Hallo Helmut,
ich sehe schon, du hast doch echt ein Rad ab

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Pollux schrieb: "Gehts dir jetzt eigentlich ums Marathonlaufen oder ums komplizierte Pläne aufstellen?"
TurboSchroegi hat geschrieben:Um Beides - Letzteres macht unheimlich Spaß
Willkommen im Club, denn meinen Ruf als Planer habe ich hier ja durchaus weg.
TurboSchroegi hat geschrieben:Mir ist das alles
sehr suspekt offen gestanden! Auch diese "Kurzfristtrainingsplanmanie" verstehe ich nicht. [...] Keinen Blick für's Ganze. [...] Wundert mich ehrlich gesagt nicht, dass so viele Probleme mit dem M kriegen. Oder keine Fortschritte machen. Vielleicht ist das ja der Grund für die "Horrorgeschichten"
Wir gehen konform - und selbstverständlich wäre eine Langfristplanung besser, gerade im Hinblick auf Marathonläufe, von denen man voll gelaufen nur ein oder zwei im Jahr absolviert - und ich gehe davon aus, du willst ihn voll laufen. Probleme kannst du aber trotz längerfristiger Vorbereitung bekommen. Die "Horrorgeschichten" vermeidest du durch gute Vorbereitung, dann sind das auch nur 4 10er oder 2 Halbmarathons. Den Respekt verlierst du am Ende ein wenig, wenn z. B. die Aussicht auf einen 20er im Training dich so gar nicht mehr anrührt.
TurboSchroegi hat geschrieben:Man macht das streng genommen auch nicht so, wie das die meisten hier machen. Man legt nicht eine Zielzeit fest und trainiert darauf hin. Man plant das Trainig, setzt Meilensteinen und anhand derer ergibt sich eine Ableitung des Ergebnisses. Ist mir schon ein paar Mal aufgefallen, dass hier das Pferd oft von hinten aufgezäumt wird.
Ergebnisse sind Resultate aus Training. Aber das Training ist nicht Resultat aus einem gewünschten Ergebnis. das klappt nur, wenn das Ergebis von vorne herein realistisch ist. Das wiederum ist aber nur recht kurzfristig abzuschätzen.
Na ja ... so pauschal ... wenn du nicht gerade mit der Lauferei neu anfängst und wenn du schon für bestimmte Strecken Orientierungszeiten hast, die du voll gelaufen bist, wirst du in einem Jahr auf einem Halbmarathon nicht einfach 4 Minuten schneller. Insofern kann ich da schon gut planen und liege nicht unrealistisch daneben. Ich weiß z. B. aus Erfahrung, ich werde bis nächstes Jahr auf 10 Kilometer nicht mehr 2 Minuten schneller werden. Also kann ich wohl auch kaum meine geplante Marathonzeit mal eben um 10 Minuten verbessern. Die Planzeit ist mir so schon relativ klar und selbstverständlich setzt man ein paar Marken, an denen man die Zielverfolgung dann orientiert und dann das Ziel und die Planung nachjustiert. Eine Festlegung heute für einen Lauf in 17 Monaten ist also durchaus grob möglich - mit der Betonung auf "grob". Ich nenne es mal Orientierungszeit und nicht Zielzeit. Eine Zielzeit würde ich für dich dann auch etwa 6 Monate vor dem Lauf festlegen.
Meinen ersten Marathon habe ich über ca. 7 Monate vorbereitet -
meine Zielplanung hast du vielleicht verfolgt. Die Zielzeit war von vornherein klar definiert - auch aus der Erfahrung die ich mit meinen 10er und HM-Zeiten hatte - und am Ende lag ich zwar 2-3 Minuten daneben, aber das kann man ja nicht unrealistisch nennen.
Jetzt aber mal was zu dir:
TurboSchroegi hat geschrieben: Was geht noch in den 17 Monaten, wie sollte ich die trainingstechnisch am besten Strukturieren, festgemacht an 10ern und HMs als Meilensteine, und dann - genau wie Du vorschlägst - ergibt sich im Frühsommer 07 dann quasi automatisch die anzustrebende Zielzeit. Genau diese Ableitung möchte ich Maximieren.
Ich kann dir ein Modell
ähnlich diesem hier anbieten (lade dir mal das Excel Programm runter). Es ist vielleicht verwirrend und ich muss noch dran basteln, aber zumindest mal ein Modell für eine Jahresplanung). Was du die nächsten Monate noch treibst, hängt natürlich davon ab, was du bisher gemacht hast. Ich würde noch auf 10er Zeiten trainieren, dann ein wenig Ruhe und mit Grundlagentraining in das neue Jahr (also die letzten 12 Monate) starten. Z. B. mit zwei Wettkampfsaisons. Die erste mit Schwerpunkt auf 10er und HM. Läufst du dann zuerst den HM, bist du danach eventuell erstmal für 2-3 Wochen im Eimer. Dann kannst du die 10er angehen.
- Woche 1-8 Grundlage
- Woche 9-16 Intensität
- Woche 17-24 Wettkampf (10er und HM)
- Woche 25-28 Ruhe
- Woche 29-36 Grundlage
- Woche 37-44 Intensität
- Woche 45-52 Wettkampf
Als Vorbereitung für die letzten ca. 12 Wochen z. B. einen 10er, 15er und HM einplanen, HM spätestens 4 Wochen vor M. Wenn du da den Greif CD einbauen willst ... ehrlich gesagt, kenne ich den nicht genau. Was ich so lese, wäre für mich aber zu hart gewesen. Deshalb habe ich lieber nach meinen Erfahrungen geplant.
Die Jahresgrobplanung mit prinzipieller Festlegung der geplanten Jahrestrainingsstunden und der groben prozentualen Aufteilung auf die Perioden und Wochen und der daraus resultierenden zeitlichen Wochenplanung findest du in dem von mir oben angebotenen Plan. Am Ende steht dann eine in ein Jahr mit 2 Wettkampfperioden (einer 10er, eine Marathon) eingebettete Wochenplanung in der festgelegt ist, dass du bei 200 Jahrestrainingsstunden in Woche XY 2:27 Stunden ÜD, 27 Minuten Ausdauer, 13 Minuten Intervall, 27 Minuten Vertikalintervall und 40 Minuten Kraft machen sollst. Da schreien viele auf, aber das Ergebnis von Planung ist nun mal ein Plan und wer sich auf die Minute dran hält, ist eben selber dran schuld und hat bestimmt einen an der Klatsche

- ne, mache ich auch nicht. Zumindest aber hat man damit eine Orientierung. Wenn du Interesse daran hast, kann ich dir mal ein Foto machen und die Daten kannst du dann in das Excel Sheet selber einarbeiten.
So, jetzt habe ich aber noch was anderes zu tun.