Hi Werwolf,
Werwolf hat geschrieben:Jetzt war ich bei einigen laufveranstaltungen
Ich nehme mal an, dass du - wie die meisten - das Auto benutzt hast. Was deine Energiebilanz angeht, brauchen wir nun eigentlich gar nicht mehr weiterreden. Die Produktion des Autos hat schon soviel Energie gekostet, dass die paar Plastikbecher wirklich überhaupt nichts ausmachen. Mal abgesehen davon, dass du ja auch Energie zum Betrieb des Autos verschwendest, da du ja einer völlig sinnfreien Beschäftigung wie Laufwettkämpfen nachgehst.
Zu Bedenken ist auch die Problematik der Laufbekleidung, die du trägst. Nicht nur, dass für die Herstellung von Funktionsbekleidung Unmengen an Erdöl verbraten werden, zudem wird das Zeug auch noch aus den hintersten Winkeln dieser Erde mit Schiffen und Flugzeugen herangeschafft. Um über die sozialen Probleme bei der Produktion in ostasiatischen Ländern mal gar nicht zu reden. Und wenn du das Zeug, das niemals verrotten wird, dann noch in die Altkleidersammlung gibst und es von dubiosen Organisationen nach Mittelamerika oder Afrika verkauft wird, damit es da auf Märkten verscherbelt wird, kommen nochmal Energiekosten dazu und du vernichtest Arbeitsplätze in der Textilindustrie dieser Länder.
Werwolf hat geschrieben:[...]Begrüßung am Ziel mit einem Glas Sekt.
An sich ein löblicher Ansatz des Veranstalters, da man ja ein Glas zigmal wiederverwenden kann und damit die Energiebilanz ggü. anderen Behältnissen ganz gut aussehen müsste (sicher bin ich mir aber nicht).
Werwolf hat geschrieben:[...]Die Sektgläser wurden von nicht wenigen Läufern, nach vielen Kilometern waren 10 Schritte zu den Tischen wohl zuviel, auf Sockeln, Mauervorsprüngen, im Rasen abgestellt.
Faules Pack ... das gebe ich zu. Aber mit Umweltschutz hat das wohl nichts zu tun.
Werwolf hat geschrieben:[...]zu Bruch gegangene Kunststoffbecher,wohlgemerkt die Becher aus hartem Kunststoffmaterial, bleiben im Rasen liegen.
Nicht nett, aber das kann man beseitigen. Aber das Plastik ... mmhhh, da steckt wieder Erdöl drin. Hoffentlich gab es keinen Orangensaft zu trinken. Auch zu dessen Herstellung benötigt man Unmengen Erdöl.
Werwolf hat geschrieben:[...]Bei Marathonveranstaltungen werden Becher nicht in die Müllbehälter geworfen, oder zumindest in deren Nähe, sondern Meterweit werden Becher zu Splittern getreten.
Also bitte ... was du Veranstaltung nennst ist für mich ein Wettkampf und dem ist es immanent, dass man um Sekunden kämpft. Das ist Teil des Spiels und am Ende kann man sogar sagen, es erhält Arbeitsplätze.
Werwolf hat geschrieben:[...]Was meint Ihr, gehört das dazu, oder könnten wir verantwortungsvoll und beispielhaft Läuferverhalten im Sinne von Umweltschutz ändern?
Dahinter steht die These, dass Läufer wohl eine engere Bindung zur Natur haben und für Umweltschutzgedanken empfänglicher sind. Das wäre zu prüfen.
Im Grunde ist das aber alles Quatsch, weil die meisten Menschen gar nicht ahnen, welches ökologische Rucksäckchen sie da mit sich herumschleppen. Wenn du dir ein Auto kaufst und es fährst und noch schlimmer, wenn du mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegst, dann hast du für deine persönliche Energiebilanz soviel negatives getan, dass du dein Leben lang Müll sortieren, Baumwolltaschen aus ökologisch angebauter Baumwolle verwenden und aus Glas- statt Plastikflaschen trinken kannst - das kannst du damit nicht aufwiegen.
Der weggeworfene Becher im Rasen, die Kippe auf dem Sportplatz, die Gelverpackung im Graben ... das sind zwar alles Sauereien und man kann sich ernsthaft fragen, ob da kollektiv die gute Erziehung vergessen wurde, aber bezogen auf den Umweltschutz sind das verzeihliche Sünden.