Pubertät bin ich zum Kraftsport gekommen. Bin aber trotzdem noch ab und an gelaufen. Mit einem Triathlon-Wettkampf bin ich Ende der Achtziger zum richtigen Ausdauersport gekommen. Jetzt laufe ich in der Hauptsache und es macht super viel Spaß.

Zur Motivation oder Höhepunkt - da hast Du es doch viel besser als ich. Ich bin jetzt so schnell wie ich vor 20 Jahren war. Mir bleiben noch ein paar Jahre um persönliche Bestzeiten zu knacken aber dann werde ich dafür trainieren, dass die Leistungsfähigkeit nicht zu stark abfällt. Ich bin erst 39, aber die Verletzungen häufen sich und die Regenerationszeiträume werden länger.
Auf Wettkämpfen werde ich oft von älteren Läufern überholt und ich kann mit meinen Zeiten keinen Blumentopf gewinnen. Aber trotzdem kann ich zufrieden mit mir sein.
Ich wünschte, ich hätte soviel Verbesserungspotential wie Du.
Von mir würdest Du im Tausch dafür etwas mehr Geduld kriegen.
Liebe Grüße vom Pedro:roll: :roll:

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Original von sunflower:

Ich bin ja ein viiiiel älteres etwas und ich finde auch immer, dass das bei mir alles sehr langsam geht.
Einspruch euer Ehren und Hallo Birgit!

Ich hab ja gesagt, dass ich jetzt keine Streckenlängen, Zeiten etc. preisgebe, aber glaube mir, im Vergleich zu mir bist Du `ne Granate!
Original von sunflower:

Bin mit meiner Freundin zum nahegelegenen See spaziert und zunächst die kleine Runde (ca. 3,5 km) glaufen. Wir haben dafür ca. 40 Minuten gebraucht, also wirklich ultralangsam.
Also, wenn das eine kleine Runde und ultralangsam ist, na dann Gute Nacht! Aber Du warst ja auch vorher schon trainiert, das baut mich auf! Ballett ist wirklich heftig!!!

Vielen lieben Dank für deine Antwort und keine Sorge, ich mag Quasselstrippen - bin ja selber eine :D

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ETT LÄUFT!
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Okidoki, hier kommt die Antwort von einem jungen, sportlichen Etwas :) ) ...
Ha ha, das sollte ein Witz sein - ich bin mehr als doppelt so alt wie du, liebe Carmen :D

Ja ja, die Ungeduld ist ein Privileg der Jugend - und deshalb will ich mich damit auch gar nicht so lange aufhalten.

Das "Problem", was ich hier in diesem Forum so ein bisschen sehe (es ist ja nicht wirklich ein Problem), ist, dass es hier halt auch sehr viele sehr ehrgeizige und wohl auch schon sehr schnelle und leistungsfähige Läufer gibt . Da muss man sich ja als Laufanfänger so richtig schrecklich unsportlich vorkommen, nicht wahr?
Aber diesen Fehler darfst du auf keinen Fall machen, liebe Carmen - du hast doch noch alle Zeit der Welt, um eine richtige Dauerläuferin zu werden. Und das dauert eben ein wenig länger als wir das gerne hätten, nicht wahr?

Ich für meinen Teil bin allerdings mittlerweile wahnsinnig stolz auf meine bisherigen "Leistungen":
Ich habe Ende April mit dem Laufen angefangen, auch weil mich die Waage schockiert hatte. Und ich steigere mich wirklich merklich:
Heute z.B. bin ich meine 7,2 Kilometer in 53 Minuten gelaufen! 5 Minuten schneller als vor knapp 2 Wochen. Ich finde das einfach toll und bin sehr zufrieden damit. Allerdings achte ich auch auf eine einigermaßen gesunde Ernährung, ich trinke viel Fruchtsaftschorle und hoffe, dass ich am übernächsten Sonntag beim Münchner Stadtlauf nicht als allerletzte ankomme. Das reicht mir vollkommen!

