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Bahnetraining wichtig für Marathonvorbereitung???

Bahnetraining wichtig für Marathonvorbereitung???

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Hi Lauffreunde,

bringt Bahnentraining wirklich was für die Marathonvorbereitung (HH im April 2007) oder einfach 5 x wöchentlich laufen und lange, langsame Läufe :confused:

Ich will mich nicht wieder verletzen mit Übertraining oder ähnlichem und frage Euch: soll ich das mit in meinen Trainingsplan mit einbauen oder ist das Quatsch und was bringt mir Bahnentraining wirklich???????

Ich freue mich über Eure Antworten.

L.G.
Kunstwally

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kunstwally hat geschrieben:Hi Lauffreunde,

bringt Bahnentraining wirklich was für die Marathonvorbereitung (HH im April 2007) oder einfach 5 x wöchentlich laufen und lange, langsame Läufe :confused:
Intervalltraining auf der Bahn ist sicher nicht das wichtigste Trainingselement für den Marathon und in deinem Leistungsbereich (über 4 h) imho völlig verzichtbar.

Gruß Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

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ich bin schon der Meinung, dass Bahntraining in jedem Leistungsbereich sinnvoll sein kann. Es kann nützlich sein, um seinen Laufstil zu verbessern (langsame Läufer laufen ja häufig im Sitzen oder im Schlappschritt). Dadurch läuft man dann ökonomischer. Warum sollte ein langsamer Läufer durch Intervalltraining nicht auch schneller werden? Bahntraining hat außerdem eine mentale Komponente. Es ist ja (zumal wenn man vergleichsweise langsam unterwegs ist) die einzige Trainingseinheit, die sozusagen einen professionellen Anstrich hat. Das schafft sicher Selbstvertrauen.

Natürlich darf man die längeren und langen Läufe nicht vergessen und sollte es auch nicht übertreiben.

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Klinke mich hier neugierhalber mal ein, weil mich die Frage auch schon beschäftigt hat und ich ungefähr auf dem gleichen Niveau laufe.
RalfF hat geschrieben:ich bin schon der Meinung, dass Bahntraining in jedem Leistungsbereich sinnvoll sein kann. Es kann nützlich sein, um seinen Laufstil zu verbessern (langsame Läufer laufen ja häufig im Sitzen oder im Schlappschritt). Dadurch läuft man dann ökonomischer.
Das Argument verstehe ich nicht ganz: Wie kann eine (relative) Anfängerin allein durch Bahntraining ihren Laufstil verbessern? Bräuchte sie dafür nicht eher jemanden, der sie erst einmal auf Defizite im Laufstil hinweist und Tipps für eine Verbesserung gibt?
Und wenn sie dann auf die Bahn geht - auf diesem Leistungsniveau eher 400 m Intervalle oder Wiederholungsläufe von >= 800/1000 m?

vg,
kobold

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Das kommt meines Erachtens nach auf Dein Ziel an: wenn Du kurze Wettkämpfe laufen willst, dann machst Du 400er. Willst Du einen HM, dann machst Du eher 1000er. Ich denke, man sollte aber vorsichtig rangehen; also ordentlich aufwärmen, dehnen & dann die Intervalle - am Anfang werden weniger sicher besser sein, damit sich Dein Körper daran gewöhnt....

Aber bei "Anfängern" würde ich tendenziell auch eher gegen Intervalle, und für Tempoläufe / Steigerungsläufe argumentieren... aber darüber kann man sich bestimmt streiten :D

:hallo:
Björn
Bild

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kobold hat geschrieben:Das Argument verstehe ich nicht ganz: Wie kann eine (relative) Anfängerin allein durch Bahntraining ihren Laufstil verbessern?
nehmen wir an, man macht 200 m oder 400 m Intervalle und läuft diese so schnell wie es geht (sagen wir 10 Wiederholungen). Da muss man quasi sprinten und läuft also garantiert nicht in dem üblichen Einheits-Schlappschrittlauf. Ich merke jedenfalls, dass sich durch diese Intervalle die Laufökonomie verbessert (oder ich bilde es mir jedenfalls ein, womit wir wieder bei der mentalen Komponente wären)
Bräuchte sie dafür nicht eher jemanden, der sie erst einmal auf Defizite im Laufstil hinweist und Tipps für eine Verbesserung gibt?
Das ist sicher der Idealzustand

Und wenn sie dann auf die Bahn geht - auf diesem Leistungsniveau eher 400 m Intervalle oder Wiederholungsläufe von >= 800/1000 m?
für den Laufstil halte ich die kurzen und ganz kurzen Intervalle am besten. Ob man sich so ohne weiteres 6 oder 8 1.000 m Läufe zumuten sollte weiß ich nicht, zumal man ja auch immer den Gesamtumfang im Auge haben sollte.

