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SCHNELL LAUFEN - vorwiegend eine Frage des Talents oder des Trainings? Was meint ihr?

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woodstock hat geschrieben:also ich muss sagen, ich hab mich da doch an der einen oder anderen Stelle wiedererkannt Was also schlägt Du vor, um wirklich besser sprich schneller zu werden???
Ja Mensch, war mein Posting denn noch immer nicht genug ausführlich?! :confused: :zwinker5:

ich versuche gerade etwas mehr Qualität in mein Training zu geben. Zudem versuche ich, die harten Einheiten wirklich hart und die ruhigen auch erholsam/ ruhig zu laufen. Wie gesagt, ich versuche es.

Aber Übertraining? Lieber niemals alle Ressourcen komplett ausreizen und dafür im Gegenzug niemals diesen Zustand erreichen. Ich glaube, darauf kann ich locker verzichten... Und ich kann dennoch von mir behaupten: ich BIN ehrgeizig.
Ein ausgewachsenes Uebertraining und ein leichtes beginnendes Uebertraining sind aber schon zwei Paar Schuhe. Das erste ist auf jeden Fall zu vermeiden. Das zweite hingegen wohl für manchen Läufer eine relativ häufige Erfahrung. Ich freue mich sogar über gelegentliche leichte sympatische Uebertrainingserscheinungen. Das ist für mich ein gutes Indiz dafür, dass die Trainingsreize optimal gesetzt sind. Klar ist, dass man dann sofort etwas zurückstecken sollte bei der Trainings-Intensität. Ich sehe auch objektiv kein Problem beim leichten Uebertraining. Vor einer Prüfung büffelt man ja gelegentlich auch mal so intensiv, bis der Schädel brummt usw. Leichte Ueberbeanspruchung kann der gesunde Mensch durchaus vertragen, wenn er sich dann schliesslich doch die erforderliche Erholung gönnt.
Aber klar: Das muss schliesslich jeder selber für sich entscheiden, wieviel er seinem Körper zumuten will. Und ich will hier keine Werbung für sehr hartes Training machen. Jeder soll auf seine Weise laufen, brutal hart oder vorwiegend locker.

Gruss von schneller!

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CarstenS hat geschrieben: Meinst Du wirklich, dass jemand auf 10km von über 50 auf unter 35 kommen kann? Kannst Du Dir vorstellen, dass es überhaupt möglich ist, regelmäßig zu laufen und trotzdem 10km nicht unter 50 laufen zu können?

Carsten
Zu Punkt 2: ja, das ist möglich. Ich bin ein solches Beispiel, ich habe sehr lange gebraucht um unter 50 min. auf die 10km zu kommen.

Zu Punkt 1: wenn man so denkt, kann man sich gar nicht mehr richtig steigern. Unter 35 min. vielleicht nicht, aber doch hoffentlich zwischen 40 und 45 (mein Minimalziel).
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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Röntgenläufer hat geschrieben:Und das ist o.k., man muß ja nicht leistungsorientiert laufen. Aber wenn man dann nicht schneller wird, liegt das eben nicht am Talent, sondern am Training.
Nein, man muss nicht "leistungsorientiert" laufen. Das sollte eine bewusste Entscheidung sein, basierend auf persönlichem Ehrgeiz. Und wenn dabei der Spaß sprichwörtlich auf der Strecke bleibt oder auch nur wesentlich gemindert wird, sollte man es auch gleich wieder lassen.

Deinem zweiten Satz stimme ich auch zu, aber nur bis zum persönlichen Grenzbereich. Für jeden Menschen ist - abhängig von seiner Erbmasse - individuell auf einem anderen Niveau "Feierabend".

Und deinem zweiten Satz stimme ich auch insofern nicht zu, als das Talent bestimmt wie groß die Leistungssteigerung mit gutem Training ausfällt. Von zwei, die auf demselben Level beginnen, erfährt der eine durch ein paar Wochen richtiges Training eine passable Verbesserung. Ein anderer wird unter Umständen gar einen Leistungssprung verzeichnen. Selbst wenn das Training der Beiden individuell optimiert werden könnte.

