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Fettstoffwechsel kontra Kohlenhydrate während eines langen Laufes

Fettstoffwechsel kontra Kohlenhydrate während eines langen Laufes

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Hallöchen,

bei uns stehen im Zuge der Marathon-Vorbereitung die "geliebten" langen Läufe vor der Tür.
Im Zuge dessen hatten wir eine Diskussion über das Für und Wider der Kohlenhydratzufuhr während des Trainings.
Der Standpunkt eines Mitläufers besagte, dass er bewusst auf die Zufuhr von Kohlenhydraten während der langen Läufe verzichtet, da ansonsten der Effekt des Fettstoffwechseltrainings kontakariert werden würde.
Begründung: Kohlenhydratzufuhr = Anhebung des Blutzuckerspiegels = Insulinzufuhr = Hemmung des Fettstoffwechsels.
Seine Kohlenhydratzufuhr beschränkt sich demnach lediglich auf den Marathon-Wettkampf selbst.
Wie beurteilt Ihr diese Theorie bzw. wie handhabt Ihr das? :confused:

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Ich halte es ähnlich. Ich bin gestern 2:45 Stunden gelaufen und habe auch nichts zu mir genommen (auch nichts getrunken. Vorher ordentlich hydriert, das reicht mir bei dem kalten Wetter).

Einzige Ausnahme ist, dass man irgendwann zumindest mal testen sollte, was man verträgt und was nicht. Insofern sollte man weitgehend auf die Zufuhr von KH verzichten, aber schon mal austesten, was man verträgt.

Ich habe mit Power-Gels während des Wettkampfs gute Erfahrungen gemacht. Da habe ich nach 10km, nach 20km und nach 30km jeweils ein Gel zu mir genommen.

3
genau

bin am samstag 28km in 2.20 gelaufen.....ging alles wunderbar ohne getränke und gel

aber ist schon richtig, dass man sich da langsam rantasten muss sonst steht man aufeinma mit nem hungerast mitten in der pampa und kommt nicht heim (mir schon beim radfahren passiert)

das mit den gel´s bzw. der wettkampfnahrung muss man ausprobieren.....nicht jeder verträgt alles was im wettkampf angeboten wird.....am besten vorher informieren was es gibt und dann bei nichtverträglichkiet selbst was mitnehmen und unterwegs mit neutraler flüssigkeit zu sich nehmen.....im training halt ausprobieren.
hang loose:winken:

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rennmops hat geschrieben:genau

bin am samstag 28km in 2.20 gelaufen.....ging alles wunderbar ohne getränke und gel

:haeh: Das war aber kein Fettstoffwechsellauf, oder???

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hm doch warum denn nicht?

das war normals trainingstempo.......ok an den bergen hab ich gut kämpfen müssen um net einzugehn.....aber ansonsten normal halt

war mein bisher längster lauf dieses jahr...habs auch danach gemerkt, bin gestern nich laufen gewesen.......nur 1,5h spinning

inwieweit wäre der lauf denn normal?? bzw wann wäre es für dich ein fettstoffwechsellauf?
(bin fast nüchtern gelaufen, hab vorher nur zwei toastbrote gegessen)
hang loose:winken:

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rennmops hat geschrieben:inwieweit wäre der lauf denn normal?? bzw wann wäre es für dich ein fettstoffwechsellauf?
HF um die 70%
http://thovo.ch/_blog/

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rennmops hat geschrieben:hm doch warum denn nicht?

das war normals trainingstempo.......ok an den bergen hab ich gut kämpfen müssen um net einzugehn.....aber ansonsten normal halt
das erinnert mich so ein bisschen an 2, 3 Leute aus unserem Verein, die zu Silvester immer einen nahegelegenen See umrunden (ca. 32 km). Ganz locker im 5er Schnitt. Naja, Ende 2004 waren sie nach knapp 2 h fertig.... (Ach ja, alle laufen den M sehr deutlich unter 3 h, der Beste so etwa eine 2:30 h)

Noch kurz zum Thema: Gerade wenn du noch keine langen Läufe gemacht hast, würde ich ruhig ein paar Riegel odr Gels mitnehmen. Besser beim ersten oder zweiten Lauf mit etwas KH unterstützen las nach 20 km mit einem gewaltigen Hungerast sich 15 km nach Hause schleppen. Beim 3. oder 4. Mal merkst du dann schon, dass du die Sachen nicht mehr brauchst.

8
ja den hatte ich auch.......meine max hf liegt noch bei 191bpm

bin den lauf im bereich um die 140bpm (165 an den steigungen)gelaufen.....
hang loose:winken:

9
@ralfF

das ist ja mein ziel dieses jahr.......unter 3h zu laufen

von nix kommt ja nix
hang loose:winken:

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rennmops hat geschrieben:@ralfF

das ist ja mein ziel dieses jahr.......unter 3h zu laufen

von nix kommt ja nix

Hm, unter 3 bin ich auch gelaufen. Und damals lagen meine Langen schnittmäßig immer so bei 5:30. Oder sagen wir mal so. Um 5:00 zu laufen, läge meine HF dann so im Bereich 80-85%.

Meine HF-Max liegt bei etwa 202 Schlägen. Ich will hier nicht klugscheißern, aber ich hab den Verdacht, du gehst deine Langen zu schnell an.

Oder anders ausgedrückt. Viele gehen die Langen eher zu schenll als zu langsam an. In der Ruhe liegt die Kraft. Ein Vereinskollege hat eine Leistungsdiagnostik machen lassen und dabei kam heraus, dass er eigentlich das Tempo viel zu wenig variiert. Er läuft die Langen fast genauso, wie kürzere Läufe. Allerdings macht er auch kaum Tempoarbeit, also Intervalle und so.

Ich versuche da mehr u variieren. Und das bedingt für mich, die Langen auch entsprechend langsam zu laufen.

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ich hatte bei meinen 30ern immer einen halben Liter Wasser bzw. Elektrolyt dabei .. 2 halbe Bananen und ein Tütchen Gel .. so richtig die Kraft hat mir bisher noch nie gefehlt. Meine Beine spüre ich regelmäßig erst auf den letzten 3 km ..

den Lauf gestern bin ich definitvi zu schnell angegangen .. 30 km mit 5:38 min/km .. aber ehrlich gesagt, war es Wohlfühltempo .. nur (wie schon an anderer Stelle beschrieben) zahle ich heute meinen Preis, weil mir alles weh tut ..
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen, ich sei nicht verrückt. Eine summt die Melodie von Tetris.

