@wolfgangl:
Aus dem Zusammenhang reißen, ist immer ein netter Sport. Es rundet auf unwahrscheinlich beeindruckende Art und Weise das Bild. Gratuliere!
Schön, dass wenigstens Du die Gabe der Differenzierung hast. Nochmals, Glückwunsch!
Jörg
252
wolfgangl hat geschrieben:..Da vergleichen Arbeitgeber Arbeit mit Scheiße und Arbeitnehmer mit Fliegen, die wohl ordentlich verlaufenen Bewerbungsgespräche mit den 20? Mitarbeiter werden aus der Erinnerung verbannt, stattdessen wird das eine schlechte Beispiel eines Turbo-Nerds präsentiert. Schon ein interessantes Spiel!...
..Allerdings konnte ich beobachten, dass die Gefahr, mit einer Krawatte die Blutzufuhr zum Gehirn abzuschnüren latent vorhanden ist.![]()

253
Nein, DIE Maßnahme ist abgeschafft. Der ganze Firlefanz wie er momentan läuft mit bfz, Dekra etc ist gequirlte Kacke. Externe Anbieter dürfen gerne Angebote machen, die Joblosen dürfen teilnehmen, es werden strenge Beurteilungen geschrieben, was nix bringt wird eingestellt. Bisher bereichern sich hier doch nur die von AG und Gewerkschaften geführten Ein-Bildungsträger an den Beiträgen der Versicherten.Kundalini hat geschrieben:Hast Recht....der Joblose ist total happy wieder an einer effizienten Qualifizierungsmaßnahme teilnehmen zu dürfen...."Momentmal, die wievielte ist das bei Ihnen"...."Ja, ich bin ja schon das fünfzehntemal dabei....."
"Aber mit viel Bereitschaft und Motivation bekomme ich diese auch noch irgendwie rum...."
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
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Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!
254
Nochmal zu dem Thema Mobilitätsbeihilfen. Das Thema hat mir ja doch keine Ruh gelassen:
Die folgenden Zahlen stammen aus dem Geschäftsbericht der Arbeitagentur aus dem Jahr 2005, S. 118
Aus dem Budget der Ermessensleistungen sind die Zahlungen hierfür angegeben:
c) Mobilitätshilfen 118.147.699,04 EUR
in Worten 118Mio EUR für Umzugshilfe. Mehr als nichts.
Auffällig ist, dass das Budget für die sog. Ermessensleistungen mit 4,4Mrd EUR angesetzt wurde, am Ende des Geschäftsjahres aber nur 3,56Mrd abgerufen wurden. Hier wurden, aus welchen Gründen auch immer, knapp 840Mio EUR nicht abgerufen. Geld das die ALGII Empfänger aktiv hätte unterstützen können, mit dem einiges hätte bewegt werden können.
In dieses Budget fallen nicht nur Umzugsbeihilfen, sondern auch Posten wie z.B. Trainingsmaßnahmen, Einstellungszuschüsse oder Unterstützung Beratung/Vermittlung.
Ermessensleistungen heisst aber, die Gewährung dieser Gelder liegen im Ermessen von... Dem Sachbearbeiter? Dem Vermittler? Dem Minister? Ich weiss es nicht.
Man kann sich auf der Seite der AA auch die Haushaltsplanungen und Quartalsberichte sowie die internen Dienstanweisungen ansehen. Ich denke mit Kenntnis der Dokumente könnte man einen Teil der Diskussion versachlichen.
@einfach-Marcus mit den 840Mio Eur hätte man deine Idee locker umsetzen können.
Grüsse
Marme
Die folgenden Zahlen stammen aus dem Geschäftsbericht der Arbeitagentur aus dem Jahr 2005, S. 118
Aus dem Budget der Ermessensleistungen sind die Zahlungen hierfür angegeben:
c) Mobilitätshilfen 118.147.699,04 EUR
in Worten 118Mio EUR für Umzugshilfe. Mehr als nichts.
Auffällig ist, dass das Budget für die sog. Ermessensleistungen mit 4,4Mrd EUR angesetzt wurde, am Ende des Geschäftsjahres aber nur 3,56Mrd abgerufen wurden. Hier wurden, aus welchen Gründen auch immer, knapp 840Mio EUR nicht abgerufen. Geld das die ALGII Empfänger aktiv hätte unterstützen können, mit dem einiges hätte bewegt werden können.
In dieses Budget fallen nicht nur Umzugsbeihilfen, sondern auch Posten wie z.B. Trainingsmaßnahmen, Einstellungszuschüsse oder Unterstützung Beratung/Vermittlung.
Ermessensleistungen heisst aber, die Gewährung dieser Gelder liegen im Ermessen von... Dem Sachbearbeiter? Dem Vermittler? Dem Minister? Ich weiss es nicht.
Man kann sich auf der Seite der AA auch die Haushaltsplanungen und Quartalsberichte sowie die internen Dienstanweisungen ansehen. Ich denke mit Kenntnis der Dokumente könnte man einen Teil der Diskussion versachlichen.
@einfach-Marcus mit den 840Mio Eur hätte man deine Idee locker umsetzen können.
Grüsse
Marme
255
Welchen Sinn verfolgt denn Dein Szenario, wenn nicht "Klappe auf:Qualifizierung die 13.! Klappe zu" ?einfach-Marcus hat geschrieben:Nein, DIE Maßnahme ist abgeschafft. Der ganze Firlefanz wie er momentan läuft mit bfz, Dekra etc ist gequirlte Kacke. .
forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk 

256
Altes Thema - Zitate sind immer aus dem Zusammenhang gerissen, außer man nimmt die ganzen Texte, was aber meistens keinen Sinn macht. Außerdem wollte ich nur meine persönlichen Highlights dieses Threads wiedergeben und nicht viele Seiten teils tragische Grabenkämpfe nochmal durchgehen, um korrekt und in vollem Umfang zu zitieren.Athabaske hat geschrieben:@wolfgangl:
Aus dem Zusammenhang reißen, ist immer ein netter Sport. Es rundet auf unwahrscheinlich beeindruckende Art und Weise das Bild. Gratuliere!
Schön, dass wenigstens Du die Gabe der Differenzierung hast. Nochmals, Glückwunsch!
Jörg
Kannst ja mal bißchen nachdenken und berichten, wie die Bewerbungen gelaufen sind, bei den Leuten, die Du eingestellt hast. Vielleicht kommt dann auch mal ein netter konstruktiver Beitrag dabei raus.

Den Glückwunsch kann ich in in vollem Umfang zurück geben.