Hab einfach Geduld, Carmen und lass dich von der Gemeinde hier motivieren, wenn`s mal nicht so läuft, wie du es gern hättest.
Der Weg ist das Ziel :)
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Teilnehmer-Nummer 1158 bei der BR-Radltour 2003

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Original von Uschi:
du hast doch noch alle Zeit der Welt, um eine richtige Dauerläuferin zu werden. Und das dauert eben ein wenig länger als wir das gerne hätten, nicht wahr?

Hui, ist das aufregend!

So langsam kristallisiert sich heraus, dass ich tatsächlich die langsamste, unsportlichste Person mit der allerwenigsten Kondition hier im Forum bin (kriesch da getz `n Mitleidsorden oder `ne handvoll Gummibärchen für?) - aber datt macht nix!

Uschi, Du bist Gold wert!!! Bist Du irgendwie gelernte Motivationstrainerin oder so? Und stolz kannst Du sowieso auf dich sein *klitzekleinesbisserlneidischist*

Auch Dir auf jeden Fall ein ganz dickes DANKE!

(Warum sehe ich eigentlich meine Antwort an Pedro nicht?
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Oder seh nur ich die nicht? Oder ist die weg?)
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ETT LÄUFT!
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[ Dieser Beitrag wurde von RunningGag am 27.06.2003 editiert. ]

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Original von Pedro:
Du hast mir geantwortet - freu8) 8)
ich seh auch nix - schade
Mit Zitat sogar, aber irgendwie isses wohl doch futsch ;(

Also, once again:

An dem mir attestierten Verbesserungspotential zweifle ich ein bisschen, das am Rande *g*

Aber und das war das wirklich wichtige in meiner Antwort: Du hast mir einen ganz großen Denkanstoss gegeben was die Geduld bzw. Ungeduld angeht und dafür will ich Dir gerne Danke sagen!

Ach ja, und ich wollt gern wissen, ob der Triathlon schlimm war...


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ETT LÄUFT!
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Mache nur die kurzen - 750-20-5 z.B.
93 mal eine olymp. Distanz - 1,5 - 46 - 10
Ich find das mit dem Wechsel der 3 Sportarten gut. Unangenehm ist der Wechsel von Rad auf Lauf - aber da gewöhnt man sich dran und man kann es auch trainieren. Macht Spaß!! :D
Und das mit dem Verbesserungspotential stimmt doch. Ich kann mich z.B. auf 10 km vielleicht noch um 1-2 Minuten steigern und datt wars dann.
Bei Dir ist da soooo viiiel meeeehr drin - kein (Running)GAG!! :D

Ich altes, unsportliches Etwas...

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Original von Pedro:

Ich find das mit dem Wechsel der 3 Sportarten gut. Unangenehm ist der Wechsel von Rad auf Lauf - aber da gewöhnt man sich dran und man kann es auch trainieren. Macht Spaß!! :D

Hach, wenn da datt Schwimmen nich wär! Irgendwie kann ich das gar nicht! Wenn ich graue Haare oder `ne Badekappe mit rosa Rüschen auf`m Kopp hätte, könnt man mich im Fraibad glatt mit `ne Omma verwechseln. Aber leider ist der Omma-Style ja kein anerkannter Schwimmstil... :D

Liebe Grüße von Omma Carmen

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ETT LÄUFT!
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Hallo, Carmen.

Ich fing irgendwann vor 10 Jahren an zu laufen; kaufte mir Laufschuhe, nen paar Radler, kramte ein paar alte Shirts aus dem Schrank und los gings - Grund: Abnehmen. Ich startete mit einem Lauftreff, die mich prima herangeführt haben, aber: es war für mich Zwang, da ich ja abnehmen wollte und etwas tun mußte. Somit wurde ich schnell Weltmeister im Ausreden erfinden.

