Zu hohe HF?

Hallo,

konnte einige Zeit wegen ITBS nicht richtig laufen. Mittlerweile gehts wieder ganz gut, ne Stunde am Stück ist wieder machbar ohne Schmerzen. Leider hab ich nun ein ganz anderes Problem.

Hatte heute bei meinem Waldlauf eine Durchschnitts-HF von 174 und eine HF-max von 187 obwohl ich mich gut gefühlt habe und mich während des Laufs noch relativ normal unterhalten konnte. Bisher war mir nur eine HFmax von 184 bekannt. Ich hatte sogar das Gefühl, dass ich schneller gekonnt hätte, wenn die HF nicht schon so hoch gewesen wäre.

Woran kann das liegen? Hatte 2 Monate Pause und bin wegen ITBS eigentlich dieses Jahr noch garnicht richtig gelaufen, bis auf die letzten 2 1/2 Wochen. Hatte bereits auf der Bahn Mühe meinen Puls unter 140 zu bringen und das bei 10 min/km. Irgendwas ist doch da faul.

Hat jemand ne Idee. Wäre nett, wenn ihr mir weiter helfen könntet. Vielen Dank im vorraus.

Gruß Frank

Ich hatte sogar das Gefühl, dass ich schneller gekonnt hätte, wenn die HF nicht schon so hoch gewesen wäre.

tja das gefühl kenn ich gut

ich nehm mal stark an, dass das an der pause liegt. ich hatte jetzt auch 1 1/2 wochen (!) pause hinter mir und hinke meiner form gewaltig hinterher. das betrifft tempo, ausdauer und natürlich auch die herzfrequenz.

stress dich nicht zu sehr, das geht schon wieder runter. 2 monate pause sind eine lange zeit.

Hi,

danke für die schnelle Antwort. Es wundert mich halt nur, dass die 2 Wochen die ich wieder trainiere bisher Null Fortschritt gebracht haben. Muss allerdings dazu sagen, dass ich auch vorher nicht der Profi war. Laufe seit ca. 1 Jahr und war Ende des Jahres bei knapp unter 1 Stunde für 10 km. Das allerdings bei gleichen HF-Werten wie heute.

Gruß Frank

also wenns dich beruhigt, ich hatte eben durchschnittspuls von 177, hfmax eben bei 188, aber mit knapp unter 50min für die 10km. vor meiner phänomenal langen (haha) pause bin ich deutlich schneller und länger mit pulsschnitt 173 gelaufen. wenn du zwei monate pause hinter dir hast, ist das wahrscheinlich kein wunder.

FrankAC hat geschrieben: Laufe seit ca. 1 Jahr und war Ende des Jahres bei knapp unter 1 Stunde für 10 km. Das allerdings bei gleichen HF-Werten wie heute.

Wie es der Zufall so will, komme ich in meinem momentanen Lieblingslaufbuch (tolles Buch, finde ich - auch mal ein bisschen über das 08/15 der meisten anderen hinaus) soeben an folgende Stelle:

aus: D. Kleinmann, Laufnebenwirkungen, Deutscher Ärzte-Verlag Köln
Fallbeispiel:

Auf meiner gewohnten Trainingsstrecke ist eine lange Steigung zu überwinden. Am Fuße dieser Steigung angekommen, fiel mir weit oben ein junges Paar auf: Während die Frau die Führung inne hatte und immer wieder zu ihrem Freund zurücklief, erklomm dieser fast auf der Stelle laufend langsam den Berg. Als ich näher kam, hörte ich schon in der Ferne den Grund: "Piep, piep, piep ..." Die Pulsuhr des jungen Mannes ...... Der junge Mann war beunruhigt bis verängstigt. Während ich das Paar überholte, ..... riet ich ihm im Vorbeilaufen, doch lieber ohne Pulsuhr zu laufen oder sie nicht zu beachten ....

Allgemein folgert D. Kleinmann (ein Arzt) daraus etwas provokant:

Pulsuhren sind mithilfe groß angelegter Werbeaktionen unter Ausdauersportlern weit verbreitet. ...........
Seitdem diese Geräte in Mode gekommen sind, werden uns immer wieder von Trainern, ÜBungsleitern und Arztkollegen Sportler und Patienten zur sportkardiologischen Abklärung wegen eines "zu hohen Pulses" im Training vorgestellt.
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.... dadurch besteht die Gefahr, "Pulsneurotiker" zu produzieren. Wenn überhaupt, dann ist die Trainingspulssteuerung über entsprechende Geräte nur nervenstarken Personen zu empfehlen, die sich von Alarmsignalen nicht irritieren lassen ..... und das Training fortsetzen, um auch ganz bewußt die Trainingspulsgrenze im Falle eines guten Gesundheitszustandes zu überschreiten. Damit besteht weniger die Gefahr, in einen langsamen Trainingsschlappschritt ohne weitere Steigerung der Gewschwindigkeitsausdauer zu verfallen. Provozierend könnte man die Frage stellen: "Produziert die Pulsuhr nur gesunde Verlierer im Wettkampf, die bei anaerober Tempoverschärfung anderer Läufer nicht mithalten können, weil sie an höhere LAktatspiegel und höheren Puls nicht angepaßt sind?"

