Es war so richtig bescheuert - ein anderes Adjektiv fällt mir dafür überhaupt nicht ein. Der Ausrichter war Spiridon Frankfurt, und die haben das total versiebt. Drei Laufgruppen und zwei walkinggruppen hatten sie, die Einteilung war schon mal total planlos so dass keiner wusste wer wo läuft. Als lahme Ente hab ich mit meinem Freund entschlossen in die Gruppe zu gehen, die ungefähr 30 minuten für die 3 km brauchen sollte - der "Anführer" bezeichnete das als etwas schneller als walking. Kam mir für mich passend vor.
Die Gruppe war mindestens 50 Mann (und Frau) groß , und nach 50 Metern waren sie alle an uns vorbeigejoggt und ließen und hinten einsam zurück. Ich laufe zwar langsam, aber ich hätte durchaus NOCH langsamer gekonnt, und immerhin übe ich ja schon bald zwei Monate. Aber bei dem Wetter mittags um halbdrei ist es doch auch ziemlich warm.
Die an uns vorbeizogen waren teilweise sehr mollig, total ungeübt und außerdem mit Tennisschuhen aus Stoff unterwegs.
Etliche machten schon nach einer Minute die ersten Gehpausen und konnten gar nicht wieder richtig in Gang kommen.
Da war keiner, der denen mal gesagt hätte dass sie zu schnell sind - es war überhaupt keiner von den Organisatoren anwesend wärend dem Lauf, zumindest nicht in der hinteren Hälfte.
Ziemlich bald hatten wir alle aus den Augen verloren, manchmal blitze durch die Bäume weit entfernt was gelbes auf - wir hatten alle gelbe Shirts geschenkt bekommen - so dass ich wusste, dass es da vorne irgendwann rechts geht. Wir hätten tot umfallen können, es hätt keiner gemerkt. So nach 15 Minuten haben wir dann gesehen, wie weiter vorne der Joggingpapst mit seiner HR3-Moderatorin im Wald auftauchte und ein paar verirrte Leute einsammelte, die hilflos die falsche Richtung eingeschlagen hatten - wenn man den Anschluss verpasst hatte war man nämlich aufgeschmissen, ausgeschildert war natürlich nix. Die beiden sind dann plaudernd an uns vorbeigekommen, würdigten uns keines Blickes und entschwanden zu zweit wie sie gekommen waren.
Dann kamen und nacheinander einige größere Gruppen des vereinseigenen Lauftreffs entgegen, die da ihre 10 und 20 km liefen - auch die würdigten uns keines Blickes und machten eigentlich auch nicht Direkt Anstalten, und auch nur vorbeizulassen. Ich hätte fast ins Gebüsch ausweichen müssen. Im Ziel - das wir ohne jede Hilfe doch noch irgendwie durch Zufall fanden - war leider keineswegs der Führer der Gruppe, der da eigentlich die Zeit nehmen sollte, sondern alle standen so mehr oder weniger erschöpft in der Gegend rum, viele hingen ziemlich in den Seilen und hatten knallrote Köpfe und waren klatschnass geschwitzt. Ich habe zwar für die angeblich drei kilometer - glaube aber es waren etwas mehr - ungefähr 32 Minuten gebraucht, aber ich bin sie an einem Stück ohne jede Gehpause gelaufen. Wenn ich nicht kurz nach dem Start auf die Uhr geguckt hätte hätt ich nie erfahren, wie lange ich gebraucht hab. Die zeit sollte man dann selber in seinen "Laufpass" eintragen, den man bekommen hat.
Das einzig gute an der Veranstaltung war das geschenkte T-Shirt. Und der Wald dort war schön zum Laufen.
Aber wie kann man als Veranstalter so was schwachsinniges machen? Sind die alle in gedanken schon beim ironman morgen oder ist das immer so schlecht organisiert? Dort geh ich jedenfalls bestimmt nicht mehr hin - ich lauf bei uns im Wald, da ist es schöner und ich kann so langsam laufen wie ich will.
Ob diejenigen, die heute zum allerersten mal gelaufen sind, dort nochmal hingehen? Ich glaub eher die geben die Idee mit dem Laufen jetzt wieder auf.
Bin immer noch am kopfschütteln über den Verein.

Schönen Tag noch!
Beate