HF-Niveau in Wettkampfsituation

Hallo zusammen,

Ich bin im Grunde Laufanfänger (fahre sonst nur Rad) und habe kürzlich aus Jux und quasi ohne Vorbereitung an einem 10,1KM Lauf teilgenommen.

Dabei hat die Pulsuhr ziemlich heftige Werte ausgespuckt. Zum einen war die HFmax um 4 Schläge höher, als je zuvor auf dem Rad ermittelt und zum anderen lag der Durchschnittspuls bei 95% der HFmax bzw. bei 188 Schlägen.

Folgendes würde mich einmal interessieren:

Sind das bei Läufern im Wettkampf 'normale' Werte? Wie verhält es sich bei kürzeren oder längeren Distanzen?

Natürlich immer bezogen auf die prozentualen Angaben, absolute Werte lassen sich sicher nicht vergleichen. Beim Radfahren bin ich jedenfalls nie auch nur annäherend in diese Regionen vorgedrungen.

Falls es irgendwie hilft, kann ich noch die Pulskurve hier verlinken.

Grüße
Markus

Zu Erst einmal: Im Allgemeinen wird beim Laufen mehr Muskelmasse aktiviert, als beim Radfahren. Auf der Anderen Seite: Fahr mal ne Steigung so 10 Minuten auf MaximumPain hinauf und mach die letzten 300m nen Spurt mit Gesichtsfeldverengung im Wiegetritt. So komm zumindest ich auf den gleichen Puls wie maximal beim Laufen.

Die mit 95% für nen ungeübten Läufer doch recht hohe Ausbelastung beim 10er könnte einfach auf den Streß der eben ungeübten Belastung zurückzuführen sein. Den allerhöchsten je gemessenen Puls und damit nochmals 6 Schläge höher als das, was ich als mein Maximum annehme, hatte ich mal bei der ersten Radausfahrt eines Frühjahrs, als ne Horde alter Männer mich in einer Steigung überholten und meinten, mich lustig und frei abzuziehen. Da hab ich ROT gesehen.

gruß,
redcap

redcap hat geschrieben: Den allerhöchsten je gemessenen Puls und damit nochmals 6 Schläge höher als das, was ich als mein Maximum annehme, hatte ich mal bei der ersten Radausfahrt eines Frühjahrs, als ne Horde alter Männer mich in einer Steigung überholten und meinten, mich lustig und frei abzuziehen. Da hab ich ROT gesehen.

gruß,
redcap

LOL... Das kann ich mir bildlich vorstellen ;-)

Bei alten Männern kann man mit unter wirklich an den falschen geraten... Der schnellste der AK Ü65 beim diesjährigen Ötzi ist z.b. unter 9:15 gefahren

Hallo Markus,

die Hfmax zu ermitteln ist sehr schwierig. Vermutlich kennst du sie immer noch nicht. Du weißt jetzt nur, dass sie nicht tiefer liegt, als du von deinem Pulsmesser ablesen konntest.

Für einen 10 km-Lauf liegt der Wettkampfpuls jenseits 90% von Hfmax. Bei einem Marathon sind es etwa 85% (anfangs, später steigt der Puls bei gleichem Tempo automatisch). Das sind natürlich Werte, die im "Lehrbuch" stehen und einen für die Strecke trainierten Läufer voraussetzen, der seine Reserven vollständig einbringt. Man kann natürlich auch - um zu genießen - jederzeit langsamer laufen. Viele tun das und es ist völlig in Ordnung.

Dass du beim Radfahren niedrigere Pulswerte hattest, wurde dir ja schon mit der größeren Muskelmasse erläutert, die beim Laufen zu bewegen ist. Dadurch ist der Puls 10-20% höher. Bei dir gibt es aber noch einen zusätzlichen Grund. Wenn du aus dem Stand einen 10er läufst - was ich nicht so ganz nachvollziehen kann - verfügst du über keine spezielle Laufausdauer und dann muss der Puls am Anschlag hängen.

Alles Gute (brauchst du auch, wenn du mehr solche Experimente vor hast)

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich denke, damit ist die Frage beantwortet.

U_d_o hat geschrieben:Hallo Markus,
...
Alles Gute (brauchst du auch, wenn du mehr solche Experimente vor hast)

Kritik angekommen. Ich werde das Ganze mit Sicherheit nun strukturierter angehen. Versprochen

Bin auch ein Anfänger.
Deine Probleme habe ich teilweise immer noch. Hilft nur eins, Laufen!! Bin früher aus Mangel an der Zeit immer HM am Sonntag gelaufen. Hatte dabei Probleme Puls unter 85% (171) zu halten. Letzte Woche 4 mal 12 Km gelaufen mit max 75%, was nicht gerade einfach war, war zum teil walken. Aber letzten Sonntag meine 18 Km gelaufen und siehe da, kein Thema mehr 165 Schnitt bei gleicher Geschwindigkeit (5,10-5,20/Km).
Fazit: laufen, laufen, laufen.

jj46 hat geschrieben:Bin auch ein Anfänger.
Deine Probleme habe ich teilweise immer noch. Hilft nur eins, Laufen!! Bin früher aus Mangel an der Zeit immer HM am Sonntag gelaufen. Hatte dabei Probleme Puls unter 85% (171) zu halten. Letzte Woche 4 mal 12 Km gelaufen mit max 75%, was nicht gerade einfach war, war zum teil walken. Aber letzten Sonntag meine 18 Km gelaufen und siehe da, kein Thema mehr 165 Schnitt bei gleicher Geschwindigkeit (5,10-5,20/Km).

Hi,
bei deinem Tempo im Training und deinem Leistungsniveau ist es ja auch kein Wunder, wenn du Probleme hast den Puls unter 75%HFmax zu halten.
Mal eine dumme Frage, warum läufst du die langen Läufe und das sind 18km vermutlich für dich, so unglaublich schnell oder bin ich im normalen Training einfach eine Schnecke? Ich laufe,wenn ich alleine laufe, vielleicht so 5:05/km und häufiger mit Lauffreunden (oder auch alleine) auch schon mal deutlich langsamer, dabei ist meine HM-PB fast 30 Minuten besser als deine. Wobei ich, auch nach dieser 18km TE, eigentlich davon ausgehe, dass du einen schnellen HM aufgrund deiner 10km Zeit bestimmt in 1:50h oder deutlich schneller, also in 1:45h oder drunter laufen kannst. Wenn es "nur" 1:50h sind, dann entsprach dein Trainingstempo, ja fast deinem HM-WK-Tempo. Für eine lange TE eigentlich viel zu schnell. Jetzt sag mir nicht langsamer laufen geht nicht , ich laufe ab und an auch mal 6:30/km und das geht schon. So ab 7:00/km wird es für mich dann unangenehm.

Ach ja, ich sage extra nicht Anfänger sollen unter 75%HFmax laufen, gerade für einen Laufanfänger ist es schwer den Puls am Anfang in niedrigen Regionen zu halten, ohne zu gehen. Aber bei dir trifft das ja nicht zu, wenn du ein Tempo von 5:10-5:20/km anschlägst.

jj46 hat geschrieben: Fazit: laufen, laufen, laufen.

Das sowieso, weiterhin viel Spaß dabei. Vor allem regelmäßige lange Läufe so wie du sie ja schon machst, bringen am Anfang noch mal einen guten Schub, zum. hatte ich, als ich mit dem Laufen begonnen hatte, dieses Gefühl.

Gruß,
Torsten