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Arbeit wird zum unrettbaren Auslaufmodell - reloaded

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kamikatze hat geschrieben: in meinen sohn weiter ,genau das ist der sinn des lebens.
von dir bleibt nix übrig nichtmals eine erinnerung an dich :D
Ne, schon klar, ist wirklich ein schlagendes Argument, Kinder zu kriegen..."damit sich jemand an mich erinnert, wenn ich nicht mehr lebe..." :hihi:
forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk :zwinker5:

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Ich finde die Überschrift quatsch. Arbeit wird nicht zum unrettbaren Auslaufmodell, denn wir leben nicht im Schlaraffenland - zum Glück! Also wird es auch immer gesellschaftlich notwendige Arbeit geben. Ein Auslaufmodell wird vielleicht Lohnarbeit.

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Hi,
[quote="Kundalini"]Also ich meine, zwischen Privatisierung und Monopolisierung ist ein himmelweiter Unterschied und die Wasserversorgung aller Menschen sollte zum generellen Grundrecht werden]

Privatisierung und Monopolisierung (auch Oligopole sind da nicht viel besser) haben ja nun nicht viel gemein - wobei natürlich letzteres aus ersterem entstehen kann. Wie du erwähnst, gibt es vor allem Grundversorgungsbereiche, die besser in den Händen der Öffentlichkeit bleiben: Energieversorgung, Wasserversorgung, Verkehr.

Warum wird trotzdem verscherbelt? Den einzigen Grund, den ich in fast allen für die Privatisierung vieler ehemals öffentlicher Bereiche und öffentlicher Vermögen sehe, ist der verzweifelte Versuch von Bund, Ländern und Kommunen, kurzfristig Schulden loszuwerden. Vor allem aber: Die Verantwortlichen wollen wiedergewählt werden. Dass der Vermögensverlust - z. B. durch den Verkauf von Wohnraum, Kanalnetzen oder Straßen am Ende spätestens den Kindern aufgebürdet wird, die heute geboren werden, geht erstaunlicherweise in keine Rechnung mit ein - meist kommt der Bumerang aber über steigende Gebühren, Fahrpreise, Mieten usw. eher zurück. Warum wird nicht so gerechnet? Das liegt in weiter Ferne. Bei der Rentenfrage plant und argumentiert unsere Politik mit Ereignissen, die in 30-50 Jahren liegen, beim Verkauf öffentlichen Vermögens erstaunlicherweise nicht.

Wer bei diesen Geschäften draufzahlt ist in den meisten Fällen wohl klar: Gebühren- und Steuerzahler, Mieter, also wohl wir alle. Wer von diesen Geschäften profitiert? Unternehmen, Berater aller Art, Anwälte, Wirtschaftsprüfer, Architekten, Versicherungen, aber natürlich auch der betreffende Politiker, den man spätestens am Ende seiner politischen Karriere gerne bei genau diesen Profiteuren wiedertrifft - bekanntestest Beispiel zur Zeit ist ja unser ehemaliger Bundeskanzler. Und wem gehören hinterher all die ehemaligen öffentlichen Güter? Irgendwelchen Geldanalgekonsortien aus England oder den USA und die haben mit öffentlichen Interessen nicht viel am Hut.

Für mich ist immer die Frage, was passiert, wenn endlich alles verkauft ist? Schwarzmalerei und soweit ist es noch nicht, aber die Hemmungen der Verantwortlichen scheinen mir zumindest längst gefallen.

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Adiop hat geschrieben:Wieso hab ich grad das Gefühl, du kriegst keinen mehr hoch? :haeh: :P

SCNR Thomas
Nöö, falsch geraten, funktioniert noch alles bestens.

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kamikatze hat geschrieben:das mit der rente nimm mal weg ,da bin ich nicht drauf angewiesen
aber ich lebe in meinen sohn weiter ,genau das ist der sinn des lebens.
von dir bleibt nix übrig nichtmals eine erinnerung an dich :D
Bist du wirklich soo unverzichtbar, dass man sich an dich erinnern muss? Bei rund 6 Milliarden Menschen auf der Welt sollte sich der Einzelne vielleicht nicht ganz so wichtig nehmen.

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mainzrunner hat geschrieben:Bist du wirklich soo unverzichtbar, dass man sich an dich erinnern muss? Bei rund 6 Milliarden Menschen auf der Welt sollte sich der Einzelne vielleicht nicht ganz so wichtig nehmen.
ich denke, die sehnsucht nach etwas bleibendem aus dem eigenen leben ist normal bzw. natürlich. denkst du anders?

eigene kinder kommen diesem wunsch sehr nahe. aber natürlich kann das auch was anderes sein.

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mainzrunner hat geschrieben:Bist du wirklich soo unverzichtbar, dass man sich an dich erinnern muss? Bei rund 6 Milliarden Menschen auf der Welt sollte sich der Einzelne vielleicht nicht ganz so wichtig nehmen.
ich kann mich an dich nicht erinnern ,schon gar nicht das ich dich angesprochen habe :confused:

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Van hat geschrieben:ich denke, die sehnsucht nach etwas bleibendem aus dem eigenen leben ist normal bzw. natürlich. denkst du anders?

eigene kinder kommen diesem wunsch sehr nahe. aber natürlich kann das auch was anderes sein.
Ich denke da nicht unbedingt anders. Aber eine zukunftsorientierte Denkweise muss nicht zwangsweise immer etwas mit eigenen Kindern zu tun haben.

Wenn ich mich umschaue und nicht wenige Eltern sehe, die aber auch gar nichts für die Zukunft tun, sondern nur von Pauschalurlaub zu Pauschalurlaub denken und mehr Wert aufs große Auto vor der Tür legen, als sich mit Ihren Kindern zu beschäftigen und ihnen echte Werte zu vermitteln, die nicht mal wissen, welche Dateien auf den Computern im Spielzimmer schlummern oder welche netten Filmchen auf dem Handy des 12-jährigen gespeichert sind, dann muss ich mir wirklich kein schlechtes Gewissen einreden lassen.

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kamikatze hat geschrieben:ich kann mich an dich nicht erinnern ,schon gar nicht das ich dich angesprochen habe :confused:
Dann solltest du nicht in einem Forum posten, sondern dich per PN unterhalten.

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mainzrunner hat geschrieben:Dann solltest du nicht in einem Forum posten, sondern dich per PN unterhalten.
und wenn das gespräch beendet ist .kommt 2 tage ein anderer und alles fängt von vorne an ?

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mainzrunner hat geschrieben:Ich denke da nicht unbedingt anders. Aber eine zukunftsorientierte Denkweise muss nicht zwangsweise immer etwas mit eigenen Kindern zu tun haben.
das sieht nach konsenz aus.

Ex-Läufer auf Inline-Skates

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Hi Meerbuscher,

nun sind hier mittlerweile, forumsdynamisch allerhand Themen vermengt worden. Vom Hauptthema Arbeit ausgehend ging es um steuerliche Belastungen, Abgaben und das, was man für seine Zahlungen an den Staat, für welchen Abgabentopf denn auch immer, zu erwarten hat.

Vorab, Deine Eingangspolemik ist unangebracht. Du kannst Leuten, die hier ihre Ansichten kundtun, in beruflich verschiedenen Positionen tätig sind, angestellt oder selbstständig, schon zutrauen, eigene Meinungen zu entwickeln.
Deine Argumente habe ich auch alle schon mal gelesen, deswegen würde ich Dir so eine Unterstellung nicht zukommen lassen.