Dies ging eine Zeitlang - dann lief ich garnicht mehr und fing vor 6 Jahren wieder an....und dasselbe in grün.

Vor einigen Wochen startete ich mit einem Bekannten, da ich selbst unzufrieden mit meiner Fitness war, der Job verlangte von mir auch nur Sitzleistungen (sei es am Schreibtisch oder im Auto - bin Außendienstler einer Druckerei) und ich wurde unzufrieden. Abnehmbedarf hatte ich mittlerweile keinen mehr, habe mir die Kilos runtergehungert.

Also startete ich mit dem Bekannten - anfangs zweimal die Woche zwischen 40 und 50 Minuten jeweils - ganz piano im Tempo. Dann konnte mein Bekannter nicht mehr so regelmäßig - gesundheitliche und berufliche Gründe.

Ich wurde jedoch unzufrieden und fieberte dem nächsten gemeinsamen Lauf entgegen und war dann enttäuscht, wenn er absagte.
Allein wollte ich nicht laufen, da ich Angst hatte, der innere Schweinehund würde mir innerhalb von 10 Minuten den Garaus machen.
Irgendwann versuchte ich es dennoch allein und siehe da: es lief, besser gesagt: ich lief...und zwar genauso lange und teilweise länger als mit meinem Bekannten.

Von da an war das Eis gebrochen und nunmehr laufe ich alle zwei Tage - keine Motivationsprobleme - im Gegenteil: manchmal möchte ich täglich laufen, weiß aber, daß das nicht grad das Gesündeste ist - also bin ich den einen Tag zufrieden und den anderen Tag hibbelig - egal.

So siehts bei mir aus.

Mein Tipp: Ehrgeiz ist gut, aber zuviel Ehrgeiz ist schädlich - bleib auf dem Teppich und stelle nicht allzu hohe Ansprüche an Deine Leistung...diese steigert sich von selbst.

Freue Dich auch über "kleine" Erfolge. Das Tempo und die Ausdauer kommen von allein - wichtig ist: dranbleiben, aber im vernünftigen Maße.

Gruß Hemingway

Niemand, den man liebt, ist jemals tot.

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Hallo Carmen!

Zum einen bist Du natürlich noch überhaupt nicht alt!
Zum anderen fürchte ich, das ich Dir nicht weiter helfen kann. In meiner Jugend habe ich Fußball gespielt. Ich habe in der E - Jugend angefangen, obwohl ich dafür eigentlich noch zu jung war. Eine F - Jugend gab es in unserem Ort aber nicht. Bereits im Mai 1974 habe ich beim Waldlauf in meinem Heimatdorf den 600 m - Lauf in 2:49 Minuten gewonnen.
Mein Vater und mein Bruder sind auch gelaufen und da binich gelegentlich mitgelaufen. In erster Linie habe ich damals aber Fußball gespielt.
Mit Anfang 20 habe ich aber mit Fußball aufgehört und bin angefangen zu laufen. Damals wollte ich aber zu schnell zu viel und mir hat nach einer Weile beim Laufen alles weh getan. Deshalb habe ich das aufgegeben und 4 Jahre lang überhaupt keinen Sport getrieben.
Erst im Alter von 27 Jahren bin ich dann wieder angefangen zu laufen. Da ich noch nie Gewichtsprobleme hatte fiel mir das Laufen auch da nicht allzu schwer. Trotzdem habe ich ganz vorsichtig begonnen: 3 mal pro Woche 20 Minuten (ca. 3,5 km). 4 Jahre später bin ich dann meinen ersten Marathon gelaufen.