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ich bin ja auch eine langsame läuferin und hab mangels bahn noch nie ordentliche intervalle gemacht. nur ab und zu fahrtspiel oder tempodauerlauf. zumindest für das marathontraining finde ich intervalle nicht so notwendig. also nicht für den ersten marathon, da sollte "durch die strecke kommen" aka. lange läufe im vordergrund stehen.

aber: wenn man sich generell zeitlich verbessern möchte und die unterdistanzen bis dann hin zum marathon "überarbeiten" will, dann geht das imho nur über intervalle, da man hier die ist- und soll-geschwindigkeiten ordentlich vergleichen kann.
mir persönlich hat die tempokontrolle etwas gefehlt, ich weiß ausser in wettkämpfen mein tempo nicht so richtig mangels gleicher streckenabschnitte. ich finde, gerade das angezielte renntempo sollte man schon vorher etwas im gefühl haben und das wird mit der bahn überprüfbar.
PBs 2006:
10km: 48:10
HM: 1:51:24
M: 3:58:30
to do 2006:
10.12. Ismaninger Winterlaufserie, 1. Lauf (12,8km)

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Mit Bahntraining meinst Du vermutlich Intervalltraining. Das kann man übrigens auch ohne Bahn machen. Optimal geht so etwas mit Pulsuhren, die auch die Laufstrecke und das Tempo messen können.

Intervalltraining dient dem Training der maximalen Sauerstoffaufnahme, der Laufökonomie (Sauerstoffverbrauch/Geschwindigkeit) und bei extensiven Intervallen der aerob/anaeroben Schwelle.
Typischerweise äußert sich dies in einem höheren möglichen Tempo auf kürzeren Distanzen. Wenn die Marathondistanz schon bewältigt wird, wird man durch Intervalltraining aber auch auf dieser Distanz besser.

Die Aussage, dass das für einen 4h Läufer nichts ist, kann ich nicht nachvollziehen.

Ein 4h Läufer kann wie ein schnellerer oder langsamerer Läufer auch seine relativen Stärken und Schwächen sowohl in Ausdauer als auch in Schnelligkeit haben. Wenn ein 4h Läufer die Marathondistanz souverän meistert ohne dabei einzubrechen, dann sollte er auf jeden Fall Intervalltraining in sein Training integrieren, um besser zu werden.

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Streckenbesichtiger hat geschrieben:Mit Bahntraining meinst Du vermutlich Intervalltraining. Das kann man übrigens auch ohne Bahn machen. Optimal geht so etwas mit Pulsuhren, die auch die Laufstrecke und das Tempo messen können.


Ich dachte immer, dass Pulswerte beim Intervalltraining zweitrangig sind. Beispiel: ich mache 12*400m mit 200m Trab. Klar geht der Puls runter, aber das Laktat bleibt doch trotzdem relativ hoch. Somit kann es einem ungeübten Läufer passieren, dass er so sauer wird, dass er total einbricht - und das obwohl der Puls in einem normalen Bereich liegt...

:hallo:
Björn
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Die Frage war nicht, ob sie Bahntraining machen "darf", sondern ob sie es "muss"! Wegen des Verletzungsrisikos möchte sie das lieber nicht.
Und wir reden hier von geplanten 4:30h! :hallo:

Wenn man sich Trainingspläne für den Bereich anschaut (Steffny oder Runners World), dann gibt es da sehr wenig Tempo- / Intervalltraining. Das wird seinen Grund haben.
In beiden Plänen wird übrigens nur 4x gelaufen, 5x/Woche scheint mir sehr viel.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Börn hat geschrieben:Ich dachte immer, dass Pulswerte beim Intervalltraining zweitrangig sind. Beispiel: ich mache 12*400m mit 200m Trab. Klar geht der Puls runter, aber das Laktat bleibt doch trotzdem relativ hoch. Somit kann es einem ungeübten Läufer passieren, dass er so sauer wird, dass er total einbricht - und das obwohl der Puls in einem normalen Bereich liegt...