Niemand will hier pauschal auf Teufel komm raus alles mögliche privatisiert sehen, das ist wohl auch klar ersichtlich.
Natürlich muss es immer ein Abwägen aller Vorteile geben und der Verkauf von Tafelsilber ist so falsch wie das ständige Stopfen überholter Systeme mit immer neuen Steuergeldern.
Das versucht werden muss, Alternativen zu entwickeln und es oft eben nur die Wahl zwischen staatlich und privat gibt, ist auch klar.
Außerdem fördern die Streiks im öffentlichen Dienst erheblich diese Tendenzen. Der Bürger kann keine Steuerzahlungen einstellen, obwohl ihm Leistungen vorenthalten werden. Das muss auch allen Verantwortlichen klar sein.

Warum reibt sich die private Versicherungswirtschaft die Hände? Vielmehr bangen private Kassen um ihre Existenz. Meinst Du allen Ernstes, Versicherungen wie Zahnersatz wären das grosse Geschäft? Z. Zt versichern die Unternehmen die Teile des Gesundheitssystems, das eben dieses nicht mehr erbringen kann oder soll.

Die Steuerquote liegt im Schnitt bei 50,5%. Punkt. Nach Schätzungen des Bundes der Steuerzahler wird sie kurzfristig auf 53% steigen.
Die grösste Steuererhöhung seit 1945 steht bevor und weitere sind wahrscheinlich.

Zu Herrn Berger gebe ich Dir recht. Dieses Beispiel zeigt aber, das "Geiz ist geil" ein Stück Zeitgeist geworden ist, denn es sparen auch die Leute, die es gar nicht nötig hätten. Dagegen kommen Konjunkturprogramme schwer an.
Oder um Oskar Wilde zu zitieren: "Heutzutage kennen alle den Preis, aber nicht den Wert".

Natürlich können private Vorsorgesysteme zusammenbrechen. Wie denn auch nicht, es brechen sogar Staaten zusammen.
Das Beispiel IBM ist aber denkbar schlecht. Niemand würde eine Altersvorsorge über ein einziges Unternehmen abdecken. Versicherungen und Banken, mit Auffanggesellschaften für den Fall der Fälle, betreiben Risikostreuung. Der Privatvorsorgende würde es zusätzlich so machen.
Wahrscheinlicher als der Konkurs international tätiger Banken und Versicherungsgesellschaften ist der Kollaps staatlicher Systeme, auch wenn sich dieser schleichend entwickelt, mit immer höheren Beiträgen und immer weniger Leistungen.
Und, um Deinen Hinweis zu beantworten, Privatvorsorge kann preiswerter und besser sein, glaube es mir einfach.

Märkte. So einfach wie Du es beschreibst, ist es nicht. Märkte werden zunehmend komplexer, von immer mehr Faktoren abhängig. Märkte suchen sich keine Opfer, genausowenig wie ausschliesslich Nachfrage Angebot regelt.

Gruß
IR

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Icerun hat geschrieben:..Meinst Du allen Ernstes, Versicherungen wie Zahnersatz wären das grosse Geschäft? Z. Zt versichern die Unternehmen die Teile des Gesundheitssystems, das eben dieses nicht mehr erbringen kann oder soll..
Wobei die Kosten für Zahnersatz gerade mal 3 % der Gesamtkosten im Gesundheitssystem ausmachen. Auch wieder so eine Hexenjagd auf irgendwelche Bevölkerungsgruppen (die, die Zahnersatz brauchen) um von Geldverschwendung in anderen Bereichen (z.B. die ach so heilige Pharma-Industrie) abzulenken. Aber das ist ein anderes Thema..

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mainzrunner hat geschrieben:Wobei die Kosten für Zahnersatz gerade mal 3 % der Gesamtkosten im Gesundheitssystem ausmachen. Auch wieder so eine Hexenjagd auf irgendwelche Bevölkerungsgruppen (die, die Zahnersatz brauchen) um von Geldverschwendung in anderen Bereichen (z.B. die ach so heilige Pharma-Industrie) abzulenken. Aber das ist ein anderes Thema..
Wann wurde Zahnersatz (wirklich) bezuschußt? Meine Implantate habe ich selbst bezahlt, mein Vater hat vor vielen Jahren ca. 2/3 seines Gebiß selbst bezahlt. Vor 25 Jahren haben meine Brücken schon sehr viel Geld gekostet.

Den Zuschuß von , ich glaube, 50 Euro zu den 1000 Euro Kosten der aktuell anstehenden Brücke können die sich sonstwo hinstecken. Wenn ich von Zahnersatz und Krankenkasse höre, dann stellen sich mir die Haare auf...

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Ich finde den Artikel auch ziemlich treffend; insbesondere gut dargestellt ist auch die Position Kinderloser, die fast schon als Sozialschmarotzer gelten.

Was ich vor allem in der ganzen Diskussion extrem krass finde ist, dass die in Deutschland herrschende Kinderarmut vollkommen unter den Tisch gekehrt wird; mit 1000 € Elterngeld für das erste Jahr läßt die sich auch nicht beheben...diese Politik ist völlig abgehoben.

http://www.unicef.de/kinderarmut.html

Es sollte vielmehr darauf hingewirkt werden, dass zum einen kein Kind in Armut leben muß und zum anderen, das hier lebende Kinder diesen Reichtum, den Deutschland bietet, auch zu schätzen wissen; Letzteres zu leisten ist vor allem Elternsache.
Die Zahl schulmüder Kinder und Jugendlicher steigt trotzdem, also läuft doch irgendwas falsch...und das kann man nicht den Schulen ankreiden.
forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk :zwinker5:

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[quote="Kundalini"]Ich finde den Artikel auch ziemlich treffend]

Das Finanzielle ist ein Teil von dem Thema, aber sicher nicht der Wichtigste. Wir haben eine kinderfeindliche Gesellschaft. Einerseits betont man, wie wichtig die Kinder sind und baut die sozialen Sicherungssysteme darauf auf, andererseits hat man schon Schwierigkeiten, die Grundbedürfnisse zu erfüllen, mit Kindern. Wohnungssuche ist ein eklatantes Beispiel.

Es gelingt der Politik seit vielen Jahren, die Bürger gegeneinander auszuspielen. Die kinderlosen Schmarotzer, die Sozialhilfe-Schmarotzer, die Hartz-VI-Schmarotzer, die Selbstständigen-Schmarotzer, die Kindergeld-Schmarotzer, die Asylanten- und Ausländer-Schmarotzer. Diese Liste läßt sich beliebig fortsetzen. Alle saugen den Staat aus und sind nur auf ihren Vorteil bedacht.

Dass die meisten ihre Abgaben bezahlen und dadurch auch Ansprüche erworben haben, fällt dabei vollkommen unter den Tisch. Dass sich die Ansprüche aus Gesetzen ergeben, die mal ohne Blick auf die Zukunft und die Grundvoraussetzungen verabschiedet wurden, wird auch nicht berücksichtigt.

[quote="Kundalini"]Es sollte vielmehr darauf hingewirkt werden, dass zum einen kein Kind in Armut leben muß und zum anderen, das hier lebende Kinder diesen Reichtum, den Deutschland bietet, auch zu schätzen wissen]

Das sind nicht unbedingt die Gleichen! Schulen, Eltern und die Gesellschaft müssen zu ausgewogenen Teilen die Erziehung der Kinder übernehmen. Was passiert aber, wenn sich ein Teil verabschiedet? Welche Werte lebt die heutige Gesellschaft den Kinder vor? Profit, Massenentlassungen, 5 Millionen arbeitslose Schmarotzer, arbeitsscheues Gesindel! An diesen und den Erwerbslosen, die schon aus der Statistik rausgefallen sind, hängen aber die meisten armen Kinder dran.

Freien Zugang zur Bildung für Alle hört man da immer wieder. Und dann werden Büchergeld und Studiengebühren beschlossen!

