Welche Gedanken beim Laufen??

Hey Gemeinschaft,

mich würde mal brennend interessieren, an was ihr beim Laufen so denkt. Also, ich laufe morgens, daher denke ich meist zuerst über den Tag nach und was ich alles so zu tun habe. Naja und danach verfalle ich meist in irgendwelche Tagträume: male mir aus, was ich am Wochenende so losmache und solche Sachen. Wenn ich Stress mit irgendwem hab, ist das Laufen auch toll: Meist überlege ich mir, was ich jetzt sagen soll / wie ich das Klären soll etc. Und dann ordnen sich die Gedanken von selbst und ich sehe klarer.
Bin ich die einzige, die so abschweift ??? Oder denkt ihr auch über allen möglichen Kram dabei nach ???

Gruß
Nele

Bei mir sieht es so aus, dass ich mir den Kopf freimache. in erster Linie sind es Probleme im Beruf, aber auch über Umbaumassnahmen am Haus. Gegen Ende gibt es noch einmal einen Kick beim Gedanke an den nächsten Wettkampf und es tritt auch (meist im Kopf und nicht auf der Uhr) ein Leistungsschub ein.

Queen Nele hat geschrieben:Hey Gemeinschaft,

mich würde mal brennend interessieren, an was ihr beim Laufen so denkt.

Der Wunsch zu wissen, was andere denken scheint bei manchem extrem ausgeprägt zu sein.

Bin ich die einzige, die so abschweift ??? Oder denkt ihr auch über allen möglichen Kram dabei nach ???

Sicher schweifst Du nicht allein ab, ich erwische mich auch manchmal dabei. Allerdings lebe ich das nicht so extrem aus wie Du und andere es hier beschreiben bzw. in anderen Threads beschrieben haben. Mich interessiert allerdings auch nur minimal, was andere während des Laufens zu verarbeiten haben, und das aus folgendem Grund: Würde ich offen und ehrlich das hier alles breitlatschen was an skurrilen Gedanken in meinem Hirn herumgeistert, wäre es mir peinlich weil es mitunter doch sehr persönliches und intimes Gedankengut ist was andere Leute echt nichts angeht. Da ich aber auch kein Freund von halben Dingen bin, unterlasse ich den Versuch es umfassend darzulegen und erwarte es dann auch nicht von anderen.

Kurz gesagt: ja klar denke ich beim Laufen nach, aber worüber geht andere echt einen Sch**** an

Guten Morgen,

Steif hat geschrieben: Kurz gesagt: ja klar denke ich beim Laufen nach, aber worüber geht andere echt einen Sch**** an

Sehe ich ähnlich, auch wenn ich meine Wortwahl etwas dezenter äußern würde

Mein Kopf wird beim Laufen regelrecht frei. Vieles wird verarbeitet, anders angedacht und ganz neue Ideen erscheinen. Meistens habe ich die Ideen nach dem Laufen auch wieder vergessen und sie fallen mir erst ein paar Tage später ein. Doch manchmal bleiben sie erhalten. Die verarbeiteten Gedanken hingegen erleichtern mir im weiteren Verlauf einiges, auch wenn der Abruf zu einzelnen Begebenheiten manchmal etwas länger dauert.

Sehr allgemein alles, aber warum in die Tiefe gehen? Das Gehirn ist beim Laufen beschäftigt, sei es "nur" mit der Strecke, der zu laufenden Zeit oder ähnlich naheliegendem.

Gruß

Saturn

Ich denke oft an kommende Wettkämpfe und male mir aus welche Zeiten ich noch erreichen kann und will. Diese Gedanken spornen mich dann auch zu einem schnelleren Tempo an. Ansonsten schweife ich auch gerne ab und denke an alles Mögliche, Beruf, meinem momentan Hausbau, was noch noch erledigen muss...
Beim Lauifen kann ich gut abschalten, deswegen würde ich auch nie mit Musik laufen.

Denken? Beim Laufen?

NIX - Ich denke an gar nix!!!

