da ich seit dem HM in Duisburg (01.06.) keinen Wettkampf mehr gelaufen war, juckte es mir doch in den Füßen. Außerdem wollte ich mal wieder eine Standortbestimmung meines Leistungsstandes.
Vom Termin her bot sich der Lauf die „10 Meilen von Köln“ am gestrigen Sonntag an, allerdings war diese „krumme“ Strecke für mich wenig aussagekräftig, also entschied ich mich die Kurzstrecke

Bei meinem letzten 10er Ende Mai blieb die Uhr bei knapp über 56 min stehen. Da wir aber auf einem Plateau gestartet und gelaufen waren und der letzte km stark bergab ging, lag die „richtige“ Endzeit wohl so um 57 min.
Ziel sollte nun sein, unter 55 min anzukommen, also eine Verbesserung um 2 min.
Die 10 km unter 55min zu laufen ist ja eigentlich ganz einfach



Start für den 10er war um 9:10.
Das Wetter war deutlich kühler als in den Vorwochen, die Regenwolken machten keinen bedrohlichen Eindruck und die Strecke lief zur Hälfte direkt am Rhein lang, eine 5km-Runde, die zweimal zu durchlaufen war.
Das Startfeld war recht klein, die Hauptveranstaltung waren eben doch die 10 Meilen.
Obwohl ich mich weit hinten aufgestellt hatte, konnte ich schon wenige Sekunden nach dem Start die Startlinie überqueren und meine Uhr andrücken.
Ich lief zügig los, das Läuferfeld musste allerdings öfter mal auf die Wiese ausweichen, da sich auf dem Weg riesige Pfützen vom nächtlichen Regen befanden.
Nach 5min hatte sich das dünne Feld schon recht weit auseinandergezogen und ich hielt Ausschau nach der ersten km-Marke. Als die auch nach 5:45 min nicht zu sehen war, dachte ich noch, na gut, dann eben bei km 2 so um 11 min. Nach 12 min war klar: Nix mit km-Markierung, auch bei km 3 nicht. Da ich mittlerweile recht einsam lief (einige hinter und die meisten vor mir) war ich vom Tempo her etwas orientierungslos. Meinen Puls hielt ich so um die 91% HFmax, zwei Kilometer versuchte ich nach der Runners World-Empfehlung (92-95%) höher zu gehen, aber dass schien mir nicht geeignet, die Strecke in diesem Tempo durchzulaufen. Da das Wetter insbesondere während eines „Botanik-Abschnitts“ doch schwüler war als vermutet, ging es mir irgendwie nicht richtig gut und ich wusste nicht, wie ich noch 6 km weiterlaufen sollte. Ich wurde ganz langsam von einer Läuferin überholt, die zu einer die ganze Zeit schon in meinem Tempo vor mir laufenden anderen Läuferin aufschloß. Als ich kurz vor Ende der ersten Runde auch noch an meinem Auto vorbeikam und der durch Alpis Erfahrungen im Auto gelassene Schweini mir mit Wasser und Bananen winkte, war ich kurz davor, einfach auszusteigen.


Ich bin dann aber doch weiter und näherte mich so langsam dem Ende der ersten Runde. Diese führte zunächst am Ziel vorbei und mit einem Bogen zurück. Dort konnte ich auch jemanden überholen, was mich doch ein wenig aufbaute. Auf dem Abzweig zum Ziel zeigt meine Uhr 28:30 min, da ich aber nicht wusste, ob der Bogen in der zweiten Runde auch gelaufen werden musste (ich hoffte nicht), sagte mir das als Zwischenzeit leider gar nichts.
Also die zweite Runde. Und siehe da: Irgendwie stellte sich ein guter Rhythmus ein und es lief. Die Abstand zu den beiden Läuferinnen vor mir schrumpfte langsam aber stetig. Bei der dritten Verpflegungstelle legten sie eine kurze Gehpause ein und ich war vorbei. In weiter Ferne war jetzt vor mir nur noch ein Läufer zu sehen. Auf dem Stück Richtung Zielgelände legte ich noch etwas zu, wollte mich aber (Bogen laufen oder nicht??) nicht so übernehmen, dass ich einbreche. Dann der Wink der Ordner zum Ziel, der Bogen musste nicht mehr gelaufen werden. Unglaubliche Glücksgefühle!! Runter zum Ziel jetzt im Sprint, Zieleinlaufgerade und durch: 55:31min auf meiner Uhr, brutto 5:37.
Gut, die 55min nicht geknackt, aber die neue persönliche Bestleistung hat mich trotzdem gefreut, vor allem nach den Ausstiegsgedanken in der ersten Hälfte.
Trotzdem frage ich mich, ob ich es mit km-Markierung nicht doch schon diesmal gechafft hätte ?( ?(
Gruß
Peter
Startnummer 592 beim Rhein-Energie-Marathon Bonn am 04.04.04.