Anstatt die Hartz- und Sozialhilfe-Empänger weiter zu demütigen sollte man sich wirklich Gedanken über ein Grundgehalt machen. Vor allen Dingen auch um diesen Menschen und deren Kindern wieder ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Da sind wir wieder beim Ausgangspunkt des Beitrags. Es wird immer Arbeit geben, aber leider nicht für Alle. Die Vollbeschäftigung wird es nie wieder geben. Kampf gegen Arbeitslosigkeit? Genauso pervers, wie der Kampf gegen den Terrorismus!

Viele von Ihnen würden nämlich gerne Arbeiten, aber sie finden schlicht und einfach keine Arbeit. Da können sich die Herrn Politiker noch so viele Gedanken darüber machen, was mit den Leuten passiert, die eine angebotenen Arbeit ablehnen!

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Hi Icerun,
Icerun hat geschrieben:Hi Meerbuscher,
nun sind hier mittlerweile, forumsdynamisch allerhand Themen vermengt worden.[...]
In der Tat ... Geschwurbel - wie es Steiff sagen würde. :zwinker5: Aber diese Weltuntergangstheorien einiger Soziologen und Politologen, die das Ende der Arbeit vorhersagen und die daraus folgenden Konsequenzen halte ich persönlich zwar für interessant, nicht für neu, aber für überzogen und für eine logische Folge der Stimmung der letzten Jahre. Vor allem, was soll die Konsquenz daraus für unsere heutigen wirtschaftlichen Probleme sein? Spricht das vielleicht für eine Ankurbelung der Binnennachfrage?
Icerun hat geschrieben:Vorab, Deine Eingangspolemik ist unangebracht. Du kannst Leuten, die hier ihre Ansichten kundtun, in beruflich verschiedenen Positionen tätig sind, angestellt oder selbstständig, schon zutrauen, eigene Meinungen zu entwickeln.
Nachdem hier soviele Meinungen ohne faktische Untermauerung in den Raum geworfen wurden, hielt ich ein bisschen Provokation für unumgänglich. :zwinker2: Was mich verängstigt, ist die Tatsache, dass von ausgewiesenen Nichtfachleuten (Beispiel: ein Jurist oder ein Lehrer ist für mich kein Ökonom) unter dem Druck von Wirtschaft und Lobbyisten einseitige angebotsorientierte Wirtschaftspolitik betrieben wird und das unter Ausblendung jeglicher anderer Möglichkeiten.
Icerun hat geschrieben:[...]Das versucht werden muss, Alternativen zu entwickeln und es oft eben nur die Wahl zwischen staatlich und privat gibt, ist auch klar.
Mir ist jetzt gerade eben nichts klar. Leider wird vieles eben immer so dargestellt, als wenn es klar und selbstverständlich wäre und wenn man dann - was selten genug ist - auch mal auf offensichtlich begründete Kritik von der Gegenseite stößt, wundert man sich, wieso man ein Thema so einseitig darstellen konnte (Stichworte: unflexibler Arbeitsmarkt, Deutschland ein Gewerkschaftsstaat, hohe Lohnnebenkosten, Leben über den Verhältnissen, nur noch private Vorsorge kann uns retten, die Demographiefalle ...). Dieser Effekt trifft übrigens auch immer wieder mich selbst, wenn ich über irgendetwas schwafele.

Schlimm ist für mich das Gefühl der Machtlosigkeit und Unwissenheit in dem die meisten von uns sich befinden. In den meisten Fällen kann ich Zusammenhänge gar nicht bewerten, auch weil wir inzwischen im wesentlichen einseitige Informationen über unsere Medien bekommen. In Sachen VWL/BWL kann ich die ein oder andere Sache noch halbwegs beurteilen - zumindest ahne ich, wo die Fallen lauern - aber auch da ist das kompliziert genug.

Am Ende stehen dann häufig die Parolen, die man wohl Stammtischparolen (ich war noch nie an so einem Ding) nennt, oder die morgen in der Bild-Zeitung stehen, die aber im Grunde nur einseitige Meinungen sind, gut und eingängig klingen und deren Wahrheitsgehalt kaum überprüft werden können.

Bei aller Ahnungslosigkeit: Die parteiübergreifende Einseitigkeit der Wirtschaftspolitik (auch wenn man aus den Tiefen der SPD ab und an auch mal eine linke Meinung hört) ist für mich so auffällig, dass ich es inzwischen beängstigend finde. Jegliches Instrumentarium nachfrageorientierter Politik (das im Übrigen auch in anderen Ländern [neben angebotsorientierter Politik] erfolgreich Anwendung findet) wird gefürchtet wie der Teufel das Weihwasser fürchtet. Binnennachfrage? Wozu brauchen wir Binnennachfrage? Es wird seit Jahren alles getan, um die Bedingungen für Unternehmen zu verbessern, aber nichts (bzw. das Gegenteil) getan, um die Binnenkonjunktur wieder anzukurbeln. Das aber gerade da die Lösung der Probleme liegen könnte, wird ... wie soll man sagen ... ignoriert? Man versucht es erst gar nicht und verwendet statt dessen die alten - seit 25 Jahren wenig wirkunsvollen - Rezepte weiter.
Icerun hat geschrieben:[...]Warum reibt sich die private Versicherungswirtschaft die Hände?
Weil sie Millionen neue Kunden für Renten- und Lebensversicherungen bekommen? Und natürlich auch für kleinere Krankenversicherungsverträge wie die Zahngeschichte, die sie aber sicher nur aus Solidarität mit den Menschen als Verlustgeschäft betreiben.
Icerun hat geschrieben:[...]Die Steuerquote liegt im Schnitt bei 50,5%. Punkt. Nach Schätzungen des Bundes der Steuerzahler wird sie kurzfristig auf 53% steigen.
Schockschwerenot? Eigentlich ein gutes Argument. Aber irgendwie sind wir wieder beim Geschwurbel. Das Problem: Du hast da wohl in der Eile etwas verwechs ... schwurbelt. :zwinker2: Du redest wohl eher von der Einkommensbelastungsquote und ich von der Steuerquote. Nach den Berechnungen des BdSt kommt deine Zahl als Einkommensbelastungsquote aber wohl ungefähr hin (auch wenn du leider weder Quelle noch den betreffenden Zeitraum genannt hast ... aber das Problem haben wir ja alle hier öfter ... auch ich). Ist halt auch nichts weiter als ein halber Stammtisch.

Diese Situation bietet sich aber an, um auf die Problematik des Verständnisses solcher Zahlen und deren Verwendung hinzuweisen: Beide Begriffe - Steuerquote und Einkommensbelastungsquote - versehen mit Zahlen, hören sich zunächst verständlich an, jeder hat irgendwie so seine eigene Vorstellung davon. Beschäftigt man sich aber damit, wie die Zahlen zustandekommen und welche methodischen Probleme dahinterstecken, erschwert durch die Problematik eines zeitlichen und vor allem eines internationalen Vergleichs, erkennt man, wie schwierig solche Zahlen am Ende zu handhaben sind. Jeder überfliege mal dieses Dokument, dann bekommt er eine Ahnung von der Problematik. Der Witz: Man kann Deutschland auf die ein oder andere Weise als Hochsteuerland oder als Niedrigsteuerland dastehen lassen. Bei anderen Zahlen ist die Problematik natürlich nicht weniger kompliziert.
Icerun hat geschrieben:[...]Zu Herrn Berger gebe ich Dir recht. Dieses Beispiel zeigt aber, das "Geiz ist geil" ein Stück Zeitgeist geworden ist, denn es sparen auch die Leute, die es gar nicht nötig hätten.
Tja, schlimm ist das. Ein Herr Berger müsste eigentlich erstens wissen, welcher volkswirtschaftliche Schwachsinn so ein Vorbildhaltung ist und zweitens ebenso wissen, welche mediale Wirkung solche Aussagen aus seinem Mund unterschwellig haben.
Icerun hat geschrieben:[...]Natürlich können private Vorsorgesysteme zusammenbrechen. Wie denn auch nicht, es brechen sogar Staaten zusammen.
Was hat das jetzt miteinander zu tun? Bei den einen dürfte es die Pleite sein, beim Staat ... wir sind doch nicht in Somalia ...
Icerun hat geschrieben:[...]Das Beispiel IBM ist aber denkbar schlecht. Niemand würde eine Altersvorsorge über ein einziges Unternehmen abdecken.
... wenn er oder sie sich Risikostreuung überhaupt leisten kann.
Icerun hat geschrieben:[...]Und, um Deinen Hinweis zu beantworten, Privatvorsorge kann preiswerter und besser sein, glaube es mir einfach.
Einfach glauben? Ich kann es versuchen und einzelwirtschaftlich betrachtet ist es in vielen Fällen wohl so - problematisch wird die Sache aber, wenn wir so etwas wie ein solidarisches System wollen, dass auch die Schwachen im Staat mitschleppt. Die haben wir aber nun mal und mir liegt Solildarität immer noch näher, als ein System in dem das Recht des Stärkeren gilt.