Mit freundlichen Grüßen,
Volker
Startnummer 666 beim Havellauf
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Ein Freund ist ein sehr guter Schwimmer (A-Kader) - gegen den habe ich dann wieder einen Oppa-Style.
Siehste, liegt alles im Auge des Betrachters :D :D
In Hamburg machen wir mit noch einem Freund dann eine Mannschaftswertung....
Übrigens bietet jetzt Hannover auch eine Staffel mit verschiedenen Athleten an, d.h. einer schwimmt, einer radelt und einer läuft8)
oppa pedro grüßt zurück und meldet sich ab.
häff äh naiss wiekänt ohl tugeser

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Original von RunningGag:
[Uschi, Du bist Gold wert!!! Bist Du irgendwie gelernte Motivationstrainerin oder so? Und stolz kannst Du sowieso auf dich sein *klitzekleinesbisserlneidischist*
Da liegste gar nicht mal so ganz falsch :) )
Leute zu motivieren gehört jedenfalls zu meinem Job. Was meinste, wie jämmerlich da so mancher Engländer, Amerikaner, Franzose oder andere Fremde da beieinander ist, wenn es mit dem Deutsch lernen nicht so schnell geht, wie sie sich das vorgestellt haben. Da muss ich auch immer wieder meine Motivationstricks aus der Kiste holen. Geduld ist hier das Zauberwort - wie bei allem, wo man etwas Besonderes erreichen will.

Im übrigen ist mein "Laufleben" auch alles andere als geradlinig. Ich hab`s vor ca. 10 Jahren schon mal versucht, weil damals meine beste Freundin mit 42 Jahren den Münchner Marathon mitgelaufen ist - und zwar genau in der Zeit, die sie sich in den Kopf gesetzt hatte: unter 4 Stunden - es waren dann genau 3:59...
Damals hab ich mir gedacht, es kann doch wohl nicht sein, dass meine Freundin, die mir noch niemals als besonders sportlich aufgefallen war, einfach so mir nix dir nix nen Marathon läuft. Und dann hab ich auch mit dem Laufen angefangen - und habe es noch nicht einmal 1 Jahr lang durchgehalten. Ich bin ja noch nicht mal über 30 Minuten am Stück damals hinausgekommen! Das hing natürlich auch mit meiner Raucherei zusammen :smokin:
Und irgendwann fing meine Hüfte an, weh zu tun und dann hatte ich einfach keine Lust mehr. Und saß wieder fast 5 Jahre lang auf meinem faulen Hintern, bis ich dann das Radfahren entdeckte.
Komischerweise geht das Laufen jetzt viel besser als damals. Ich führe es auf die Schuhe und mein Nichtraucherleben zurück. Der Knopf ist jetzt einfach aufgegangen.
Ich bin sicher, dass der Zeitpunkt auch bei dir kommt. Nur nicht vorher aufgeben!

Liebe Grüße
Uschi
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Teilnehmer-Nummer 1158 bei der BR-Radltour 2003

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Hi,
also, ich erlaube mir einfach, Dir was aus meinem sparsamen Erfahrungsschatz zum besten zu geben.
Als ich im Januar letzten Jahres anfing zu laufen, konnte ich mich relativ schnell steigern. Nach einem halben Jahr war ich bei 3 x die Woche 5-7 km. Und plötzlich lief überhaupt nichts mehr. Ich bin ja ohnehin schon eine Schnecke, aber jetzt wurde der Begriff "negative Beschleunigung" mit Leben erfüllt;( Ich habe gedacht, ich muß mich weiter steigern, aber das ging voll nach hinten los. Irgendwann holte ich mir einen eigentümlichen Infekt (Brusterkältung, gibts tatsächlich) und konnte 4 Wochen nicht laufen gehn. Das war eine echt harte Zeit. Danach bin ich es gezwungenermaßen gaaaaanz ruhig (noch ruhiger) angegangen, langsam gelaufen, Feldenkraisübungen nach Heggis (so heißt der doch glaube ich) gemacht, und dann gings bergauf. Jetzt laufe ich locker, entspannt, erkunde neue Strecken, werde schneller, mache mal einen schnellen Lauf (so schnell wie ne Oma rückwärts im Rollstuhl), mal dopse ich eigentümlich über die Finnbahn :bounce: :bounce: , dann schnaufe ich 5x hintereinander den gleichen Berg hoch. Ja, das mit dem Berg ist ausschlaggebend. Das hat mir wirklich geholfen! Jetzt habe ich jede Woche einmal so ein richtige Highlight, wo ich mit einem dämlichen Grinsen durch die Gegend renne!
Meinen ersten 10 km Volkslauf habe ich mir erst für nächstes Jahr vorgenommen. Ich möchte nicht, dass mir sowas wie oben beschrieben noch mal passiert. 4 Wochen nicht laufen - neee. Das lohnt nicht.
Ich habe zwar immer Sport gemacht, aber nie zuvor so intensiv, nie einen Sport der so auf die Gräten geht. Ich denke, mein Körper (und mein Geist) hat einfach seine Zeit dafür gebraucht, sich mit der neuen Belastung zu arrangieren.
Laß Dich nicht von Dir selbst unterkriegen!
Grüße von Jojo