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ich lauf die ja nit allein.........

mein freund ist dabei, der hat erfahrung........der ist bisher alles marathons unter 3h gelaufen.......und der hat ne maxHF von 180
hang loose:winken:

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Catweezle hat geschrieben:Begründung: Kohlenhydratzufuhr = Anhebung des Blutzuckerspiegels = Insulinzufuhr = Hemmung des Fettstoffwechsels.
Aber wenn der Zuckerspiegel sinkt, hemmt das doch auch den Fettstoffwechsel, oder?

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möchte mich in die KH-Dis. nicht einmischen, nur das mit dem Trinken sehe ich anders. Auch im Winter schwitzt man, ihr sollte bei Läufen über 01:30 h immer Wasser ggf. mit ner kl. Prise Salz zuführen. Der Leistungsabfall ist und die Dehydrierung ist sonst zu groß, man riskiert dann auch sehr schnell Verletzungen.
Gruss
Quaeldich
Kilometer sammeln:
http://www.kmspiel.de

http://www.drsl.de/?gid=1500

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quaeldich hat geschrieben:möchte mich in die KH-Dis. nicht einmischen, nur das mit dem Trinken sehe ich anders. Auch im Winter schwitzt man, ihr sollte bei Läufen über 01:30 h immer Wasser ggf. mit ner kl. Prise Salz zuführen. Der Leistungsabfall ist und die Dehydrierung ist sonst zu groß, man riskiert dann auch sehr schnell Verletzungen.
Gruss
Quaeldich

Da habe ich aber andere Erfahrungen gemacht. :zwinker5: Es spricht natürlich nichts gegen das Trinken. Aber ich habe es ohne probiert und kann zumindest bei langen Läufen keinen Unterschied erkennen. In der warmen Jahreszeit ist das was anderes, aber bei den Temparaturen komme ich ohne klar.

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Toronto21 hat geschrieben: :haeh: Das war aber kein Fettstoffwechsellauf, oder???
Warum das denn nicht. Schau dir mal an, wie schnell der Mops ist. Die 5:00/km sollten für ihn lockeres und entspanntes Tempo gewesen sein.

@rennmops: Ich halte Läufe bis 75%HFmax als Fettstoffwechselläufe für geeignet und bzgl. des Hungerastes muss man sich bei Fettstoffwechselläufen als einigermaßen Trainierter eigentlich keine Gedanken machen. In dem Bereich bis 75%HFmax kann man locker einen Marathon laufen ohne Probleme zu bekommen, lediglich auf den Flüssigkeitshaushalt muss man aufpassen. Zum. sagt das die Theorie und ich kann das für mich auch gut nachvollziehen. Ich laufe aus Zeitgründen (ich schlafe gerne etwas länger, statt zu frühstücken) fast alle meine langen Läufe nüchtern, auch die 35er (mit EB) und habe da noch nie Probleme bekommen. Aber das mit dem nüchtern Laufen ist sicherlich auch typabhängig, für manche ist das einfach nichts. Aber die Erklärung man muss vorher unbedingt etwas essen um nicht zu "verhungern" zieht theoretisch nicht, zum. dann nicht, wenn man sich am Tag vorher normal ernährt hat und entsprechend langsam läuft.

Laufen macht Spaß,
Torsten

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ToMe hat geschrieben:Warum das denn nicht. Schau dir mal an, wie schnell der Mops ist. Die 5:00/km sollten für ihn lockeres und entspanntes Tempo gewesen sein.

Torsten

5:00/km ist für mich auch noch lockeres Tempo. Aber eben nicht mehr so locker, dass ich da von Fettstoffwechsellauf sprechen würde. Mir ist es aber auch egal, wie andere trainieren. Ich habe mit den langen, ruhigen sehr gute Erfahrungen gemacht und ohne jetzt prahlen zu wollen, meine Zeiten sprechen zumindest dafür, dass es nicht so falsch war.

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Toronto21 hat geschrieben:Ich habe mit den langen, ruhigen sehr gute Erfahrungen gemacht und ohne jetzt prahlen zu wollen, meine Zeiten sprechen zumindest dafür, dass es nicht so falsch war.
Ich laufe selbst sehr gerne langsam (*), aber ich glaube nicht, dass man die Fettstoffwechselläufe bei 65% HFmax machen muss. Rennmops hat prinzipiell vom Basistempo das Niveau einen Marathon in 4:00/km zu laufen (schneller ist durchaus möglich, aber das ist auch typabhängig), warum sollten daher 5:00/km zu schnell sein?! Ich sehe hier nicht, wo er zuviel Gas gibt, das ist seinem Temponiveau angemessen. Natürlich kann man die langen auch in 5:15/km laufen oder eben auch in 4:45/km. Ich glaube das ist typabhängig, aber bei 5:00/km kann er eigentlich nicht über 75% HFmax liegen.

(*) Ich läufe häufiger durchaus auch mal mit 6:00/km durch die Gegend und das obwohl ich meine 1000m Intervalle mittlerweile (erste richtige Tempoeinheit nach Dezember und Januar) auch schon wieder in ca. 3:50/km abspule.

Mich wundert bei deinem Niveau auch, dass du bei 5:00/km damals so einen hohen Puls hattest. Ich bin noch (unter 3h will ich auch noch kommen) viel langsamer als du, aber ich bin letztes Jahr meine ganz flachen 35er in der Marathonvorbereitung in 5:20/km bis 5:30/km gelaufen und lag dabei zwischen 72-75%HFmax.

Gruß,
Torsten

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@Catweezle,

ich halte die skizzierte Theorie für falsch.

Zum einen, weil 'Kohlenhydratezufuhr' viel zu ungenau ist, um daraus eine fettstoffwechselsenkende Insulinreaktion ableiten zu können: Wieviele Kohlenhydrate, mit wieviel Wasser aufgenommen, was sonst noch dazugemischt, wie langkettige Kohlenhydrate bzw. was für eine Mischung ...
Eine langsame Aufnahme (was immer das auch konkret heißt) provoziert keine Insulinausschüttung, die den Fettstoffwechsel nennenswert beeinflussen würde.

Und zum anderen, weil das Ziel des Fettstoffwechseltrainings in der Vermehrung und Vergrößerung der in den Muskelzellen vorhandenen Mitochondrien besteht, und das ist eine Funktion in Zeit und Intensität, solange das Training nicht primär anaerob wird. Für die Verbesserung des Fettstoffwechsels ist es egal, ob Du unterwegs Energie aus Depotfetten oder zugeführten Kohlehydraten beziehst.

Knightowl
Wer sich auf dem Seil halten will, sollte balancieren üben - wer auf dem Seil überleben will, runterfallen

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Cool, genau die Frage hatte ich mir auch schon die ganze Zeit gestellt und wollte es schon posten. Habe es in dem "Was essen vor Training"-Thread gefragt, aber hier ist natürlich besser.