Später erläutert er dann noch, in welchen Fällen und für welche Belange er Pulsuhren für doch ganz nützlich hält - aber wenn ich hier so rumlese, scheint es eindeutig zu stimmen, dass die Dinger zu kleinen Göttern hochstilisiert wurden und außerdem scheint das Befolgen ihrer "Gebote" Anfängern nicht eben dabei zu helfen, schneller zu werden.

Gruß

Lizzy, die keine Ahnung von irgendeinem ihrer Pulse hat und trotzdem (oder gerade deshalb?) im Laufe der Zeit flotter geworden ist.

Naja, ich sehe schon, den Beitrag hätte ich mir dann wohl besser gespart

@lizzy
das klingt sehr spannend! bekommt man das buch im freien handel oder muss man es irgendwo bestellen?

banshee hat geschrieben:@lizzy
das klingt sehr spannend! bekommt man das buch im freien handel oder muss man es irgendwo bestellen?

Ich habe es in der Stadtbibliothek am Gasteig ausgeliehen und wenn du die OPAC-Abfrage dort bemühst (geht auch online unter https://ssl.muenchen.de ), kommt derzeit die Antwort:

Zentralbibliothek Am Gasteig
* Ybd 3 /KLE]HIER[/url] oder aber eine örtliche Buchhandlung (die am Rosenkavalierplatz z. B. ;-) bemühen. Habe ich gestern erst wieder - die sind sehr flott und kundenfreundlich

FrankAC hat geschrieben:Naja, ich sehe schon, den Beitrag hätte ich mir dann wohl besser gespart

Keineswegs. Jetzt weist Du, wozu Werbung in der Lage ist.

Wie hast Du Deine HFmax ermittelt? Ohne ihn wirklich zu kennen, ist Training nach Puls kontraproduktiv.

Gruß Bernd

Hallo Frank,

ich denke, dass Du an der veränderten HF durchaus siehst, dass Deine Form unter der Pause gelitten hat. Nimm das als Zeichen, es noch locker angehen zu lassen und nicht das selbe Tempo wie vorher zu erwarten, aber versuche nicht krampfhaft, die HF im Bereich vor der Pause zu halten. Da kommt sie schon wieder hin.

Gruß,

Carsten

@lizzy
bei dem stolzen preis sage ich: DANKE für die bücherei-info! *g*

Hallo Frank!

Klar gibt es Leute, die mit hohem Puls durch die Gegend laufen - bei dir war es aber bis vor 2 Monaten nicht so. So schnell ändert sich dein Kreislauf nicht.
Der hohe Puls beim Laufen würde mich nicht beunruhigen, daran ist die Pause schuld.
Aber 140 Puls bei 10min/km, das ist besseres spazieren gehen, wundert mich schon. Außer du bist die letzten 2 Monate im Bett gelegen.
Kann es sein, dass du eine Erkältung oder Ähnliches ausbrütest?
Bist du dir sicher, dass die Batterien von Pulsuhr und Sender die Pause auch unbeschadet überstanden haben, keine Eisenbahn oder Starkstromleitung die Übertragung behindert hat usw?

LG Marion

Ahh, da kommen ja doch noch ein paar brauchbare Sachen

@BerndR

Wie hast Du Deine HFmax ermittelt?

Durch einen Belastungstest beim Doc, meine Polar zeigt mir aber den gleichen Wert, 184.
@CarstenS

versuche nicht krampfhaft, die HF im Bereich vor der Pause zu halten. Da kommt sie schon wieder hin

Das will ich doch hoffen

@MarionR
Also die Uhr habe ich relatin neu, hab aber heute auch die eines Bekannten ausprobiert, mit gleichem Ergebnis. An eine Erkältung hab ich auch schon gedacht, aber davon ist nichts zu spüren.

Muss dazu sagen, dass ich bis letzten September noch viel geraucht habe. Aber selbst da hatte ich nicht diese hohen Werte. Bin bisher selten über 180 gekommen und heute warens bergab schon 172 und bei leichtem Anstieg 187. Soviel zur bisherigen maximalen HF Hab anfangs auch gedacht, dass es an der Pause liegt, aber trainiere seit 2 Wochen wieder, allerdings ohne dass es auch nur minimal besser wird.
Naja, werde am besten einfach laufen und hoffen, dass es sich reguliert im Laufe der Zeit. Wie gesagt, hab mich eigentlich gut gefühlt und dabei einigermaßen normal unterhalten. Das ist auch der Grund, warum ich mir Gedanken mache.

Gruß Frank