Ich altes, unsportliches Etwas...

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Hallo Carmen.

Überlege, ob ich nicht kontraproduktiv bin mit meiner Geschichte.
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Ich war eigentlich schon immer irgendwo am Rennen, in Bäumen am Rumklettern, auf irgendeinem Bolzplatz Fußball spielen, etc. Mit 4 Jahren haben mich meine Eltern auf die Skier gestellt, mit 7 ging es zum Judo, anschließend diverse Sportarten. Möglichst auf einmal. :D Für mich ist die Lauferei immer für eine gewisse Grundkondition für andere Sportarten gut gewesen. Mit Kilometerfresserei (keineswegs abwertend gemeint) kannst Du mich jagen. Das höchste der Gefühle 10 km im Winter. Bei meinen ganzen sportlichen Aktivitäten habe ich aber gemerkt, daß Geduld mitunter eher zum Ziel führt als wildes Drauflosstürmen. Also Carmen,.... :)

Tschüß SaM

Ich altes, unsportliches Etwas...

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Hi Carmen,

Du blutjunges, sportliches Etwas. Du läufst und bist daher in meinen Augen sportlich. Die Streckenlänge und Zeit spielen dabei zunächst keine Rolle. Unsportlich sind diejenigen, die nur mit Chips und Bier sportschauschauend auf der Couch liegen und über die "miesen" Leistungen von Hochleistungssportlern meckern. Also hab Geduld mit Dir, Du gehörst zu den sporttreibenden Menschen!

Ach ja, bei mir war es auch die Waage. Und viel, viel später kam dann neben der Freude am Laufen auch ein bischen Ehrgeiz dazu. WEnn Du magst, kannste Dir die Geschichte unter dem Thread "An alle Profis:Wie habt ihr angefangen" -am 13.05.03- anschauen.

Liebe Grüße, Bogi

Ich altes, unsportliches Etwas...