Trinken nehm ich auch im Winter mit. Wenn auch weniger, aber trinken muss mit. Sind am Sonntag 25km gelaufen in 2:40h (bisschen andere Zeit als ihr...) und ich war die einzige, die was zum Trinken dabei hatte.
Gefrühstückt hatte ich auch nichts außer einem Müsliriegel. Ab 2h hab ich dann aber schon ordentlich Hunger bekommen, hatte aber nur Wasser dabei wegen des Fettstoffwechsels. Ole Petersen schreibt das auch in seinem Ironmanbuch... Ich würde nicht sagen, dass es ein Hungerast war, aber etwas zu essen wäre halt nicht schlecht gewesen. :zwinker2:
Aber was ist denn nun genau richtig? :confused: Ich dachte, die KH-Speicher müssten leer sein, damit der Körper auf Fettstoffwechsel umstellt!?
Prinzipiell laufe ich am liebsten nüchtern. Bis 20km ist das auch kein Problem.
Viele Grüße
Sandra :hallo:

Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. SENECA

Wer sagt das?

21
Hi,
die Herzfrequenz beim langen Lauf ...
Tell hat geschrieben:HF um die 70%
sagt wer?

Ich würde das mal nicht als Gesetzmäßigkeit ansehen. War es nicht so, dass viele bekannte Trainer durchaus auch weitaus höhere Werte empfehlen? Wenn ich mir bei Coach Greg McMillan aufgrund meiner letzten 10er Zeit (38:35) das LongJog Tempo berechnen lasse, darf ich 4:37-5:14 laufen. Pfitzinger z. B. spricht auch von 10-20% langsamer als Marathontempo - wenn ich da mal rechne, komme ich für einen 3 Stunden Läufer auf 4:40 bis 5:06. Hal Higdon empfiehlt mir bei geplanter 3 Stunden Zeit 4:34-5:10. Daniels empfiehlt bis 79% Hfmax, Pfitzinger bis 83%. Richtige Krückenläufe empfehlen die eigentlich nur, wenn ansonsten auch richtig harte Einheiten gelaufen werden und wer von uns tut das?

Ich persönlich habe es mir inzwischen in meiner Erstvorbereitung völlig abgeschminkt irgendwelche nervtötenden Eierläufe in 5:30 oder langsamer machen zu wollen, weil dann mein Laufstil völlig vergurkt ist und mir persönlich diese Art des Laufes keinen Spaß macht. Ich kriege es einfach nicht hin. Am Sonntag bin ich 30 km im 4:59er Schnitt runtergeeiert und weil ich am Ende ziemlich im Eimer war, habe ich mich mit 2 km EB über die letzten Meter gerettet. Warum ich so im Eimer bin? Ich laufe Sonntagmorgen um 7 Uhr los, ein Glas Apfelschorle im Magen und 4 handliche Pakete Klopapier in der Tasche (und 2 davon brauche ich mindestens). Der Hunger ist unterwegs kein Problem und die Erschöpfung hat auch nichts mit Hungerast zu tun - den kenne ich zu gut vom Radfahren - aber mir persönlich fehlt echt die Trinkerei. Aber das ist sicher individuell verschieden.

23
Hallo zusammen :winken: ,

da will ich dann auch mal :zwinker4: ...

In meiner "Branche", also bei den ganz langen Läufen spielt die Ernährung während des Laufs eine entscheidende Rolle. Daher glaube ich, dass meine Erfahrungen vielleicht auch für den einen oder die andere beim Marathontraining hilfreich sein könnten.

Abgesehen davon, dass jede/r mal ausprobieren sollte, wass man so beim Laufen verträgt (Gels, Riegel, Isodrinks, etc.), halte ich es für das Beste, beim langen Trainingslauf gar nichts zu essen. Ich gehe oft morgens ohne Frühstück auf die langen Trainingsläufe. Nach ca. 1 Stunde merke ich, wie der Körper sich aus sich selbst versorgt, d.h., der Lauf wird für mich insgesamt lockerer. Hungerast und Ähnliches kann ich nicht mitreden, was nicht heißt, dass ich die Lösung habe, wie man den vermeidet. Es gibt ihn offensichtlich, man liest immer wieder davon, aber ich hatte noch keinen. Wenn ich einen 24-Std.-Lauf auf dem Terminkalender habe, laufe ich ca. zwei Wochen vorher einen 6-Stunden-Lauf oder Marathon, komplett ohne vorher etwas zu essen.

Besonders wichtig ist für mich das Trinken. Wer im Trainig ohne Trinken auskommt und trotzdem gute Zeiten hinkriegt, sollte m.E. beim Wettkampf auf jeden Fall trinken, um zu verhindern, dass das Blut bei langen Läufen (Marathon o.ä.) verdickt. Das ist, leider eigene Erfahrung, leistungshemmend. Toronto, du scheinst ohne Trinken gut klar zu kommen. Hast du schon einmal bewußt versucht, mit Trinken zu laufen? Und was ist passiert?

lg
conny
Nur, wer einmal mehr liegen bleibt, als er gefallen ist, hat wirklich verloren!

http://www.cosibullig.de

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Catweezle hat geschrieben:Hallöchen,


Der Standpunkt eines Mitläufers besagte, dass er bewusst auf die Zufuhr von Kohlenhydraten während der langen Läufe verzichtet, da ansonsten der Effekt des Fettstoffwechseltrainings kontakariert werden würde.
Begründung: Kohlenhydratzufuhr = Anhebung des Blutzuckerspiegels = Insulinzufuhr = Hemmung des Fettstoffwechsels.
Seine Kohlenhydratzufuhr beschränkt sich demnach lediglich auf den Marathon-Wettkampf selbst.
Wie beurteilt Ihr diese Theorie bzw. wie handhabt Ihr das? :confused:
Hallo Catweezle
Ich sehe das gleich. Im Gegensatz zum Wettkampf, wo Mann / Frau die zugeführten Kohlenhydrate braucht, um den Fettstoffwechsel auf Trab zu halten (Fettverbrennung benötigt immer auch kleine Mengen von Kohlenhydraten), trainiert man mit den langen Läufen eben den Fettstoffwechsel, das heisst, der Körper soll lernen, mit den KH haushälterisch umzugehen und möglichst einen hohen Anteil an Fett zu verbrennen. Die Fettverbrennung kann trainiert werden. Aus diesem Grund finde ich eine Flüssigkeitsaufnahme wichtig, aber eine Kohlenhydrataufnahme erst nach dem Lauf (dann aber schnell, d.h. innert zwei Stunden, am besten gleich vor dem Duschen die erste Portion). Es gibt sogar Läufer, die lassen die Fette nach dem Laufen noch etwas "nachbrennen" - aber eine schnelle KH-Aufnahme hat scheinbar den besseren Effekt (und eine schnellere Erholung) zur Folge.

