Ich gestehe: Ich bin ein Schönwetterläufer! Na ja, so ganz stimmt das ja nicht. Ich laufe ja bei jedem Wetter, also muß es wohl richtiger heißen: Ich bin ein Schönwetter
wettkampfläufer.

Aber Regen im Sommer stört mich ja gar nicht. Na gut, dann bin ich eben ein "ImWinterKeinWettkampfLäufer". Jawoll, genau das bin ich

Pfefferkuchen-, Silvester-, Neujahrsläufe - nein danke, ohne mich! Im Winter liegt meine Fähigkeit, schnell zu laufen ( oder besser: was ich dafür halte

) buchstäblich auf Eis.
Aber am Samstag, da war das ganz anders: Der Samstag weckte mich mit Sonnenstrahlen und fröhlichem Vogelgezwitscher. Ich steckte meine Nase aus dem Fenster und ein Hauch von Frühling lag in der Luft. Was für ein toller Tag! Also doch, also lauf ich ihn heute mit, den Crosslauf in den Diehloer Bergen (na ja, Berge

) über 9 km.
Beim Einsteigen ins Auto noch schnell der prüfende Blick an die Stelle im Vorgarten, an der die Schneeglöckchen Jahr für Jahr den Frühling einläuten. Aber nein, da ist noch Nichts. Gar Nichts

. Na ja, wenigstens der Schnee ist an dieser Stelle schon getaut. Und so beschließe ich, diese Tatsache als eindeutiges Frühlingszeichen zu werten. Mit anderen Worten: Lauf! Der Winter ist vorbei!
Dies sahen bei Weitem nicht alle so, denn in dem ohnehin schon spärlichen Läuferfeld war ich die einzigste Frau

. Was soviel heißt wie: Der 1. Platz ist mir sicher (ist das doof

) Die ursprünglich geplante Crossstrecke musste leider wegen witterungsbedingter Unbegehbarkeit und zur Sicherheit der Läufer auf den Radweg verlegt werden. Nun war es zwar kein Crosslauf im eigentlichen Sinne mehr, jedoch gab es einen fiesen, ca. 1,5 km langen Anstieg, den man hochlaufen, wenden und danach wieder hinunterlaufen musste. Bei 9 km also der ganze Spaß 3 mal. Der Anstieg schlauchte schon heftig, beim 2. mal so sehr, daß ich richtig böse Seitenstiche bekam. Glücklicherweise konnte ich mich auf der Bergabpassage wieder recht gut davon erholen und auf dem letzten Abschnitt nochmal richtig reintreten. Ein heftiger Gegenwind, der am offenen Feld aufkam, ließ mich allerdings zeitweise in dem Glauben, ich würde auf der Stelle laufen. Das Einzige, was mich bei diesem bissigen Lauf bei Laune hielt, war die Tatsache, zwar einzige Frau, aber nicht Letzter zu sein. Im Ziel freute ich mich dann jedoch riesig über meine Zeit auf 9 km: 00:41:38

. Sieht wohl ganz so aus, als wäre der Winterschlaf vorbei und mein Ziel, die 45 min auf 10 km in diesem Jahr zu knacken, scheint mir durchaus realistisch!
Nach der Dusche hab ich den Frühling jedoch erst noch einmal etwas ignorieren müssen, denn das andere Hobby rief: ab ins Snowtropolis (eine Skihalle in Senftenberg), zum Snowboarden.
Ja, das war gestern so ein richtig geiler Tag

☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.