[size=-1]In den ersten Jahren als Halbmarathon und 10 km Distanz ausgetragen, haben sich die Bottroper 1997 für die etwas ungewöhnliche 25 km Distanz statt des klassischen Halbmarathons entschieden. 1999 kam dann die 50 km Distanz hinzu. Erfreuten sich die langen Distanzen in den vergangenen Jahren zunehmender Beliebtheit, gingen die Teilnehmerzahlen in diesem Jahr auf der 50 und 25 km Strecke zugunsten der 10 km Strecke etwas zurück, was eigentlich nicht verständlich ist, denn die 10 km Runde ist im Grunde genommen landschaftlich die unattraktivste Strecke, da sie nur kurz durch das benachbarte Waldgebiet führt, das den Lauf gerade bei schönem Herbstwetter so reizvoll macht.[/size]
[size=-1]Der Organisation der Veranstaltung merkt man in jeder Beziehung die langjährige Erfahrung, sowie die Unterstützung und Rückendeckung der Ruhrkohle an, auf deren Gelände sich Start und Ziel befinden. Die Anfahrt ist problemlos und Parkplätze stehen in ausreichender Zahl und nächster Nähe zur Verfügung, so dass man die Anmeldung ohne lange Wartezeiten hinter sich bringen kann. Die Zeitmessung wird mit dem Championchipsystem durchgeführt, was bei der Zahl der Starter eigentlich noch gar nicht notwendig wäre, aber natürlich für besonders exakte Zeitmessung bürgt. Gelegenheitsstarter, die keinen Chip besitzen, müssen natürlich in den sauren Apfel der Chipausleihe beißen, was die Startgebühren etwas verteuert.[/size]
[size=-1]Neben der reizvollen Strecke ist ein besonderes Highlight des Laufs sicherlich auch die Umkleide- und anschließende Duschmöglichkeit in der Weißkaue der Zeche Prosper Haniel. Denn obwohl der Bergbau das Ruhrgebiet entscheidend mitgeprägt hat, werden doch die wenigsten direkten Kontakt zum Bergbau bekommen. So erhält man wenigstens einen kleinen Einblick in den dortigen Ablauf.[/size]
[size=-1]In Start und Ziel gibt es einen fachkundigen Kommentator, der viele Läufer auch ohne Starterliste mit Namen kennt und so den Lauf auch für die Zuschauer kurzweilig gestaltet. Die Siegerehrungen finden zeitnah zum Lauf statt, was nicht bei jeder Laufveranstaltung der Fall ist und auch diese werden kompetent und witzig gestaltet. Auch die Pokale sind entgegen vieler “Blechtöpfe” bei anderen Veranstaltungen auffallend aufwändig gestaltet und jeder Teilnehmer erhält eine individuelle Medaille.[/size]
[size=-1]Die Laufstrecke führt zunächst am Zechengelände entlang, um dann eine Hauptstraße zu queren, die von der Polizei gesichert wird. Ab hier bewegt man sich im Waldgebiet der Kirchhellener Heide, die im großen und ganzen geprägt ist durch flache, gut zu laufende Waldwege. Hier und da öffnet sich der Wald durch kleinere und größere Lichtungen. Im letzten Drittel der Strecke wird der Heidesee umlaufen, der gerade Sonntags viele Ausflügler anzieht, so dass man hier und da schon einmal auf Radfahrer und kleine Kinder aufpassen muss, die plötzlich um irgedeine Ecke biegen.[/size]
[size=-1]Trotz des flachen Streckenprofils ist die Waldrunde nicht ganz einfach zu laufen, da die Waldwege von langen Geraden geprägt werden, die relativ wenig Abwechslung bringen. Dazu kommt, dass sich die Teilnehmer auf der langen Runde schnell verteilen und man so unter Umständen lange Strecken alleine läuft. Auf Zuschauer darf man natürlich bei einem Waldlauf ohnehin nicht hoffen. Das Augenmerk muss bei einem solchen Lauf auf dem Genuss der Strecke und Landschaft liegen, was bei sonnigem Herbstwetter auch bestens gelingt.[/size]