Fridolin
Das grosse Schweizer Laufportal

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Meerbuscher hat geschrieben:Hi,
die Herzfrequenz beim langen Lauf ...
Tell hat geschrieben:HF um die 70%
sagt wer?

Ich würde das mal nicht als Gesetzmäßigkeit ansehen. War es nicht so, dass viele bekannte Trainer durchaus auch weitaus höhere Werte empfehlen? Wenn ich mir bei Coach Greg McMillan aufgrund meiner letzten 10er Zeit (38:35) das LongJog Tempo berechnen lasse, darf ich 4:37-5:14 laufen. Pfitzinger z. B. spricht auch von 10-20% langsamer als Marathontempo - wenn ich da mal rechne, komme ich für einen 3 Stunden Läufer auf 4:40 bis 5:06. Hal Higdon empfiehlt mir bei geplanter 3 Stunden Zeit 4:34-5:10. Daniels empfiehlt bis 79% Hfmax, Pfitzinger bis 83%. Richtige Krückenläufe empfehlen die eigentlich nur, wenn ansonsten auch richtig harte Einheiten gelaufen werden und wer von uns tut das?
Hier wird das noch extremer gehandhabt.
Pete Pfitzinger, a two-time U.S. Olympic marathoner and an exercise physiologist and coach, agrees with the idea that just adding 20-, 22- or 26-mile runs to a 10K training schedule may not be enough to position most of us for a great marathon. &#8220] is that you are specifically training your muscles to work for a long time at marathon pace, so that fuel utilization and muscle-fiber recruitment are simulating race conditions,” Pfitzinger says. He explains that the ratio of fat to carbohydrate burned as fuel is specific both to pace (a higher percentage of fat is burned at marathon pace than 10K pace) and the duration of the run (the longer the run, the higher the percentage of fat used). Also, as muscles tire the trained athlete is able to call upon still-fresh muscle fibers in order to maintain a given effort level. Faster running trains the body to utilize fuel in certain ways; long runs teach it to recruit additional fibers when muscles tire. But only long, hard efforts maximally train all these systems at once.
Zu Deutsch: Lange Läufer im Marathonrenntempo!! Argument: Die Muskulatur muss darauf eingestellt werden, das Marathontempo über lange Zeit aufrecht erhalten zu können. Auch der Fettstoffwechsel/die Versorgung der Muskulatur mit Nährstoffen müssen auf das angepeilte Tempo eingestellt werden.

Das hat natürlich Konsequenzen für die Frage, ob während des Laufs KH zugeführt werden sollen:
(...) the ability to set up aid stations for ample carbohydrate intake. These two factors are vital in training runs of this intensity, because recovery from these bouts
has been shown to be strongly dependent on both. Many athletes training for marathons tend to fall into chronic states of low-grade glycogen depletion. (Glycogen is the body’s storage form of carbohydrate.) This clearly limits their ability to do the workouts they aspire to, which can erode confidence and throw them into moods that annoy everyone around them.
KH-Zufuhr ist unbedingt erforderlich, aus zwei Gründen: Zum einen wird dadurch die Regenerationszeit verkürzt und zum anderen ermöglichen sie, das Training überhaupt vernünftig durchhalten zu können.

Der Autor berichtet von 2:20-Marathons (und besser), die mit dieser Methode erzielt wurden. Es funktioniert also. Warum ich so begeistert bin von diesem Artikel?

--> Er zeigt, dass man die klassischen Dogmen (langer Lauf ganz langsam, auf keinen Fall KH) mit Recht in Frage stellen kann.

--> Für meinen ersten Marathon habe ich ebenso trainiert (allerdings aufgrund von Ahnungslosigkeit) und es hat prima funktioniert. Lupert hatte neulich etwas ähnliches berichtet. Ist natürlich toll, wenn die eigene naive Herangehensweise im Nachhinein "wissenschaftlich" untermauert wird... ;-)

Grüße, Bruce

27
Bruce hat geschrieben:Hier wird das noch extremer gehandhabt.


Zu Deutsch: Lange Läufer im Marathonrenntempo!! Argument: Die Muskulatur muss darauf eingestellt werden, das Marathontempo über lange Zeit aufrecht erhalten zu können. Auch der Fettstoffwechsel/die Versorgung der Muskulatur mit Nährstoffen müssen auf das angepeilte Tempo eingestellt werden.

Hi Bruce,
dazu muss man aber nun folgendes sagen. Die langen Läufe werden zumindest von "den Coaches" (du weißt wen ich meine) zwar durchaus schneller empfohlen, als es den meisten hier gefallen wird, aber das was du ansprichst - nämlich lange Läufe im Marathontempo - das wird dir wohl so keiner unterschreiben. Es gibt zwar neben dem long steady run noch den fast finish long run, aber der ist immer mit einigen Warnungen versehen. In den letzten 8-10 Wochen vor dem Marathon kann man den Endbeschleunigungslauf mit dem normalen langen Lauf abwechseln und dabei die EB-Strecke erhöhen. Öfter als drei- bis fünfmal wird dir das aber kaum jemand empfehlen. Die EB kannst du von 5 km bis auf die Hälfte der Trainingsstrecke erhöhen, wobei du die letzten 2 km durchaus im 10er Tempo laufen darfst und auch einen Endspurt hinlegen darfst. Machst du zuviele von diesen Läufen zu früh, schießt du dich selbst ab. Außerdem musst du das erstmal schaffen, denn ich finde, das fühlt sich richtig schei*e an.
Bruce hat geschrieben:Das hat natürlich Konsequenzen für die Frage, ob während des Laufs KH zugeführt werden sollen:

KH-Zufuhr ist unbedingt erforderlich, aus zwei Gründen: Zum einen wird dadurch die Regenerationszeit verkürzt und zum anderen ermöglichen sie, das Training überhaupt vernünftig durchhalten zu können.
Die Konsequenz sehe ich im Training nicht zwangsweise. Die meisten empfehlen ja, sich die Nahrungsaufnahme bei den langen Läufen abzugewöhnen. Gegen Getränke hat wohl keiner was einzuwenden.

McMillan beschreibt das Zurückhalten der Nahrungsaufnahme ganz schön als "icing on the top of the cake", das eigentlich wichtige - der Kuchen nämlich - ist die Tatsache, dass man überhaupt über 2 Stunden läuft. Das es also so gesehen auch mit Nahrungsaufnahme klappt, steht für mich außer Zweifel.

Des Pudels Kern ist für mich aber, dass - wenn man leistungsorientiert laufen möchte - der Begriff "langer, lockerer Lauf" durchaus bedeutet: Zurechtkommen mit psychischer und physischer Erschöpfung. Mit anderen Worten, lang und locker kann durchaus wehtun und ganz schön nerven ... und trotzdem Spaß machen. McMillan sagt hierzu treffend: "You receive many benefits in marathon training only after you're tired."