Ein Großteil der manchmal zu einem Laufthema ausufernden Diskussionen haben wir ja gerade der Tatsache zu verdanken, dass die Menschen so unterschiedlich sind, wie sie sind. Und dass der eine mit einer an sich ausprobierten "Sache" Erfolg hatte und ein anderer nicht.

"D'Mensch'n san vaschied'n" sagt der Bayer.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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CarstenS hat geschrieben: Dass die meisten noch nie richtig trainiert haben, ist eine andere Sache.

Gibt es überhaupt sowas wie 'richtiges' Training? Oder anders gesagt, könnte man nicht auch beim Weltrekordler argumentieren, dass er vielleicht noch schneller wäre, wenn er die ultimaitve Trainingsmethode gefunden hätte? Ich sehe bei dieser Diskussion so langsam ein paar Parallelen zu den Anzeigen mit der Überschrift 'wir nutzen nur 10 Prozent unseres geistigen Potenzials' Diese Aussage ist völlig wertlos, da weder beweis- noch widerlegbar. Dass wir wohl alle nicht 100 Prozent nutzen ist dagegen eine Binsenweisheit, mit der man aber in der Praxis genausowenig anfangen kann.

tina

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Zitat von ranger

4. Ich wiege bei einer Körpergröße von 190 cm zwar 87 kg, habe aber nur einen Körperfettanteil von ca. 12 %!

Ingo77 hat geschrieben: Dein Gewicht ist ein Riesenproblem, da hilft dir auch der niedrige Fettanteil wenig. Schneller als 4er Schnitt wird da schon schwierig.
mein laufkumpel ist 1,89 und wiegt auch 87 und läuft tiefe 36er zeiten, marathon new york 2:56!
dick ist er allerdings auch nicht sonder auch so 10-15% Körperfett.

ich wollte damit nur sagen, nur amgewicht liegts nicht. und an seinem tollen training kann es auch nicht liegen, denn ich kenne keinen der unprofessioneller trainiert. :D
man was könnte der laufen.
viele grüße
lupert :hallo:
pain is temporary - glory is forever :zwinker5:
"Das Fortführen von Belastungen nach zu kurzer Regeneration verlangsamt den Anpassungsprozess.
Der Organismus setzt sich hierbei mehr mit der Überwindung der Ermüdung auseinander als mit der
Verarbeitung der neuen Trainingsreize"
Bild

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Hallo Claudia!
woodstock hat geschrieben:Zu Punkt 2: ja, das ist möglich. Ich bin ein solches Beispiel, ich habe sehr lange gebraucht um unter 50 min. auf die 10km zu kommen.
Schon klar. Meine Frage zielte auch mehr darauf ab, ob Michael sich das so richtig vorstellen kann.
Zu Punkt 1: wenn man so denkt, kann man sich gar nicht mehr richtig steigern. Unter 35 min. vielleicht nicht, aber doch hoffentlich zwischen 40 und 45 (mein Minimalziel).
Natürlich macht Training viel möglich, das wollte ich nie bestreiten. Ich selbst bin innerhalb von ein paar Jahren von über 40 auf unter 34 gekommen. In einem Jahr hatte ich einen Sprung von 36:52 auf 34:02. Das sind Welten. Aber realistisch bleiben muss man schon. Und ich habe eben nicht mit einer Zeit von über 50 angefangen, wahrscheinlich waren sogar meine ersten Trainingsläufe alle schneller als das. (Momentan sind sie es nicht immer ;-)

Für Frauen müsste man die Zeiten etwas ändern, um vergleichbare Beispiele zu bekommen. Nach Deinem Profil zu urteilen sind 45 ein gutes Ziel für die nächste Zeit. Dann noch weitere Minuten zu verlieren, wird ein gutes Stück Arbeit (es sei denn, Du bist 14, das sagt Dein Profil nicht ;-). Mit einer 40er-Zeit wärst Du bei Volksläufen bei den Frauen weit vorne. Momentan läufst Du keine besonderen Zeiten. Daran siehst Du, was Du vor Dir hast. Viel Erfolg!

Gruß,

Carsten

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ToMe hat geschrieben:Zitat:
Zitat von blambi43
das Statement Ingo77s solltest in die Rubrik "hart aber herzlich" einordnen.