Bin Heilfroh, dass ich meine Aufträge auf vernünftige Weise erhalte und mich weder mit Bewerbungen, noch mit peinlichen Chefs oder peinlichen Bewerbern rumärgern muß.
257
Es steht ja nirgends dass es das nicht gäbe, aber anstatt mit aufrechtem Gang durch die Welt zu reisen, muss der deutsche Joblose dem AG mitteileN:" da ich mittellos bin, muss ich erst mit meiner Agentur abklären ob die mir den Umzug finanzieren"...marme hat geschrieben:in Worten 118Mio EUR für Umzugshilfe. Mehr als nichts.
Beispiel aus der Praxis zum Umgang mit den Mitteln: Der Umzug wird privat vorgenommen.
Die Agentur will Angebote von 3 Verleihfirmen, das billigste darfst du als Jobloser nach Genehmigung nehmen(hier: ca. 600 EUR). Bis diese kommt, ist der LKW am benötigten WE vergeben. Der Joblose leiht sich nun aber für 50 EUR(!) den LKW aus der Firma des Vaters, muss nur Sprit übernehmen, Gesamtkosten ca. 200 EUR. Die Kosten werden aber nicht übernommen, weil natürlich keine ordentliche Rechnung möglich ist, es gibt nur Tankquittungen und eine für dei 50 EUR.
Bisher ist das Motto: Wir stecken dich in diese Maßnahme, und danach findest du einen Job, weil du dann ja qualifiziert bist. Z.B. als SAP-Anwender kannst du in 3 Monaten Controlling/FiBu gelernt haben. Linux-Admins werden ebenso in 3 Monaten ausgebildet. Dem Joblosen nun den Eindruck zu vermitteln er sei nun qualifiziert für den Arbeitsmarkt, ist sowas von krank, und genau das wird der Joblose nach der x. Maßnahme dann auch.Kundalini hat geschrieben:Welchen Sinn verfolgt denn Dein Szenario, wenn nicht "Klappe auf:Qualifizierung die 13.! Klappe zu" ?
Also hören wir auf mit diesem Scheiß. Wer keinen Job hat wird beschäftigt, wird vorwärts gebracht und qualifiziert. Und zwar nicht binnen drei Monaten mit Dingen die ihm/ihr aufgepfropft werden.
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
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Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!
258
...dann wird es Dich ja auch kaum weiter bringen, wenn Dich ein peinlicher Chef mit den Antworten auf Deine Fragen behelligt.wolfgangl hat geschrieben:...Bin Heilfroh, dass ich meine Aufträge auf vernünftige Weise erhalte und mich weder mit Bewerbungen, noch mit peinlichen Chefs oder peinlichen Bewerbern rumärgern muß.
Weiterhin wohligstes Leben innerhalb der eigenen vorurteilsfreien Welt!
Jörg
259
Es ist mir schon klar, dass Eigeninitiative und Perspektive durch "Ermessens"entscheidungen und Antragswahn der Sachbearbeiter häufig im Keim erstickt werden. "Funktionier du nach unseren Vorstellungen, dann können wir vielleicht mal über ein paar Euro aus dem grossen Topf reden".einfach-Marcus hat geschrieben:Es steht ja nirgends dass es das nicht gäbe, aber anstatt mit aufrechtem Gang durch die Welt zu reisen, muss der deutsche Joblose dem AG mitteileN:" da ich mittellos bin, muss ich erst mit meiner Agentur abklären ob die mir den Umzug finanzieren"...
Das ist leider so und für viele ist es ausgesprochen schwer, sich mit den Mechanismen dieses Apparates zu arrangieren. Wenn man die Mechanismen kennt, kann man sie sich auf der anderen Seite auch zu Nutze machen.
Beispiel: Als klar war, dass ich meinen Job verlieren würde, habe ich mich nach für mich geeignet erscheinende Weiterbildungsmassnahmen umgesehen. Habe mich beim Amt erkundigt, in wie fern sie die Massnahmen tragen würden. Habe mich mit den Trägern und den Inhalten der Schulungen auseinander gesetzt. Nachdem ich "meine" Massnahme gefunden habe, bin ich zum Amt, habe meine Anträge und meinen Vertrag vorgelegt und war nach 6 MOnaten Massnahme und 3 Monaten Jobsuche wieder beschäftigt. Während der Suche bin ich mit 20 Bewerbungen zu 6 Gesprächen gekommen und konnte mir aus 3 Angeboten den Job aussuchen.
Mir ist aber auch klar, dass diese Form von "proaktiver" Initiative nicht jedem gegeben ist, dass hier noch viel zu tun ist.
Deine Vision wäre da ein anderer Ansatz.
Ich habe einfach ein Problem damit, dass das Amt so häufig als "der Feind" gesehen wird. Und der HarzIV Empfänger als Leistungserschleicher.
Grüsse
Marme
260
aus dem Zusamenhang gerissen oder nicht: es war genaugenommen tatsächlich ein Vergleich Arbeitssuchender = Scheiße.
Und bevor ich ein Stücl vom Kackehaufen bin, bleibe ich dann doch lieber arbeitslos!
@fritz Es ist vor allem ein Nachteil für die Minderheiten!
ähm, mal am Rande, auch wenn es nur ein winziges klitzekleins bißchen mit der Diskusission zu tun hat : Die Heuschrecken sind entlastet
Und bevor ich ein Stücl vom Kackehaufen bin, bleibe ich dann doch lieber arbeitslos!
@fritz Es ist vor allem ein Nachteil für die Minderheiten!
ähm, mal am Rande, auch wenn es nur ein winziges klitzekleins bißchen mit der Diskusission zu tun hat : Die Heuschrecken sind entlastet
Streak 3: Beginn 10.10.2009
Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)
261
Sei froh, dass Du nicht weisst, wer in Deutschland noch so alles schon "seinen 153a" bezahlt hat. Sollen sogar amtierende Minister dabei sein - hört man.pingufreundin hat geschrieben:ähm, mal am Rande, auch wenn es nur ein winziges klitzekleins bißchen mit der Diskusission zu tun hat : Die Heuschrecken sind entlastet

Karl Heinz
Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen. Georg Christoph Lichtenberg
Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen. Georg Christoph Lichtenberg
262
manches will man echt nicht genauer wissen 

Streak 3: Beginn 10.10.2009
Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)
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Ja, ja, die unfähigen Architekten!WinfriedK hat geschrieben:Mit den von der Bahn geschätzten 40 Mios könnten man knapp 10.000 Hartz IV Empfänger ein Jahr lang bezahlen.