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Hi Meerbuscher!
Meerbuscher hat geschrieben:Die langen Läufe werden zumindest von "den Coaches" (du weißt wen ich meine) zwar durchaus schneller empfohlen, als es den meisten hier gefallen wird, aber das was du ansprichst - nämlich lange Läufe im Marathontempo - das wird dir wohl so keiner unterschreiben.
Da setze ich nochmal ein Zitat aus dem Artikel dagegen (leider nur in Englisch):
Preparation for the marathon, along with every other physiological stressor that comprises &#8220]That is, in order to improve at a given activity, you must duplicate, or at least approach the parameters of, that activity as often as possible.
[/B]
Runners are familiar with this concept. We run intervals at or faster than 10K pace so we can run that speed in a 10K race. We run 26 miles (or close to it) in training so we can accomplish the same feat in a marathon. And so on. Mysteriously enough, however, this principle all but evaporates when it comes to one aspect of marathon training, even among the most ambitious and dedicated. Conventional training wisdom places due emphasis on the need to approximate the marathon distance and pile on the mileage in general. We’re also encouraged to keep up our speedwork while training for marathons, so that our legs don’t become lazy. But most typical schemes blithely ignore the essential need in training for your best marathon—the requirement that training conditions mimic racing conditions.

When Ronaldo da Costa, a relatively unheralded Brazilian, destroyed the men’s world marathon record with a 2:06:05 last fall, he revealed that the key ingredient of his training was performing time trials of 28 to 36 kilometers (about 17.5 to 22.5 miles) at or near marathon pace. The running community was shocked by da Costa’s gusto; I wasn’t. Since taking up the marathon in 1994, I have become convinced that such efforts, thought too taxing by conventional wisdom to fit into most training regimens, are essential to top performances at the 26.2-mile distance.

Alberto Salazar, the former American marathon record holder and a 10K standout before that, once claimed that the basic difference between training for the 10K and training for the marathon was the addition of the long run. Well, that may be true, but I don’t think Salazar had da Costa-like 20-milers in mind. I contend that long, intense training bouts are necessary for marathon success and that all else is secondary. Arguing with a 2:06:05 is difficult. This article spells out the whys and hows of this somewhat unorthodox—but physiologically sound—marathon-training plan.
Zum Thema Nahrungsaufnahme während des Laufs schreibst Du:
Meerbuscher hat geschrieben:Die Konsequenz sehe ich im Training nicht zwangsweise. Die meisten empfehlen ja, sich die Nahrungsaufnahme bei den langen Läufen abzugewöhnen. Gegen Getränke hat wohl keiner was einzuwenden.
Ich erlaube mir hier nochmal, den Artikel zu zitieren ]...the ability to set up aid stations for ample carbohydrate intake. These two factors are vital in training runs of this intensity, because recovery from these bouts
has been shown to be strongly dependent on both.
Many athletes training for marathons tend to fall into chronic states of low-grade glycogen depletion. (Glycogen is the body’s storage form of carbohydrate.) This clearly limits their ability to do the workouts they aspire to, which can erode confidence and throw them into moods that annoy everyone around them.[/QUOTE]

Meine Kurzzusammenfassung war also durchaus wörtlich gemeint. :-)
Des Pudels Kern ist für mich aber, dass - wenn man leistungsorientiert laufen möchte - der Begriff "langer, lockerer Lauf" durchaus bedeutet: Zurechtkommen mit psychischer und physischer Erschöpfung. Mit anderen Worten, lang und locker kann durchaus wehtun und ganz schön nerven ... und trotzdem Spaß machen. McMillan sagt hierzu treffend: "You receive many benefits in marathon training only after you're tired."
Darauf können wir uns gerne einigen. ;-) Mir ging's nur darum, die zwei Dogmen ("Fettstoffwechsellauf" und "Bloß keine Kohlenhydrate") mal in ein anderes Licht zu rücken, weil oft so getan wird, als seien das eherne Gesetze. Wie gesagt: Bei mir hat's (intuitiv) prima funktioniert (bin die "Langen" damals mit 5:00-5:20 gelaufen, MRT war dann 4:55). War natürlich schon ziemlich hart. Ähnlich wie Du hätte ich aber auch keinen Spaß, so durch die Gegend zu zockeln: Der Laufstil ist im Eimer und das ganze dauert ewig.

Nur ein Denkanstoß, jeder wie er mag.

Grüße, Bruce

29
@Bruce,
ich habe jetzt mal deinen Link quergelesen und ich hatte den Eindruck, du wolltest die These in den Raum stellen, die langen Läufe nur noch hart zu machen, so dachte ich zunächst. Aber nach Überflug des Textes sieht die Sache doch anders aus und entspricht in Wirklichkeit mehr dem, was ich geschrieben habe.

Letztendlich werden hier im Abstand von einigen Wochen schnelle long runs vorgeschlagen, die von 28-36 km gehen. Aber! das gilt bestimmt nicht für Granaten wie uns. Wir würden uns zerschießen. Für uns darf die Geschichte nur wesentlich kürzer sein (eben mit Endbeschleunigung) und mit ausreichend Pause dazwischen. In dem 3 Wochen Plan auf der Seite sieht das auch schon moderater aus. In Woche 1 ein Intervalltraining in Woche 2 ein 10-15 k Lauf und in Woche 3 ein 20/25/30k Lauf. Pfitzinger und andere varriieren das alles nur oder grenzen es zeitlich enger ein. Kevin Beck selber spricht ja von ganzen 3 Läufen (ja gut ... "mindestens") in den 10-12 Wochen vor dem Marathon von mindestens 19 km - etwas schneller als Zieltempo. Und deswegen laufen wir ja u. a. auch einen 15er und einen HM in den letzten 10 Wochen vor dem Marathon.

Im Prinzip also das, was ich auch sage und ich stimme ganz klar zu, aber ich würde auch sagen, wenn man nur zweimal die Woche läuft :zwinker5: wird das eng mit langen und gleichzeitig harten Einheiten.

Zum Thema Ernährung kann ich mich jetzt nicht mehr auslassen, muss gleich laufen gehen. Tschüss!

30
Meerbuscher hat geschrieben: (...) Aber! das gilt bestimmt nicht für Granaten wie uns. Wir würden uns zerschießen. (...)
:confused: Öhm... Also - wie geschrieben: ich hab es so gemacht (freilich intuitiv). Und überlebt... ](...) aber ich würde auch sagen, wenn man nur zweimal die Woche läuft wird das eng mit langen und gleichzeitig harten Einheiten. (...)[/QUOTE]
Ne, das war gerade gut. Weil die Dinger nämlich ziemlich schlauchen, hat man dann genug Zeit zum regenerieren. Beim nächsten Mal werde ich nochmal so daran gehen.

