Sowie gestern, es schneite den ganzen Tag...hier im fränkischen Flachland lagen schon untypische 15 cm Schnee. Also Schneelauf war angesagt und das auch noch abends. Die Überlegung war, lieber die plattgetretenen „Schnee“steige durch die Stadt oder doch in den dunklen Wald? Dunkler Wald als Frau? -> Angst! Also 2 Laufkumpanen angerufen zur Verstärkung. Nr.1 war schon vormittags laufen, grmbl. Nr. 2 muss arbeiten im Lokal, mega-grmbl. Also hilft alles nix, keine Ausreden und ..
..zog mich also um, sicherheitshalber Handy in die Tasche und startete 19.00 Uhr. Nach 15 min auf Wiesenweg u. Straße, die noch mäßig beleuchtet sind, auf dem Forstweg angekommen. (im Sommer ist das die schnellste Verbindung u. somit Autobahn für Läufer u. Radfahrer Richtung Rothsee). Die vorsorglich eingepackte Stirnlampe aufgesetzt und losgings...
ein völlig neues Laufgefühl!!

Der Lichtkegel leuchtete grad mal 2 m im Halbkreis aus. Ich fühlte mich wie in einer Schüttelschneekugel eingesperrt. Hinter mir in der Schneekugel, könnte als Rückwand die Zugspitze abgebildet sein, oder ein idyllisches Bergdörfli. Auf keinen Fall aber, der schiefe Turm von Pisa, dafür ist es eindeutig zu kalt!
Kalt, Dunkel u. unheimlich, die halb verschneiten Bäume standen stumm u. finster Spalier neben dem Weg. Schneeflocken flogen mir glitzernd vor die Augen. Wie Irrlichter...“ja klar und im Unterholz warten die Kobolde“ geisterte es mir durch den Kopf. Kam nicht letztens ein Bericht über Kobold-Mythologie in Franken, gut sind eigentlich Hausgeister, aber könnte ja sein das welche lieber an der frischen Luft sind. Die Troll-Geschichte fiel mir wieder ein...eiskalter Schauer lief mir schon damals über den Rücken beim Lesen (zum Weiterlesen: s. Dumm gelaufen....und alle rennen mit/ Troll-Lopet von Peter Rausch).

So trottete ich gedankenversunken weiter bis ins nächste Dorf, da endlich aufatmen. Auf einer beleuchteten Nebenstraße eine Schleife gedreht, und dann den selben Weg wieder zurück. Auf der leicht Schneebedeckten Straße nur meine Fußspuren vom Hinweg, na da soll noch mal einer sagen, ich hätte ne Fußfehlstellung, so was von gleichmäßig gibt’s ja gar nicht, freu. Übermütig versuchte ich die auf die gelegten Spuren wieder zu treten.
Am Waldrand angekommen, auf die Uhr geblickt (mein Geburtstagsgeschenk, Polar RS200sd) Gute 8 km hinter mir. Nur noch 2,5 km durch den Wald, zuhause dann in die warme Wanne...dachte ich mir, und lief in die Dunkelheit.
Ob es ohne Schnee, und in Biel (? mehr als fraglich, kommt auf den Termin Mitte März an) genauso aufregend ist....?

Gruß Rennmaus
u. falls wir uns nicht mehr hören u. sehen, da evtl. eingeschneit -
Einen Guten Start ins Neue Jahr