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Also mein erstes Erlebnis mit dem Langlauftraining war qualvoll:
Ich war bis Anfang 1990 ein mal wöchentlich (Sonntag) so 8 - 9 Km gejoggt. Da es mir allein zu langweilig war, bin ich hier in Mülheim zu einem Lauftreff gegangen. Dort erfragte ich, welche Gruppe so ca. 1 Std. läuft. Und so trabte ich mit lauter dickeren und dünneren, jungen und alten Menschen los. Nach 10 Min. fingen diese an zu schträtschen (wie Greenie es nennen würde). Da ich das albern fand, schloss ich zur nächsten Gruppe auf. Ich so 33 Jahre alt, die Leute um mich rum alle ca.55 - 60. Nach 45 Min kannte ich mich nicht mehr aus und wurde auch müde und fragte: "Wie weit ist das denn jetzt noch?" Antwort: "Wir haben in 5 Min. die Hälfte geschafft". Schock!!! An einem langgezogenen Berg (ich suchte verzweifelt nach Möglichkeiten einer Abkürzung, es gab aber keine) fing einer der älteren Herren fürchterlich an zu schnaufen und zu stöhnen. Als ich mich gerade freuen wollte, weil ich ein bevorstehende Gehpause vermutete, sagte er: "Jaja, der Marathon steckt mir doch noch in den Knochen". Bei dem Wort "Marathon" zuckte ich förmlich zusammen und wusste, es gibt wohl keine Gehpause. Nach ca. 1:50 Std. waren wir dann zurück. Die letzten Worte die ich dann hörte waren: "Wenn er nächsten Sonntag wieder hier steht, wissen wir, dass er kein Weichei ist". Und ich stand da, kenne jetzt im Raum Mülheim und Essen viel mehr von der schönen Gegend (auch die Abkürzungen), bin nach langen Läufen nicht mehr für den Rest des Tages platt, und kann mir nur wenig Schöneres als Laufen zur Entspannung vorstellen.
Gruß



Klaus

Ich altes, unsportliches Etwas...

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Wie hat alles angefangen???

Seit ungefähr 6 Jahren betreibe ich Hundesport. In dem Zusammenhang bin ich vor 4 Jahren angefangen so einmal im Monat auf Wettkämpfen vollkommen untrainiert beim 2000 m - Geländlauf mit zu machen.
Na ja, die Ergebnisse waren eher bescheiden und mein Standardspruch am Start war immer "Baut das Ziel nicht ab, bis ich da bin!" :) )

Trotz mangelndem Training wurden die Ergbnisse besser, sodass ich vor zwei Jahren von 2 auf 5000 m umgestiegen bin (gab mehr Punkte und es gab weniger "Gegner").

Im letzten Frühjahr haben wir im Hundesportverein angefangen samstags vor dem eigentlichen Training noch etwas durch den Wald zu joggen und sind dann im Herbst auf die wahnsinnige Idee gekommen, an einer Marathonstaffel (4 x 10,5) teilzunehmen. Wir haben drei Staffel zusammenbekommen und haben erwartungsgemäß mit Abstand die letzten drei Plätze belegt.

Mich persönlich hat das Wettkampferlebnis dazu motiviert einen Marathon zu laufen. Also flugs im IN nach Trainingsplänen gesucht. Ich hatte dann die wahnsinnige Idee mit 12 Wochen Vorbereitung im Januar 2003 einen Marathon zu laufen.

Wie ich aus heutiger Sicht sagen kann, kam dann glücklicherweise eine Verletzung, die mich zwei Monate vom Laufen abhielt. Somit wurde es nichts mit meinem Januar-Marathon.

Als ich dann im Januar wieder Laufen konnte, war ich um einige Erfahrungen reicher und habe "richtig" trainiert und konnte am 01.06. relativ locker meinen ersten HM finishen. Dabei hatte ich eine Zeit von 02:26 h und einen Schnitt von 6:55 min/km (und das ist sicher langsam!).

Das ich nebenbei mittlerweile 11 kg Gewicht "verloren" haben motiviert mich natürlich noch mehr.

Da ich die Läufe und das Training ganz relaxt und ohne übertriebenen Ergeiz angehe, kann ich mich fast in jedem Lauf noch verbessern und komme so von einem Erfolg zum nächsten.

:roll: In der Ruhe liegt die Kraft. :roll:

Also lass es langsam angehen und übe dich in Geduld!!!

Die Erfolge kommen und sind um so schöner, je weniger du dich dafür quälen musst.



Gruß Ralf und Charly

Der Weg ist das Ziel.

Ich altes, unsportliches Etwas...

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Wie fing bei mir alles an ...