Das, worum es dem Architekten vermutlich wirklich geht, ist das Honorar, das ihm entgangen ist und vermutlich auch vertraglich zugesichert worden ist. Ob der Planungsaufwand, der bisher für die Kuppel angefallen ist, bisher honoriert wurde? Hier gehts um mindestens eine halbe Million Euro.
Ich weiß auch nicht, wie es zu der Kostenschätzung gekommen ist. Aber oft werden diese vom Bauherren schön gerechnet um Förderungen zu bekommen oder einen pompösen Bau politisch durchzusetzen. Viele Bauherren wollen es nicht hören, wenn man ihnen sagt, wie teuer ihre Vorstellungen sind. Wenn es dann teurer wird, ist selbstverständlich der Architekt schuld.
Was das mit Hartz IV zu tun hat? Nicht immer sind die Heuschrecken so böse wie es scheint. Oft ist auch in der Presse nur die halbe Wahrheit zu lesen.
Mit Aussagen wie der zitierten kann ich nur wenig anfangen. Die 40 Mio, die die Bahn einspart, nimmt sie sicher nicht für die Finanzierung von Hartz IV Empfängern her.
264
Nein, war es nicht.pingufreundin hat geschrieben:aus dem Zusamenhang gerissen oder nicht: es war genaugenommen tatsächlich ein Vergleich Arbeitssuchender = Scheiße.
Sie sind nicht verurteilt worden, das ist ein Unterschied.pingufreundin hat geschrieben: ähm, mal am Rande, auch wenn es nur ein winziges klitzekleins bißchen mit der Diskusission zu tun hat : Die Heuschrecken sind entlastet
Mit seinem Urteil vom 21. Dezember 2005 hatte der Bundesgerichtshof (BGH) die Freisprüche des ersten Düsseldorfer Verfahrens aufgehoben. Die obersten Bundesrichter unter Vorsitz von Professor Klaus Tolksdorf hatten auch „Hinweise“ gegeben, nach denen eine Verurteilung möglich gewesen wäre.
So war für den BGH klar, dass Ackermann, Funk und Zwickel mit der Gewährung der Prämien „ihre Vermögensbetreuungspflicht gegenüber der Mannesmann AG verletzt und dieser dadurch einen Vermögensnachteil zugefügt“ hatten. Die Sonderzahlungen seien für Mannesmann auch „ohne jeden Nutzen“ gewesen. Nicht einmal eine „Anreizwirkung“ für die Geld-Empfänger, andere Vorstandsmitglieder oder künftige potenzielle Führungskräfte vermochte der BGH zu erkennen.
Ackermann und die übrigen Angeklagten hätten sich allerdings nur dann strafbar gemacht, wenn sie auch gewusst hätten, was sie taten. Dies hatte das Landgericht im Sommer 2004 verneint und den Angeklagten einen „unvermeidbaren Verbotsirrtum“ attestiert. Der BGH hatte eingeräumt, dass es sich für die nächste Kammer „als schwierig erweisen dürfte“, nachzuweisen, ob der Irrtum „vermeidbar“ oder „unvermeidbar“ war.
http://www.focus.de/finanzen/news/manne ... 40140.html
Großartiges Gesetz. Dafür hat sich doch die "Landschaftspflege" über viele Jahrzehnte gelohnt.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)
265
Sicher richtig. Es sind unterschiedliche Töpfe, aber die Bahn ist immer noch ein Staatsunternehmen.OnkelUlrich hat geschrieben:Die 40 Mio, die die Bahn einspart, nimmt sie sicher nicht für die Finanzierung von Hartz IV Empfängern her.
Über die Motive des Architekten kann ich, ebenso wie du, nur spekulieren. In dem Artikel klang es so, als ob es darum ging, dass er seine "künstlerische" Freiheit unzulässigerweise eingeschränkt sah.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)
267
Das wäre mein Eindruck, wenn Bewerbungsunterlagen in solch einem Zustand zurückkommen.Athabaske hat geschrieben:...hört, hört...
Jörg
"Im Rhythmus bleiben"
268
stimmt, die Arbeeitnehmer sind ja die Fliegen, die zur Scheiße wollen. DAS macht es natürlich erheblich besser. Aber da bleib ich trotzdem lieber arbeitslos
Die Heuchrecken sind nicht verurteilt, nicht vorbestraft- also auch nicht schuldig
Die Heuchrecken sind nicht verurteilt, nicht vorbestraft- also auch nicht schuldig
Streak 3: Beginn 10.10.2009
Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)
269
Hallo, Fritz,Fritz hat geschrieben:Noch eine Bemerkung zu Bewerbungsunterlagen mit Kaffeeflecken, Notizen und anderen "Verzierungen": Ich würde solche Arbeitgeber meiden, denn ganz offensichtlich gibt es in diesen Firmen keine auch nur halbwegs professionelle Personalabteilung, sondern die Obhut der Unterlagen sowie eventuell der gesamte Bewerbungsprozeß obliegt Fachkräften, die mit dieser Aufgabe offensichtlich zeitlich oder sogar prinzipiell überfordert sind.
Wenn es bereits im Bewerbungsprozeß dermassen hapert, dann wird es in anderen, wichtigeren Bereichen der Firma möglicherweise genauso drunter und drüber gehen...
nun, leider weiß man das nicht vorher, wenn man seine Bewerbungsunterlagen abschickt.
Die Sache hat aber zwei Seiten. Kleinere Firmen haben verständlicherweise oft keine eigene Personalabteilung, sondern das macht jemand "nebenher", oft sogar der Chef selbst respektive der zukünftige Fachvorgesetzte. Das heißt natürlich nicht, dass diese Leute alle nicht sorgfältig mit den Unterlagen der Bewerber umgehen.
Mir persönlich ist es ehrlich gesagt lieber, die Unterlagen kommen eben nicht in eine professionelle Personalabteilung, da diese Leute mangels spezifischer Kenntnis dessen, was denn nun die eine oder andere Qualifikation in dem Berufsfeld bedeutet, oft nur schematisch Profil und Anforderungen vergleichen. Dadurch kommen oft Leute auf Ablage Z, die der Fachvorgesetzte eventuell doch einladen würde.
Zitat von wolfgangl
Hallo, wolfgangl,Speziell bei dem Antidiskriminierungsgesetz waren die Auswirkungen vorher so was von klar!
wenn ich richtig informiert bin, hatte doch der deutsche Gesetzgeber da gar keine großartige Wahl. Das Antidiskriminierungsgesetz musste so lauten, um die europäische Vorschrift hierzu umzusetzen.
Zitat von marme
Hallo, marme,Ermessensleistungen heisst aber, die Gewährung dieser Gelder liegen im Ermessen von... Dem Sachbearbeiter? Dem Vermittler? Dem Minister? Ich weiss es nicht.
das kann ich Dir genau sagen.
Ich habe mich in der Angelegenheit der Weiterbildungsfinanzierung nach Ablehnung durch die AA (O-Ton: "Tja, wenn Sie Bäcker wären und eine Mehlstaub-Allergie hätten.... Aber so.... Nein, wir haben Anweisung von ganz oben, dass nichts mehr finanziert wird") an Meister Müntefering gewandt.
Erst nach dreimaliger Aufforderung, mir eine Antwort zu schicken, reagierte ein Beamter des Bundesarbeitsministeriums in einem dreiseitigen(!) Brief.
Zuerst lobte er die tollen Anstrengungen seiner Behörde, 50plus wieder in Arbeit zu bringen. Da ich aber noch nicht 50 bin, half mir das aber auch nicht wirklich weiter.
Irgendwann kam er dann zum Punkt und konstatierte, dass die Arbeitsagenturen selbst entscheiden, wen sie fördern und wen nicht. Und wenn ich nicht gefördert würde, erfüllte ich anscheinend nicht deren Voraussetzungen für eine Weiterbildung.
Die Quintessenz des Schreibens war, wenn man es ins Normaldeutsch übersetzt, dass ich quasi selbst schuld sei, wenn meine AA mir keine Förderung angedeihen ließe.
Gruß
runforyourlife
271
Hast du das Schreiben mal deinem Sachbearbeiter vorgelegt?runforyourlife hat geschrieben:
Irgendwann kam er dann zum Punkt und konstatierte, dass die Arbeitsagenturen selbst entscheiden, wen sie fördern und wen nicht. Und wenn ich nicht gefördert würde, erfüllte ich anscheinend nicht deren Voraussetzungen für eine Weiterbildung.
Die Quintessenz des Schreibens war, wenn man es ins Normaldeutsch übersetzt, dass ich quasi selbst schuld sei, wenn meine AA mir keine Förderung angedeihen ließe.
Gruß
runforyourlife
Marme
272
Dann gesell ich mich gern zu Athabaske. Ehrlicher und besser noch als Leute die ihr Schubladendenken nicht ablegen können und in jedem zweiten Posting Kotze und Scheisse benutzen.
Micha, ab jetzt freiwillig Sau.

