Laufen in Amiland

Ich war ein paar Tage in der neuen Welt und zum ersten Mal, auch als Läuferin unterwegs und ich muß sagen,ich war überrascht.
Der Amerikaner ist ja im Grunde kein Mensch der gerne zu Fuß geht, er fährt auch gerne mit dem Auto zum Briefkasten. Was er jetzt natürlich, angesichts der horrenden Benzinpreise von etwa 55 Eurocent pro Liter nicht immer machen kann. In vielen Siedlungen gibt es nichtmal Bürgersteige.
Fürs joggen scheinen ein paar jedoch was übrig zu haben.
Ich war in einer kleinen Stadt im Staate Washington, am Columbia River. Dort gibt es eine Lauf und Radstrecke über mindestens 10 Meilen, den Fluß entlang.
Die Strecke führt durch einige Parks und das Beste daran, mal abgesehen von der schönen Aussicht, es gibt auf der ganzen Strecke Trinkwasserbrunnen.

Die Lauschuhe sind in Amiland überigens superbillig, da kommt es schnell zum Kaufrausch,man sollte sich allerdings im Vorfeld erkundigen welche Modelle für einen in Frage kommen, weil sie sich von den europäischen zumTeil unterscheiden.
Fachgeschäfte mit kundiger Beratung sin nämlich rar, sehr rar.

Also, ich glaube wenn man sich3 Paar Laufschuhe und sagen wir mal 2 Levis,1 Tommi Hilfinger Pulli und ein Ralf Lauren Hemd kauft, hat man den Flug schon raus

Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht...eine gute Strecke zu finden kann schwierig sein, aber wenn man sie erstmal hat, sind die meisten sehr hochwertig.

Bei einer Waldstrecke in New Jersey standen allerdings nach 50% der Strecke Warnschilder vor Bären...da bin ich dann auf dem Rückweg doch schon ein wenig nervös gewesen. So ein Bär läuft und klettert ja wahrscheinlich besser als ich...

Bei den Schuhen kann es allerdings immer noch eine Überraschung beim Zoll geben. Die Freigrenze liegt wohl bei 175 €...Ein Freund durfte letztes Jahr benutzte Golf Schläger verzollen. Wenn man mit 3 Paar Laufschuhen unterwegs ist, könnte es ähnlich sein...

Hi,

also ich war auch schonmal in einer kleinen Gemeinde, da wäre das (ich bin damals noch nicht gelaufen) kein Thema gewesen.

Aber letztens war ich im Grossraum Detroit. Stacheldraht ums Hotel und Privatpolizei fährt herum... Da hatte ich keinen Nerv zum laufen, vor allem nicht bei Dunkelheit.

Grüssle, TomTom

In Amerika ist eben alles etwas anders als bei uns.

Alles was Bewegung im Alltag bedeutet ist "out" - also spazieren gehen, mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, zum Briefkasten, Pizzaladen etc. gehen - alles wird mit dem Auto erledigt.

Absolut "in" ist dagegen jegliche sportliche Betätigung. Was in USA gejoggt wird ist nicht mehr schön und wenn ihr mal die Möglichkeit habt in eine Uniinternes Fitnessstudio zu schauen... dann werdet ihr von anstehehenden FitnessJunkies begrüßt. Ein Fahrrad ist in USA auch kein Fortbewegungsmittel sondern ausschließlich ein Sportgerät.

Absolut genial finde ich allerdings die Trinkbrunnen in USA. Als ich im Central Park (New York) war, war es mir fast unmöglich mal einen Schluck Wasser zu ergattern, da die ganzen Jogger alle im SekundenTakt vorbeiliefen und sich kurz erfrischten - Wasserflaschen, Trinkgürtel, Camel-Bags, braucht da kein Mensch.
Und viele gute STrecken gibt es auch (wenn man sie denn gefunden hat). WO ich gewohnt hab, gabs einen Park direkt am Wasser mit verschiedenen Routen. Ach ja

Janina, in Erinnerungen schwelgend

Gerade in Kalifornien sind zu allen Tageszeiten Horden von Läufern unterwegs. Ende Juni waren wir für knapp drei Wochen dort - u.a. drei Tage in LA. Bin am Sonntag morgen dort eine kurze Runde gelaufen. Mehr war nicht drin - die Temperatur um 7:00 Uhr war zwar erträglich, aber ich hatte das Gefühl beim Atmen keinen Sauerstoff zu kriegen. Trotzdem liefen Mengen von Amerikanern auch in der Mittagshitze im heftigsten Smog.
Laufen in San Francisco hingegen ist toll - dort mal Marathon zu laufen ist ein Traum von mir. LA hingegen - wüßte nicht, ob es dort überhaupt einen Marathon gibt und wenn ja, würde ich dort garantiert nicht mitlaufen wollen.

Hi Melrose,
Bin damals noch nicht gejoggt, aber ach ja! San Francisco ist und bleibt meine Lieblingsstadt auf diesem Planeten! Gibts da echt einen Marathon?
Der wuerde ja dann noch vor New York auf dem Programm stehen.
Gruesse, Maline

Tenzing Norgay hat geschrieben:
Die Lauschuhe sind in Amiland überigens superbillig, da kommt es schnell zum Kaufrausch,man sollte sich allerdings im Vorfeld erkundigen welche Modelle für einen in Frage kommen, weil sie sich von den europäischen zumTeil unterscheiden.
Fachgeschäfte mit kundiger Beratung sin nämlich rar, sehr rar.

