Infekte vor Wettkämpfen psychosomatisch???

Verflixt und zugenäht – jetzt reicht's mir aber!!

1) Im März wollte ich den FF-HM mitlaufen – kurz vorher Infekt gekriegt
2) ein halbes Jahr auf den Bremen-M trainiert – am Dienstag vorm M Infekt gekriegt
3) nun möchte ich am So den FF.M-Marathon mitlaufen...und ich fange schon wieder an zu "infekteln". (Momentan noch ganz leicht, gerade so, daß meine Mutter am Telefon fragt, ob ich schon wieder erkältet bin, kein Fieber und so..habe aber immer im Hinterkopf, das der kleinste Infekt beim M sehr gefährlich sein kann)


Habe viele andere Läufe dieses Jahr mitgemacht, stell aber fest, daß ich immer "was" bekomme vor Läufen, die mir wirklich wichtig sind.
Ansonsten habe ich nie etwas....

Verdammt, was mach ich bloß? Will so gerne am So mitlaufen, ob ich "es" noch wegkriege? Lasse mein Blut beim Allgemeinarzt noch auf Infekt untersuchen, habe aber gehört, daß das auch keine 100%ige Garantie ist, daß man nicht dennoch tot zusammenbricht....

Habt Ihr das, was ich mir selber seit heute als "psychosomatische Infekte" diagnostiziere, bei Euch auch schon festgestellt?

Gruß
greenlab

Hi!

Nö. Noch nicht festgestellt. Bin aber z.B. auch recht resistent gegen psychischen Druck, Stress und all sowas.

Sport insbesondere WK mit einem Virusinfekt ist nix. Weiß ja aber eh selber, wenns't ehrlich zu Dir bist.

Mei, dass Training eine Belastung auch für das Immunsystem darstellt ist klar. Man spricht von dem sog. "Open Window Effekt", also erhöhte Gefahr sich ein paar Viren oder Bakterien aufzuschnappen. Von Stress weiß man auch, dass sich der negativ auf's Immunsystem auswirken kann. Vielleicht kommt dann noch was anderes - z.B. Ernährungsdefizite, psychische Belastungen, Alkohol, Nikotin - hinzu und schon ist's geschehen.

Ein paar unschöne Sachen kann das Immunsystem schon ab. Wenn's aber dann zuviel wird ...

Vielleicht ist bei Dir ja die psychische Belastung, weil Du unbedingt willst - der Tropfen, der das Faß zum überlaufen bringt.

Grüße + gute Besserung Helmut

greelab,
es ging hier im Forum mal das Wort "VWKG" um, was zu gut deutsch Vorwettkampfgejammere heißt Das will ich dir um Himmels Willen nicht unterstellen, aber einen Gedanken daran zu verschwenden lohnt sich vielleicht
Gute Besserung und hoffentlich klappt es mit deinem Start

Hi,

wäre wirklich mal ne interessante Frage für einen Arzt ob sowas möglich ist, aber ich fürchte da würdest Du auch viele verschiedene Meinungen hören. Kann es nicht vielleicht auch ganz einfach sein, daß die "grossen" Marathonläufe hauptsächlich im Frühjahr und Herbst stattfinden und das dies nunmal genau die Jahreszeiten sind in der man sich selbst schnell ne Erkältung holen kann bzw. an jeder Ecke angeschnupft und angehustet wird ???
Das wären in deinem Fall wirklich eine Menge sehr dummer Zufälle innherhalb eines Jahre aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß man seinem eigenen Immunsystem soviel Angst einjagen kann, daß man sich dann tatsächlich was einfängt...
Drücke Dir jedenfalls alle 5 Daumen, daß es diesmal doch nur falscher Alarm ist und Du bis Sonntag fit bleibst.

Grüsse aus Sachsenhausen

Sascha

Hallo Greenlab,

habe vor meinen drei Marathons auch immer ähnliche Probleme gehabt,
siehe hier
kann das also bei Dir sehr gut nachvollziehen.
Bei kleineren bzw entspannten Wettkämpfen hatte ich damit nie etwas am Hut.
Glaube also schon das da die Psyche eine ganz gewichtige Rolle spielt.

Also nicht verzweifeln,
Mattin

Mattin hat geschrieben:
habe vor meinen drei Marathons auch immer ähnliche Probleme gehabt,

Hallo Mattin,

und Du bist die M's trotzdem mitgelaufen?

Gruß
greenlab

Angie hat geschrieben: es ging hier im Forum mal das Wort "VWKG" um,

Hallo Angie,

ich wünschte heiß und innig, es wäre nur das, aber wenn es wirklich (auch nur im Ansatz), Symptome gibt?

Mir fällt es schwer zu unterscheiden zwischen "Symptömchen" und einem wirklichen (im Wettkampf) gefährlichen Infekt.
Naja, ich hofe, der Arzt wird's richten.

Gruß
greenlab

..und um einen Anhaltspunkt zu liefern:
eben Fieber gemessen, 37.4
Das ist wohl erhöht, oder?