Genug geschwurbelt für heute.

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Hallo Wolfgang,
wolfgangl hat geschrieben:[...]Es wird immer Arbeit geben, aber leider nicht für Alle. Die Vollbeschäftigung wird es nie wieder geben. Kampf gegen Arbeitslosigkeit? Genauso pervers, wie der Kampf gegen den Terrorismus![...]
Was Vollbeschäftigung ist, ist am Ende ja eine Definitionsfrage. Was man konstatieren kann, ist die Tatsache, dass es durchaus Länder mit niedrigen Arbeitslosenraten gibt - wobei auch das wieder eine Definitionsfrage ist: Norwegen, Schweiz, Irland, Niederlande, Japan, Großbritannien, Österreich, Luxemburg ... die dürften alle zwischen 4-5% liegen. Das Ende der Arbeit sehe ich also noch nicht ganz gekommen.

Den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit halte ich mit den seit Jahren verwendeten Rezepten für ausgereizt bis sinnlos und kontraproduktiv, aber angesichts der Möglichkeiten nachfrageorientierter Rezepte noch lange nicht für beendet.

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Meerbuscher hat geschrieben:
Den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit halte ich mit den seit Jahren verwendeten Rezepten für ausgereizt bis sinnlos und kontraproduktiv, aber angesichts der Möglichkeiten nachfrageorientierter Rezepte noch lange nicht für beendet.
Dazu fällt mir ganz spontan ein, dass ich sehr gerne auf den jetzt mehr als 16 Jahre alten Soli.zuschlag verzichten würde, der mal eingeführt wurde, um für "ein oder zwei Jahre" die hilfsbereiten BRD West Bürger am Aufbau Ost zu beteiligen.
Außerdem halte ich die Pflegeversicherung für daneben; ich bin mir sicher, wenn ich mal zum Pflegefall werde, habe ich von den Einzahlungen soviel wie heutige Arbeitslose, die jahrzehntelang in die AV eingezahlt haben...
forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk :zwinker5:

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Meerbuscher hat geschrieben:..Was man konstatieren kann, ist die Tatsache, dass es durchaus Länder mit niedrigen Arbeitslosenraten gibt - wobei auch das wieder eine Definitionsfrage ist: Norwegen, Schweiz, Irland, Niederlande, Japan, Großbritannien, Österreich, Luxemburg ... die dürften alle zwischen 4-5% liegen. Das Ende der Arbeit sehe ich also noch nicht ganz gekommen..
Und zufälligerweise habe ich kürzlich in einer Reportage gesehen, dass man in Großbritannien schon nicht mehr als "arbeitslos" in den Statistiken auftaucht, wenn man einen 1-Stunden Job pro Woche hat. Insofern sind Arbeitslosenstatistiken anderer Länder wohl mit Vorsicht zu genießen.

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Meerbuscher hat geschrieben:Den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit halte ich mit den seit Jahren verwendeten Rezepten für ausgereizt bis sinnlos und kontraproduktiv.
Genau das meinte ich. Seit 20 Jahren nicht erfolgreich, aber man wurschtelt weiter, wie bisher.

Was meiner Meinung nach bei der Diskussion sehr wichtig wäre, ist die Möglichkeit, den Menschen, die größtenteils eben keine Schmarotzer sind, die Menschenwürde zurückzugeben. Und damit natürlich auch deren Kinder.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie sich jemand fühlt, der seit Jahren versucht einen Job zu bekommen und das klappt aus verschiedenen Gründen nicht, meist alleine wegen dem Alter. Er rutscht vom Arbeislosengeld zum Hartz4-Empfänger, zum Sozialhilfeempfänger und jedesmal geht für ihn und seine Familie ein Stück Menschenwürde den Bach hinunter. Davon gibt es deutlich mehr als 5 Millionen in diesem Land. Unter ihnen ist die Krankheits-, Sucht- und Suizidrate deutlich höher, was die Sozialkassen nicht unbedingt entlastet.

Eine Grundsicherung für diese Menschen, fern von negativen Begriffen, wie Sozial..., Hartz... und Arbeitslos, wäre ein großer Fortschritt, hin zu mehr Menschlichkeit. Das lese ich aus den Berichten heraus. Auslaufmodell ist sicher ein unglücklicher Begriff, nennt es Rückgang der Arbeit.

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wolfgangl hat geschrieben: Eine Grundsicherung für diese Menschen, fern von negativen Begriffen, wie Sozial..., Hartz... und Arbeitslos, wäre ein großer Fortschritt, hin zu mehr Menschlichkeit. Das lese ich aus den Berichten heraus. Auslaufmodell ist sicher ein unglücklicher Begriff, nennt es Rückgang der Arbeit.
Das ALG II ist doch eine Grundsicherung, die erwerbsfähigen Leuten vom Staat zur Verfügung gestellt wird. Das damit keine großen Sprünge gemacht werden können, ist klar....
Demgegenüber darf man nicht diejenigen vergessen, die trotz Arbeit mit ihrem Verdienst unterhalb der Armutsgrenze liegen; wie man sich dann wohl erst fühlt? Man müht sich Tag für Tag ab und hat am Ende soviel wie mit Hartz IV.
Dennoch hat Arbeit meiner Meinung nach neben dem "Geldverdienen" auch noch den Aspekt der gesellschaftlichen Integration, der psychologisch motivierend wirkt, ...und da ist es dann in dem Moment sekundär, ob da viel bei raus kommt; Geld ist dann eher sowas wie ein Hygienefaktor.

In den USA gibt es ja schon seit einiger Zeit den Begriff der ´working poor`, also Menschen, die ein-zwei-oder drei Jobs haben und trotzdem "arm" sind, aber dafür unabhängig sind und frei von "Gängelei" und Androhung von Repressalien.
forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk :zwinker5:

Sowieso alles egal ...

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... ist doch sowieso alles egal ...

... der Aufschwung kommt. Die Presse meldet einen "kräftigen Aufschwung". 1,8% Wirtschaftswachstum für 2006 erwartet ...

:klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: ... :klatsch: ... ist das kräftig. Ich bestell schonmal ne Pizza ...

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Hi Meerbuscher,

wollen wir noch ein bißchen weitermachen? :zwinker5:
Meerbuscher hat geschrieben: Aber diese Weltuntergangstheorien einiger Soziologen und Politologen, die das Ende der Arbeit vorhersagen und die daraus folgenden Konsequenzen halte ich persönlich zwar für interessant, nicht für neu, aber für überzogen und für eine logische Folge der Stimmung der letzten Jahre. Vor allem, was soll die Konsquenz daraus für unsere heutigen wirtschaftlichen Probleme sein? Spricht das vielleicht für eine Ankurbelung der Binnennachfrage?