Also, ich glaube wenn man sich3 Paar Laufschuhe und sagen wir mal 2 Levis,1 Tommi Hilfinger Pulli und ein Ralf Lauren Hemd kauft, hat man den Flug schon raus

Fürs nächste mal würde ich dir empfehlen, dass du das Zeug zumindest einmal kurz trägst. Weil wenn dich der deutsche Zoll damit erwischt, dann kann das glaub ich teuer werden. Aber ich denke wenn das Zeug getragen ausschaut, dann kann der Zoll wohl kaum was machen. Außerdem ist es dann Zeug, dass du offensichtlich nicht zum Handeln einführst. Aber auch das ist höchst wahrscheinlich nicht erlaubt, der ganz korrekte Weg wäre sicherlich das Zeug zu deklarieren. Aber mal ehrlich wer von uns würd das machen.

Apropos Zoll dazu hab ich noch eine (lustige) Anekdote auch wenn die das Thema verwässert.
Mein Vater wollte uns mal original Bacon aus UK mitbringen. Den Bacon hat er in einem Supermarkt gekauft in so einer Schutzgasverpackung. Als Herkunft und Verpackungsland war Dänemark anegeben.
Korrekt wie mein Vater ist (und weil er wohl schon wußte das das lustig werden kann) ist er mit dem Bacon zum Zoll gegangen. Eigentlich ist ja die Einfuhr von Fleisch aus nicht EU Ländern zumindest schwierig. Der Zöllner war jedoch mit der Rechtslage etwas überfordert, da es sich ja eigentlich um EU-Fleisch handelte. Nach längerer Diskussion hat er dann meinen Vater einfach durchgewunken mit der Anweisung es das nächste mal doch zu lassen. Allerdings wissen wir jetzt immer noch nicht wie die rechtlich korrekte Abwicklung des ganzen gewesen wäre.

Mit dem Zoll ist immer so eine Sache, viele bestellen ja bei eastbay - aber ob das lohnt bei dem Zoll der dann draufgeschlagen wird ......

Andererseits muss es ein Traum sein, die Strecken für sich allein zu haben, die dickärs***** Amis machen einem bestimmt den Weg nicht streitig.

Wenn ich da allein wieder an gestern (Sonntag) denke, wo die Wege im Feld bei uns hochkonjunktur hatten (schönes Wetter + Sonntag = früh morgends oder spät abends laufen oder garnicht laufen)

Melrose hat geschrieben: Laufen in San Francisco hingegen ist toll - dort mal Marathon zu laufen ist ein Traum von mir. LA hingegen - wüßte nicht, ob es dort überhaupt einen Marathon gibt und wenn ja, würde ich dort garantiert nicht mitlaufen wollen.

Klar gibt es in San Francisco einen Marathon:
29.7.07 http://www.runsfm.com/

In LA gibt es sogar mindestens zwei:
4.2.07 http://www.psmarathon.com/site3.aspx [1]
4.3.07 http://www.lamarathon.com/

Gruß Matthias

[1] Huntington Beach würde ich noch dem Großraum LA zurechnen.

Man sollte eben nicht vergessen dass das Joggen von den USA zu uns kam und nicht umgekehrt.

Anfänglich machten sich die Europäer sogar eher lustig über diese "neue Mode".

Gruss

ImI

Was hier so geschrieben wurde, deckt sich im großen und ganzen mit meinen Erfahrungen. Texas ist nicht gerade der Staat mit den Sportfanatikern, Austin bildet aber eine Ausnahme, mit 50.000 Studenten ist der Altersdurchschnitt niedrig und Sport steht höher im Kurs als bei den Texanern im Outback.
Ich wohne im Norden von Austin, weit weg von der Uni, ich Laufe 5x die Woche im Wohngebiet meine 8-15km und sehe vielleicht 2 andere Läufer im Jahr. Krasser Gegensatz ist Sonntags morgens der Trail am Town Lake, mitten in Austin, da wimmelt es von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang von Läufern, manchmal ist es fast schon lästig. Das ist aber genau die schon beschriebene Kultur hier, man geht nicht mal eben so vor der Haustür Laufen, nein, man fährt mit dem Auto quer durch die Stadt und läuft dann am See oder im Park.
Auch die Sache mit dem Fahrrad kann ich so bestätigen. Ich fahre mit dem Rad zur Arbeit und habe in den letzen 18 Monaten vielleicht ein oder zwei andere Radler gesehen. Im Gegensatz dazu ist der ‚Capital of Texas’ Highway, eine landschaftlich schöne Strasse im Westen von Austin am Wochenende mit Radlern gut gesättigt.

Übrigens, obwohl (oder gerade weil?) Radler und Läufer hier im Straßenverkehr selten sind, nehmen die Autofahrer extrem viel Rücksicht. Wenn ich über eine Kreuzung laufe, bleibt alles stehen und winkt mich vorbei. Auch auf dem Rad fühle ich mich hier wesentlich sicherer als in Deutschland.

Gruß,

Frank

fsi hat geschrieben:Übrigens, obwohl (oder gerade weil?) Radler und Läufer hier im Straßenverkehr selten sind, nehmen die Autofahrer extrem viel Rücksicht. Wenn ich über eine Kreuzung laufe, bleibt alles stehen und winkt mich vorbei. Auch auf dem Rad fühle ich mich hier wesentlich sicherer als in Deutschland.

Hallo Frank,

bezüglich Fahrradfahren im Straßenverkehr ist das leider in Australien ganz anders: hier muss man als Radfahrer tierisch aufpassen, daß man nicht platt gefahren wird von Autos...

Aber Laufen ist hier Volkssport. Gibt ohne Ende Läufer, die aber erstaunlichweise ziemlich viel im Ort laufen. Ich bin ja lieber im Wald unterwegs.
Gibt ja rund um Hobart genügend Auswahl und auch total schöne Strecken!

Cheers,
Anissa