Grüße, Bruce

31
Möglichweise bist du beim Marathon aber auch deutlich unter deinen Möglichkeiten geblieben.
Mit freundlichen Grüßen,
Volker
Bild
Termine:
Kyffhäuser-Berg-Marathon am 8.4.2006: 3:58:27 (offiziell), 3:59:39 (selbstgestoppt)
Harzquerung am 29.4.2006: 51 km in 5:17:27 Stunden
Rennsteiglauf am 20.5.2006 #01114
Berlin-Marathon am 24.9.2006

32
marathonmann hat geschrieben:Möglichweise bist du beim Marathon aber auch deutlich unter deinen Möglichkeiten geblieben.
Hi Volker,

das kann schon sein. Aber von 41:35 (10km) auf 3:27 ist schon ein ganz ordentliches Verhältnis, vor allem wenn man den vergleichsweise geringen Aufwand in Rechnung stellt. Die Methode war also in meinem Fall sehr effizient! Daher finde ich, dass sie durchaus eine Überlegung wert ist.

Grüße, Bruce

33
ich finde das sind zwei sehr interessante aspekte, die wirklich nicht einfach zu beantworten sind und beide den fettstoffwechsel betreffen. keine kohlenhydrate bei den langen läufen, um den körper zu zwingen die eigenen reserven anzuzapfen und dann eventuel die speicher zu vergrößern. außerdem langsame läufe um dem körper zu zeigen "wie das mit dem fettstoffwechsel geht", damit er beim marathon-tempo etwas mehr fett verbrennen kann.

ich habe den ganzen winter überwiegend ga1 trainiert, wo oft geschrieben wird "booaaa" was war ich danach schnell... bei mir hat sich da gar nix getan, trotz 80-120 wochen km. die grundlage sollte jetzt da sein. seit montag bin ich testweise umgestiegen auf 10er im 90-92% Hmax bereich. heute werde ich ein 10er im gefühlten und pulsmäßig erwarteten puls 87-88% machen und schauen wie schnell ich bin.
mein problem ist, dass ich meine 10er zeit noch um knapp 2 minuten verbessern muss und kann mir nicht vorstellen, dass das mit weiteren schlurps-läufen geht. ich mach jetzt ne bestandsaufnahme, dass ich genau weiß wie meine marathon-belastung aussieht und wie schnell mein ziel-tempo ist. und versuche jetzt die 4% vom puls runter zu kommen. werde jetzt unter der woche erstmal kürzer und härter laufen, so wie ich das früher auch immer gemacht habe :D und am wochenende die langsamen.
viele grüße
lupert :hallo:

freue mich jetzt richtig auf 10km im marathon tempo (das was ich im moment auch drauf habe - nicht das was ich in hamburg laufen will), was ja auf die ersten 10km alles andere als hart ist :daumen:

Getz aba ma Zahln aufn Teller!

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Hi Bruce,
[quote="Bruce"] :confused: Öhm... Also - wie geschrieben: ich hab es so gemacht (freilich intuitiv). Und überlebt... ] Du hast 28-36 km Läufe im angestrebten Wettkampftempo gemacht? :beten2: ... autsch ... :kruecke: ... und das bei zweimal Lauftraining die Woche? Wieviele? Über welchen Zeitraum? Welche Länge denn nun genau? Und welches Tempo bei welchem Marathontempo? Die Frage ist ja auch, welches Wettkampftempo du angestrebt hast und ob dieses Tempo konsistent zu deinen 10er Zeiten war?

Jetzt mal Zahlen auf den Tisch. Ich habe mir mal gerade deine Zeiten angeschaut, die du im Profil stehen hast. Ich nehme an, dass du zur Zeit des Trainings vor dem Marathon, den du in wirklich respektablen 3:27 h gelaufen bist, ca. 40 Minuten auf 10 km benötigt hast - zumindest weisen die später gelaufenen 10er Zeiten mindestens auf eine solche Fähigkeit hin. Damit lägen nach herkömmlicher Meinung 3:10-3:15 h durchaus im Bereich der Möglichkeiten. Ich hätte dir deshalb long runs in 4:50-5:20 min/km empfohlen, abhängig von der Länge des Laufes, der Tagesform und der Häufigkeit dieser Läufe. Ein Lauf als einer dieser von dir favorisierten schnellen Marathonkontrollläufe hätte also ein Tempo von 4:30-4:37 min/km haben müssen. Die bist du über ca. 28-36 km gelaufen? Mehrmals? Come ooooonnnn ....

Aufgrund der 3:27 h vermute ich eher, dass du die schnellen Marathonkontrollläufe im Bereich von 4:56 min/km gelaufen bist - und dann wäre das zwar ein wirklich flotter long run gewesen, aber keiner dieser harten Läufe.

Oder täusche ich mich - du Tier :wink: ? Wie alt/jung bist du eigentlich?

P.S. Na super, du hast gerade oben geantwortet - ich hatte vergessen, du wohnst ja inzwischen hier ;) Bei 41:35 wäre der long run so ungefähr 4:55-5:35. Als schneller Lauf wäre das eine 4:38. Du bist also im Training 28-36 km in 4:38 gelaufen? Mehrmals? Come ooooonnnnn ... Waren es nicht eher Läufe an der unteren Grenze des long run Bereiches, also an der 4:55?

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Meerbuscher hat geschrieben:Du bist also im Training 28-36 km in 4:38 gelaufen? Mehrmals? Come ooooonnnnn ... Waren es nicht eher Läufe an der unteren Grenze des long run Bereiches, also an der 4:55?
Hi!

Das waren 6 "Lange" an aufeinanderfolgenden Wochenenden (27, 2x29, 2x30 und 1x32 km) mit einer Pace von 5:20-5:00 (beim letzten). Beim Marathon war die Pace dann 4:55. War also nicht ganz M-Pace, aber fast... ]The basic principle is the same: A significant proportion of training is done at or near race pace for the goal distance.[/QUOTE]
Ausgangsbasis waren 41:35 auf 10km. Die Zeit war auch aktuell damals, denn ich habe sie wenige Tage vor dem ersten Langen gelaufen. Rein rechnerisch wären natürlich etwas mehr als 3:30 dringewesen (nach den geläufigen Formeln so um die 3:15-3:20), aber das Ziel war jetzt auch nicht so lasch gewählt (erster Marathon!), dass man es als Beispiel nicht mehr gelten lassen kann.