Es war Pfingsten (Juni) letzten Jahres .... ein Blick auf die Waage ... 73kg und das bei 171 cm Körperlänge. Fast zwei Schachteln Zigaretten (Prince Denmark), viel zu viel Alkohol ... Nein, das war mir alles irgendwie zu viel (Zigaretten, Alk und das Gewicht) ... bloß wie wird man die überflüssigen Pfunde los? Sport, ja das wäre es. Aber welchen? Ja früher so in der Jugend Fußball, Badminton, Tischtennis sogar Volleyball gespielt. Aber jetzt so mit 15 Jahren fast ohne sportliche Betätigung...

Also habe ich mit dem Laufen angefangen, mit dem Ziel vor meinem 35 Geburtstag einmal an einem Stück die Außenalster (7,4km) zu bewältigen. Gut erinnere ich mich an meine ersten Laufversuche ... , 100m, 200m, 500 m bis zu 2km am Stück. Aber dann ... an einem verregneten Sonntagmorgen leif es wunderbar. 60 Minuten am Stück!!! Ich war also reif für die Alster. Habe mich aber nicht sofort getraut, aber dann am 25. Juli 2002! Habe die 7,4km in 50:33h geschafft. Zwar mit Stoppuhr, aber ohne Pulser. Aber was für ein Erlebnis. War einfach fix und fertig - aber so etwas im Reinen mit mir ... unbeschreiblich.

Und heute ... mittlerweile 5 Volksläufe über 10km (PB 48 Min.), 2 HM (PB 111min) und .... Hamburg-Marathon in 3:57h gelaufen. Erster Volkstria hinter mir. Nächste Ziele (Olympische Distanz beim HolstenCityMan - Triathlon + Berlin Marathon). Kaufe mir mittlerweile eher Sportklamotten als irgendetwas anderes. Trinke so gut wie kein Alk mehr, wiege mittlerweile 61kg. Habe meinen KörperfettAnteil um gut 5% reduzieren können. Jetzt müßte nur noch die ZigarettenSucht fallen ...

Was will uns der Autor damit sagen .... lauft .... wobei es m.E. völlig unerheblich ist wie schnell/langsam jemand ist, sondern, ob er das für sich erreicht, was sein eigenes und individuelles Ziel ist.

Ich fühle mich einfach gut. Und freue mich schon auf den heutigen HM hier bei uns in HH, bei dem ich Laufpate für einen Freund bin, den ich ins Ziel bringen soll. (Ist sein erster HM).


Heiko
P.S. Danke, dass ich hier mir doch den einen oder anderen Tip "ablesen" konnte

Ich altes, unsportliches Etwas...

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Hallo Carmen,

das Thema laufen war in meinem ganzen Leben immer akut, nur das ich nicht selbst gelaufen bin, sondern mein Vater (Langstrecke) und mein Bruder (Kurzstrecke bis 1000m, hauptsächlich 400m, aber auch einen Marathon, um mitreden zu können). Für mich war das joggende fortbewegen eher ein absoluter greul, Läufer waren für mich nur Süchtige, die schlecht gelaunt waen, wenn sie mal keine Zeit oder Möglichkeit hatten zu trainieren. (Nicht falsch verstehen, so langsam packt mich diese Sucht auch). Das heisst aber nicht, das ich als Kind unsportlich war, ich habe aber lieber meine Bahnen im Schwimmbad gezogen.
Irgenwann in der Pupertät bin ich dann lieber mit meinen Freunden ins Bistro gegangen, als zu trainieren. Dementsprechend unsportlich bin ich dann auch geworden (habe angefangen zu rauchen, meine Kondition tendierte gegen minus unendlich).
Aber jetzt, 12 Jahre später, bin ich immer unzufriedener mit der Situation geworden. Und habe letztes Jahr angefangen zu joggen. Mitte Juli habe ich von meinem Paps einen Trainingsplan für einsteiger abgestaubt und bin mit 1min laufen 1 min gehen losgetrabt. Bis Mitte Septembar war ich dann soweit, dass ich sogar schon 30 min am Stück laufen konnte (Zur Geschwindigkeit, mein Vater ist neben mir her gegangen und locker mitgekommen).
Doch dann kam mein Umzug, der Winter (dunkelheit) und das Thema joggen hatte sich wieder erledigt.
Bis zum Mai. Mein Paps läuft jedes Jahr eine Etappenlauf über Elba und ich war mal wieder als Zuschauer mit hingefahren. Als ich dort die ganzen Läufer gesehen habe, vorallem der Gesichtsausdruck, als sie das Ziel erreicht haben, da haben meine Füssen wieder angefangen zu jucken. Also habe ich mir (im Urlaub) meinen Wecker jeden morgen auf 6.00 Uhr gestellt und bin die Strandpromenade entlang gelaufen (am Anfang 3x3min laufen, 1 min gehen, als der Urlaub zu ende war schon 2x 20 min laufen, 2 min gehen).
Mitlerweile würde ich am liebsten jeden Tag laufen (geht leider nicht, ich weiss Regenerationsphase) und plane meinen ersten 10km lauf Anfang September.