Hi,
in dem Zusammenhang in dem es gefallen ist, schiebe ich es in die Ecke dumm und naiv.
...meine volle Zustimmung! :daumen:
ToMe hat geschrieben:Lass "normale" (kein Übergewicht, nicht zuu "alt", schon immer etwas Bewegung) Laufanfänger einfach regelmäßig 3-4 mal die Woche nach Gefühl laufen, also ohne ein spezielles gezieltes Training zu machen. Einige davon werden nach 3-4 Monaten die 10km bereits unter 38 Minuten laufen, andere unter 45 und manche nicht mal unter 50 Minuten und es gibt sicherlich auch sehr Talentierte darunter die laufen auf diese Art und Weise sogar schon schneller und andere die langsamer sind. Alles eben unterschiedliches Talent, mögen sich andere streiten wo "wirkliches" Talent anfängt und was das genau ist. Man sieht hier jedenfalls es ist unterschiedlich. Unterhalte dich mal mit Läufern der 32 Minuten/10km Klasse, wie schnell die sub40 gelaufen sind.
...auch hier meine volle Zustimmung! :daumen: Das Ganze ist eigentlich so offensichtlich, dass man sich über die vielen Befürworter der "Alles-Ist-Training-Theorie" mehr als wundern muss. Der "Hammer" in diesem Zusammenhang ist m.M.n. der nachstehende Beitrag. Da bleibt nur noch eins: :nene: und die Frage, ob er wirklich an das glaubt, was er da schreibt.
Michaelch hat geschrieben:Beispielsweise braucht es sicher kein Talent, um einen Marathon in 2:45 oder einen Halbmarathon in 1:15 zu laufen (Männer).
Viele Grüße
ranger :zwinker2:

"Dummheit ist nicht wenig wissen. Auch nicht: wenig wissen wollen. Dummheit ist: glauben, genug zu wissen." - Anita Joachim-Daniel

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CarstenS hat geschrieben: Momentan läufst Du keine besonderen Zeiten. Daran siehst Du, was Du vor Dir hast. Viel Erfolg!

Gruß,

Carsten
Hallo Carsten,

besten Dank dafür.

für mich sind diese Leistungen hervorragend. Und das Frauenfeld (im Hobbybereich) als Maßstab genommen sind sie sehr passabel (objektiv betrachtet!).

Ich bin 31, laufe seit gut drei Jahren. Und ich bin davon überzeugt, noch einen Leistungssprung zu machen.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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Hi Tina!
TinaS hat geschrieben:Gibt es überhaupt sowas wie 'richtiges' Training? Oder anders gesagt, könnte man nicht auch beim Weltrekordler argumentieren, dass er vielleicht noch schneller wäre, wenn er die ultimaitve Trainingsmethode gefunden hätte?
Ich rede nicht von optimalem Training. Ich habe ein paar Jahre richtig trainiert. Ganz sicher nicht optimal, aber es war wirkliches Training. Ernsthaftes Training. Ich bin auch eine Weile regelmäßig gelaufen, ohne dass das wirkliches Training gewesen wäre, momantan tu ich nicht einmal das. Jedenfalls kenne ich den Unterschied. Ich kenne das Gefühl der eigenen Leistungsfähigkeit, aber auch der Erschöpfung, und zwar nicht nur während des Laufs, sondern auch im Alltag. Für mich war das eine tolle Erfahrung, momentan bekomme ich das aber nicht hin. Ich denke, dass die meisten hier diese Erfahrung nicht gemacht haben, sei es, weil sie es nicht wollen oder weil ihre Lebensumstände es nicht erlauben. Manchmal sicher auch nur aus Trägheit (kenne ich selbst gut) oder Angst (was ich traurig finde).

Gruß,

Carsten

110
Das Problem mit dem Talent ist halt: es ist nicht messbar.

Jetzt geht man her und sagt, gute Zeiten (egal was man darunter versteht), dazu braucht es Talent. Gute Zeiten werden also mit Talent begründet, erkärt.

Und wie erkennt man Talent? Na, an den guten Zeiten.

Also: von Leistung schliessen wir auf Talent, und von Talent schliessen wir auf Leistung.

Wäre beides messbar, könnte man ja sehen, ob was dran ist. Aber so? :confused:
There are no answers. Only choices.