Knapp gesagt, niedrige Steuern werden die Binnennachfrage ankurbeln, in Kombination mit höheren Einkommen. Das Problem sind ja auch nicht die Gehälte, sondern die Lohnnebenkosten.
Meerbuscher hat geschrieben: Was mich verängstigt, ist die Tatsache, dass von ausgewiesenen Nichtfachleuten (Beispiel: ein Jurist oder ein Lehrer ist für mich kein Ökonom) unter dem Druck von Wirtschaft und Lobbyisten einseitige angebotsorientierte Wirtschaftspolitik betrieben wird und das unter Ausblendung jeglicher anderer Möglichkeiten.

Ersteres trifft auch auf unseren Wirtschaftsminister zu. Zweiteres ist systembedingt.
Meerbuscher hat geschrieben:.... (auch wenn man aus den Tiefen der SPD ab und an auch mal eine linke Meinung hört) ist für mich so auffällig, dass ich es inzwischen beängstigend finde. Jegliches Instrumentarium nachfrageorientierter Politik (das im Übrigen auch in anderen Ländern [neben angebotsorientierter Politik] erfolgreich Anwendung findet) wird gefürchtet wie der Teufel das Weihwasser fürchtet. Binnennachfrage? Wozu brauchen wir Binnennachfrage? Es wird seit Jahren alles getan, um die Bedingungen für Unternehmen zu verbessern, aber nichts (bzw. das Gegenteil) getan, um die Binnenkonjunktur wieder anzukurbeln. Das aber gerade da die Lösung der Probleme liegen könnte, wird ... wie soll man sagen ... ignoriert? Man versucht es erst gar nicht und verwendet statt dessen die alten - seit 25 Jahren wenig wirkunsvollen - Rezepte weiter.

Ab und zu mal eine linke Meinung? Da bin ich anderer Meinung :D . Obwohl man bei der derzeitigen Regierung gar nicht so genau weiß, wer denn nun die besseren Sozialdemokraten sind.
Wie gesagt, mehr Netto bedeutet auch mehr Binnennachfrage, ohne staatliche Programme. Es sei denn man verunsichert die Komsumenten durch immer neue Ankündigungen soweit, daß doch lieber wieder gespart wird.
Herr Beck macht das ganz prima.
Meerbuscher hat geschrieben:Weil sie Millionen neue Kunden für Renten- und Lebensversicherungen bekommen? Und natürlich auch für kleinere Krankenversicherungsverträge wie die Zahngeschichte, die sie aber sicher nur aus Solidarität mit den Menschen als Verlustgeschäft betreiben.

Auch Versicherungen betreiben Mischkalkulationen. Hat man einen Kunden mit einer kleineren Versicherung gewonnen, können eventl. grössere folgen. Nur, wenn jemand ca. 19% vom Einkommen für seine Rente bezahlen muss, ist der Spielraum für lukrativere private Absicherungen nicht mehr sehr gross. Warum so kritisch? Private Systeme springen ein, wo überholte Sozialsysteme es nicht mehr können oder wollen.
Ein Zeichen an der Wand?
Meerbuscher hat geschrieben: Aber irgendwie sind wir wieder beim Geschwurbel. Das Problem: Du hast da wohl in der Eile etwas verwechs ... schwurbelt. :zwinker2: Du redest wohl eher von der Einkommensbelastungsquote und ich von der Steuerquote. Nach den Berechnungen des BdSt kommt deine Zahl als Einkommensbelastungsquote aber wohl ungefähr hin (auch wenn du leider weder Quelle noch den betreffenden Zeitraum genannt hast

"Schwurbel" :daumen: -Ich. Gemeint ist der Teil in % vom Einkommen, der weg ist.Gesamt, egal in welchen Topf. Die Schätzung wurde vom BdSt am vergangenen Wochenende veröffentlich und bezieht sich auf den Ist-Zustand. Die 53,5% beziehen sich auf das kommende Jahr. Lt. höchsten deutschen Gericht darf der Staat dem Bürger nicht mehr als 50% abziehen. Diese Entscheidung wurde zwischenzeitlich relativiert. Leider.
Meerbuscher hat geschrieben:Tja, schlimm ist das. Ein Herr Berger müsste eigentlich erstens wissen, welcher volkswirtschaftliche Schwachsinn so ein Vorbildhaltung ist und zweitens ebenso wissen, welche mediale Wirkung solche Aussagen aus seinem Mund unterschwellig haben.


Hoffentlich, das man sich eben nicht von Herrn Berger beraten lässt. Wer dem Zeitgeist so blindlings folgt...ohne Not..
Vertrauen wir darauf, eines Tages wird Herr Berger von seinen Golfkumpels erfahren, das Konsum en vogue ist.
Wenn ihn nicht vorher die Reichensteuer zu preiswerteren Sportarten bringt. :D
Was hat das jetzt miteinander zu tun? Bei den einen dürfte es die Pleite sein, beim Staat ... wir sind doch nicht in Somalia ...

Auch wenn nicht allgemein so gesehen, die DDR hat eine Pleite hingelegt. Ohne Fusion, manch einer spricht von feindlicher Übernahme, wäre es ganz böse ausgegangen.
Meerbuscher hat geschrieben:... wenn er oder sie sich Risikostreuung überhaupt leisten kann.

Risikostreuung ist unabhängig von der Höhe der eingesetzten Mittel möglich.
Meerbuscher hat geschrieben:Einfach glauben? Ich kann es versuchen und einzelwirtschaftlich betrachtet ist es in vielen Fällen wohl so - problematisch wird die Sache aber, wenn wir so etwas wie ein solidarisches System wollen, dass auch die Schwachen im Staat mitschleppt. Die haben wir aber nun mal und mir liegt Solildarität immer noch näher, als ein System in dem das Recht des Stärkeren gilt.

Ja, einfach so glauben. Das solidarische System ist Dir bestimmt wichtiger als mir. Würde auch nicht vom Recht des Stärken sprechen, sondern von der Verantwortung des Einzelnen gegenüber sich selber. Aber das sprengt nun sicherlich den Rahmen dieses Threads. (In dem es auch schon um den Sinn des Lebens ging und noch nicht mal diese einfache Frage konnte zufriedenstellend geklärt werden.)

Genau, genug geschwurbelt. Vor mir (und hoffentlich auch Dir) liegt ein km-reiches Wochenende. Mir ist nach Konsens.
Vielleicht ist dies einer:

"Der oberste Leitwert unserer Verfassungsordnung ist die Würde des Menschen als Herr seines eigenen Schicksals. Das bedingt individuelle Freiheit, auch die des Scheiterns, es bedingt zudem gesellschaftliche Verhältnisse, die nicht die praktische Möglichkeit zum Erfolg verschliessen, der den Hilflosen achtlos zurücklässt"

Udo di Fabio (Verfassungsrichter)
´
Gruß
IR

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Grad eben im ARD (wieder mal) ein Bericht über faule deutsche Arbeitslose, die nicht Spargel stechen wollen.
6 Euro sagten sie, verdient man für harte Feldarbeit.
Für (unsere) Arbeitslose zu hart.
Deswegen traf der Arbeitsamtmensch keine Deutschen auf dem Felde ...

2200 - 2400 Euro würden Spargelstecher nach den 6 Wochen mit nach Hause nehmen.
Ui, wieviel Stunden harte (ungewohnte? , weil vielleicht n Büromensch? ) Feldarbeit wären das denn bei 6 Euro/Stunde am Tag?

