brufo hat geschrieben:Vermutlich nicht, aber unter anderem zwei Trainingswochen mit täglich 48 km unter dem Titel "Von ehemaligen Spitzenläufern lernen" finde ich schon etwas abwegig, vor allem wenn es dazu keinerlei Anmerkungen über Nutzen und Risken gibt.
wenn man nicht gleich losmeckert, sondern evtl mal weiterschaut, findet man auch das
Vorwort dazu
Michael Sommer ist wohl einer der Läufer die über die Jahre hinweg konstant sehr hohe Leistungen erbracht haben, und wenn ich dem Läuferportrait glauben darf, dafür nicht mehr trainiert haben als der durchschnittliche 2:50-Marathonläufer mit einem Greifplan.
ja - Thomas Miksch trainiert angeblich auch nur 2x/Woche las ich bei seinem letzten Rennsteiglaufsieg...
Ein Läufer aus meinem Verein lief letztes Jahr zum Beispiel 7:45,
genaugenommen lief letztes Jahr kein einziger deutscher Läufer die 100k in 7:45. Aber lass uns nicht das Spiel spielen "ich kenne jemanden, der schneller ist, als der den du kennst". Ich möchte damit nicht sagen, dass dein Läufer in etwa diese Zeit gelaufen ist, bestimmt auch mit dem von dir angenommenen Trainingsumfang, aber damit reiht er sich nur in die Reihe verschiedener Trainingsphilosophien ein. Diesen absoluten Anspruch auf die Wahrheit halte ich für nicht zielführend in solchen Diskussionen ;)
Im Ergebnis lief er 100 km knapp unter 8 h. Ich würde mich zu wetten trauen, dass er mit zwei Drittel des Trainingsumfangs deutlich besser gelaufen wäre.
ja das werden wir nun nie mehr erfahren
Die Körper von Ultralangstreckenläufern sind im wesentlichen nicht anders gebaut als die von Mittel- oder Langstreckenläufern, bestimmte Trainingsreize lösen bestimmte Anpassungen aus, und um das Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen, besonders bei gleichartigen Reizen, kommt auch der Ultraläufer nicht herum.
ja - nur sind die Trainingsreize bei Mittelstrecken (wenn ich mich an meine Kinder- und Jugendzeit erinner) schon andere als beim Langstreckenläufer - vom Ultraläufer ganz zu schweigen.
Es gibt schon beim Langstreckenlauf keinen wirklichen Konsenz mehr in der Trainingslehre, geschweige denn beim Ultralauf. Genaugenommen gibt es für den Ultralauf keine Trainingslehre - nur Erfahrungen ehemaliger Spitzenläufer - egal ob nun Bak oder Fordyce. Man kann versuchen daraus Anregungen zu ziehen oder gar Lehren. Eine Lehre aus dem Training von Rainer Müller könnte sein, dass er zu viel gemacht hat über einen langen Zeitraum (Übertrainingssysndrome etc) aber mit dem von dir als unsinnig tituliertem Training immerhin 6:26 gelaufen ist. So falsch kann also
für ihn sein Training nicht gewesen sein.
Manchmal muss man einfach mal etwas über seinen Tellerrand hinausschauen. Das heisst nicht, dass man gleich alles was man sieht, blind übernehmen soll.
Das war übrigens mein letzter Beitrag in diesem Forum - aus aktuellem Anlaß ist mir die Lust vergangen hier Zeit zu investieren, die dann durch das Löschen ganzer Threads einfach in den Wind geblasen war.
Für Diskussionen stehe ich in anderen Foren oder per PN aber gerne zur Verfügung.
Grüße,
Jens