111
CarstenS hat geschrieben:Ich rede nicht von optimalem Training.

War mir schon klar, dass du nicht davon redest bzw. den Unterschied kennst. :wink: Mein Einwand bezog sich auch eher auf diejenigen, die egal was der einzelne nun genau tut (was sie oft nichtmal wissen) immer behaupten, mangelnder Erfolg läge ganz allein am falschen oder ungenügenden Training. Von denen wollte ich wissen, woran sie denn merken, dass jemand richtig trainiert. Wahrscheinlich daran, dass er Erfolg hat, womit wir wieder bei einem Zirkelschluss wären.
Manchmal sicher auch nur aus Trägheit (kenne ich selbst gut) oder Angst (was ich traurig finde).

Ich kenne zumindest bei mir noch einen weiteren Grund (womit ich in keinster Weise behaupten will, dass Trägheit *keine* Rolle spielt): ich glaube an sowas wie Verhältnismäßigkeit. Das durchzuziehen, was du unter richtigem Training verstehst, um z.B. von 60 auf 50 Minuten für 10 km zu kommen erscheint mir irgendwie lächerlich. Genauso wie ich für jemandem, der mit 'Alle meine Entchen' schon Schwierigkeiten hat eine andere Art Musikunterricht für angemessen halten würde als jemandem, der mit drei schon Opern komponiert. Oder mein Kind je nachdem auf die Hauptschule oder das Gymnasium schicken würde.

tina

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TinaS hat geschrieben:Mein Einwand bezog sich auch eher auf diejenigen, die egal was der einzelne nun genau tut (was sie oft nichtmal wissen) immer behaupten, mangelnder Erfolg läge ganz allein am falschen oder ungenügenden Training.
Ein Mythos, den in anderen Zusammenhängen `Wir sind Helden' ja ausreichend demontiert haben.
Ich kenne zumindest bei mir noch einen weiteren Grund (womit ich in keinster Weise behaupten will, dass Trägheit *keine* Rolle spielt): ich glaube an sowas wie Verhältnismäßigkeit. Das durchzuziehen, was du unter richtigem Training verstehst, um z.B. von 60 auf 50 Minuten für 10 km zu kommen erscheint mir irgendwie lächerlich.
Das muss halt jeder für sich entscheiden. Von einer 2:40 im Marathon kann man sich auch nichts kaufen.
Genauso wie ich für jemandem, der mit 'Alle meine Entchen' schon Schwierigkeiten hat eine andere Art Musikunterricht für angemessen halten würde als jemandem, der mit drei schon Opern komponiert.
Sicher.
Oder mein Kind je nachdem auf die Hauptschule oder das Gymnasium schicken würde.
Da würde ich Dir nur dann zustimmen, wenn ich unser Schulsystem für gerecht hielte.

Gruß,

Carsten

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Dromeus hat geschrieben:Jetzt geht man her und sagt, gute Zeiten (egal was man darunter versteht), dazu braucht es Talent. Gute Zeiten werden also mit Talent begründet, erkärt.
Aber das hat ja - so wie ich es verstanden habe - hier auch niemand behauptet. Je nach Talent brauche ich nur mehr oder weniger Training für eine gute Zeit, und bei geringerem Talent erreiche ich viel früher die Schwelle, an der jede weitere Verbesserung des Trainings kaum noch Fortschritte bringt.

Trotzdem kann natürlich ein perfekt trainierter Untalentierter bessere Zeiten erreichen als ein untrainiertes Supertalent. Man kann die beiden Faktoren Training und Talent einfach nicht isoliert betrachten.

Dass ein angeblich fehlendes Talent auch einfach eine bequeme Ausrede sein kann, ist natürlich unbestritten.
Es läuft ...

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ranger hat geschrieben:Hallöchen Hans,

sehr schön gesagt; an dir ist wirklich ein Poet verlorengegangen (oder bist du gar einer?)

Jetzt zum Thema: Bitte berichtige mich, wenn ich mich irre: Aber ich meine anderen threads entnommen zu haben, dass du so ein richtig Schneller nun auch nicht gerade bist, oder? :confused: Woran liegt's denn? Falsches Training oder gar doch fehlendes Talent? :noidea:

Komm mir aber bitte nicht damit, dass du mit dem, was du kannst, zufrieden bist und gar nicht schneller laufen willst. Bei deinem Engagement, dass du durch deine zahlreichen Beiträge in diesem Forum zeigst und die dein Interesse auch am "Schnelllaufen" belegen, nehme ich dir das einfach nicht ab.