:hallo:
Björn
Die Pulswerte sind nicht zweitrangig.
Deine Aussage kommt vermutlich daher, dass der Puls fast bis zum Maximum gebracht wird und dass man daher nicht aufpassen muss, ob man sich überlastet.

Man kann sich jedoch auch unterbelasten. Und über 95% sollte derPuls auch nicht gehen.

Tempovorgaben für Intervalle kann man hier berechnen lassen:
http://www.fu-mathe-team.de/daniels.yaws

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Bahntraining bringt nichts für die Marathonvorbereitung. (Und ob es als Intervalltraining überhaupt was bringt, ist eine Grundsatzdiskussion, die seit den 70igern geführt wird und im Prinzip längst beantwortet ist. Allerdings kennt die Antwort hier scheinbar niemand :D )

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Ich würde ganz einfach drauf antworten (und tue es hiermit auch :haeh: ):

Wenn dir dein geplantes Marathontempo schnell vorkommt, mach Bahntraining. Das gibt Tempogefühl und Selbstvertrauen. Und es schult die Technik, sauber zu laufen.

Wenn du schon im Training häufig einfach so im geplanten Marathontempo unterwegs bist, ist es IMHO ziemlich überflüssig. Einfach ein wenig Tempovariation in und über die Einheiten und genügend Lange, dann paßt das schon.

gruß,
redcap
Marge: "Ich glaube, ich werde es mal versuchen."
Homer: "Versuchen ist der erste Schritt zum Versagen!"

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RalfF hat geschrieben:nehmen wir an, man macht 200 m oder 400 m Intervalle und läuft diese so schnell wie es geht (sagen wir 10 Wiederholungen). Da muss man quasi sprinten und läuft also garantiert nicht in dem üblichen Einheits-Schlappschrittlauf. Ich merke jedenfalls, dass sich durch diese Intervalle die Laufökonomie verbessert
Hi Ralf,
ja so empfinde ich es auch, schnelles Laufen verbessert die Laufökonomie. aber 200m oder 400m Intervalle sind dafür zu lang, denn dabei baut man schon Laktat auf. D.h. man läuft mit der Dauer nicht mehr richtig erholt und damit unsauber, es sei denn die Pausen sind richtig lang, dann gehen sicherlich auch die 200er gut. 100m Intervalle oder für langsamere Leute entsprechend kürzere Intervalle sind hier m.M. besser. Wenn ich mich richtig erinnere, ich schaue jetzt nicht nach, wird bei schnellen Läufen ab ca. 20sec Dauer Lakatat aufgebaut.

Gruß,
Torsten

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Streckenbesichtiger hat geschrieben: Die Aussage, dass das für einen 4h Läufer nichts ist, kann ich nicht nachvollziehen.

Ein 4h Läufer kann wie ein schnellerer oder langsamerer Läufer auch seine relativen Stärken und Schwächen sowohl in Ausdauer als auch in Schnelligkeit haben. Wenn ein 4h Läufer die Marathondistanz souverän meistert ohne dabei einzubrechen, dann sollte er auf jeden Fall Intervalltraining in sein Training integrieren, um besser zu werden.
Kunstwally meistert die Marathondistanz aber nicht souverän, sie ist noch keinen gelaufen. Und sie plant für 4:30. Also notwendig sind Bahnintervalle da wirklich nicht.

Bei einem erfahrenen Läufer, der die 4 h unterbieten will, mag das anders aussehen. Wobei ich auch Läufer kenne, die ohne Bahntraining unter drei Stunden laufen. Ich persönlich trainiere übrigens gerne auf der Bahn.