Gruß
greenlab

greenlab hat geschrieben: eben Fieber gemessen, 37.4
Das ist wohl erhöht, oder?

M.M. auf jeden Fall, es hängt in gewissen Sinne aber auch davon ab, was du sonst so für Temperaturen hast. Für mich wäre dies schon erheblich zuviel, da ich sonst eher Temperaturen um die 35,5 bis 36,3 messe. Sprich das würde ich schon erheblich merken, ich wäre total schlapp und damit wäre ein M für mich tabu, aber bis Sonntag sind ja noch ein paar Tage

Gute Besserung und toi, toi, toi
Torsten

coldfire30 hat geschrieben:
... aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß man seinem eigenen Immunsystem soviel Angst einjagen kann, daß man sich dann tatsächlich was einfängt...

Doch, das geht!
Psychischer Stress kann das Immunsystem genauso schwächen wie physischer Stress.
Und wenn jemand sehr unter "Wettkampflampenfieber" leidet, kann es durchaus vorkommen, dass das Immunsystem etwas angeschlagen ist und jeder Virus eine Chance hat.

greenlab hat geschrieben:eben Fieber gemessen, 37.4

Hallo greenlab,

hab jetzt erst diesen Thread gelesen. Und sag vorher noch im FfM-Thread, wie gut es mir geht .

Aber, um dich zu beruhigen: 37,4 Grad würd ich jetzt als leicht erhöht, aber noch nicht kritisch ansehen. Gibt's nicht noch weitere Symptome? Laufende Nase, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Zahnschmerzen?

Wart einfach mal ab und schluck ein paar harmlose Medikamente (Aspirin hilft mir immer).

oLi

Hallihallo,

mit infekteni ist, wie du schon treffend bemerkt hast, ist nicht zu spaßen...
hatte damals eine lungenentzündung mit der ich weiter sport gemacht habe, beziehungsweise nicht richtig auskuriert habe - ergebnis: heute leide ich von zeit zu zeit an herzrhythmusstörungen. das lohnt einfach nicht...

gruss

[quote="greenlab"]Verflixt und zugenäht &#8211]

Hi Greenlab,

ähnliche Geschichten hatte ich "früher" auch, wobei es bei mir wirklich klar zu unterscheiden war, ob wirklich ein Infekt vorlag oder ob es nur ein "psychosomatisches Vorfreudestartfieberkratzen" im Hals war.

Letzteres verschwand dann nämlich nach ein, zwei Tagen. Ansonsten gilt die alte Weisheit: "Nase zu = Laufschuhe aus". Auch wenn's anfangs schwerfällt.

Mittlerweile sehe ich das ganze Laufen deutlich lockerer und schon habe ich in der Woche vor wichtigen Läufen keine Erkältungen mehr. Dafür aber nachher

Gute Besserung &
wahrscheinlich ist es diesmal echt nur Psycho

Schönen Gruß
Lars

Falls Du am Sonntag läufst: Grüß mir die Mainzer Landstraße

Hallo greenlab,

die Mitglieder dieses Forums haben ja schon sehr viele Vermutungen angestellt. Dabei wird es auch meiner Meinung nach bleiben. Die Schlagworte wie z.B. "open-window" sind ja schon gefallen.

Ich habe mir mal Dein persönliches Profil angeschaut, denn das sagt ja schon einiges aus: Da stehen mindestens 4 absolvierte HM-Läufe in einem Jahr (alle unter 2 Std.!) auf dem Programm und 2 geplante M-Läufe im nächsten Jahr. Das heißt doch, dass Du ein sehr erfolgsorientierter Mensch bist, der das Maximum an Leistung aus sich herausholt. Um faßt jeden Preis.

Aus diesem Grund heraus gibt es aus meiner Sicht zunächst zwei Erklärungen für Deine "systematische" Schwäche: Dein Körper sagt: "Mach mal langsam, das was Du da von mir willst, ist nicht das, was ich jetzt kann."
Oder Du gehst mit einer negativen Erwartungshaltung schon lange vorher (eine sich selbst erfüllende Vorhersage) an die Wettkämpfe ran nach dem Motto: "Werd ja sowieso wieder krank".

Oder.... als dritte Möglichkeit, die ich Dir nicht bewußt unterstellen möchte:
Deine immer wiederkehrenden Krankheiten sind für Dich eine Entschuldigung auf Reserve, eine Entlastung für Deinen erzeugten Druck. Das heißt im Klartext, dass wenn Du selbst Deiner hohen Erwartungshaltung nicht entsprechen solltest, eine gute Begründung dafür hast, warum das so ist. Kurz: Wenns nicht läuft, kannste ja immer noch sagen: "Ich war ja nicht ganz fit." Um diesen Mangel auszugleichen und das Gegenteil zu beweisen, willst Du dann noch mehr - was den Druck erhöht und Zielvorgaben entstehen läßt, die nicht mehr realisierbar sind. Ende der Fahnenstange.