Übrigens finde ich mich auch in den weiteren Schilderungen des Artikels wieder:
Your performance in interval workouts and shorter races is likely to suffer, leaving you to wonder if this plan really works.
10 Tage vor dem Marathon bin ich noch einen 10er gelaufen mit "nur" 42:37, also deutlich schlechter als der erste. Allerdings war es auch ziemlich heiß und das Rennen war schlecht eingeteilt.

Das Problem bei den harten Langen ist natürlich die Erholung.
Ideally, you should be able to recover from a long, hard workout in about five to seven days.
Auch das habe ich (intuitiv) durch die Vorgabe "2x Training muss reichen" umgesetzt. Der zweite Lauf waren ca. 10 km lockeres Laufen, was gut für die Muskulatur war. Somit waren dann die Erholungszeiten lang genug und entsprachen etwa den im Artikel geschilderten.

Nur zur Klarstellung: Ich habe nicht wegen des Artikels so trainiert, sondern den Artikel im Nachhinein gefunden. Umso interessanter die frappanten Übereinstimmungen mit meiner eigenen Herangehensweise! Sollte ich dieses Jahr wieder einen Marathon laufen (ggf. Berlin), dann werde ich es wieder so versuchen. Ziel wäre 3:10, d.h. Zielpace=4:30. Für die "Langen" dann ein Spektrum von 4:50-4:30. Dieses Jahr bin ich "zum Spaß" ;-) schon einmal 25 km @ 4:42 gelaufen. Sollte also möglich sein.

Grüße, Bruce

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...also um noch einmal auf die ursprünglich gestellte frage zurückzukommen, habe ich sie einfach mal an leute weitergeleitet, die sich wissenschaftlich mit dem thema auseinandersetzen, nämlich der msg-hannover!

& die antwort lautet: der mitläufer hat unrecht!

leider ohne begründung, die gibt es dann sicherlich in einem der angebotenen kostenpflichtigen seminare ;-)

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Shady68 hat geschrieben:& die antwort lautet: der mitläufer hat unrecht!

leider ohne begründung...
Wenn die Leute keine Lust haben, Anfragen per Mail zu beantworten, sollen sie es halt lassen oder auf ihre Seminare verweisen.
Aber so eine Antwort ist Blödsinn.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Martinwalkt hat geschrieben:Kann mal jemand die Diskussion zusammenfassen...soll, darf man nun beim langen Training was essen oder nicht? :confused:
Gerne. Die Antwort lautet: Kommt darauf an... ;-)

Grüße, Bruce

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Martinwalkt hat geschrieben:Kann mal jemand die Diskussion zusammenfassen...soll, darf man nun beim langen Training was essen oder nicht? :confused:
Walker dürfen. :D
Beim Training esse ich nichts. Ein Ziel der langen Läufe ist, die Glykogenspeicher zu entleeren, um den Körper dazu anzuregen, die Speicher für´s nächste Mal zu vergrößern. Wenn ich zwischendurch esse, besteht dazu keine Notwendigkeit.

#5: Fill the tank with glycogen. Long runs teach your muscles to store more glycogen. Glycogen is the storage form of carbohydrate, and when you run low, you slow down. How do long runs lead to greater glycogen storage? Running long distances uses up the glycogen in your muscles. Our ancestors were at risk of being eaten when they ran out of glycogen. Fortunately, glycogen depletion stimulates the muscles to store more glycogen-to help prevent future depletion. Because the faster you run the more glycogen you burn, running your long runs at a reasonable pace is a more effective way to deplete your glycogen stores (and hence stimulate the muscles to store more) than jogging.
aus: http://www.pfitzinger.com/labreports/longruns.shtml

Das muss man aber erst üben. Wer lange Läufe nicht gewohnt ist, sollte vielleicht sicherheitshalber etwas mitnehmen, aber nur dann essen, wenn es nötig ist.
Etwas anderes ist der (Marathon-)Wettkampf - man läuft weiter und schneller als im Training. Deshalb ist es sinnvoll, Kohlehydrate zuzuführen. Die Verträglichkeit sollte man auch im Training mal getestet haben.
Wie Bruce sagt: Kommt drauf an...
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Bruce hat geschrieben:Hi Volker,

das kann schon sein. Aber von 41:35 (10km) auf 3:27 ist schon ein ganz ordentliches Verhältnis, vor allem wenn man den vergleichsweise geringen Aufwand in Rechnung stellt. Die Methode war also in meinem Fall sehr effizient! Daher finde ich, dass sie durchaus eine Überlegung wert ist.

Grüße, Bruce
Der Meerbuscher hat es dir ja schon vorgerechnet: Mit 41:35 Minuten auf 10 km könntest du den Marathon in ca 3:14 Stunden laufen. Das entspricht einer Pace von etwa 4:35 min/km. Du warst bei deinen langen Trainingsläufen aber doch um einiges langsamer.
Mit freundlichen Grüßen,
Volker
Bild
Termine:
Kyffhäuser-Berg-Marathon am 8.4.2006: 3:58:27 (offiziell), 3:59:39 (selbstgestoppt)
Harzquerung am 29.4.2006: 51 km in 5:17:27 Stunden
Rennsteiglauf am 20.5.2006 #01114
Berlin-Marathon am 24.9.2006

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außerdem läuft unser bruce jetzt ja 39:00 und da hat er schon ein marathon-tempo von 4:23.
da sollte er sich er sich doch ein bißchen angehen und im herbst die 3:00 stunden knacken, was mit 38:00 durchaus gut möglich ist.
komm' bruce die 8 sekunden auf den km holst du doch noch raus oder :zwinker5:
ich empfehle ein paar wochen vor dem marathon einen 30km testlauf. wenn du den einigermaßen in 2:08 laufen kannst, dann gehen auch die 2:59 unter guten bedingungen. beim 30er testlauf dürfen die letzten 10km auch schon etwa schei..e gehen. aber jede 10er runde sollte fast geleich schnell sein. wenn du gegen ende das tempo nicht halten kannst, dann war das anfangstempo nicht dein marathon tempo. wenn die letzte runde schneller geht, dann warst du am anfang zu langsam :D
am ende darfst du auch denken noch 12km:"zum glück nicht heute" oder "das schaff ich nie" mit tapering geht das dann :zwinker4:
man bekommt dadurch ein super tempo und belastungsgefühl für den marathon. mir geht es jedenfalls so. für läufer unter 3:30 bzw unter 3:20 kann ich das nur empfehlen.
grüße
lupert :hallo:

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Ok, Ok... Ich geb' auf. :peace:

Bin jedenfalls schneller als allgemein üblich im Training gelaufen und es hat funktioniert. Mehr wollte ich gar nicht sagen.