Gruß Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)

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WinfriedK hat geschrieben:Die Frage war nicht, ob sie Bahntraining machen "darf", sondern ob sie es "muss"! Wegen des Verletzungsrisikos möchte sie das lieber nicht.
Und wir reden hier von geplanten 4:30h! :hallo:

Wenn man sich Trainingspläne für den Bereich anschaut (Steffny oder Runners World), dann gibt es da sehr wenig Tempo- / Intervalltraining. Das wird seinen Grund haben.
In beiden Plänen wird übrigens nur 4x gelaufen, 5x/Woche scheint mir sehr viel.
Die Gefahr des Verletzungsrisikos schätze ich relativ gering ein.
Bei Steffny werden die Intervalle meist im 10k Renntempo gelaufen.
Steffny sieht für 4:20h Läufer in seinem 10Wochen-Plan sogar 2 ganze 10k Rennen vor, die ja eine deutlich höhere Belastung als Intervalltraining
wie z.B. 4 x 1000m darstellen

Auf die Frage,ob Sie Bahntraining machen MUSS, würde ich jedoch auch mit nein antworten.
Wenn es ihr Erstmarathon ist, sollte sie ihre Hauptkonzentration auf den langen Lauf legen, der von Woche zu Woche zu verlängern ist.

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Hi Lauffreunde,

vielen Dank für Eure zahlreichen Tipps und Anregungen :daumen: .

Ja, ich bin noch keinen Marathon gelaufen und plane meinen ersten in HH 2007 mit einer Wunschzeit von 4:30 Std. Hatte mich für HH 2006 vorbereitet, bin den HM in Berlin in 2:15 Std gelaufen, habe danach gleich Bahnentraining/Intervall trainiert (professionell angeleitet: 5x1000 oder 4x2000 in 5:30 min, vorher Aufwärmen und Sprinten) und habe mir eine Plantarfasciitis zugezogen, so dass ich erst mal Pause machen musste. Berlin Marathon mußte ich aus diesem Grunde auch absagen (habe mir noch nen Zeh gebrochen).

Jetzt habe ich 1 x wieder mit Bahnentraining/Intervall angefangen und mir gleich einen Muskelfaserriss zugezogen... :frown:

Also glaube ich langsam, auch nach Euren Aussagen, Bahnentraining/Intervall ist nix für mich und ich laufe lieber 4 x lange Strecke. Will Montag noch eine Leistungsdiagnose machen (auf Laufband).

Liebe Grüße
Kunstwally

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Hallo Kunstwally,

zunächst ist mal zu sagen, dass man für jede Art von Tempotraining auch ins Gelände oder auf Radwege ausweichen kann. Dort lassen sich auch Strecken abmessen. Nur um mal von dem Begriff "Bahntraining" wegzukommen.

Marathonzielzeiten kann man auf zwei Arten verbessern: Mehr Kilometer laufen und Tempotraining. Ich suche selbst nach einer Möglichkeit harte Intervalle wo möglich zu vermeiden. Mein Selbstversuch vor und beim Venedig Marathon (sh. Laufbericht auf unserer Seite) hat mir gezeigt, dass man einiges an harter Tempoarbeit durch mehr Kilometer ersetzen kann. Aber nicht alles.

Nur ist das bei einer Zielzeit von 4:30h relativ unerheblich. Mit einem gesteigerten Km-Umfang solltest du Intervalltraining - egal wo - vermeiden können. Das Mehr an Km sollte allerdings nicht nur den Bereich der langsamen Läufe betreffen, sondern auch die flotteren bei 80-85% Hfmax.

Noch ein Gedanke: Eine Art des "sanften" Tempotrainings sind Fahrtspiele. Dabei bestimmst du Tempo und Länge schneller gelaufener Abschnitte selbst. Insbesondere in hügeligem Gelände kann das sogar ziemlich Spaß machen. Eine Alternative für dich?

Alles Gute :daumen:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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cyana hat geschrieben:ich bin ja auch eine langsame läuferin und hab mangels bahn noch nie ordentliche intervalle gemacht. nur ab und zu fahrtspiel oder tempodauerlauf. zumindest für das marathontraining finde ich intervalle nicht so notwendig. also nicht für den ersten marathon, da sollte "durch die strecke kommen" aka. lange läufe im vordergrund stehen.

