Steif hat geschrieben:Moin Stefan! Ich hab das Gefühl, das Du nicht weißt was Du willst. Einerseits kannst du den Hype nicht verstehen, der hier um Depeche Mode veranstaltet wird, schimpfst auf die depressive Früher-war-alles toll-Fraktion, aalst Dich im think-positive-Gerede und andererseits bist Du kein Stück weit besser.

bis nächste Woche, wo wir dann Herbie Hancock´s "Rock´it" aufarbeiten?

Steif
BTW: wie schreibt man eigentlich Shaka Khan?
Das ist aber jetzt gemein!
Ne Steif, da hast du was missverstanden. Wo rede ich von Hype bei Grandmaster Flash? Ich fands einfach cool, dass er noch aktiv ist. Ich will ja gar nicht zurück in die 80er und breakdancend auf dem Rathausmarkt stehen. Das wäre mir peinlich.

Ich verkläre die Zeit auch gar nicht. Ich fand interessant, was daraus geworden ist. Und interessant fand ich, dass Mr. Flash zur Aufnahme in die Rock`n Hall of Fame nominiert ist. Irgendwo ein Beweis, dass auch diese Art der Musik ein Stück Zeitgeschichte geworden ist. Sugar Hill Gang`s "Rappers Delight" war übrigens die Grundlage für einige weltbekannte Songs (z.B. Queen).
Und es ist doch interessant, wie die Musik heute gesehen wird. Zu meiner Zeit war das in bestimmten Kreisen fiese Negermucke ohne Sinn und Verstand und heute wird es sogar von Mainzrunner als hohe Kunst angesehen. Ist doch interessant. Ich wette jeden Betrag, in 20 Jahren ist Eminem einer der Vertreter, über die gesprochen wird, wenn man über die Musik Anfang dieses Jahrtausends spricht. Heute noch brutales "Mothergefucke", morgen nimmt man ihn dann in die Hall of Fame auf, kredenzt ihm einen Stern auf dem Holleywood-Boulevard und regt sich über die Interpreten des Jahres 2026 auf.
Ist doch letztlich immer die gleiche Sauce. Elvis, Rolling Stones, Beatles, The Who, Pink Floyd, Eminem, you name it. Zu ihrer Zeit kontrovers diskutiert, später dann haben sie einen Heiligenschein. So wird es mit Eminem auch passieren, da bin ich mir ziemlich sicher.
@Mainzrunner
du reduzierst den heuten Rap und HipHop auf einige wenige und das beweist eigentlich wirklich nur, dass du gerne Schwarzweiß siehst. Eminem finde ich nicht besser und schlechter als den Hip Hop von damals. Die Themen, die er behandelt, sind einfach andere als früher. Mit den Themen von damals kann man halt nicht provozieren. Das ist abgefrühstückt. Und sein Pech und Glück zugleich ist, dass er mit der Masche extrem erfolgreich ist und den Nerv der Zeit bei den Jugendlichen von heute trifft. Meine Schwester ist entsetzt, dass meine Tochter Eminem hört, weil er in Amiland auf dem Index erscheint und sie denkt, meine Tochter würde verrohen, wenn sie wüßte, was Eminem da singt. Aber ich vertraue da meiner Tochter. Was soll ich mich darüber aufregen? Ich habe früher auch Sachen gehört, wo meine Eltern schief geschaut haben. Verbote hätten da aber nur das Gegenteil bewirkt. Ich bin sogar froh, dass meine Tochter ein Idol hat, was provokant rüber kommt. Jede Generation braucht meiner Meinung nach ihren Rebell. Das Pech der heutigen Generation ist doch, dass ihre Eltern (meine Generation) dem ganzen viel gelassener gegenüberstehen, als das noch zu unserer Zeit der Fall war. Einerseits irgendwo entspannender für die Kids, andererseits müssen sie heute schon sehr viel härtere Geschütze auffahren, wollen sie ihre Eltern schocken, was Kids nun mal gerne tun.
Eigentlich erreichst du mit deiner Einstellung bei den Kids von heute nur das Gegenteil. Die drehen den Gangsta Rap höchstens noch lauter auf, wenn sie dir damit auf die Nerven gehen können. Hast du früher nicht anders gemacht.

Also, sieh es einfach als Weiterentwicklung eines Genres, mit dem du nicht mehr viel anfangen kannst. Es ist nicht besser und schlechter als damals. Es ist einfach nur anders. Wie halt alles, was sich entwickelt.