Falls ich dir doch Unrecht tun sollte: :sorry:
Hallöchen ranger,

Ja, ich bin kein richtig Schneller.

Ob ich Talent habe? Das werde ich nie herausfinden. Wenn es je vorhanden gewesen ist, habe ich es wahrscheinlich verschüttet, weil ich zu spät mit 54 Jahren das Laufen begonnen habe.

Warum mache ich langfristig keine großen Fortschritte? Eindeutig inkonsequentes und oder falsches Training. Ich bediene das Umfeld des "Vorganges Laufen" nicht richtig. Das Wissen um meine Fehler hindert mich nicht, Anregungen zu geben.

Engagement, zahlreiche Beiträge und Interesse am "Schnellaufen" müsssen nicht zwingend mit schneller laufen wollen verknüpft werden.

Wann werde ich zufrieden sein? Wenn ich Ende September durch das Brandenburger Tor laufe und feststelle, daß es mir noch leichter gefallen ist als beim letzten mal. Und wenn dann noch zusätzlich schneller, trinke ich am Abend 2 Bier mehr als sonst.

So, ranger, ich wünsche Dir, daß die Ketten zerfetzt in der Ecke liegen.

Gruß Hans

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CarstenS hat geschrieben:Da würde ich Dir nur dann zustimmen, wenn ich unser Schulsystem für gerecht hielte.


Gerecht nicht, aber faktisch vorhanden, d.h. Eltern werden sich ob sie wollen oder nicht mit dieser Frage auseinandersetzen müssen. Aber ich gebe zu, dass es nicht das beste Beispiel war.

tina

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TinaS hat geschrieben:Gerecht nicht, aber faktisch vorhanden, d.h. Eltern werden sich ob sie wollen oder nicht mit dieser Frage auseinandersetzen müssen.
Ja, und so lange das Gymnasium bessere Chancen bietet und fast jeder etwas wohlhabendere Trottel aufs Gymnasium geht, verstehe ich jeden, der bemüht ist, sein Kind auch aufs Gymnasium zu bringen. Man muss sich ja nicht in die Fortschreibung von Klassenunterschieden einfügen. Aber das ist jetzt wohl etwas OT. Und schneller gelaufen wird am Gymnasium wahrscheinlich auch nicht.

Gruß,

Carsten

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TinaS hat geschrieben:Gerecht nicht, aber faktisch vorhanden, d.h. Eltern werden sich ob sie wollen oder nicht mit dieser Frage auseinandersetzen müssen. Aber ich gebe zu, dass es nicht das beste Beispiel war.
CarstenS hat geschrieben:Ja, und so lange das Gymnasium bessere Chancen bietet und fast jeder etwas wohlhabendere Trottel aufs Gymnasium geht, verstehe ich jeden, der bemüht ist, sein Kind auch aufs Gymnasium zu bringen. Man muss sich ja nicht in die Fortschreibung von Klassenunterschieden einfügen. Aber das ist jetzt wohl etwas OT. Und schneller gelaufen wird am Gymnasium wahrscheinlich auch nicht.

:backtotop (zumindest in die Richtung! :D )
Viele Grüße
ranger :zwinker2:

"Dummheit ist nicht wenig wissen. Auch nicht: wenig wissen wollen. Dummheit ist: glauben, genug zu wissen." - Anita Joachim-Daniel

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TinaS hat geschrieben:Mein Einwand bezog sich auch eher auf diejenigen, die egal was der einzelne nun genau tut (was sie oft nichtmal wissen) immer behaupten, mangelnder Erfolg läge ganz allein am falschen oder ungenügenden Training. Von denen wollte ich wissen, woran sie denn merken, dass jemand richtig trainiert. Wahrscheinlich daran, dass er Erfolg hat, womit wir wieder bei einem Zirkelschluss wären.
Das ist von außen betrachtet vielleicht ein Zirkelschluss .... aber die Person mit dem Erfolg hat vermultich auch schon einige Misserfolge hinter sich bevor ein sein Training, was ihn zum Erfolg gebracht hat, gefunden hat

Daher muss ich bereit sein mein Training umzustellen - wenn ich keinen Erfolg habe und das aber mein Ziel ist.
Oben in dem Thread stand auch was in der Art - wer nich nicht im Übertraining war hat auch "nicht richtig" traininert. Ich muss erst mal duch "Versuch und Irtum" meine Methode/Grenzen finden. Die Sportwissenschaft kann nur Anhaltspunkte geben.