Micha, ab jetzt freiwillig Sau.

Diskutiere nicht mit Idioten, sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung!
273
Fritz hat geschrieben:Das wäre mein Eindruck, wenn Bewerbungsunterlagen in solch einem Zustand zurückkommen.
...kannst Du Dir vorstellen, dass in den wenigsten Firmen eine professionelle Personalabteilung vorzufinden ist? Schlicht, weil die Firma eine Größe hat, bei der die Personalabteilung schlicht nichts zu tun hätte?Ich würde solche Arbeitgeber meiden, denn ganz offensichtlich gibt es in diesen Firmen keine auch nur halbwegs professionelle Personalabteilung, sondern die Obhut der Unterlagen sowie eventuell der gesamte Bewerbungsprozeß obliegt Fachkräften, die mit dieser Aufgabe offensichtlich zeitlich oder sogar prinzipiell überfordert sind.
...ansonsten empfehle ich weiterhin, Dein Heil bei den Großen zu suchen, deren professionelle Personalabteilung ist aber evt. gerade damit ausgelastet, Personal abzubauen.
Noch am Rande, ich trinke weder Kaffee, noch kleckere ich beim Trinken.
Jörg
274
Um beschäftigt zu sein, können ALG II Empfänger Gemeinwohlarbeit leisten in Krankenhäusern, Altenheimem, Behinderteneinrichtungen, Tierheimen u.ä., da gibts viel zu tun. Natürlich kann man dort auch ehrenamtlich arbeiten, dann ist man auch beschäftigt. Weil man mit dieser Tätigkeit grundsätzlich nur gewinnen kann, qualifiziert man sich auch.einfach-Marcus hat geschrieben:Dem Joblosen nun den Eindruck zu vermitteln er sei nun qualifiziert für den Arbeitsmarkt, ist sowas von krank, und genau das wird der Joblose nach der x. Maßnahme dann auch.
Also hören wir auf mit diesem Scheiß. Wer keinen Job hat wird beschäftigt, wird vorwärts gebracht und qualifiziert. Und zwar nicht binnen drei Monaten mit Dingen die ihm/ihr aufgepfropft werden.
Formalqualifikationen bekommt man dort natürlich nicht unbedingt, aber es muß sich in D. auch niemand unnütz fühlen, weil er ohne Beschäftigung ist.
Es ist schlicht eine Frage der Einstellung.
Noch eine kurze Anmerkung zur Bildung und Qualifizierung; es ist vielleicht nicht so bekannt, aber in D. gibt es geschätzte 4 Millionen funktionale Analphabeten. Es besteht eine enger Zusammenhang zwischen mangelnder Grundbildung, schlechten Jobmöglichkeiten und Armut.
forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk 

275
auja, damit kann man dann auch gleich Personal einsparenKundalini hat geschrieben:Um beschäftigt zu sein, können ALG II Empfänger Gemeinwohlarbeit leisten in Krankenhäusern, Altenheimem, Behinderteneinrichtungen, Tierheimen u.ä., da gibts viel zu tun.
Und dann kann man dort, wo man vorher für Lohn gearbeitet hat, arbeiten um sich zu qualifizieren.

Bisher gibt es dafür zusätzlich zum ALG 1€ pro Stunde...
Streak 3: Beginn 10.10.2009
Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)
276
Mann kann auch alles ins negative drehen...
Es gibt in D genügend Menschen die ehrenamtlich für das Allgemeinwohl arbeiten: Seien es die grünen Damen im Krankenhaus, Helfer im Tierheim , Leute, die in ihrer Freizeit eine Benefizveranstaltung für den Kindergarten hochziehen oder Helfer beim Marathon - denen wirft niemand vor, bezahlte Jobs zu ersetzen...
Es gibt in D genügend Menschen die ehrenamtlich für das Allgemeinwohl arbeiten: Seien es die grünen Damen im Krankenhaus, Helfer im Tierheim , Leute, die in ihrer Freizeit eine Benefizveranstaltung für den Kindergarten hochziehen oder Helfer beim Marathon - denen wirft niemand vor, bezahlte Jobs zu ersetzen...
277
Das ist Gemeinwohlarbeitpingufreundin hat geschrieben: Bisher gibt es dafür zusätzlich zum ALG 1€ pro Stunde...

forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk 

278
marme hat geschrieben:Mann kann auch alles ins negative drehen...
Ach Martin, manche können nicht anders und haben sonst nix zu sagen...
Es gibt in D genügend Menschen die ehrenamtlich für das Allgemeinwohl arbeiten: Seien es die grünen Damen im Krankenhaus, Helfer im Tierheim , Leute, die in ihrer Freizeit eine Benefizveranstaltung für den Kindergarten hochziehen oder Helfer beim Marathon - denen wirft niemand vor, bezahlte Jobs zu ersetzen...

Hat jemand von euch im Bekanntenkreis Ehrenamtliche Helfer die keinen Job haben? Ist wirklich interessant was Kundalani hier aufgeworfen hat. Ich kenne nur Ehrenamtliche die in Brot und Lohn stehen (lassen wir reine Hausfrauen aussen vor). Ob es im Kindergarten so war, jetzt in der Schule oder im Sportverein und so, dort sind alle Helfer keine Joblosen. Die Arbeitslosen die ich kenne, ne von denen zeigt sich niemand beim Ehrenamt.
Würde mich interessieren ob das bei euch auch so ist.
Danke

Micha
Diskutiere nicht mit Idioten, sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung!
280
Hallo marme,marme hat geschrieben:Hast du das Schreiben mal deinem Sachbearbeiter vorgelegt?
ja klar. Der war´s sichtlich peinlich. Die hat ein bisschen rumgestottert und hat sich dann damit rausgeredet, dass ich als "Nichtleistungsbezieherin" keine Förderung bekommen könne, "das werden Sie doch wohl verstehen".
Von anderen Arbeitslosen weiß ich aber, dass es auch für Leistungsempfänger mittlerweile extrem schwierig ist, etwas bewilligt zu kriegen. Voraussetzung ist fast immer, dass man einen Arbeitgeber nachweist, der bereit ist, einen nach der Weiterbildung einzustellen.
Nur wie man an einen solchen kommt, darüber schweigen sich die Experten aus. Womöglich weil sie´s selbst nicht wissen?
Gruß
runforyourlife
281
Der Gedanke kam mir auch sehr schnell, dass das eigentlich nur Leute machen, die nen Job haben.drops hat geschrieben:Hat jemand von euch im Bekanntenkreis Ehrenamtliche Helfer die keinen Job haben? Ist wirklich interessant was Kundalani hier aufgeworfen hat. Ich kenne nur Ehrenamtliche die in Brot und Lohn stehen (lassen wir reine Hausfrauen aussen vor). Ob es im Kindergarten so war, jetzt in der Schule oder im Sportverein und so, dort sind alle Helfer keine Joblosen. Die Arbeitslosen die ich kenne, ne von denen zeigt sich niemand beim Ehrenamt.
Das ist dann wohl dieses Gefühl, das mit dem Verlust einher geht: ich werde nicht mehr gebraucht. Ich kenne das ja aus eigener Erfahrung. Am ersten Tag des offiziellen Erwerbslosendaseins ist man ja noch optimistisch, aber irgendwann fängt man an sich einzuigeln.
Ich denke spätestens mit Hartz4 fehlen dann auch die finanziellen Möglichkeiten, seien es Fahrtkosten, Telefonkosten (man erreicht ja auf dem Festnetz bald keinen mehr), oder bei Sitzungen in Gaststätten die Getränkekosten. Wer will schon dauern auf Unterstützung Dritter angewiesen sein, wenn man vorher alles selber bewältigen konnte.
Ich halte auch eher wenig von den 1EUR-Jobs, denn es ist nunmal definitiv so, dass hier vormals feste Jobs ersetzt wurden. Das kann man aber nicht den Joblosen vorwerfen.
Ich habe heute beim Mittagessen erfahren dürfen dass aus meinem Bekanntenkreis jemand seit Juni arbeitslos ist, er hat es allen verschwiegen bislang. Wahnsinn, oder. Jetzt hat er wieder ne Stelle gefunden, jetzt hat er erst getraut sich drüber zu sprechen...
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!
282
runforyourlife hat geschrieben:
Irgendwann kam er dann zum Punkt und konstatierte, dass die Arbeitsagenturen selbst entscheiden, wen sie fördern und wen nicht. Und wenn ich nicht gefördert würde, erfüllte ich anscheinend nicht deren Voraussetzungen für eine Weiterbildung.
Die Quintessenz des Schreibens war, wenn man es ins Normaldeutsch übersetzt, dass ich quasi selbst schuld sei, wenn meine AA mir keine Förderung angedeihen ließe.
Mich würde mal interessieren, um welche Weiterbildung es ging (oder bin ich zu neugierig? )
forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk 