aber: wenn man sich generell zeitlich verbessern möchte und die unterdistanzen bis dann hin zum marathon "überarbeiten" will, dann geht das imho nur über intervalle, da man hier die ist- und soll-geschwindigkeiten ordentlich vergleichen kann.
mir persönlich hat die tempokontrolle etwas gefehlt, ich weiß ausser in wettkämpfen mein tempo nicht so richtig mangels gleicher streckenabschnitte. ich finde, gerade das angezielte renntempo sollte man schon vorher etwas im gefühl haben und das wird mit der bahn überprüfbar.
Nö, das stimmt nicht, über den Laufumfang ( ca. bis 100 km / Woche ) kann die Vo2max deutlich verbessert werden, und damit auch die Laufgeschwindigkeit, ohne dass großartig an der Temposchraube gedreht werden muß. Im Gegenteil, Intervalle sollten nur erfahrene Läufer und / oder durch fachkundige Anleitung gemacht werden.
Ich bin eine 2:47 auf den Marathon gelaufen, ohne jemals Intervale gemacht zu haben.

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Hallo!
Zunächst sollte man Bahntraining und Intervalltraining auseinanderhalten, auch wenn Intervalltraining meist auf der Bahn passiert.
Bahntraining trägt durch die engen Kurven und den weichen Untergrund sicher zum Verletzungsrisiko bei. Ich selbst mache jede Art von Training auf der Straße bzw. Gehsteig und Radwegen. Der Marathon wird auf der Straße gelaufen und dafür sollte man auch trainieren.
Im Prinzip kann ich mich Udos Meinung anschließen. In diesem Geschwindigkeitsbereich stellt die Bewältigung der Strecke meist das Hauptproblem dar. Daher ist vor allem auf die langen Läufe Wert zu legen. Weiters sind häufige aerobe Läufe ratsam. Hier und da solltest Du den 6:24er-Schnitt antesten (auf 10-15km) und ein paar Reserven erlaufen, z.B. ein paar Kilometer im 6:15er-Schnitt oder schneller. Die Priorität der Läufe sollte ungefähr in dieser Reihenfolge sein. Da haben dann Intervalle keinen Platz, eher noch etwas Ausgleichsgymnastik für den Oberkörper, aber da spricht der Blinde von der Farbe.

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Alfathom hat geschrieben:Nö, das stimmt nicht, über den Laufumfang ( ca. bis 100 km / Woche ) kann die Vo2max deutlich verbessert werden, und damit auch die Laufgeschwindigkeit, ohne dass großartig an der Temposchraube gedreht werden muß. Im Gegenteil, Intervalle sollten nur erfahrene Läufer und / oder durch fachkundige Anleitung gemacht werden.
Ich bin eine 2:47 auf den Marathon gelaufen, ohne jemals Intervale gemacht zu haben.
ok, hört sich interessant und gut an. 100km/woche würde ich aber zeitlich und auch gesundheitlich gar nicht schaffen... bin derzeit zwischen 50 - 70km und mache derzeit "lange läufe" um 20 - 25km, ohne einen marathon in planung zu haben... im marathontraining hab ich dann sogar tendenziell weniger trainingseinheiten gemacht, aber dafür 30km-läufe.
was meinst du denn genau mit hohen umfängen? man kann das ja ganz verschieden aufteilen, zb. sogar 2 lange läufe machen. beinhalten deine hohen umfänge eher mehr trainingseinheiten oder mehr km pro trainingseinheit?

waren die 2:47 dein erster marathon?

achja, ich habe bisher nie richtig intervalle gemacht, eben auch weil die fachkundige anleitung fehlte ;)
PBs 2006:
10km: 48:10
HM: 1:51:24
M: 3:58:30
to do 2006:
10.12. Ismaninger Winterlaufserie, 1. Lauf (12,8km)

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RalfF hat geschrieben:ich bin schon der Meinung, dass Bahntraining in jedem Leistungsbereich sinnvoll sein kann. Es kann nützlich sein, um seinen Laufstil zu verbessern (langsame Läufer laufen ja häufig im Sitzen oder im Schlappschritt). Dadurch läuft man dann ökonomischer. Warum sollte ein langsamer Läufer durch Intervalltraining nicht auch schneller werden? Bahntraining hat außerdem eine mentale Komponente. Es ist ja (zumal wenn man vergleichsweise langsam unterwegs ist) die einzige Trainingseinheit, die sozusagen einen professionellen Anstrich hat. Das schafft sicher Selbstvertrauen.