Ganz wichtig: Es gibt kein richtiges Training - nur ein für diese Person passendes Training !

- running -

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schneller! hat geschrieben:Du aber auch: Um 'schnell' zu sein, braucht man nicht auf den Schnellsten der Welt nur soundsoviele Minuten zu verlieren. Oder von wo hast Du diese völlig willkürliche Definition von 'schnell'?...
Es gab hier im Forum übrigens vor einigen Monaten mal eine Umfrage, was denn die Läufer so als 'schnelles Tempo' empfinden. Das Resultat war so ziemlich genau das, dass die allermeisten Läufer das persönliche WK-Zieltempo als für sie subjektiv 'schnell' einstuften.... Ich weiss: 'alles nur subjektiv!'....
An was willst Du den "schnell" festmachen? Ich orientiere mich da prinzipiell am "machbaren" - und das sind nunmal knapp über 26Minuten/10km, was etwa 23km/h entpricht. Wenn ich mit meiner 37Minuten/10km (~16 km/h) ankomme, ist das verdammt langsam. "Schnell" würde bei vielleicht 19-20km/h beginnen (sub32/10km).

Wenn du einen Fußgänger fragst, ist ein 6er Schnitt schon schnell.

Ingo

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Michaelch hat geschrieben: Die Rolle des Talents spielt effektiv erst zwischen den sehr guten Leistungen und Topleitungen ein Rolle. Beispielsweise braucht es sicher kein Talent, um einen Marathon in 2:45 oder einen Halbmarathon in 1:15 zu laufen (Männer).
Neben dem nötigen Willen, müssen nur noch die Rahmenbedingungen stimmen - man muss einfach genug und richtig trainieren.
Das würde ich prinzipiell unterschreiben, allerdings hatte ich (schon vor geraumer Zeit) die Grenzen bei Männern bei 2:40/Marathon und 34Minuten/10km festgemacht.

Ingo

121
Ist 'Talent' jetzt eine digitale Ausprägung? Talent ja oder nein? Oder warum kommt ihr zu diesen (oder irgendwelchen anderen) Grenzen?

Wenn 'Talent' analog skalierbar ist erübrigt sich die Diskussion um Grenzwerte, oder?

Fazit: Jeder hat Talent; der eine mehr, der andere weniger....

122
Ingo77 hat geschrieben:Das würde ich prinzipiell unterschreiben, allerdings hatte ich (schon vor geraumer Zeit) die Grenzen bei Männern bei 2:40/Marathon und 34Minuten/10km festgemacht.
Wie hast Du denn diese Zeiten "errechnet"?
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

123
Ingo77 hat geschrieben:An was willst Du den "schnell" festmachen? Ich orientiere mich da prinzipiell am "machbaren" - und das sind nunmal knapp über 26Minuten/10km, was etwa 23km/h entpricht. Wenn ich mit meiner 37Minuten/10km (~16 km/h) ankomme, ist das verdammt langsam. "Schnell" würde bei vielleicht 19-20km/h beginnen (sub32/10km).

Wenn du einen Fußgänger fragst, ist ein 6er Schnitt schon schnell.

Ingo
Ich versuch's eben gar nicht 'festzumachen', weil ich genau dann die 'Realität' aus den Augen verliere. Eigentlich gibt es ein objektives 'schnell' gar nicht, bloss ein objektives 'schneller' oder 'langsamer'. Deine Definition ist und bleibt willkürlich. Es ist DEINE Auffassung von 'schnell', nicht mehr und nicht weniger. Das ist ok so. Aber wenn Du dann mit dieser Auffassung einen Allgemeinanspruch begründen willst ("Schnell" würde bei vielleicht 19-20km/h beginnen (sub32/10km), dann ist das m.M. nach falsch. Es ist genauso korrekt, zu sagen: 'sub32/10km ist für mich schnell', wie: '40Min/10km ist für mich schnell'. Sobald Du aber das ganze FESTMACHEN bzw. objektiv machen willst, dann begehst Du einen logischen Fehler. Noch ein Beispiel: Für irgendeinen Spitzenläufer ist 32Min/km indiskutabel langsam. Da wird Deine Auffassung von 'schnell' sofort unsinnig: Für die Realität eines Klasseläufers taugt sie nichts. Voilà! Für Dich sind eigentlich nur etwa die SCHNELLSTEN 1% aller Läufer wirklich schnell. Das ist aber nicht eine Tatsache, sondern Deine willkürliche Festlegung.

