Ich habe mich im Zusammenhang mit einem anderen Forum mal mit diesen Ernährungstips befaßt. Hinsichtlich der Insulin- und Glukagonwechselwirkung kling das auch alles recht logisch.
In einem Punkt kann ich Robert B. jedoch ganz klar und wissenschaftlich nachgewiesen widersprechen.
Er schreibt:
"Wenn Sie jemals so gedacht haben sollten, dann haben Sie die Rechnung ohne ihr Gehirn gemacht: Die Geschacksrezeptoren auf Ihrer Zunge melden dem Gehirn: Süß, Zucker im Anmarsch! Das Gehirn weist die Bauchspeicheldrüse umgehend an, die Glukagonproduktion einzustellen und schon mal mit einer Insulinausschüttung zu beginnen, um der befürchteten Glukoseflut rasch Herr werden zu können. Sie ahnen was jetzt passiert: Das Insulin schwimmt im Blut, ohne daß aber eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels eintritt, fängt aber trotzdem alle Glukosemoleküle weg, die es finden kann. Der Blutzuckerspiegel sinkt rasch unter sein Normalniveau ab und das Gehirn setzt den inneren Schweinehund in Bewegung, der Sie unter Aufbietung aller seiner Möglichkeiten zwingt, sich rasch etwas Zuckerhaltiges reinzustopfen. Etwas weniger dramatsich ausgedrückt nennt man das: “Appetitanregende Wirkung”. Genau aus diesem Grund werden künstliche Süßstoffe so erfolgreich in der Schweinemast eingesetzt. Es funktioniert ebenso erfolgreich beim Menschen."
Diese Behauptungen sind nachweislich falsch. Es gibt verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen hinsichtlich der Auswirkungen von süßem Geschmack oder der Einnahme von Süßstoff auf die Insulinausschüttung und der Insulinkonzentration im Blut.
Fakt ist: Süßer Geschmack allein ruft keine Insulinausschüttung hervor. Das schafft nur Glucose.
Die immerwiederkehrende Behauptung, daß aus diesem Grunde Süßstoffe den Appetit anregen, konnte auch nicht nachgewiesen werden. Falls das aus individuellem Empfinden heraus bei Menschen eintritt, so ist das eine psychische Komponente, keine physiologisch begründete Wechselwirkung. Im Gegensatz dazu wurde festgestellt, daß bei Aspartam, welches etwa 1 h vor der Mahlzeit in einem Getränk eingenommen wurde, das Sättigungsgefühl bei der nachfolgenden Mahlzeit eher eintritt. Aspartam ist ein Eiweißsüßstoff.
Die Behauptung, daß Süßstoffe in der Schweinemast eingesetzt werden, ist im gewissen Rahmen richtig, aber aus dem Zusammenhang gerissen - denn sie werden nur zu dem Zeitpunkt eingesetzt, wenn die Ferkel von der süßen Mutter-Sau-Milch auf Normalfutter umgewöhnt werden. Danach wird kein Süßstoff mehr zugesetzt.
Möchte jemand Original-Literatur zu den entsprechenden wissenschaftlichen Studien haben - bitte per PM melden.
Ella
P.S: Ich habe Robert B. per mail von meinen Recherchen informiert, leider hat er nur einmal kurz geantwortet und sich wohl nicht wirklich damit auseinandergesetzt, sonst kann ich es nicht verstehen, daß er diese Behauptungen nach wie vor auf seiner HP stehenläßt.
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Discovery consists of seeing what everyone else has seen and thinking what no-one else has thought.
Albert Szent-Gyorgyi, hungarian scientist