Natürlich darf man die längeren und langen Läufe nicht vergessen und sollte es auch nicht übertreiben.
Mein Laufstil ist spätestens bei Kilometer 30 beim Teufel :geil: ,das hab ich
bei meinen Marathonläufen festgestellt .
Anstatt ein Intervalltraining würde ich bei 4 EH lieber eine GA1 EH
machen .
Das Intervalltraining muß ich ja auch irgendwie regenerieren ,
das können schonmal 2 Tage Ruhepause sein :frown: .
Irgendwie gehen mir immer die Trainings-Wochen vor dem Wettkampf
aus . :wink:
Liebe Grüße aus Duisburg:hallo:


http://www.heme45.de

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cyana hat geschrieben: ok, hört sich interessant und gut an. 100km/woche würde ich aber zeitlich und auch gesundheitlich gar nicht schaffen... bin derzeit zwischen 50 - 70km und mache derzeit "lange läufe" um 20 - 25km, ohne einen marathon in planung zu haben... im marathontraining hab ich dann sogar tendenziell weniger trainingseinheiten gemacht, aber dafür 30km-läufe.
was meinst du denn genau mit hohen umfängen? man kann das ja ganz verschieden aufteilen, zb. sogar 2 lange läufe machen. beinhalten deine hohen umfänge eher mehr trainingseinheiten oder mehr km pro trainingseinheit?
Sowohl als auch, wobei eine Erholungswoche sicherlich mit 7 Einheiten und 100 km angesehen werden können gegenüber 5-6 Einheiten mit 100 km. Beide ist förderlich.
cyana hat geschrieben:waren die 2:47 dein erster marathon?
Nein
cyana hat geschrieben:achja, ich habe bisher nie richtig intervalle gemacht, eben auch weil die fachkundige anleitung fehlte ;)
Dann hast du falsche Intervalle ohne Anleitung gemacht ?!

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danke schonmal, alfathom! :daumen:

wie war denn deine erste marathonzeit?
Alfathom hat geschrieben:Dann hast du falsche Intervalle ohne Anleitung gemacht ?!
nö, nur fahrtspiele und mal ne endbeschleunigung, tempodauerläufe und hügelläufe mach ich hin und wieder. das fühlt sich dann auch halbwegs sinnvoll an und ist fordernder als einfach nur "laufen in einer geschwindigkeit".
intervalle hatte ich 1x ausprobiert, kam aber überhaupt nicht damit zurecht, also die trabpausen waren mir zu kurz, ich bin nach zeit gelaufen und konnte aber die streckenlänge schlecht einschätzen. dann musste ich mittendrin an ner ampel stehen bleiben. :klatsch: versagen auf ganzer linie also :zwinker5:
intervalle mag ich aber bald mal im verein ausprobieren, da klappt das bestimmt bestimmt besser :nick:
PBs 2006:
10km: 48:10
HM: 1:51:24
M: 3:58:30
to do 2006:
10.12. Ismaninger Winterlaufserie, 1. Lauf (12,8km)

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cyana hat geschrieben:danke schonmal, alfathom! :daumen:

wie war denn deine erste marathonzeit?
nick:
3:35, mit gelaufen 23 km / Woche, dh. einmal ein langer lauf / Woche, langsam

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Ich bin auf der Bahn gelaufen, weil die Strecke dort einfach mal eben und genau ist. Gleiches gilt für die Zeiten. Für 1000m+ ist die Kurve okay. Für 200/400er gibt es ja noch Bahn 5...6 usw. um die Kurve auszudehnen!

Mehr als 3000 kann ich auf der Bahn nicht laufen, weil mir das einfach zu langweilig ist. Mich öden dann die Runden so sehr an, das ich auch lieber raus gehe. Um reale Bedingungen zu simulieren ist das freie Gelände auch wirklich besser. Dort hab ich meine Tempoläufe 5km+ gemacht.

Bergansprints hab ich noch nicht probiert. Das würde sicher auch was bringen, aber dafür ist eine Bahn wieder blöd... :confused:
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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kunstwally hat geschrieben:Hi Lauffreunde, bringt Bahnentraining wirklich was für die Marathonvorbereitung (HH im April 2007) oder einfach 5 x wöchentlich laufen und lange, langsame Läufe :confused:
Hallo Kunstwally, im Winter würde ich nur die Grundlage trainieren, vielleicht einen schnellen (75% - 80% HF) Lauf in der Woche ansonsten langsame Läufe :daumen: (70% - 75% HF), je länger desto besser. Mit dem Intervalltraining beginnst du in der Marathonvorbereitung. Das Fundament eines Marathonläufers ist die Grundlage.

