Am nächsten Morgen konnten wir in Ruhe ein gutes Frühstück zu uns nehmen und hatten dabei einen prominenten Tischnachbarn: Faris Al Sultan, der Ironman-Hawaii Sieger des Jahres 2005 saß direkt neben uns !
Wenn das mal kein gutes Omen bedeutete..die Sonne schien, als ich mich in den Startblock begab und das tat sie auch bis kurz vorm Ziel;
Zum Rennen: Die ersten 10km lief ich in 42:00 min durch, wovon aber noch 15 Sekunden für den Weg zur Championchipmatte am Start abzuziehen waren. 15km waren nach 1:03:46h erreicht und alles schien im Soll für eine Endzeit nunter 3 Stunden. Bei km 16 musste ich mal an den Rand und Wasser lassen - währenddessen zog die Gruppe mit den 3-Stunden Pacemakern an mir vorbei. Leider dauerte mein Boxenstop ziemlich lange (ich hatte wirklich gut getrunken vorher) so dass ich an diese Gruppe nicht mehr herankam. Mir blieb es überlassen, diejenigen, die aus der Gruppe nach und nach ab km 25 herausfielen einzusammeln. Das ist nicht das schlechteste, weil ich wirklich durchgehend nur überholt habe während des Rennens. Halbmarathon in 1:29:52h (selbstgestoppt) war aber schon viel zu langsam für eine sub-3h Zeit. Wo hatte ich bloss die ganzen Minuten liegengelassen?! Ab hier ging es im 4:20er Schnitt weiter - ich konnte aber noch lange Schritte machen und lief sogar den Abschnitt von 34km nach 35km in 4:11min. (Dort feuerten mich meine Eltern lautstark an..!) Ein gutes Gefühl, wenn man bedenkt, dass in Berlin schon bei km 30 der Arsch buchstäblich "ab" war ! Danach pendelte ich zwischen 4:28 und 4:38min-Abschnitten hin und her und hatte bei km 40 exakt 2:54:28h auf der Uhr. Mein langsamster km war der Abschnitt von 40 nach 41km in 4:54min. Zum Ziel hin hatte ich noch einen ordentlichen Antritt (siehe Bild) und konnte in einer sub 3:05h-Zeit einlaufen. Die erste Hälfte war laut Ergebnisliste 1:30:02 Std, die zweite Hälfte demnach 1:34:37h. Zu einer Zeit unter 3 Stunden ist es noch ein langer Weg. Diesen Weg werde ich aber bestimmt noch gehen ! Ich bin in 2007 wieder in Bonn am Start! Die Stimmung war famos, dafür das "nur" 2036 Teilnehmer ins Ziel kamen. Besonders der Stadteil Friesdorf begeisterte mich mit tobendem Publikum und enorm viel Stimmung an der Strecke!
Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit meinem Lauf. Insbesondere, weil ich keinen Einbruch hatte wie inSteinfurt und Berlin, zudem funktionierte meine Selbstmotivation (trotz des Bewusstseins ab km 22, dass ich über 3 Stunden finishen würde). Wenn ich mir befahl, lange Schritte zu machen, dann funktionierte das auch. Es war gewissermassen ein "runder Lauf", ohne ihn jetzt schönreden zu wollen. Wie ich mich in Berlin fühlte, konnte ich heute aus der Perspektive des Überholers betrachten. So musste z.B. Daniel Frigge (schneller Mann der Iserlohner Triathleten) bei km 34 Federn lassen. Dort zog ich an ihm vorbei. Ich kenne diese Situation nur zu gut noch aus dem letzten Jahr in Berlin.... Aber es kommen auch wieder bessere Zeiten. Mein Ergebnis: Platz 120 Gesamt in 3:04:39 Stunden.
Fazit: Nächstes Mal baue ich Tempoläufe ins Training ein (blieb in dieser Vorbereitung auf der Strecke) und werde bewusst risikoreicher (mutiger) die ersten 21km anlaufen. Eine 1:28h bei Halbmarathon muss schon sein, um unter 3 Std. zu finishen.
Ganz besonderen Dank an meine Eltern fürs Anfeuern und an Jessica, die mich wie immer super gecoached hat - und an Gerald Mexner, der mir eine Sorge noch am Vortag nehmen konnte, indem er meine Waden und Oberschenkel physioterapeutisch auf Vordermann gebracht hat!
Marcus
