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pose-tech?

pose-tech?

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Liebe Leute!
Bin gerade über "pose-tech" running "gestolpert".
Gibt es dazu eine Internetseite auf deutsch? Englisch ist nicht so meine Stärke.
Hat jemand selbst Erfahrungen damit?
Klingt nach dem ersten Eindruck wie "Vorfusslaufen".
Klärt mich doch bitte mal auf. Aus dem Artikel in der running von 4/06 werde ich nicht schlau.

Grüsse von Butz

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Oh sorry, ich weiß! Die Suchfunktion. Bin fündig geworden.
Aber vielleicht hat doch noch jemand spezielle Infos.

Butz

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Butz hat geschrieben:Aber vielleicht hat doch noch jemand spezielle Infos.
Ja: Vergiss es einfach - ehrlich.

Grüße - Uli -

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Hallo Butz,
Butz hat geschrieben: Gibt es dazu eine Internetseite auf deutsch? Englisch ist nicht so meine Stärke.
Nein es gibt im Netz im Moment nur die "offizielle" Seite auf Englisch, http://www.posetech.com. Dafür gibt es dort auch haufenweise Informationen.
Vielleicht werden wir uns in nährer Zukunft mal um deutsche Infos im Netz kümmern. Aber du weißt ja wie das ist... man hat halt immer auch noch was anderes zu tun...
Butz hat geschrieben:Klingt nach dem ersten Eindruck wie "Vorfusslaufen".
Ja und Nein. Vorfusslaufen sagt ja nicht viel aus, nur mit welchem Teil der Fuß zuerst den Boden berührt. Das ist aber nur ein Element der ganzen Bewegung.
Pose ist ein universelles Bewegungskonzept und ursprünglich nicht für das Laufen entstanden. Aufs Laufen angewandt ist es ein Technikstandard und auch ein didaktisches Konzept, diese Technik zu unterrichten, Fehler zu erkennen und zu korrigieren.

Ciao,
Florian.

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Florian01 hat geschrieben:Aufs Laufen angewandt ist es ein Technikstandard ...
... der so nicht funktioniert - der Mensch der das verzapft hat hat keinen Schimmer von Biomechanik. Wie's mit pädagigischen Konzept etc. aussieht maße ich mir mal nicht an zu beurteilen - da hab' ich keine Ahnung von. Struntz hat ja auch bücherweise Mist verzapft und trotzdem massig Leute zum Laufen gebracht.

Hatten das in de.rec.sport.laufen.misc mal ausführlich auseinandergenommen - bin nur gerade zu blöd, das in google zu finden :-(

Grüße - Uli -

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Hallo Uli,
Uli-Fehr hat geschrieben:... der so nicht funktioniert - der Mensch der das verzapft hat hat keinen Schimmer von Biomechanik.
Hatten das in de.rec.sport.laufen.misc mal ausführlich auseinandergenommen - bin nur gerade zu blöd, das in google zu finden :-(
ich kenne die Diskussion, die du ansprichst, in groben Zügen. Dort wurde zwar eifrig diskutiert, aber leider war dort niemand damit vertraut, was dort auseinandergenommen wurde...
Und ich verspreche dir, dass ich hier keine solchen unerfreulichen Debatten anzetteln will. Die Leute können sich aus den Resourcen, die es dazu gibt, Informationen besorgen und sich ihre eigene Meinung bilden. Ich bin der letzte der missionarische Gedanken hat... :wink:

Lass mich vielleicht nur eins sagen: wenn du die Schlussfolgerung ziehst, dass der Mensch keine Ahnung von Biomechanik hat, dann liegt das wahrscheinlich wie so oft an falschen bzw. missverstandenen Informationen (wie sie in dem angesprochenen Thread massenweise zu finden sind).
Ich kenne Dr. Romanov persönlich und arbeite selbst auf dem Gebiet der Biomechanik. Ich kann dir versichern, dass er das kleine 1x1 beherrscht. Er arbeitet seit Jahrzehnten auf diesem Gebiet und hat selbst den ganzen Kanon der klassischen Trainingswissenschaft, Biomechanik, Sportphysiologie etc. an der Universität unterrichtet.

Seine Konzepte arbeiten oft mit anderen Prämissen als das, was du in vielen Lehrbüchern nachlesen kannst, das führt oft zu Missverständnissen.
Ich möchte dich nur bitten, keine vorschnellen Schlüsse aus zum Teil falschen, lückenhaften oder verfälschten Informationen aus 2. Hand zu ziehen.

Einen schönen Abend wünscht
Florian.

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Obwohl ich einer Lauftechnik, in der der Vorfuß den wesentlichen Teil der Bodenreaktionskraft überträgt, sehr zugeneigt bin, finde ich es etwas unglücklich, die Schwerkraft als primäre Quelle unserer Fortbewegung zu nennen.

Fakt ist, daß beim Laufen auf ebener Strecke die Schwerkraft senkrecht auf der zeitlich (über eine volle Schrittperiode) gemittelten Schwerpunktsbewegung steht. Die Schwerkraft kann also in der Gesamtbilanz keine Laufarbeit verrichten.

Die einzige äußere Kraft, gegen die der Bewegungsapparat beim Laufen in der Gesamtbilanz Arbeit verrichten muß, ist der Luftwiderstand, und der ist bei üblichen Laufgeschwindigkeiten recht klein. Beim Laufen auf dem Laufband verschwindet er sogar komplett.

Somit ist es nicht die Arbeit gegen äußere Kräfte, die das Laufen zu einer Sportart mit hohem Energieaufwand macht. Vielmehr sind es die ausgeprägten Relativbewegungen der Einzelteile des Bewegungsapparats (insbesondere Oberschenkel-Unterschenkel-Fuß), die mit erheblichen Reibungskräften verbunden sind. So reiben die zahlreichen Gelenkflächen aneinender, Sehnen reiben an ihren Sehnenscheiden, insbesondere in der kalten Jahreszeit reiben die übereinander liegenden Kleidungsschichten aneinander. All diese Reibungskräfte sind dissipativ, d.h. die Arbeit, die gegen diese Kräfte verrichtet wird, kann nicht für den Bewegungsablauf zurückgewonnen werden, sondern geht in Wärme über.
Auch die Arbeit, die zum Beschleunigen der einzelnen Körperteile (Beine, Arme) in jeder einzelnen Schrittperiode verrichtet wird, läßt sich im wesentlichen nicht in die jeweils folgende Schrittperiode übernehmen, da der Bewegungsapparat nicht über effiziente mechanische Energiespeicher wie Federn verfügt.

Diesen inneren Energieumsatz können wir also nicht vermeiden. Man kann ihn eventuell minimieren, aber dies ist aufgrund der Komplexität der Bewegungen der Einzelteile eine schwierige Aufgabe. Was wir dagegen relativ leicht erreichen können, ist die Vermeidung unnötiger (energieaufwendiger) Verzögerungen und Beschleunigungen des Körperschwerpunkts in horizontaler Richtung. Am besten eignet sich dafür eine ebene, vereiste Strecke, wo ein Bewegungsablauf mit geringen horizontalen Bodenreaktionskräften gewissermaßen überlebensnotwendig ist. Dort führt nämlich ein intensives Abbremsen beim Fußaufsatz bzw. das sich daraus ergebende ausgeprägte horizontale Abstoßen am Ende der Stützphase unweigerlich zum Sturz. Von daher ist es natürlich vollkommen richtig, daß ein ausgeprägter horizontaler Abstoß in einer guten Lauftechnik nicht vorkommt.

Ballenlaufende Grüße von
Martin
Die Laufschule Marburg
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Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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