Hier ist mein Trainingsplan für diesen Winter

Variante1:
MO langsamerDauerlauf 90 min
DI ruhigerDL 60 - 90 min
MI Ruhetag
DO langDL 90 min
FR Ruhetag
SA langDL 150 - 180 min
SO Ruhetag

Variante2:
MO langDL 90 min
DI ruhDL 60 - 90 min
MI Ruhetag
DO langDL 90 min
FR langDL 90 min
SA langDL 150 - 180 min
SO Ruhetag

Regeneration
MO Ruhetag
DI langDL 90 min
MI Ruhetag
DO Ruhetag
FR Ruhetag
SA langDL 150 - 180 min
SO Ruhetag

Nach jeder dritten Woche mache ich meine Regenerationswoche.
Hansi:hallo:
3. Quartal
17.09.2011 Sondermühlener Holz Marathon
10.09.2011 P-Weg Marathon 67km
13.08.2011 Dortmunder Finnbahn(ultra)marathon 50km
06.08.2011 Wallenhorster Marathon

UM+M=42
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28
Eine andere Frage, die hier noch gut reinpasst. Wenn schon Bahnläufe, dann auch Spikes???
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

29
Corruptor hat geschrieben:Eine andere Frage, die hier noch gut reinpasst. Wenn schon Bahnläufe, dann auch Spikes???
Für die MRT-Vorbereitung würde ich nicht machen. Es geht dabei um genaue Strecken- und Zeitabstände, die man auf der Bahn erreichen kann.
Für kurze Distanzen 3000-10000 könnte hilfreich seinweil man dadurch auch den Laufstill verändert.

Gruß
Rolli

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Corruptor hat geschrieben:Eine andere Frage, die hier noch gut reinpasst. Wenn schon Bahnläufe, dann auch Spikes???
in deinem tempobereich bestimmt, imho

gruß,
greg
"We don't make mistakes, we just have happy accidents" Bob Ross, 1942-1995

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Nun, in Spikes lauf ich auf dem Vorfuß. Das wäre im Marathon nicht so optimal! Aber ich merke, das ich die Schrittökonomie verbessert. Außerdem lauf ich ja, wenn auch sehr selten mal eine 10000 auf der Bahn. Ist zwar *gähn* langweilig, aber gut für eine genaue Tempobeobachtung. Dafür sollte ich ja an Spikes gewöhnt sein.

Geschwindigkeit macht Spaß! :teufel:
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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Alfathom hat geschrieben:Nö, das stimmt nicht, über den Laufumfang ( ca. bis 100 km / Woche ) kann die Vo2max deutlich verbessert werden, und damit auch die Laufgeschwindigkeit, ohne dass großartig an der Temposchraube gedreht werden muß. Im Gegenteil, Intervalle sollten nur erfahrene Läufer und / oder durch fachkundige Anleitung gemacht werden.
Ich bin eine 2:47 auf den Marathon gelaufen, ohne jemals Intervale gemacht zu haben.
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. In meiner Marathonvorbereitung 1999 (2:56h) lief ich keinerlei Intervalle. Machte wohl aber einige Fahrtspiele.

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Wenn man Bahnläufe vielleicht nicht so mag, müssen Intervalle ja nicht zwangsläufig auf der Bahn stattfinden, sondern können auch auf der Straße oder im Wald gemacht werden.

Ich vermute fast, dass es ein nicht ganz unerheblicher Grund dafür ist, dass Marathonläufer Intervalle auf der Bahn machen, dass man gut Zwischenzeiten nehmen kann und somit einerseits im Training nicht so große Abweichungen vom Wunschtempo hat und andererseits dann Zeiten festhalten kann, um das Training im nachhinein besser analysieren zu können. Bei unregelmässigeren Läufen geht das natürlich schwieriger, denn da kann man bei der gleichen Zeit nicht unerheblich mehr oder weniger Laktat angesammelt haben.

