Nachdem ich seit geraumer Zeit in diesem Forum schon mitgelesen habe, will ich mich nun auch aktiv an der Diskussion beteiligen

1998 habe erstmalig damit begonnen regelmäßig zu joggen (ca. 2 - 4 mal die Woche, relativ kurze Strecken zwischen 5 und 10 Kilometern). Dies habe ich bis 2003 auch mehr oder minder konstant durchgehalten. Bin zwischenzeitig aber immer mal raus gekommen aus dem Training und habe auch mal für ein paar Wochen oder Monate mal nichts oder nur sehr wenig gemacht. Das ganze war alles andere als systematisch und aus heutiger Sicht denke ich dass ich in diesen Jahren so ziemlich alle Fehler gemacht habe, die man als Anfänger nur machen kann.
Nachdem ich dann 2004 für ein Jahr ganz aufgehört hatte zu laufen, habe ich dann, auf den Tag genau heute vor einem Jahr, mir ein paar neue Laufschuhe und einen neuen Pulsmesser gekauft, meine Ernährung umgestellt und damit begonnen etwas systematischer und wieder regelmäßig zu laufen. Der (Wieder-) Einstieg war ganz schön bitter

Jetzt ein Jahr später sieht aber schon erheblich besser aus. Ich habe in dem Jahr 16kg runter und laufe mittlerweile 40km die Woche. Ich bin zwar noch recht schneckig (daran möchte ich im Frühjahr arbeiten), aber meine Grundlagenausdauer ist für meine Ansprüche schon recht ordentlich. Mein Ziel ist es evtl. in diesem Jahr noch einen Marathon zu finishen. Eine richtige Zielzeit habe ich nicht, denn bei meinem jetzigen Tempo ist nur eine Zeit knapp unter 5:00 drin. Aus beruflichen und familiären Gründen kann ich derzeit noch keinen konkreten Marathon ins Auge fassen der für meine Premiere in Frage kommt, spiele aber mit dem Gedanken es bei einem der Herbstmarathons zu versuchen (Münster? Köln?). Vor ein paar Wochen habe ich damit begonnen auch Läufe über 30km in mein Trainingsprogramm mit aufzunehmen. Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich aufgrund meiner beruflichen und familiären Situation keinen stringenten Trainingsplan durchziehen kann und das ganze deshalb sehr variabel gestalte. Ich versuche aber mindestens 4 mal die Woche zu laufen. Davon sollte einer ein längerer Lauf sein und möglichst einer ein Tempodauerlauf.
Nachdem ich nun die ersten beiden 30er absolviert habe, bin ich etwas unentschlossen wie ich mit den über 30ern weitermachen soll. Einerseits war ich positiv überrascht, dass ich die 30er relativ gut wegstecke und mich ziemlich schnell und gut von ihnen erhole. Andererseits fällt es mir schwer vorzustellen, dass ich an den letzten 31 den ich gelaufen bin, noch mal 11,195km dran hängen soll. Vom Gefühl her hatte ich den Eindruck, dass ich vielleicht noch 4-5km hätte schaffen können, aber ich bin mir auch ziemlich sicher: noch mal 11 hätte ich derzeit noch nicht geschafft. Ich glaube, dass der Mann mit dem Hammer schon hinter der nächsten Ecke auf mich gewartet hat (muss wohl an meinem Fettstoffwechsel etwas arbeiten). Es gibt ja nun die unterschiedlichsten Trainingsphilosophien wie man es mit den 30ern handhaben soll: einige machen vor dem Marathon 2 bis 3 von den 30er Läufen, andere laufen sogar noch häufiger bis zu 36km und wiederum andere machen gar keine langen Läufe in ihrem Training. Jetzt zu meinen Fragen: Wie handhabt ihr es mit den über 30ern? Wieviele macht ihr vor einem Marathon? Wie lang sind die? Und was mich vor allem interessiert, welche konkreten Erfahrungen habt ihr gemacht? Auf der einen Seite möchte ich möglichst fit sein, wenn ich denn meinen ersten 42er laufe und ich würde gerne dem Mann mit dem Hammer ein Schnippchen schlagen. Auf der anderen Seite habe ich die Befürchtung mich mit zu vielen langen Läufen zu sehr auszupowern, so dass nachher gar nichts mehr geht.
Keep on running
Bobby