Da ich den ganzen Tag beruflich viel um die Ohren habe und ständig am planen und denken bin, genieße ich es einfach an gar nichts zu denken.
Das gelingt mir beim Laufen ausgesprochen gut.
Und danach bin ich richtig relaxt!

Grüßle Nelja

Ich kann beim Laufen viel in der Vergangenheit rumkramen. Über Dinge, Begebenheiten nachdenken, die gewesen sind. Über meine Familie, meine Freunde. Manchmal kommen mir auch die "genialsten" Ideen.

Was mir beim Laufen nicht gelingt, ist Probleme lösen. Und das ist auch gut so. Probleme haben keine Chance, ich lauf sie weg, sozusagen. Lösen kann ich sie nach der Dusche immer noch!

Das möchte ich lieber nicht laut schreiben
Ansonsten mache ich mir Gedanken darum, warum ich eigentlich den Röntgen-Ultra laufen will, wo ich noch nicht mal einen normalen Marathon vernünftig durchgelaufen habe. Gewinnen kann ich auch nix, außer vielleicht 3 Monate Muskelkater. Aber tief im Inneren weiß ich, dass ich das schaffe. Warum ich mich über sowas selbst bestätigen muss, ist mir zwar nicht ganz klar, aber das Ding zu finishen, wäre doch etwas tolles. Ziemlich wirr, das ganze, aber was solls, stört ja keinen.

Ein Schild gelesen, Herr Wachtmeister, bei der Geschwindigkeit?

Ernsthafter:

Guten Morgen,

wie immer wenn Steffen was geschrieben hat, ist das wesentliche gesagt.

Nur soviel: wenn ich beim ~ nur ans ~ dächte, ich würde irre. Oder aufhören zu ~...

Der Klassiker dazu: Marlovits: "Lauf-Psychologie. Dem Geheimnis des Laufens auf der Spur." Der Mann hat dein Thema empirisch untersucht und philosophisch gedeutet. Wie ich finde, sehr gelungen. Dünnes Büchlein, leicht und interessant zu lesen.
Gruß
Meike

Nelja64 hat geschrieben:NIX - Ich denke an gar nix!!!

Da ich den ganzen Tag beruflich viel um die Ohren habe und ständig am planen und denken bin, genieße ich es einfach an gar nichts zu denken.
Das gelingt mir beim Laufen ausgesprochen gut.
Und danach bin ich richtig relaxt!

Grüßle Nelja

Das sehe ich genauso. Einfach vor sich hinzutraben, die Natur wahrnehmen, die Witterung, das reicht mir. Und es entspannt mich total. Es kommt auch vor, daß ich mich nicht bewußt an bestimmte Teile der Strecke erinnern kann. Insofern hat Laufen einen sehr meditativen Charakter.

Meist ist es nicht Gutes woran ich denke...
Autofahrer würden wohl noch ein Stück mehr ausweichen, wenn sie daovn wüssten *fg*
Das ist teilweise so intensiv dass ich mich 2km später frage wo die 2km hingekommen sind.
Meistens aber, weil ich auch nur morgens laufe, ist es die große und alles entscheidende Frage, was ich denn zu Mittag koche. Bis jetzt hab ich aber noch nie einen genialen Einfall gehabt... Außer ich hole am Ende meiner Strecke meine Mutter noch ab, und sie erzählt mir was sie kocht... Gut, meistens ist es Fleisch, was für mich FastVeggi wenig taugt, aber meist sind es dann ihre Beilagen die mich auf Ideen bringen *grins*

Meike hat geschrieben:Der Klassiker dazu: Marlovits: "Lauf-Psychologie. Dem Geheimnis des Laufens auf der Spur."

Danke Meike, guter Tip! Habe gleich mal gegoogelt, hier derLink, falls es jemanden interessiert.

Kommt ganz darauf an.