Grüße, Bruce

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Bruce hat geschrieben:Ok, Ok... Ich geb' auf. :peace:

Bin jedenfalls schneller als allgemein üblich im Training gelaufen und es hat funktioniert. Mehr wollte ich gar nicht sagen.
Musst ja auch niemanden überzeugen. :wink:
Ich fand den Artikel interessant und andere haben ja auch schon ähnliche Erfahrungen wie du gemacht. Weicht halt etwas von der "gängigen Lehre" ab...
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Hallo Bruce,
[quote="Bruce"]Hi!

Das waren 6 "Lange" an aufeinanderfolgenden Wochenenden (27, 2x29, 2x30 und 1x32 km) mit einer Pace von 5:20-5:00 (beim letzten). Beim Marathon war die Pace dann 4:55. War also nicht ganz M-Pace, aber fast... ]
Was ich dir versucht habe zu erklären war, dass bei einer 41:35 auf 10 km der Bereich 4:57-5:35 der normale long jog Bereich wäre - wobei der untere Bereich schon recht fordernd ist. Die Zeitvorgabe basiert auf der Annahme, dass mit 41:35 theoretisch eine 3:15 gelaufen werden kann. Einem long jog im Wettkampftempo läge dann eine 4:37 zugrunde. Also lagen die von dir gelaufenen 5:00-5:20 keineswegs in diesem Bereich, sondern im normalen long jog Tempo, haben also mit den Läufen von denen wir hier reden nicht allzuviel zu tun - das hat auch der marathonmann oben ganz kurz gemeint.

Läufe solcher Qualität über diese Distanz und das so häufig - das werden dir wohl die meisten hier bestätigen - wird unsereins nicht verkraften. Bedenke mal, wie kritisch von vielen schon die Greifschen Endbeschleunigungen gesehen werden.

Ich persönlich trainiere ja jetzt auf die 2:59:59, die konsitstent mit meiner derzeitigen 10er Zeit sind (und irgendwo da bist du doch jetzt auch bald) und da lautet die long jog Empfehlung 4:37-5:14 bei einem WK-Tempo von 4:15. Ich habe bisher die Läufe zwischen 25 und 30 km um 5:02 gelaufen. Eine 4:55 fände ich angenehmer, eine 4:40 fände ich hart, eine 4:15 über 25 km im Training fände ich viel zu hart.

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[quote="Bruce"]Gerne. Die Antwort lautet: Kommt darauf an... ]


genau so ähnlich hatte ich das auch verstanden.. :wink:

und so halte ich es auch. Früher habe ich immer jede Menge beim Training selbst schon verputzt. (mehrere Riegel...)
Heute nehme ich mal einen Riegel zwischendurch bei 3-4 Stunden Training. Aber nicht immer nur wenn ich gerade mal meine das sei jetzt gut.

Beim Marthon selbst kann ich so einiges an Bananen verdrücken ohne Probleme zu zu haben. Bei den Ultrastrecken auch Suppe, belegte Brote, Schokolade verdrückt...´

Allerdings bei den 101km Marsch hat der Magen ganz schön rumgeknurrt in den letzten Stunden aber nach 15-16 Stunden marschieren ist das ja auch für den Magen mal was anderes...
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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WinfriedK hat geschrieben:Ich fand den Artikel interessant...
Gut, dann hat sich das Durchforsten und Heraussuchen der passenden Zitate wenigstens gelohnt. :-) Man weiß ja nie, ob englischsprachiges hier auf Gegenliebe stößt. :fragez:


@Meerbuscher: Du weißt ja: Meinen Segen brauchst Du zwar nicht, kriegst ihn aber trotzdem... ;-) Hab' natürlich von der WLS Duisburg gelesen. Lässt sich ja alles gut an. Keep up the good work!


@Lupert: Puh... Jetzt hast Du mir aber 'nen Floh ins Ohr gesetzt... 2:59:59... das würde glatt für einen Eintrag ins persönliche Geschichtsbuch reichen... ;-) Sah mich gestern abend schon mit hochgerissenen Armen durchs Brandenburger Tor laufen... --> positive Visualisierung *träum* ;-)

Dann rief auch noch ein Laufkollege an und erzählte mir überraschend, dass er sich zufällig für Berlin angemeldet habe. Wink des Schicksals? Ok, etwas pathetisch gedacht. :-) Im Ernst: Mal sehen, was das Frühjahr so bringt. Eine Minute auf 10 ist ja schon noch 'ne Menge Holz. Werde in vier Wochen einen HM laufen und hoffe, dass der gut unter 1:30 weggeht, dann gibt's vielleicht eine Chance.

Übrigens: Der von Dir geschilderte "Testlauf" ist ja ein "long hard run" im Sinne des verlinkten Artikels. Und Du hast ja mal an anderer Stelle berichtet, dass Dir so ein Lauf immer einen guten Trainingseffekt gebracht hat. So ganz von der Hand zu weisen ist das also nicht.


Grüße an alle, Bruce

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hi bruce,
mit 2 laufeinheiten wird das aber nix :D
und du solltest die 10 knapp unter 38 laufen und zwar als "abfallprodukt" vom marathon training und nicht durch ein training was auf die 10km ausgelegt ist.
10km müssen dann halt "locker" anbelastet in ca. 42 gehen, bei puls von ca.86-88%.
grüße
lupert :hallo:

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Hi Lupert!
Lupert hat geschrieben:mit 2 laufeinheiten wird das aber nix :D
Ich hab's geahnt: Irgendwo ist ein Haken an der Sache... ]und du solltest die 10 knapp unter 38 laufen und zwar als "abfallprodukt" vom marathon training und nicht durch ein training was auf die 10km ausgelegt ist. 10km müssen dann halt "locker" anbelastet in ca. 42 gehen, bei puls von ca.86-88%.[/QUOTE]
Das ist wirklich (noch?!) ein ganzes Stück weg bzw. 1-2 Spielklassen höher. Jedenfalls nix mit "mal eben". Anderenfalls müsste man sich ja über Steffny, Greif & Co. kaputtlachen.

Grüße, Bruce

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Hallöchen,

vielen Dank vorab für die vielen verschiedenen Antworten. :daumen:

Anhand der kontroversen Meinungen kann man, so glaube ich, ganz gut nachvollziehen, dass es auf diesem Gebiet einiges an Klärungsbedarf gibt.

Mich wundert es wirklich, dass es zu diesem, meines Erachtens elementaren Thema bezüglich der Marathonvorbereitung kaum fundierte bzw. belegbare (z. B. wissenschaftliche Studien) Aussagen gibt.

Aber vielleicht sind ja - wie so oft -wirklich die persönlichen Erfahrungen der Läufer/-innen das Salz in der Suppe.

Über Eure weitere Erfahrungen würde ich mich jedenfalls sehr freuen. :nick:
Gesperrt

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