283
Hi, Leute,pingufreundin hat geschrieben:auja, damit kann man dann auch gleich Personal einsparen
Und dann kann man dort, wo man vorher für Lohn gearbeitet hat, arbeiten um sich zu qualifizieren.
Bisher gibt es dafür zusätzlich zum ALG 1€ pro Stunde...
ich finde schon, dass pingu hier recht hat. 1-Euro-Jobs führen zu mehr Arbeitslosigkeit, ist doch klar.
Und mal ganz ehrlich: Leute, die hierfür keine Ausbildung haben, im großen Stil in Altenheimen, Krankenhäusern und Kindergärten einzusetzen, finde ich äußerst bedenklich. Auch wenn sie Ehrenamtliche sind.
Gruß
runforyourlife
284
Das wäre ein guter Zeitpunkt zum ausflippenrunforyourlife hat geschrieben:Hallo marme,
ja klar. Der war´s sichtlich peinlich. Die hat ein bisschen rumgestottert und hat sich dann damit rausgeredet, dass ich als "Nichtleistungsbezieherin" keine Förderung bekommen könne, "das werden Sie doch wohl verstehen".

Manchmal denk ich, ich bin zu naiv für diese Welt...Von anderen Arbeitslosen weiß ich aber, dass es auch für Leistungsempfänger mittlerweile extrem schwierig ist, etwas bewilligt zu kriegen. Voraussetzung ist fast immer, dass man einen Arbeitgeber nachweist, der bereit ist, einen nach der Weiterbildung einzustellen.
Nur wie man an einen solchen kommt, darüber schweigen sich die Experten aus. Womöglich weil sie´s selbst nicht wissen?
Gruß
runforyourlife

marme
285
Die grünen Damen holen den unbesuchten Bettpatienten Kuchen und Zeitung.runforyourlife hat geschrieben:Hi, Leute,
ich finde schon, dass pingu hier recht hat. 1-Euro-Jobs führen zu mehr Arbeitslosigkeit, ist doch klar.
Und mal ganz ehrlich: Leute, die hierfür keine Ausbildung haben, im großen Stil in Altenheimen, Krankenhäusern und Kindergärten einzusetzen, finde ich äußerst bedenklich. Auch wenn sie Ehrenamtliche sind.
Gruß
runforyourlife
Das Kindergartenbeispiel bezog sich auf eine Benefizveranstaltung - hier haben musizierende Eltern mit anderen einen Konzertabend höchster Qualität auf die Beine gestellt.
Wie siehts den bei euch mit Weihnachtsbasaren aus - machen das nur ausgebildete Fachkräfte?
Es geht hier nicht um erzieherische Tätigkeiten.
Bei der Bewertung der 1EUR-Jobs bin ich bei dir.
Grüsse
Marme
286
Doch, deswegen stelle ich sie ja und sie tragen dazu bei die Vorurteile abzubauen.Athabaske hat geschrieben:...dann wird es Dich ja auch kaum weiter bringen, wenn Dich ein peinlicher Chef mit den Antworten auf Deine Fragen behelligt.


Es gibt auf allen Seiten Solche und Solche und in Deutschland wird seit vielen Jahren polarisiert und verallgemeinert, um von der miserablen und unfähigen Politik abzulenken. Und dieser Thread zeigt, dass es immer wieder funktioniert.
Der böse Hartz IV Empfänger, der den Sozialstaat Ausplünder. Die Zahl der bösen Asylanten ist zurückgegangen, seit man ihre Buden angezündet hat und Deutschland nicht mehr das Wirtschaftswunderland ist. Die bösen Ausländer, die bösen Kapitalisten, die bösen Chefs, die ihre Mitarbeiter ausbeuten. Liste ist beliebig fortsetzbar und immer wieder anzuwenden.
Nö, immer schaffe ich das auch nicht, aber ich werde nicht aufhören, gegen Vorurteile (auch meine eigenen) anzugehen.Athabaske hat geschrieben:Weiterhin wohligstes Leben innerhalb der eigenen vorurteilsfreien Welt!

Habe übrigens gestern gehört, dass bei der Deutschen Bank den 1500 entlassenen Mitarbeitern mittlerweile 2000 bis 2500 neu eingestellte Mitarbeiter gegenüber stehen. Schade, dass man solche Sachen nicht liest im deutschen Blätterwald.
287
Hallo Kundalini,Kundalini hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, um welche Weiterbildung es ging (oder bin ich zu neugierig? )
MCSE/MCSA oder Teile davon.
Gruß
runforyourlife
288
Wenn es nicht wie immer wäre, dass man nämlich ältere, teurere Bedienstete entlässt und jüngere, billigere einstellt, wäre es wirklich vorbildlich.wolfgangl hat geschrieben:Habe übrigens gestern gehört, dass bei der Deutschen Bank den 1500 entlassenen Mitarbeitern mittlerweile 2000 bis 2500 neu eingestellte Mitarbeiter gegenüber stehen. Schade, dass man solche Sachen nicht liest im deutschen Blätterwald.