Gestern im Stadion wechselten sich mehrere Gedanken ab: Während der Sprints am häufigsten "Man, verpiss Dich von der Innenbahn!". Am Ende dann "Shit, zu schnell.". Beim Traben zwischen den Intervallen kommt wieder Sauerstoff in den Kopf. Meist nutz ich den aber nur, um meine Aufmerksamkeit dem angrenzenden Fußballfeld oder den anderen Läufern zuzuwenden.

An geraden Tagen: "rechts - links - rechts - links"
An ungerade Tagen: "links - rechts - links - rechts"

Wenn ich vor mich hintrabe an Gott und die Welt, und alles dazwischen. Mal Frustbewältigung, mal Ideensammlung, mal Laufstilreflektionen, entfernung zum nächsten Wasserhahn - halt an alles und nix.
Wenn ich was flottes mache: "Nur noch 1000 - 500 - 100m"...

Marme

Ich verfasse ab und an mal seitenlange virtuelle Artikel für's Laufen-Aktuell Forum, meist über die nächsten anstehenden Events.
Dummerweise ist zuhause angekommen dann alles wieder weg ........

Bibimon hat geschrieben:Meist ist es nicht Gutes woran ich denke...
Autofahrer würden wohl noch ein Stück mehr ausweichen, wenn sie daovn wüssten *fg*
Das ist teilweise so intensiv dass ich mich 2km später frage wo die 2km hingekommen sind.
Meistens aber, weil ich auch nur morgens laufe, ist es die große und alles entscheidende Frage, was ich denn zu Mittag koche. Bis jetzt hab ich aber noch nie einen genialen Einfall gehabt... Außer ich hole am Ende meiner Strecke meine Mutter noch ab, und sie erzählt mir was sie kocht... Gut, meistens ist es Fleisch, was für mich FastVeggi wenig taugt, aber meist sind es dann ihre Beilagen die mich auf Ideen bringen *grins*

Sowas wie Bibi hier beschreibt könnten beispielsweise meine Gedanken sein: absolut wirres und unbedeutendes Zeug, manchmal aber auch scheinbar bedeutendes aber dennoch wirr. Es gibt keine fest terminierten Themen, es gleitet flüssig von Thema zu Thema ... und ja Gregor, auch Erotisches ist gelegentlich dabei
Ich frage mich, warum man gerade beim Laufen so vielen Gedanken nachhängt, liegt es vielleicht daran, daß besonders viel Blut den arbeitenden Muskeln zur Verfügung gestellt wird und somit dem Gehirn fehlt? Und ich suche immer noch eine schlüssige Antwort auf die Frage: Warum kann man(n)/ich beim Laufen so schlecht rechnen?

meistens an frauen

Steif hat geschrieben: Und ich suche immer noch eine schlüssige Antwort auf die Frage: Warum kann man(n)/ich beim Laufen so schlecht rechnen?

Wenn Du die Antwort gefunden hast, laß es mich bitte wissen!

das sag ich nicht, das sag ich nicht....

übrigens kann ich bei schnelleren Läufen auch nicht rechnen!

Ich bin mit dem Laufen angefangen, um den Kopf freizubekommen.
Mittlerweile ist alles rausgelaufen...
und ich denke nur noch an den möglichen Hund hinter der nächsten Ecke, oder wie ich endlich schneller werde...oder ganz aktuell, warum mir gestern die zwei Teller Bohnensuppe 1 Stunde vor dem Laufen so verdammt schwer im Magen gelegen haben

geniesser hat geschrieben:
Nur soviel: wenn ich beim ~ nur ans ~ dächte, ich würde irre. Oder aufhören zu ~...

Wirklich kritisch wird es wohl auch erst, wenn du beim ~ immer ans Laufen denkst

ich vergesse immer sofort, woran ich gedacht habe, kann also nix dazu beitragen.

Laufer hat geschrieben:Das möchte ich lieber nicht laut schreiben

Mir geht es auch so!

Aber: Ich stelle mir z.B. vor, wie ich bei einem Marathon als Sieger in meiner Altersklasse einlaufe; - ein wahrlich erhebendes Gefühl.

