
Nun ja, auf jeden Fall suchte ich den frühesten Marathon in der Umgebung von Dortmund/Schwerte und bin so auf den Steinfurt Marathon - klein, familär, nur 100 km von daheim entfernt und preiswert.
Zur Vorbereitung suchte ich mir den Trainingsplan von Steffny aus dem großen Laufbuch für eine Zielzeit von 3:30 heraus, Steffny rät sich beim ersten Marathon die passende Zeit zum trainieren auszusuchen und einzuplanen das es beim ersten auch etwas länger dauern kann - und die Steffny Pläne erschienen mir als relativ gut vereinbar mit Beruf, Familie und soprtlichen Zielen.
Zur Vorbereitung habe ich an der Duisburger Winterlaufserie teilgenommen und die Ergebnisse des 10 Kilometerlaufs zeigten mir ebenso wie das 15 km Ergebnis das ich mein Potential richtig eingeschätzt habe

Ein bisschen Probleme hat mir in meinen Plänen der diesjährige Winter gemacht, ich habe ausßer der Winterlaufserie aus Klima und Zeitgründen keinen Tempolauf machen können und obwohl ich jedes Wochenende einen langen Lauf gemacht habe waren doch nur 3 länger als 30 km - die Endbeschleuinigung habe ich gar nicht in Training einbauen können.
Letzte Woche Sonntag beim letzten langen Lauf vor dem Wettkampf kam dann ein böser Rückschlag mein Knie schmerzte schon nach 7 km, und nach 14 km konnte ich nicht mehr laufen und konnte nach Hause walken. Vielleicht hätte ich doch auf den Doktor hören sollen und den gerissenen Innenmeniskus operieren lassen

Somit fuhr ich heute morgen mit gemischten Gefühlen nach Steinfurt- ob ich es schaffen würde. War ich überhaupt richtig vorbereitet. Was ißt , trinkt manmorgens wenn es erst um 13Uhr 45 an den Start geht - ich entschloss so richtig reinzuhauen und Mülsi mit allem Zipp und Zapp zu essen - manbraucht beim Lauf ja auch Power.
Nach einer Stunde Fahrt kam ich um 11 Uhr 30 an das Meldezentrum in Steinfurt - prima im Internet beschrieben und gut ausgeschildert. Warteschlangen an der Startnummernausgabe - Fehlanzeige

Nun - und dass fand ich jetzt irgendwie blöd mußte ich noch fast 2 Stunden bis zum Start totschlagen. Ich nutzte die Zeit und sahmir die Stände zu Laufbekleidung, Laufschuhe, Prospektmaterial, Bücher etc. an - nicht viel zu sehen aber für eine so kleine Veranstaltung nett gemacht und ausreichend.
Auch toll fand ich wie mir als ortsfremden alles erklärt und Wege gezeigt wurden - ein dickes Lob

Um 13 Uhr 40 - nach einer Viertelstunde warmlaufen kam ich am Startfeld an und fand sofort den Zug- Bremsläufer für eine Zielzeit von 3:30 - auch prima.
Um 13 Uhr 45 kam der Startschuß nd das Teilnehmerfeld setzte sich in Bewegung. Ich war überrascht das unsere Zugläufer ein Tempo einschlugen bei dem meine Polar 4:30 - 4:45 anzeigte - ich hatte mit einem etwas langsameren Tempo gerechnet. Aber ich kam prima mit dem Tempo zurecht und war froh in einer übersichtlichen Gruppe zu laufen und etwas Unterhaltung zu haben.
Die Strecke war flach und ab und zu einige leichte Steigungen- schön.
Das Wetter war trocken aber leider kalt - um die 0 Grad - aber auch dies weiß man vorher daher auch kein Problem.
Alle paar Kilometer - ich glaube es war so in etwa alle 6 Kilometer gab es Verpflegungsstände - an jeder Position gab es gleich mehrere, der erste mit Elektrolyte, der zweite mit Tee, der Dritte mit warmen Wasser, dann oft Apfelschorle - aber immer Bananen und Orangenstücke - ist das immer so toll

Mensch ich lief auf Wolke sieben und überlegte ob auch etwas so knapp unter 3:30 drin sein könnte, bis ach du sch....


Doch dann sagte ich mir, wenn andere mit einem Stein im Schuh (ja, ausgerechnet der Strunz, den ich so blöd finde fiel mir ein

Leider hatte ich durch mein Knieproblem meine Zugläufer verloren und war weit zurückgefallen und lief oft ganz allein - naja fast allein. Aber sehr motivierend fand ich die Unterstützung duch das Publikum - in jedem kleinen Dorf standen Leute mit Trillerpfeifen, Ratschen, Trompeten - manchmal sogar mit Musik und feuerten uns Läufer an

Bei Kilometer 24 probierte ich den Ersten Powerriegel den mir mein Kollege Hansi mtgegeben hatte - also ehrlich ich galube das Essen des Powerriegels war so anstrengend das ich mehr Zeit beim Essen verlor als ich durch die Power vielleicht gewonnen habe. Solche Riegel werde ich nicht nochmal verwenden.

Inzwischen mußte ich mir immer häufiger einreden das mein Knie doch gar nicht weh tut und Schweine meldete sich immer häufiger. An Verpflegungsständen brachte mich Schweinei dazu die Gertänek im Gehen einzunehmen, immer etwas zu essen und dann war es jedesmal erneut eine Überwindung das Knie wieder in Gang zu bringen. Komisch nicht

Bei Kilometer 28 kam dann ein Tief, mittlerweile war meine Power verschwunden, Diskussionen zwischen Schweini und Knie wechselten sich ab -ich glaube nur meine Polar 625 konnte mich mit der Geschwindigkeitsanzeige noch motivieren weiterzumachen und immer wieder mal Gas zu geben und an den 5 er Schnitt heranzukommen.
Aber nach Kilometer 33 merkete ich warum so viele Bücher über das Thema Marathon geschrieben werden - ich kam kaum noch schneller als 5:20 und oft langsamer voran. Kurz vor Schweinis und Knies Sieg war ich soweit zurückgefallen zurückgefallen das mich bei Kilometer 37 die 3:45 Brems und Zugläufer einholten und mich schliesslich bis zum Ziel irgendwie mitzogen.
Die letzten Kilometer kamen mir ewig vor, ein Läufer baute mmich noch auf: "Du schaffst es, hau rein du machst das super ..." Mittlerweile waren meine Beine nur noch taub, meine Kraft am Ende, aber als das Ziel in Sicht kam lief ich total glücklich mit einer Nettozeit von 3:45:50 über die Ziellinie, leider nicht die 3:30 aber ich hatte dank Steffny so eien Zeit auch vorher ins Herz geschlossen.
Also Medallie und T-Shirt kassieren, ein Freibier alkoholfrei trinken und ab zur Massage. Und wieder ein Lob an Steinfurt, sofort habe ich ein Plätzchen auf einer Liege bekommen und sofort eine Massage bekommen - das tat gut!!

Da hinsichtlich Duschen die Vorabinfos zur mangenden Temperatur bestätigt wurden obwohl sich die Veranstalter bemüht haten weitere Duschmöglichkeiten im Umfeld zu organisieren entschloß ich mich nun nach Hause zu fahren und den Tag mit Saune und Duschen im hiesigen Schwimmbad ausklingen zu lassen.
Hoffentlich gibt das morgen keinen Muskelkater - ach ja - laufen kann ich wohl erst mal nicht mein Knie schmerzt nun höllisch, werd wohl doch mal zum Doc gehen müssen. Aber wen interessiert das wenn man gerade seine ersten Marathon gefinisht hat