Karl Heinz
Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen. Georg Christoph Lichtenberg
Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen. Georg Christoph Lichtenberg
289
Hallo marme,marme hat geschrieben:Die grünen Damen holen den unbesuchten Bettpatienten Kuchen und Zeitung.
Das Kindergartenbeispiel bezog sich auf eine Benefizveranstaltung - hier haben musizierende Eltern mit anderen einen Konzertabend höchster Qualität auf die Beine gestellt.
Wie siehts den bei euch mit Weihnachtsbasaren aus - machen das nur ausgebildete Fachkräfte?
Es geht hier nicht um erzieherische Tätigkeiten.
Bei der Bewertung der 1EUR-Jobs bin ich bei dir.
ist schon klar, das gab´s aber doch schon immer. Hier aber Leute zwangszuverpflichten, finde ich den falschen Weg.
Ich wundere mich gerade, mit welchem Elan sich manche Leute dafür einsetzen, dass diejenigen, die gegen ihren Willen aus der regulären bezahlten Arbeit rausgedrängt wurden nun für die paar Kröten, die sie als Almosen noch bekommen, "etwas tun", egal was.
Kommt mir manchmal wie Sozialneid nach unten vor. Bloß auf was?
Gruß
runforyourlife
290
Dieser teil des Threads hat seinen Ursprung hier , ich les da nichts von wegen Zwangsverpflichtung etc. Das hat hier, glaub ich, auch keiner gemeint.runforyourlife hat geschrieben:Hallo marme,
ist schon klar, das gab´s aber doch schon immer. Hier aber Leute zwangszuverpflichten, finde ich den falschen Weg.
Ich wundere mich gerade, mit welchem Elan sich manche Leute dafür einsetzen, dass diejenigen, die gegen ihren Willen aus der regulären bezahlten Arbeit rausgedrängt wurden nun für die paar Kröten, die sie als Almosen noch bekommen, "etwas tun", egal was.
Kommt mir manchmal wie Sozialneid nach unten vor. Bloß auf was?
Gruß
runforyourlife

Marme
291
Vielleicht siehst du das Ganze auch aus einer etwas falschen Sicht?runforyourlife hat geschrieben:ist schon klar, das gab´s aber doch schon immer. Hier aber Leute zwangszuverpflichten, finde ich den falschen Weg.
Ich wundere mich gerade, mit welchem Elan sich manche Leute dafür einsetzen, dass diejenigen, die gegen ihren Willen aus der regulären bezahlten Arbeit rausgedrängt wurden nun für die paar Kröten, die sie als Almosen noch bekommen, "etwas tun", egal was.
Ich habe zwei Frauen in deinem Alter in meiner Bekanntschaft, die beide aus diversen Gründen aus dem normalen Berufsleben ausgeschieden sind und nun eben "für ein paar Kröten" viel Einsatz im Altenheim mithelfen. Tatsache ist, dass das Personal in diesem (wie wohl in den meisten) Altenheim stark unterbesetzt ist. Ohne die Mithilfe von Freiwilligen oder Ehrenamtlichen wären die Missstände noch viel grösser. Leider sind wir heute soweit, dass wir auf diese Hilfe angewiesen sind, weil unser ohnehin schon viel zu teures Krankenwesen an allen Ecken und Kanten sparen muss. Also lieber ein Ehrenamtlicher, der halt die Bettpfannen leert, als ein Patient, der einen ganzen Tag neben der vollen Pfanne ausharren muss.
Oder stell dir vor, eine voll ausgebildete (und voll bezahlte) Krankenschwester würde während mehreren Tagen Sitzwache machen bei einem sterbenden Patienten? Ist der Patient gut versichert, klappt das. Handelt es sich um einen mittellosen, alleinstehenden Menschen, muss der dann alleine abserbeln?
Geld ist nicht alles, auch wenn ohne Geld vieles nicht ist. Aber eben doch auch nicht alles.
Marianne
292
Ehrenamt auch nicht gleich Ehrenamt, oder nur das, was Trinchen sich so vorstellt.
Manche sind richtig schick und mehren Ruhm und Anerkennung.
Außerdem dürfte es allgemein verbreitet sein, dass viele Ehrenämter fest in der Hand tüchtiger Unternehmer und Kommunalpolitiker sind, die sich engagiert reinhängen und somit gleichzeitig beste Werbung für sich, ihren Betrieb oder die erhoffte Wiederwahl machen.
Und ich persönlich möchte lieber nicht, das runforherlive, gnies oder womöglich gar der Einfache
(Glückwunsch zum Job, übrigens
)so sehr ich sie schätze, mir als depressive verzweifelte Algs II beim Sterben zugucken. Da würde ich mich doch eher noch mal zu einem Forumstreff aufraffen, um die beiden kennenzulernen - auf Augenhöhe, von Mensch zu Mensch.
Mit solidarischen Grüßen
Phönix
PS: Gut gefallen haben mir natürlich die lyrisch-kämpferischen Darbietungen von Herrn Mühsam und durch die Internationale, auch wenn Lizzy auf wohl bayerische Art nach meinem Empfinden unzulässig zitiert hat.
Schön auch, dass keiner das Horst-Wessel-Lied angestimmt hat, das zum Glück aber außer mir kaum noch einer kennen dürfte.
Manche sind richtig schick und mehren Ruhm und Anerkennung.


Außerdem dürfte es allgemein verbreitet sein, dass viele Ehrenämter fest in der Hand tüchtiger Unternehmer und Kommunalpolitiker sind, die sich engagiert reinhängen und somit gleichzeitig beste Werbung für sich, ihren Betrieb oder die erhoffte Wiederwahl machen.
Und ich persönlich möchte lieber nicht, das runforherlive, gnies oder womöglich gar der Einfache


Mit solidarischen Grüßen
Phönix
PS: Gut gefallen haben mir natürlich die lyrisch-kämpferischen Darbietungen von Herrn Mühsam und durch die Internationale, auch wenn Lizzy auf wohl bayerische Art nach meinem Empfinden unzulässig zitiert hat.
Schön auch, dass keiner das Horst-Wessel-Lied angestimmt hat, das zum Glück aber außer mir kaum noch einer kennen dürfte.

293
Hallo marme,marme hat geschrieben:Dieser teil des Threads hat seinen Ursprung hier , ich les da nichts von wegen Zwangsverpflichtung etc. Das hat hier, glaub ich, auch keiner gemeint.
stimmt, dort steht das nicht. Sorry. Soll nicht wieder vorkommen.

Es klang nur schon mal irgendwo anders an, dass die Leute doch für ihr Geld, das sie von der Allgemeinheit bekommen, was "tun" sollen. Bei den vielen Beiträgen blickt man ja gar nicht mehr richtig durch...
Zitat von Schweizer Trienchen:
Vielleicht siehst du das Ganze auch aus einer etwas falschen Sicht?
Ich habe zwei Frauen in deinem Alter in meiner Bekanntschaft, die beide aus diversen Gründen aus dem normalen Berufsleben ausgeschieden sind und nun eben "für ein paar Kröten" viel Einsatz im Altenheim mithelfen. Tatsache ist, dass das Personal in diesem (wie wohl in den meisten) Altenheim stark unterbesetzt ist. Ohne die Mithilfe von Freiwilligen oder Ehrenamtlichen wären die Missstände noch viel grösser.
Hallo, Schweizer Trienchen,
schön, dass Du es Dir anders überlegt hast.