Oder mir fallen Gedichte ein, Kurzgeschichten oder ähnliches; - nachher, oder an stillen Winterabenden bringe ich sie zu Papier!

Steif hat geschrieben:...Und ich suche immer noch eine schlüssige Antwort auf die Frage: Warum kann man(n)/ich beim Laufen so schlecht rechnen?

weil:

Steif hat geschrieben:...besonders viel Blut den arbeitenden Muskeln zur Verfügung gestellt wird und somit dem Gehirn fehlt...

...hast Du selbst beantwortet...

Gruß!
Burkhard

Laufen ist meine Art der Seelenhygiene, daher denke ich beim gemütlichen Laufen über tausend Dinge nach, hänge auch oft in der Vergangenheit und löse Probleme im Nachhinein.

Sobald das Tempo anziehe, ists vorbei mit tiefsinnigen Gedanken. Also sehr selten, da ich gern gemütlich laufe...

Nelja64 hat geschrieben:NIX - Ich denke an gar nix!!!

Ich dachte das können nur wir Männer, an nichts denken.

Ich löse die Probleme dieser unserer Welt, erfinde das Rad neu. Mein Schweini verhindert nach dem Laufen dann die Ausführung.
Hans

42bis100 hat geschrieben:weil:...hast Du selbst beantwortet...

Aha verstehe! Dann war es beim Kopfrechenspiel vor der Mathestunde sozusagen "unter erschwerten Bedingungen" wenn man im Stehen rechnete und sich setzen durfte, wenn man die Lösung richtig hatte?

Meiner Tochter, die gerade eingeschult wurde, werde ich den Tipp geben, die Aufgaben im Hand- oder Kopfstand zu lösen, wenn das Kopfrechenspiel ansteht.

Meine Laufgedanken richten sich zunächst einmal nach der Trainingsform. Bei sehr anstrengenden Läufen im Gelände oder eben auch dem Intervalltraining auf der Bahn bleibt keine Muße den "Vogel fliegen zu lassen". Puls- und Uhrkontrolle stehen im Mittelpunkt. Und natürlich auch die stete Selbstmotivation.

Bei längeren Läufen in niedrigen Tempi ist das ganz anders. Da macht der Kopf oft was er will. Gab's Ärger oder Freude, denkt er darauf rum. Ich habe allerdings auch schon technische oder allgemeine Lösungen auf der Laufstrecke gefunden. Ohne bewusst darauf herumzudenken war ganz plötzlich klar, wie es geht ... Auf solchen Joggs fehlen auch immer wieder Streckenabschnitte im Gedächtnis. Minutenlang nehme ich nichts um mich herum wahr und bin vollständig ins Grübeln versunken.

Gruß Udo

Hallo !

Zu Anfang denke ich an Alltägliches. Nach und nach versuche ich aber den Kopf frei (leer) zu kriegen indem ich (wie bei der Sitzmeditation) achtsam auf die Atmung und den Laufrhytmus achte.
Das klärt den Geist und wenn´s gut klappt hört der Gedankenfluß / die Gedankensprünge für eine Weile auf . Ich versuche also, nicht zu denken
Rolf

ich verzweifle immer, wenn ich nicht logisch denken oder meine Streckenposten zusammenrechnen kann
Zweifle immer ganz arg an den letzten Krümeln geistiger Gesundheit in meinem Schädel
Dann werd ich grantig, meine GEdanken noch dunkler..
Aber zum Glück kommt dann schon das Endorphin... Ahhhhhhh...

lerne spanisch (MP3 Spanischkurs) und versuche spanisch zu denken ,so kann ich mal von allem abschalten.

Mfg Papagenios

Hi Nele,
wenn ich stinkig bin kommt das Entsprechende auf den MP3-Player . Wenn ich eine Lösung suche spiele ich beim Laufen Lösungswege durch und finde ab und an einen brauchbaren . Meistens tauche ich ab, tune mich mit Musik, mache Grübelurlaub, genieße ich die Natur, fühle mich frei und sch.... auf Alles .

Regenerierende Grüße, Lars