Und zum Thema Läuferischer Höhepunkt, den hatte ich, als ich zum ersten mal in diesen "Lauftrott" gekommen bin, indem man am liebsten immer weiterlaufen würde und erst beim stehen bleiben merkt, wie weich die Beine eigentlich sind.

Ciao Sandra

Ich altes, unsportliches Etwas...

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Hi Carmen,

ich laufe erst seit 4 Wochen, muss ich vorausschicken. Vorher habe ich nach der Devise "no sports" gelebt.

Nachdem ich vor 5 Jahren mit dem Rauchen aufgehört hatte, habe ich ungefähr 10 kg gewicht zugelegt, fein langsam natürlich.

Nach einem längeren Versuch mit einer Fettreduzierten, kohlehydratreichen Diät, die mir noch 2 extra-kilos gebracht hat, sagte mein Freund zu ungefähr 100sten mal : lass und doch anfangen regelmäßig zu laufen. Niemand war überraschter als er, als ich sagte okay, morgen fangen wir an. ( Da es nachts um 12 war konnten wir nicht sofort anfangen)

Im internet habe ich einen Anfängerplan gefunden, abwechselnd 2 min laufen- 2 min gehen, insgesamt 18 minuten in der 1. woche.

Am ersten Tag war ich nach 2 minuten halb tot, und die nächsten intervalle musste ich nach 1.5 min beenden. Die nächsten Tage gings dann besser. Nach 14 Tagen ( wir laufen nur alle 2 Tage) habe ich mich mit ein paar laufschuhen belohnt. Mehr als 2 minuten am stück schaffte ich immer noch nicht.

Nach 3 wochen habe ich nach 1 minuten wieder schlapp gemacht und fühlte mich wie der letzte anfänger - na ja, war ich ja auch. Ich postete meinen frust in diversen foren und bekam immer denn rat, langsamer zu laufen. Aber ich lief ja so langsam wie ich nur konnte! Unterhalten beim laufen ging aber nicht. Aber langsamer ging auch nicht.

Meine Tochter, die zwar sportlich aber sehr sehr faul ist, zeigte mir dann quer durchs wohnzimmer joggend WIE man richtig langsam und faulenzerhaft läuft. Das hab ich sofort genauso im wald nachgeahmt und schaffte auf anhieb 5 minuten. Boah war ich glücklich!

Jetzt habe ich es noch zwei weitere male im wald so ausprobiert und es funktioniert eigentlich, die ersten ein oder zwei intervalle mache ich zum aufwärmen noch mit 2 minuten, aber dann komme ich wieder auf 5 minuten UND ich kann mich dabei unterhalten.

Laufende grüße

Beate, 42 Jahre, 163 mit 64 kg und leider Körperfettanteil 33,5%:dance2: :dance2: :dance2: :dance2:

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