Ich denke nicht, dass ich da eine falsche Sicht habe und will es Dir natürlich gerne erläutern.
Sowohl meine Schwester als auch mein Mann arbeiten in der Pflege im Altersheim und im Krankenhaus. Klar sind die einerseits froh über die Ehrenamtlichen oder Billigsthilfskräfte. Andererseits ist es schon so - vor allem im Altersheim - , dass es zum Beispiel öfter heißt "Heute kommt ja Frau XY, dann können Sie ja noch das und das und das zusätzlich machen."
Und es ist auch so, dass reguläre Arbeitsplätze auch deshalb nicht mehr geschaffen werden, weil es Ehrenamtliche und Billigarbeitskräfte gibt. Ausscheidende Mitarbeiter werden nicht mehr ersetzt etc etc.
Die Angestellten müssen schon zufrieden sein, wenn sie nicht selbst gekündigt werden.
So hat halt alles seine zwei Seiten.
Gruß
runforyourlife
294
sorry, ich hatte da auch eine Pflicht reingelesen 
Und ansonsten: ja, wenn ich so um mich blicke, sehe ich es auch- Ehrenamtliche sind nicht die, mit zuviel Zeit
ich glaube auch, dass man das Arbeiten "verlernen" kann. Das merke ich doch schon in den (Semester)ferien. Man gewöhnt sich so schön an das Ausschlafen, Zeit haben und so. Ich finde es schon nach ein paar Wochen schwierig mir vorzustellen, wieder eine dauernde Verpflichtung zu haben.
Wie mag sich das nach Jahren anfühlen?

Und ansonsten: ja, wenn ich so um mich blicke, sehe ich es auch- Ehrenamtliche sind nicht die, mit zuviel Zeit
ich glaube auch, dass man das Arbeiten "verlernen" kann. Das merke ich doch schon in den (Semester)ferien. Man gewöhnt sich so schön an das Ausschlafen, Zeit haben und so. Ich finde es schon nach ein paar Wochen schwierig mir vorzustellen, wieder eine dauernde Verpflichtung zu haben.
Wie mag sich das nach Jahren anfühlen?
Streak 3: Beginn 10.10.2009
Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)
295
Phönix hat geschrieben:
Und ich persönlich möchte lieber nicht, das runforherlive, gnies oder womöglich gar der Einfache(Glückwunsch zum Job, übrigens
)so sehr ich sie schätze, mir als depressive verzweifelte Algs II beim Sterben zugucken. Da würde ich mich doch eher noch mal zu einem Forumstreff aufraffen, um die beiden kennenzulernen - auf Augenhöhe, von Mensch zu Mensch.

Hallo Phönix,
so was ähnliches hatte ich mir vorhin auch gedacht. Ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, dass Eltern übermäßig drauf erpicht sind, dass ihre Kinder im Kindergarten von vergeistigten arbeitslosen Altphilologen oder überkandidelten Systemadministratorinnen betreut werden - und sei es auch nur zusätzlich.

Gruß
runforyourlife
296
Hallo, pingu,pingufreundin hat geschrieben: ich glaube auch, dass man das Arbeiten "verlernen" kann. Das merke ich doch schon in den (Semester)ferien. Man gewöhnt sich so schön an das Ausschlafen, Zeit haben und so. Ich finde es schon nach ein paar Wochen schwierig mir vorzustellen, wieder eine dauernde Verpflichtung zu haben.
Wie mag sich das nach Jahren anfühlen?
also soooo schlimm ist es auch wieder nicht.
Als ich nach einem Jahr Arbeitslosigkeit über eine Zeitarbeitsfirma - vulgo Sklaventreiber - projektbefristet eingestellt wurde, war ich nach einer Woche schon wieder voll drin. Das geht ganz schnell. Man freut sich ja, dass man endlich mal wieder seinen Lebensunterhalt selber verdienen kann, man ist mit Kollegen zusammen, fachsimpelt etc. etc.
Und ich musste damals aus dem Stand um kurz vor fünf aufstehen. Da ich aber sowieso nicht die Langschläferin bin und auch während der Arbeitslosigkeit spätestens um halb acht nicht mehr schlafen kann, war das bei mir vielleicht auch einfacher als bei "Nachteulen".
Gruß
runforyourlife
297
Eigentlich wollte ich mich mal aus diesem Thema raushalten und ich gebe zu
das ich es nicht geschafft habe, alle Beiträge zu lesen, die hier geschrieben worden sind.
Auf die Gefahr,das ich etwas Geschriebenes wiederhole mach ich es trotzdem.
1-Euro-Jobs: Es ist ja nicht so, das dazu jeder zwangsverpflichtet wird, es gibt einen nicht geringen Prozentsatz von Leuten, die sich freiwillig dazu melden, um aus ihren vier Wänden herauszukommen und wieder einen Sinn in ihrem Dasein zu haben. Derzeit erlangte bei uns ein Dachdecker mit vier Kindern (Hartz 4 - Empfänger, der in seinem Beruf soviel nie verdienen kann, wie jetzt mit allen Zuschlägen) Berühmtheit, weil er sich für die Durchführung dieser 1-Euro-Jobs stark gemacht hat, weil er undviele andere einen Sinn darin sehen, wenigstens da morgens zur Arbeit zu gehen und abends seinen Kindern sagen zu können, das er was tut für sein Geld.
Ein anderer Personenkreis wird verpflichtet, einfach um festzustellen, ob sie dem Arbeitsmarkt tatsächlich zur Verfügung stehen.
Stellt man dabei fest, das jemand z.B. unpünktlich, unzuverlässig und möglicherweise auch noch in Abhängigkeiten steckt und absolut keine Konfliktfähigkeiten hat, so steht er dem 1.Arbeitsmarkt auch nicht wirklich zur Verfügung und er kann mit der "zusätzlichen Arbeit" (so nannte man das vor Hartz) zumindest noch bei Arbeiten, die sonst sowieso keiner macht(z.B. Stadtpark fegen) eine gemeinnützige Sache unterstützen...wenn er denn dazu auch erscheint. Tut er es nicht, wird sein Geld gekürzt. Was er dann allerdings macht...kann man nur vermuten(Vielleicht gebrauchte Schulbücher verkaufen?!
).
Bewerbungen: Handelt es sich um jemanden, der noch halbwegs aus dem Arbeitsleben kommt, kann es sein, das er noch eine Bewerbung schreiben kann, die dem Standard entspricht. Ist das schon länger her, benötigt er Unterstützung und manch ein bildungsschwacher Kandidat wird von sich aus nicht mal eine Bewerbung ohne Rechtschreibfehler hinbekommen.
Also wozu sollte er sich Gedanken machen, wie er 30 Bewerbungen finanziert, wenn er nicht mal eine schreiben kann.
Selbstbewußtsein, Selbstdarstellung: Am Anfang ist ja noch alles gut und schön, die Arbeitslosigkeit beginnt wie ein Urlaub, nach drei Monaten wird man unruhig und nach einem Jahr fühlt man sich schon nicht mehr gebraucht. Ich persönlich hatte bisher immer das Glück, das drei Monate das Längste waren, aber mal ehrlich: Kann man sich, wenn man sich im Trott der Langzeitarbeitslosigkeit befindet, noch so verkaufen, wie man wirklich ist?Oder mal war? Ist es noch glaubwürdig, wenn man zwei Jahre zu Hause gesessen hat, einem Arbeitgeber klar zu machen, das man genau derjenige ist, der seinem Betrieb zum Glück gefehlt hat?
Ich denke auch dazu benötigt man Hilfestellung.
Oder man hat wirklich Glück und es passt gerade.
Ehrenamt: Ehrenämter werden meist von Personen ausgeführt, die auch im Alltag schon Verantwortung tragen, alles managen und eine positive Ausstrahlung haben. Sich da also nützlich zu machen, wenn man all das nicht mehr hat- wie soll das gehen?
Was ich persönlich wichtig finde, ist eine vernünftige Betreuung der Leute.
Die Möglichkeit, alles Vermittluntgsrelevante zu den Personen zu wissen, anstatt sie nach 5 Minuten "Arbeitsberatung" wieder vor die Tür zu schicken. Sie zu qualifizieren im Rahmen ihrer Möglichjkeiten, sie zu fordern und zu begleiten, um sie auch mit gutem Gewissen den Betrieben vorzustellen, die noch Arbeitskräfte suchen.
Auch das kostet den Staat viel Geld, aber durch die Betreuung der Menschen kann man auch die Vorurteile beseitigen,das alle nur Schmarotzer sind. Schmarotzer gibt es in allen sozialen Schichten.
Regina
das ich es nicht geschafft habe, alle Beiträge zu lesen, die hier geschrieben worden sind.
Auf die Gefahr,das ich etwas Geschriebenes wiederhole mach ich es trotzdem.
1-Euro-Jobs: Es ist ja nicht so, das dazu jeder zwangsverpflichtet wird, es gibt einen nicht geringen Prozentsatz von Leuten, die sich freiwillig dazu melden, um aus ihren vier Wänden herauszukommen und wieder einen Sinn in ihrem Dasein zu haben. Derzeit erlangte bei uns ein Dachdecker mit vier Kindern (Hartz 4 - Empfänger, der in seinem Beruf soviel nie verdienen kann, wie jetzt mit allen Zuschlägen) Berühmtheit, weil er sich für die Durchführung dieser 1-Euro-Jobs stark gemacht hat, weil er undviele andere einen Sinn darin sehen, wenigstens da morgens zur Arbeit zu gehen und abends seinen Kindern sagen zu können, das er was tut für sein Geld.
Ein anderer Personenkreis wird verpflichtet, einfach um festzustellen, ob sie dem Arbeitsmarkt tatsächlich zur Verfügung stehen.
Stellt man dabei fest, das jemand z.B. unpünktlich, unzuverlässig und möglicherweise auch noch in Abhängigkeiten steckt und absolut keine Konfliktfähigkeiten hat, so steht er dem 1.Arbeitsmarkt auch nicht wirklich zur Verfügung und er kann mit der "zusätzlichen Arbeit" (so nannte man das vor Hartz) zumindest noch bei Arbeiten, die sonst sowieso keiner macht(z.B. Stadtpark fegen) eine gemeinnützige Sache unterstützen...wenn er denn dazu auch erscheint. Tut er es nicht, wird sein Geld gekürzt. Was er dann allerdings macht...kann man nur vermuten(Vielleicht gebrauchte Schulbücher verkaufen?!

