Wenn man Bahnläufe vielleicht nicht so mag, müssen Intervalle ja nicht zwangsläufig auf der Bahn stattfinden, sondern können auch auf der Straße oder im Wald gemacht werden.
Ich vermute fast, dass es ein nicht ganz unerheblicher Grund dafür ist, dass Marathonläufer Intervalle auf der Bahn machen, dass man gut Zwischenzeiten nehmen kann und somit einerseits im Training nicht so große Abweichungen vom Wunschtempo hat und andererseits dann Zeiten festhalten kann, um das Training im nachhinein besser analysieren zu können. Bei unregelmässigeren Läufen geht das natürlich schwieriger, denn da kann man bei der gleichen Zeit nicht unerheblich mehr oder weniger Laktat angesammelt haben.
Dass Bahnläufer auch Intervalle trainieren kann ich schon viel besser nachvollziehen, denn mit Spikes auf der Tartanbahn zu laufen ist schon ganz was anderes als mit Turnschuhen auf der Straße oder im Wald. Ich persönlich hatte immer wenn nach längerer Zeit das 1. Intervalltraining auf der Bahn absolviert wurde erstmal 2 Tage lang ganz schön dicke Waden. Ganz schlimm war das nach dem Aufstehen, da bin ich dann aus dem Bett gehumpelt.
Für einen Marathonlauf braucht man das aber nicht wirklich, denn selbst wenn die letzten 400 oder 600m im Stadion gelaufen werden, dürfte sich das Bahntraining dort nicht mehr wirklich bezahlt machen:-)
Natürlich solte man Intervalläufe nur machen, wenn vorher die entsprechende Ausdauergrundlage geschaffen wurde, aber effektiv sind Intervalle meiner Meinung nach schon für alle Läufer.
MatthiasR hat geschrieben:Intervalltraining auf der Bahn ist sicher nicht das wichtigste Trainingselement für den Marathon und in deinem Leistungsbereich (über 4 h) imho völlig verzichtbar.
Gruß Matthias[/QUOTE
Die Meinung, dass man bei einer Marathonzeit von >4h nicht wirklich Intervalle trainieren muss kann ich gut nachvollziehen. Ich denke da sind dann nicht zu schnelle Tempodauerläufe zunächst sinnvoller. Auch durch eine moderate Erhöhung des Trainingsumfangs dürften hier noch deutliche Fortschritte erkennbar sein. Wer dann noch näher an sein persönliches Limit herankommen möchte, kann immer noch Intervalle probieren.
Alfathom hat geschrieben:Nö, das stimmt nicht, über den Laufumfang ( ca. bis 100 km / Woche ) kann die Vo2max deutlich verbessert werden, und damit auch die Laufgeschwindigkeit, ohne dass großartig an der Temposchraube gedreht werden muß. Im Gegenteil, Intervalle sollten nur erfahrene Läufer und / oder durch fachkundige Anleitung gemacht werden.
Ich bin eine 2:47 auf den Marathon gelaufen, ohne jemals Intervale gemacht zu haben.
Darüber, wie sich die VO2max verbessern lässt, gibt es sicher auch verschiedene Theorien, wobei ich glaube, dass man natürlich die VO2max. auch rein über den Umfang ohne große Tempoläufe steigern kann, aber auch nur bis zu einem gewissen Limit und, das steht zumindest für mich fest, Jogging ist auch sicher nicht wirklich die optimale Methode hierfür, sondern für mich hauptsächlich das Training, was ich als Grundlage brauche, um die effektiveren Einheiten verkraften zu können. Spaß macht Joggen trotzdem:-)
Als für mich persönlich ideal um die VO2-max. zu steigern empfinde ich noch immer Bergaufläufe mit einer Dauer von ca. 2 Minuten. Diese lies mich früher auch mein Trainer öfter im Training laufen. Wir haben damals meist Berge bzw. das sind dann wohl eher Hügel genommen, die nicht zu steil waren. Vorgabe war hier, dass die Steigung nicht mehr als ca. 6% sein sollte, wenn es um die Steigerung der VO2max. gehen sollte. Wenn die Kraftkomponente eine stärkere Rolle spielen sollte, dann waren auch größere Steigungen angesagt.
Tempodauerläufe dürften natürlich in der Marathonvorbereitung (und für mich auch in der Vorbereitung auf sämtliche Mittel- und Langstrecken) auch nicht fehlen. Umfang und vor allem Intensität der Intervalle und auch der Tempodauerläufe sollen natürlich zu Beginn noch recht moderat sein und dann zum Wettkampftermin hin zunehmen.
Es wird sicher auch Studien mit anderen Ergebnissen geben, aber wie sagt man so schön, traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast
Im Endeffekt muss wohl jeder für sich selbst herausfinden, welche Art des Trainings er eher bevorzugt und an welche Theorien er glaubt bzw. vielleicht auch ganz einfach, was am meisten Spaß macht und das sollte ja kein ganz unwesentlicher Aspekt sein:-).
Viele Grüße
Tom