Und das ein Pole, der nach 2 Season Spargelstechen sich ein Haus in Polen kaufen kann, oder damit seine Famile das ganze Jahr ernähren kann, mehr Motivation hat, wen wunderts? :confused:

Ich schmeiß den TV glaub ich aufe Halde.
Braucht wer nen guten TV (Nicht WM tauglich, da kein Breitbild, kein LCD, kein 100 cm Bild ) ?

W. Clement hats geschafft ...

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noName hat geschrieben: 6 Euro sagten sie, verdient man für harte Feldarbeit.
Für (unsere) Arbeitslose zu hart.
Deswegen traf der Arbeitsamtmensch keine Deutschen auf dem Felde ...

2200 - 2400 Euro würden Spargelstecher nach den 6 Wochen mit nach Hause nehmen.
Ui, wieviel Stunden harte (ungewohnte? , weil vielleicht n Büromensch? ) Feldarbeit wären das denn bei 6 Euro/Stunde am Tag?

Und das ein Pole, der nach 2 Season Spargelstechen sich ein Haus in Polen kaufen kann, oder damit seine Famile das ganze Jahr ernähren kann, mehr Motivation hat, wen wunderts? :confused:

Ich schmeiß den TV glaub ich aufe Halde.
Braucht wer nen guten TV (Nicht WM tauglich, da kein Breitbild, kein LCD, kein 100 cm Bild ) ?

W. Clement hats geschafft ...
6 € /h bekommt man als Hartz IV Empfänger auch ungefähr, also ALG II+Unterkunftskosten+1€ Job; der Unterschied liegt nur in der Notwendigkeit, für seinen Unterhalt zu arbeiten, denn in Polen ist nach 6 Monaten Arbeitslosigkeit Schluß mit Lustig....
Übrigens ist Polen nicht sooooo billig im Unterhalt, wie oft angenommen....
forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk :zwinker5:

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Nur das Deutschland m.E. wirtschaftlich deswegen so weit kommen konnte, weil hochmotivierte Arbeiter (und Arbeitgeber) viel freiwillig dafür taten.

Das Prinzip war nicht soo schlecht :teufel:

Und hier geht es nicht um das Befinden unserer Arbeitslosen.
Sondern auch um die Arbeitgeber (Spargelanbauer), die motiviertes Personal benötigen.

Was nutzt es, im Vergleich zu den Deutschen haben die Polnischen Arbeitskräfte einen tatsächlichen Grund, motivierter diese Arbeit zu machen, definitiv.

Die Frage sollte nicht lauten, warum sind unsere Arbeitslosen so faul, unwillig, sondern, was brauchen Arbeitgeber, um sinnvoll und im Konkurrenzkampf bestehend wirtschaftlich eine Ware herstellen und handeln zu können, und was brauchen unsere Arbeitslosen, um motiviert zu sein, diesem Arbeitgeber aus eigenem Antrieb gerne ihre Arbeitskraft anzubieten.

Deine Argumentation dürfte sein, Er/Sie kann Essen, also soll auch dafür (hart, lang, schmutzig ohne Perspektive, da nur als Saisonkraft benötigt) gearbeitet werden.

Mit Arbeitszwang unmotivierte Mitarbeiter zu requirieren, haut selten hin.
So wollen die Spargelbauern keine Deutschen Arbeitskräfte (weniger Leistung, öfter krank).

Wie soll Druck und Zwang diese Einstellung ändern?
Wäre es per besseren Anreiz und mit Perspektiven (vernünftige Förderung, Lehrgänge nach der Saison) nicht sinnvoller, menschlicher, wirtschaftspolitisch sinnig?

Allein diese Berichterstattung zu ungunsten der Arbeitslosen.
Da so wenige überhaupt Spargel ernten, muß man doch an ein großes Motivationdefizit denken.
Es sind nicht 25 % unwillige Schmarotzer, eher sind dies in diesem Falle > 80 % (meine Schätzung).
Wo kommt das her?
Warum so eine einseitige mediale Aufarbeitung?

Darauf wollte ich eigentlich nur hinweisen.

Das Meinungsmachen ist scheinbar wirklich leicht ...

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Gleich im Ersten:
Menschen bei Maischberger, 22:45 Uhr.

Thema: "Revolution: Nie mehr arbeiten! Geld für alle!"
Mit Oskar, Lothar, Götz, Markus und unsrem Dirk Uwe :winken:

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noName hat geschrieben:Gleich im Ersten:
Menschen bei Maischberger, 22:45 Uhr.

Thema: "Revolution: Nie mehr arbeiten! Geld für alle!"
Mit Oskar, Lothar, Götz, Markus und unsrem Dirk Uwe :winken:
Von der Sendung gibt's bestimmt bald wieder einen Stream. Mal sehen, wann er verfügbar ist. :daumen:
Man kämpft sich so durchs Leben ...

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Mein Lieblingsthema - Die Spargelstecher!

Ist Euch bekannt, dass es in Polen keinen einzigen polnischen Spargelstecher gibt? Dort machen das die Weißrussen für 1 Euro die Stunde! Polnische Spargelstecher sind in Polen viel zu teuer! Merkt ihr was? Solange es einen billigeren Arbeitnehmrer gibt, wird der genommen. Warum wollen die Polen in Ihrer Heimat für 1 Euro nicht arbeiten? Weil Sie so faul sind?

Das spannt den Bogen auch ganz gut zu den Ausgangslinks. In China werden jedes Jahr 150.000 Arbeitsplätze wegrationalisiert. Wo wollen wir hin? 50 Euro im Monat Lohn? Wer drückt die Lebenshaltungskosten so weit, dass man mit 50 Euro im Monat über die Runden kommt? Eventuell mit Familie und Kindern?

Kinder sind ja schließlich ganz wichtig haben wir in den letzten Monaten wieder gelernt! Wo war diese Erkenntnis in den letzten Jahrzehnten, als die Förderungen für Kinder zusammengestrichen wurden? Oder zu der Zeit, als das Bundesverfassungsgericht die Bundesregierung auf die Benachteiligung der Familien hinweisen mußte?

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wolfgangl hat geschrieben:Mein Lieblingsthema - Die Spargelstecher!

Ist Euch bekannt, dass es in Polen keinen einzigen polnischen Spargelstecher gibt? Dort machen das die Weißrussen für 1 Euro die Stunde! Polnische Spargelstecher sind in Polen viel zu teuer!
Und nicht nur beim Spargelstechen, auch auf dem Bau sind Weißrussen in Polen sehr beliebt.

Wahrscheinlich (glaube sogar, bestimmt) mit den selben Sprachproblemen wie es bei uns aufm Bau so ist, und mit der selben Distanzierung der Polen zu den Weißrussen (als Arbeiter, die scheinbar zu Dumpinglöhnen Einheimischen Arbeit wegnehmen), wie unsere zu den Auslandskräften.

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wolfgangl hat geschrieben:Mein Lieblingsthema - Die Spargelstecher!

Ist Euch bekannt, dass es in Polen keinen einzigen polnischen Spargelstecher gibt? Dort machen das die Weißrussen für 1 Euro die Stunde! Polnische Spargelstecher sind in Polen viel zu teuer! Merkt ihr was? Solange es einen billigeren Arbeitnehmrer gibt, wird der genommen. Warum wollen die Polen in Ihrer Heimat für 1 Euro nicht arbeiten? Weil Sie so faul sind?

Das spannt den Bogen auch ganz gut zu den Ausgangslinks. In China werden jedes Jahr 150.000 Arbeitsplätze wegrationalisiert. Wo wollen wir hin? 50 Euro im Monat Lohn? Wer drückt die Lebenshaltungskosten so weit, dass man mit 50 Euro im Monat über die Runden kommt? Eventuell mit Familie und Kindern?