Wie gesagt, kann das alles unbewußt ablaufen - ich denke, dass es bei Dir eine Mischung aus den drei Aspekten ist. Gönn Dir auch mal einen Tag für Dich selbst - es tut Dir gut.

Keep cool, lass Dir mal etwas mehr Luft und es läuft wieder! Ganz sicher.

Viele liebe Grüße, Jo

Hi Greenlab,

gerade dieses Jahr hatte ich dieses Symptom ganz verstärkt, bei mir fing's schon an, wenn ich angefangen hatte, gezielt auf einen Wettkampf zu trainieren. Ich habe dieses Jahr einen 10-er geschafft, alle größeren Wettkämpfe wie Stadtlauf München und Achenseelauf und so weiter sind ins Wasser gefallen, weil ich rechtzeitig vorher so richtig schön krank geworden bin. Von daher kann ich Deinen Frust verstehen. Aber sei vernünftig und starte lieber nicht, wenn Du erhöhte Temperatur hast und die Nase zu. Sprich lieber mal mit Deinem Arzt, was Du für Dein Immunsystem tun kannst, damit das zukünftig vielleicht nicht mehr passiert...

Vielleicht ist sowas vergleichbar mit der nun anerkannten Wochenendmigräne ?

Während der Arbeitstage ging es meinem Papa immer (normalerweise) gut, aber hatte er frei, hatte er Kopfschmerzen.
Über Jahre beobachtet, von Ärtzten damals als lächerlich abgetan ...
Heute ist das Phänomen wie gesagt bekannt und anerkannt ...

Ist doch beim Marathontraining vergleichbar, in der ca. 2 wöchigen Taperingphase ?

..danke für Eure aufbauenden Antworten, da war an jeder ein oder mehrere Körnchen Wahrheit dran...

Ich versuche heute noch mal ausgibig zu schlafen, und dann schaun wir mal, wie es morgen aussieht...

Guten Gruß
greenlab

oLi hat geschrieben: Und sag vorher noch im FfM-Thread, wie gut es mir geht

..aber oLi, das darfst Du doch, Du mußt doch nicht mitleiden mit einer psychotischen Vor-Wettkapf-Infektiösen....

Falls wir uns am So nicht sehen, wünsche ich auf jeden Fall viel Spaß!!!

Gruß
greenlab

Hallo Greenlab,

ja ich bin die Marathons gerannt.
Allerdings war ich nur bei meinem ersten etwas verschnupft.
Aus gesundheitlicher Sicht hätte ich ihn sausen lassen müssen. Bin da schon ein gewisses Risiko eingegangen.

Beim zweiten war ich am Vortag des Wettkampfes Erkältungsfrei.
Habe die Woche davor noch "Orthomol Immun" eingenommen. Das sind kleine Trinkfläschchen die das Immunsystem stärken sollen. Hat zu dem Zeitpunkt geholfen. Bin mir aber sicher das die ganze Geschichte enorm mit der Psyche zusammenhang.

Zuletzt beim Münstermarathon war ich komplett Erkältungsfrei, aber da fingen ja dann die Rücken und Muskulaturprobleme an. Da kann man dann schon verzweifeln.

Bin gespannt ob ich mal einen Marathon ohne Nebenwirkungen laufen kann. Es kann nur besser werden.

Lieben Gruß,
Mattin

Habe ganz vergessen Dir alles gute für Sonntag zu wünschen.

Also falls Du startest rate ich Dir Deinen ersten Marathon richtig zu geniessen. Guck nicht auf Teufel komm raus auf die Zeit. Der erste Zieleinlauf ist der schönste. Ich habe fast geheult als alles von mir abfiel.

Jetzt aber genug mit Klugscheisserei.

Bis dahin,
Mattin

Hi greenlab,
so wie Mattin seinen ersten, bin ich meinen zweiten Marathon mit einer Erkältung gelaufen. Grundsätzlich ist das nicht zu empfehlen.

Wenn ich es hinterher abwäge:

Positiv:
Ich habe mein im Training zunächst gewähltes Ziel sub 4:15 erreicht, bin PB gelaufen und stolz darauf.
Die ganze Plackerei in den Wochen davor hat sich gelohnt.
Ich konnte die erste Hälfte - trotz teils heftigen Regens - richtig geniessen.

Negativ:
Ich habe mein im Training - weil es super lief - später gewähltes Ziel sub 4h nicht erreicht. Ich frage mich heute noch, ob ich es ohne Erkältung geschafft hätte (ich glaube eher ja als nein, aber letzendlich steht es in den Sternchen).
Die letzten Kilometer waren so hart, wie ich sie mir nie habe vorstellen können. Ich musste unglaublich beissen, um diese Zeit zu erreichen.
Die Regeneration hat lange gedauert. In der Woche nach dem MA war ich weiterhin erkältet, hab aber gearbeitet, weil ich nicht wegen des MAs fehlen wollte.

Resume:
Wenn du startest, vergiss lieber dein Zeitziel.
Alles Gute für deine Entscheidung.