N[size=-1]achdem ich den Lauf zunächst gar nicht auf meiner “Rechnung” hatte, der nächste Lauf sollte der Dorneywaldlauf sein, ließ ich mich von einem Vereinskollegen, der hier schon zwei mal gelaufen war anstecken. Leider musste er kurz vor dem Start absagen, so dass ich mich alleine auf die 25er Runde machen musste.[/size]
[size=-1]Die letzten kürzeren Distanzen hatte ich zwar alle recht flott gelaufen, aber das Training war trotz allem noch nicht dazu geeignet, dieses Tempo auch auf längere Strecken zu übertragen, denn dann hätte ich den 25er in 1:40 h laufen müssen, was außerhalb jeder Diskussion stand. Um mein Tempo festzulegen ging ich dann von einer Zeit von 1:46 h aus, was durchaus machbar erschien. Dies entsprach dann einem Kilometerschnitt von 4:15 Min.[/size]
[size=-1]Nach dem Start ging es wie gewohnt ziemlich flott los, bis sich alle erst einmal sortiert hatten. Der erste km verging in 3:45 Min. Bei km 6 hatte sich mein Tempo dann allmählich auf die geplanten 4:15 Min/km eingependelt. Irgendwie wollte sich aber kein richtiger Rhythmus einstellen, der mich sicher machte, das Tempo auch bis zum Ende durchlaufen zu können. Einige “Geländewellen”, die man zwar nicht als Steigungen bezeichnen kann, die aber dennoch den Laufrhythmus bei einem Kilomterschnitt von 4:15 Min stören, taten ihr übriges. Jetzt rächten sich vielleicht doch die beiden Radrunden der letzten beiden Tage, die ich mir auf Grund des guten Herbstwetters nicht nehmen lassen wollte. Richtiges Tapering vor einem 25 km Lauf sieht sicherlich anders aus.[/size]
[size=-1]Nach den ersten Kilometern war ich auch ziemlich schnell alleine. Die erste Gruppe mit ca. 15-20 Läufern machte sich auf und davon und war schnell außer Sichtweite. Die Läufer hinter mir blieben zurück und schlossen auch nicht mehr auf. Bei km 12 stellte sich dann langsam ein etwas besseres Laufgefühl ein. Hier traf man dann auch langsam auf die Ultraläufer, die sich schon eine 3/4 Stunde früher auf den Weg gemacht hatten, so dass man nicht ganz alleine war. An vielen Stellen im Wald waren aber dennoch mehr Spaziergänger als Läufer unterwegs.[/size]
[size=-1]Bis km 20 lief lief es dann im Großen und Ganzen recht rund. Ab hier hatte man dann die Waldrunde hinter sich gelassen und lief zurück auf der “Pendelstrecke” Richtung Ziel. Ab jetzt war Durchbeißen angesagt. Gott sei Dank konnte ich den Schnitt halten, so dass eine Endzeit von 1:46:48 h herauskam. Plan erfüllt.

[size=-1]Mit dem 4. Platz in der M40 lag ich am Ende 50 Sekunden hinter dem 3.Platzierten. Schade eigentlich, aber im Grunde genommen hätte ich nicht gewusst, wo ich die fehlenden 50 Sekunden hätte holen sollen und da man ja eigentlich nie weiß, wer vor oder hinter einem in der gleichen Altersklasse läuft, um vielleicht noch einmal “Gas” zu geben, ist die Überlegung auch müßig.[/size]
[size=-1]Fazit: Insgesamt ein schöner, empfehlenswerter Lauf, der sowohl auf Grund der relativ ungewöhlichen Distanzen, als auch auf Grund des Ambientes, der Organisation und der Strecke in jedem Lauftagebuch stehen sollte.