Kinder sind ja schließlich ganz wichtig haben wir in den letzten Monaten wieder gelernt! Wo war diese Erkenntnis in den letzten Jahrzehnten, als die Förderungen für Kinder zusammengestrichen wurden? Oder zu der Zeit, als das Bundesverfassungsgericht die Bundesregierung auf die Benachteiligung der Familien hinweisen mußte?
als deutscher spargelbauer würde ich weißrussen nehmen :D

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kamikatze hat geschrieben:als deutscher spargelbauer würde ich weißrussen nehmen :D

bissu bekloppt, bedenke die Fahrtkosten :hihi:
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
_________________________________________________________________

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kamikatze hat geschrieben:als deutscher spargelbauer würde ich weißrussen nehmen :D
Könnte man auch deinem Chef vorschlagen. Deine Arbeit kann doch sicher auch von einem engagierten Weißrussen übernommen werden - und meine auch - und die von allen anderen hier im Land ebenfalls. Hauptsache gespart. Geiz ist aber auch sowas von Geil..

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Hallo du alter Spargelstecher,
Icerun hat geschrieben:[...]wollen wir noch ein bißchen weitermachen? :zwinker5:
:teufel: ... ein bisschen.
Icerun hat geschrieben:[...]Knapp gesagt, niedrige Steuern werden die Binnennachfrage ankurbeln, in Kombination mit höheren Einkommen.
Pass ma auf, wat du sachst! Hier liegt schon son Spargelmesser für dich. Höhere Einkommen ... gleich bisse selbst aufm Feld ... du ... du ...

Okay - das klingt ein wenig rätselhaft ... ich nehme an, du redest in erster Linie von einer geringeren Besteuerung von Einkommen und vielleicht auch von einer MwSt. und von Lohnsteigerungen.

Insgesamt liegt dieses Konzept leider gar nicht auf Linie der praktischen Politik der letzten 25 Jahre, das ist klar - oder? Das Verlangen nach höheren Einkommen alleine bringt dich so sehr in die Nähe linksextremistischen Gedankenguts, dass der BND wahrscheinlich schon deine IP geloggt hat. :zwinker5:
Icerun hat geschrieben:Das Problem sind ja auch nicht die Gehälte, sondern die Lohnnebenkosten.
Aber Moment: Die Lohneinkommen sind sehr wohl ein Hauptproblem, wenn du der Ansicht bist, dass die Binnenkonjunktur lahmt. Sie sind ja nicht nur Kosten für ein Unternehmen, mit ihnen wird der Konsum finanziert.

Das zum einen: Zum anderen heißen LNK zwar Nebenkosten, aber sie sind genauso Teil des Einkommens, nur dass sie sozusagen sofort für soziale Sicherung verkonsumiert werden. Für das Unternehmen sind Gehalt und LNK im Grunde ein Ding.

Ein nicht totzuschlagendes Argument ist das der zu hohen Lohnnebenkosten, obwohl es jeder mal einigermaßen nachrechnen kann. Und überhaupt: Für wen ist das ein Problem? Was bedeutet die Senkung der Lohnnebenkosten um 2% (sowas in der Art beabsichtigt die Regierung doch) a) für ein Unternehmen und seine Produkte b) für die gesamte Volkswirtschaft c) für den Arbeiter/Angestellten? Immer diese Ungenauigkeiten.

Überall im Netz findest du z. B. eine nette Berechnung der ArGe des bayerischen Handwerks - Wieviel kostet eine Handwerkerstunde, Augsburg 2003. Handwerk ist ein personalintensiver Bereich und in diesem Beispiel hat man berechnet, dass eine Handwerkerstunde 43 &#8364]Hier[/url] gibt es nochmal so ein Beispiel.

Riester hat sich in der TAZ am 31.08.05 ähnlich geäußert. Hier soll er auch gesagt haben, er habe das (mit den LNK) am Anfang auch geglaubt, weil doch eine Millionen Fliegen nicht irren können.

Aber ob selbst das jetzt deine Meinung in Hinsicht auf die LNK ein wenig relativiert? Ich schätze, du sagst am Ende immer noch: "Na ja, aber ich weiß nicht ..."
Icerun hat geschrieben:[...]Wie gesagt, mehr Netto bedeutet auch mehr Binnennachfrage[...]
Okay, ich habe ja verstanden, was du willst: Binnennachfrage ankurbeln - wiegesagt: Das ist den Regierungen der letzten 25 Jahre schnurzpiepe, sonst würden sie nicht so eine widersinnige Politik betreiben, die eben nicht zum Abbau von Arbeitslosigkeit führt, sondern zum Abbau eines Sozialsystems und zur einseitigen Verbesserung der Bedingungen für die Unternehmen führt.
Icerun hat geschrieben:[...]ohne staatliche Programme [...]
Dass du bei der Ankurbelung von Binnennachfrage staatliche Programme ausblendest ist aber aus volkswirtschaftlicher Sicht nicht nachvollziehbar. Im Kreislaufschema einer Volkswirtschaft ist der Staat ein bedeutender Mitspieler, der z. B. in konjunkturell schwierigen Zeiten durch eine antizyklische Konjunkturpolitik zu steigender Nachfrage beitragen kann. Dass die Regierungen der letzten Jahre genau das Gegenteil tun und prozyklisch handeln, da bleibt einem nur :klatsch:

Icerun hat geschrieben:[...]Es sei denn man verunsichert die Komsumenten durch immer neue Ankündigungen soweit, daß doch lieber wieder gespart wird.
Herr Beck macht das ganz prima.
Das können so einige Herren ganz gut. Ein Zittern geht durch unser Land. Uns wurden ja "Blut, Schweiß und Tränen" und ein "Heulen und Zähneklappern" versprochen (R. Koch). Und du hast Recht, da macht Konsum so richtig Spaß. Ich könnte mir z. B. eine Walter PP9 ... ohhh, ... Harald Schmidt hätte das aber sagen dürfen.

Es ist aber nicht nur Angstsparen und Konsumverweigerung, beides gibt es ganz bestimmt. Aber der Kern des Problems ist, dass in den Haushalten schlichtweg nicht genug Geld vorhanden ist, wobei wir wieder bei den von dir angesprochenen Einkommen angelangt sind. Reallohnanstieg von 1995-2004 -0,9% (neulich hatten wir hier jemanden aus Schweden, die vergleichbare Zahl dort +25,4%). Was ist in diesem Zeitraum mit den Unternehmenseinkommen gewesen? Wie haben sich in diesem Zeitraum die Arbeitslosenzahlen entwickelt? Und damit natürlich die Sozialsysteme.
Icerun hat geschrieben:[...]Warum so kritisch? Private Systeme springen ein, wo überholte Sozialsysteme es nicht mehr können oder wollen.
Ein Zeichen an der Wand?
Wenn wir beim Thema Binnennachfrage sind, ob du dein Einkommen für eine private Versicherung oder für die offizielle Arbeitslosenversicherung ausgibst. Was bedeutet das in dem Moment für das für dich zur Verfügung stehende Geld für deinen Konsum?
Icerun hat geschrieben:[...]Auch wenn nicht allgemein so gesehen, die DDR hat eine Pleite hingelegt. Ohne Fusion, manch einer spricht von feindlicher Übernahme, wäre es ganz böse ausgegangen.
Na ja, ein Staat und pleite gehen ist ein ziemlich schwieriges und langwieriges Konstrukt. Auf alle Fälle zahlen wir ja heute noch heftig für die Unverschämtheiten, die im Rahmen dieser Vereinigung passiert sind (ich sage nur mal Belastung der Sicherungssysteme mit versicherungsfremden Leistungen oder der Ausverkauf der ostdeutschen Banken für den wir Steuerzahler büßen müssen. Hat nicht damals unser Herr Köhler fleißig an der Sache mit herumgebastelt? Danke, danke, danke!)
Icerun hat geschrieben:[...] Mir ist nach Konsens.
Pöh! :zwinker2: :zwinker5:

137
So so, die Lohnnebenkosten. Ein immer wieder gern verwendetes Totschlagargument.

Die Lohnnebenkosten beispielsweise bei VW betragen 3% der Gesamtkosten. Wenn dieses Unternehmen herumjammert, die Kosten wären zu hoch, dann liegt es wohl nicht daran. Gerade beim VW-Konzern ist eine völlig am Markt vorbeigehende Produktpolitik (Phaeton) und unrentable Einkäufe (Bugatti) eher für die Kostensituation verantwortlich. Aber welcher Manager gibt schon gerne zu, Mist gebaut zu haben. Werfen wir lieber noch ein paar tausend Leute raus, statt wieder bezahlbare (Volks-) Wagen zu bauen.