Dass Bahnläufer auch Intervalle trainieren kann ich schon viel besser nachvollziehen, denn mit Spikes auf der Tartanbahn zu laufen ist schon ganz was anderes als mit Turnschuhen auf der Straße oder im Wald. Ich persönlich hatte immer wenn nach längerer Zeit das 1. Intervalltraining auf der Bahn absolviert wurde erstmal 2 Tage lang ganz schön dicke Waden. Ganz schlimm war das nach dem Aufstehen, da bin ich dann aus dem Bett gehumpelt.

Für einen Marathonlauf braucht man das aber nicht wirklich, denn selbst wenn die letzten 400 oder 600m im Stadion gelaufen werden, dürfte sich das Bahntraining dort nicht mehr wirklich bezahlt machen:-)

Natürlich solte man Intervalläufe nur machen, wenn vorher die entsprechende Ausdauergrundlage geschaffen wurde, aber effektiv sind Intervalle meiner Meinung nach schon für alle Läufer.
MatthiasR hat geschrieben:Intervalltraining auf der Bahn ist sicher nicht das wichtigste Trainingselement für den Marathon und in deinem Leistungsbereich (über 4 h) imho völlig verzichtbar.

Gruß Matthias[/QUOTE

Die Meinung, dass man bei einer Marathonzeit von >4h nicht wirklich Intervalle trainieren muss kann ich gut nachvollziehen. Ich denke da sind dann nicht zu schnelle Tempodauerläufe zunächst sinnvoller. Auch durch eine moderate Erhöhung des Trainingsumfangs dürften hier noch deutliche Fortschritte erkennbar sein. Wer dann noch näher an sein persönliches Limit herankommen möchte, kann immer noch Intervalle probieren.
Alfathom hat geschrieben:Nö, das stimmt nicht, über den Laufumfang ( ca. bis 100 km / Woche ) kann die Vo2max deutlich verbessert werden, und damit auch die Laufgeschwindigkeit, ohne dass großartig an der Temposchraube gedreht werden muß. Im Gegenteil, Intervalle sollten nur erfahrene Läufer und / oder durch fachkundige Anleitung gemacht werden.
Ich bin eine 2:47 auf den Marathon gelaufen, ohne jemals Intervale gemacht zu haben.

Darüber, wie sich die VO2max verbessern lässt, gibt es sicher auch verschiedene Theorien, wobei ich glaube, dass man natürlich die VO2max. auch rein über den Umfang ohne große Tempoläufe steigern kann, aber auch nur bis zu einem gewissen Limit und, das steht zumindest für mich fest, Jogging ist auch sicher nicht wirklich die optimale Methode hierfür, sondern für mich hauptsächlich das Training, was ich als Grundlage brauche, um die effektiveren Einheiten verkraften zu können. Spaß macht Joggen trotzdem:-)

Als für mich persönlich ideal um die VO2-max. zu steigern empfinde ich noch immer Bergaufläufe mit einer Dauer von ca. 2 Minuten. Diese lies mich früher auch mein Trainer öfter im Training laufen. Wir haben damals meist Berge bzw. das sind dann wohl eher Hügel genommen, die nicht zu steil waren. Vorgabe war hier, dass die Steigung nicht mehr als ca. 6% sein sollte, wenn es um die Steigerung der VO2max. gehen sollte. Wenn die Kraftkomponente eine stärkere Rolle spielen sollte, dann waren auch größere Steigungen angesagt.

Tempodauerläufe dürften natürlich in der Marathonvorbereitung (und für mich auch in der Vorbereitung auf sämtliche Mittel- und Langstrecken) auch nicht fehlen. Umfang und vor allem Intensität der Intervalle und auch der Tempodauerläufe sollen natürlich zu Beginn noch recht moderat sein und dann zum Wettkampftermin hin zunehmen.

Es wird sicher auch Studien mit anderen Ergebnissen geben, aber wie sagt man so schön, traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast :wink:

Im Endeffekt muss wohl jeder für sich selbst herausfinden, welche Art des Trainings er eher bevorzugt und an welche Theorien er glaubt bzw. vielleicht auch ganz einfach, was am meisten Spaß macht und das sollte ja kein ganz unwesentlicher Aspekt sein:-).

Viele Grüße

Tom
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