Bewerbungen: Handelt es sich um jemanden, der noch halbwegs aus dem Arbeitsleben kommt, kann es sein, das er noch eine Bewerbung schreiben kann, die dem Standard entspricht. Ist das schon länger her, benötigt er Unterstützung und manch ein bildungsschwacher Kandidat wird von sich aus nicht mal eine Bewerbung ohne Rechtschreibfehler hinbekommen.
Also wozu sollte er sich Gedanken machen, wie er 30 Bewerbungen finanziert, wenn er nicht mal eine schreiben kann.
Selbstbewußtsein, Selbstdarstellung: Am Anfang ist ja noch alles gut und schön, die Arbeitslosigkeit beginnt wie ein Urlaub, nach drei Monaten wird man unruhig und nach einem Jahr fühlt man sich schon nicht mehr gebraucht. Ich persönlich hatte bisher immer das Glück, das drei Monate das Längste waren, aber mal ehrlich: Kann man sich, wenn man sich im Trott der Langzeitarbeitslosigkeit befindet, noch so verkaufen, wie man wirklich ist?Oder mal war? Ist es noch glaubwürdig, wenn man zwei Jahre zu Hause gesessen hat, einem Arbeitgeber klar zu machen, das man genau derjenige ist, der seinem Betrieb zum Glück gefehlt hat?
Ich denke auch dazu benötigt man Hilfestellung.
Oder man hat wirklich Glück und es passt gerade.
Ehrenamt: Ehrenämter werden meist von Personen ausgeführt, die auch im Alltag schon Verantwortung tragen, alles managen und eine positive Ausstrahlung haben. Sich da also nützlich zu machen, wenn man all das nicht mehr hat- wie soll das gehen?
Was ich persönlich wichtig finde, ist eine vernünftige Betreuung der Leute.
Die Möglichkeit, alles Vermittluntgsrelevante zu den Personen zu wissen, anstatt sie nach 5 Minuten "Arbeitsberatung" wieder vor die Tür zu schicken. Sie zu qualifizieren im Rahmen ihrer Möglichjkeiten, sie zu fordern und zu begleiten, um sie auch mit gutem Gewissen den Betrieben vorzustellen, die noch Arbeitskräfte suchen.
Auch das kostet den Staat viel Geld, aber durch die Betreuung der Menschen kann man auch die Vorurteile beseitigen,das alle nur Schmarotzer sind. Schmarotzer gibt es in allen sozialen Schichten.
Regina
...und der kleine beige Hund
298
Hm ja, Bettpfannnen leeren, verschmutzte Bettwäsche wechseln und Hintern putzen ist absolut schick, sowas macht man bestimmt nur, um Ruhm und Anerkennung zu ergattern.Phönix hat geschrieben:Manche sind richtig schick und mehren Ruhm und Anerkennung.![]()
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Aber schön, konntest du wieder mal dein Oelkännchen in Einsatz bringen und wie üblich einen kompetenten Beitrag zum Thema leisten....
Marianne
299
Sowas macht man auch nicht ehrenamtlich - das ist Pflegeleistung, die i.d.R vom Pflegepersonal (m/w), PflegepersonalschülerInnen, FSJlern oder Zivis erledigt wird. Da hat ein Ehrenamlticher nix verloren.SchweizerTrinchen hat geschrieben:Hm ja, Bettpfannnen leeren, verschmutzte Bettwäsche wechseln und Hintern putzen ist absolut schick, sowas macht man bestimmt nur, um Ruhm und Anerkennung zu ergattern.
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Ehrenamt findet eben nicht nur im Altersheim oder Krankenhaus statt.SchweizerTrinchen hat geschrieben:Hm ja, Bettpfannnen leeren, verschmutzte Bettwäsche wechseln und Hintern putzen ist absolut schick, sowas macht man bestimmt nur, um Ruhm und Anerkennung zu ergattern.
In dem Dorf, in dem ich eine Zeit lang gelebt habe, gab es eine kleine Burgruine. Jahrzehnte lang hat man zugesehen, wie das Gebäude verfiel. Irgendwann hat sich ein Förderverein gegründet. Die Mitglieder gehörten ausschließlich der "besseren Gesellschaft" an. Die mit den guten Beziehungen und die, die wissen, welche Kanäle man anzapfen muss, um Subventionen zu bekommen...
Ich will das nicht schlecht reden, aus der Ruine ist heute ein Schmuckstück geworden. Aber es ist offensichtlich eine andere Art von Ehrenamt als die, von der du redest.
Es gibt die, bei denen man sich unauffällig engagiert. Und es gibt die, bei denen man sich engagiert nach dem Motto: "tue Gutes und rede darüber". Und mit den passenden Beziehungen bekommt man für letzteres sogar irgendwann das Bundesverdienstkreuz.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)