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Der Stream zur Sendung "Menschen bei Maischberger" vom 02.05. mit dem Thema "Revolution: Nie mehr arbeiten! Geld für alle!" ist jetzt verfügbar.

Ist auf "www.daserste.de" unter "Schon gesehen?" zu finden: nach unten scrollen links.

Gäste waren: Oscar Lafontaine, Götz "Paradigma" Werner, Lothar Späth, Markus Frick, Dirk Uwe Krüger
Man kämpft sich so durchs Leben ...

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mainzrunner hat geschrieben:So so, die Lohnnebenkosten. Ein immer wieder gern verwendetes Totschlagargument.

Die Lohnnebenkosten beispielsweise bei VW betragen 3% der Gesamtkosten. Wenn dieses Unternehmen herumjammert, die Kosten wären zu hoch, dann liegt es wohl nicht daran. Gerade beim VW-Konzern ist eine völlig am Markt vorbeigehende Produktpolitik (Phaeton) und unrentable Einkäufe (Bugatti) eher für die Kostensituation verantwortlich. Aber welcher Manager gibt schon gerne zu, Mist gebaut zu haben. Werfen wir lieber noch ein paar tausend Leute raus, statt wieder bezahlbare (Volks-) Wagen zu bauen.

Da hassu voll recht.

En Neuer VW-Bus in der von mir gewünschten Ausstattung kost mal schlappe 45000 Ocken. Das sind in reeller Währung mal 90.000 Makk.
Für nen Volkswagen find ich das happig und da sind mit Sicherheit nicht die Lohnnebenkosten der Arbeiter die tagtäglich am Band stehen dran schuld.

Nichtsdestotrotz werd ich mir nächstes Jahr so ein Wägelchen gönnen, :geil: :geil: Halt als Grauimport.

Einmal Busfahrer, immer Busfahrer, weil is am schönsten zu fahrn so schön oben und auf der lenkachse sitzend. :daumen: :daumen:


Gruss Mayo
[SIGPIC][/SIGPIC]Blog unter: www.mytll.blogspot.com

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Für nen Volkswagen find ich das happig und da sind mit Sicherheit nicht die Lohnnebenkosten der Arbeiter die tagtäglich am Band stehen dran schuld.
ein vw arbeiter geht mit 3000 € im monat bei 28h die woche nach hause :D

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Hi,
kamikatze hat geschrieben:ein vw arbeiter geht mit 3000 € im monat bei 28h die woche nach hause :D
es gibt ein nettes Gutachten der Technikerkrankenkasse, die untersucht hat, ob es einen empirischen Zusammenhang zwischen gesundheitsbedingten Kosten und Beschäftigung gibt (was ja einen Teil der sog. LNK beträfe). Dabei kam heraus: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Belastung der Arbeitgeber durch Gesundheitsausgaben und der Entwicklung der Beschäftigung - weder in Deutschland noch im internationalen Vergleich. Auch ein interessanter Aspekt.

Hier das Gutachten.

Dabei werden auch die Effekte der Gesundheitsreform in Augenschein genommen. In der Endstufe 2007 werden demnach die Arbeitgeber bezogen auf das Untersuchungsjahr 2000 um acht Mrd. € entlastet. Ein VW Golf würde hierbei um 28,88 Euro billiger, eine Versicherungspolice (200 Euro) um 37 Cent.

Übrigens scheint es doch noch ein paar Leute bei den Grünen zu geben, die mir Hoffnung machen, dass nicht jeder von denen plötzlich zum Neoliberalen geworden ist und dass einige wenige einsehen, dass lange nicht alles so ist, wie es scheint oder uns weißgemacht wird. Ich hoffe, die werden mit ihrer Meinung mal wahrgenommen.

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kamikatze hat geschrieben:ein vw arbeiter geht mit 3000 € im monat bei 28h die woche nach hause :D
So soll's sein! Nur keine falsche Bescheidenheit bei den Gewinnen der Unternehmer!

Warum es den meisten Leuten schlechter geht, darüber lohnt sich zu diskutieren.

:hallo:

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DAdam hat geschrieben:So soll's sein! Nur keine falsche Bescheidenheit bei den Gewinnen der Unternehmer!

Warum es den meisten Leuten schlechter geht, darüber lohnt sich zu diskutieren.

:hallo:
es ging eigentlich daraum warum ein vw bully umgerechnet 100000 DM
kostet

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kamikatze hat geschrieben:es ging eigentlich daraum warum ein vw bully umgerechnet 100000 DM
kostet
Hi,

der Thread ist so lang, da kommt man ja kaum noch mit.

Aber meine Antwort ist richtig - kann vielleicht jemand die richtige Frage zu meiner Antwort stellen, oder das richtige Thema ansprechen? :wink:

:hallo:

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kamikatze hat geschrieben:es ging eigentlich daraum warum ein vw bully umgerechnet 100000 DM
kostet
Und deswegen macht man mal schnell den immer gierigen Arbeitnehmer dafür verantwortlich, der täglich am Sarg des Arbeitgebers herumzimmert.

Zum Versagen des Managements darf man wohl nichts sagen, sonst gehört man ja zum ewigen Kommunisten oder wird als ewig nörgelnder Weltverbesserer hingestellt..

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mainzrunner hat geschrieben:Und deswegen macht man mal schnell den immer gierigen Arbeitnehmer dafür verantwortlich, der täglich am Sarg des Arbeitgebers herumzimmert.

Zum Versagen des Managements darf man wohl nichts sagen, sonst gehört man ja zum ewigen Kommunisten oder wird als ewig nörgelnder Weltverbesserer hingestellt..
aufsichtsrat,gewerkschaft,spd ,peter hartz ,nales*lebensgefährte,
das sind die zimmermänner, die die sargnägel reinwämsen :D
bei vw jedenfalls

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Hier mal, sozusagen als Blitzlicht, was aktuelles zur Sicherheit privater Rentenversicherungen.

Und dann noch eine interessanter Kommentar zur Politik der Sozialstaaten unserer nordeuropäischen Nachbarn, über Marktkräfte und soziale Sicherheit und dem Vergleich mit den liberalen USA. Komischerweise kriegen die Nordlichter es nämlich zusammen, Sozialstaat, hohes Einkommensniveau und Wirtschaftswachstum unter einen Hut zu bringen, was hierzulande ja schon fast grundsätzlich ausgeschlossen wird. Bei denen wird Arbeit nicht zum Auslaufmodell. Grundsätzlich eine Grund zum Nachdenken über den hier herrschenden politischen Pessimismusbrei.

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Meerbuscher hat geschrieben:..Und dann noch eine interessanter Kommentar zur Politik der Sozialstaaten unserer nordeuropäischen Nachbarn...
Interessant. Aber in Wirklichkeit will das doch gar keiner wissen. Das Kapital hierzulande will sich nicht in die Suppe spucken lassen und hat mit dem Arbeitsplatz- und Verlagerung-ins Ausland-Argument unsere Regierung (egal aus welchen Parteien sie besteht ) fest im Griff.
Gesperrt

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