Gruss von schneller!

124
Unter den Vorraussetzungen:

- Ich mache seit mind. 15 Jahren regelmässig ehrgeizig Sport
- Ich habe mich schon als Kind/Jugendlicher durch Trainingsfleiss ausgezeichnet
- Ich bin bereit über 3-5 Jahre das Pensum und die Qualität eines Spitzensportlers zu absolvieren
- Ich bin körperlich frei von Makeln
- Ich kann mich auch im Training quälen
- Ich lebe frei von Drogen (ausser Endorphine) jeder Art
- frei erweiterbar

Dann, ja dann könnte ich mir vorstellen, evtl einen M in 2:40h abzuschliessen. Wenn ich dann noch Talent hätte - Friss Staub, Haile :) .

Leider trifft kaum einer der Punkte auf mich zu. Lieber betreibe ich die Lauferei als Hobby und freu mich daran, manchmal kleine Fortschritte zu machen. genauso wie ich mich freue, nach 1/2 Jahr Gartenarbeit ca.1 Portion Rosenkohl zu ernten und ca 5 Generationen Schnecken durchgefüttert zu haben.

Ich sehe durchaus, dass mit strukturiertem Training einiges an Leistung rausgeholt werden kann.
Ein Talentierter läuft ohne Training aus dem Stand schneller, als ein Untalentierter. Bei gleichem Training wird der Untalentierte wesentlich später die Leistung des Talentierten erreichen - bzw. der mit Talent wird mit weniger Aufwand seinen Leistungspegel halten können, als der der ohne.

:hallo:
Marme

125
Michaelch hat geschrieben: ...
Die Rolle des Talents spielt effektiv erst zwischen den sehr guten Leistungen und Topleitungen ein Rolle. Beispielsweise braucht es sicher kein Talent, um einen Marathon in 2:45 oder einen Halbmarathon in 1:15 zu laufen (Männer).
Neben dem nötigen Willen, müssen nur noch die Rahmenbedingungen stimmen - man muss einfach genug und richtig trainieren.

Gruss Michi
Ingo77 hat geschrieben:Das würde ich prinzipiell unterschreiben, allerdings hatte ich (schon vor geraumer Zeit) die Grenzen bei Männern bei 2:40/Marathon und 34Minuten/10km festgemacht.

Ingo
Bereits im Ausgangsposting war ja der Wunsch geäußert, die Größe "Talent" mit Zeiten zu unterlegen. Das ist genauso interessant wie diskussionswürdig. :teufel:

Die von Michi und Ingo genannten Zeiten finde ich zu ehrgeizig. Nimmt man die Ergebnisse des Berlin M vom letzten Jahr, so sind da 120 Läufer von 24103 schneller als 2:40 gelaufen. Schneller als 3:00 waren immerhin 793.

Beim Berlin HM sind nur 34 von 9656 Läufern schneller als 1:15 gewesen.

Vielleicht haben aber auch einfach so viele untalentierte teilgenommen. :wink:

126
UweZ hat geschrieben: Die von Michi und Ingo genannten Zeiten finde ich zu ehrgeizig. Nimmt man die Ergebnisse des Berlin M vom letzten Jahr, so sind da 120 Läufer von 24103 schneller als 2:40 gelaufen. Schneller als 3:00 waren immerhin 793.

Beim Berlin HM sind nur 34 von 9656 Läufern schneller als 1:15 gewesen.
Wenn man die Zeiten auf die Altersklassen M20 - M35 bezieht, wird das Verhältnis aber günstiger.
UweZ hat geschrieben: Vielleicht haben aber auch einfach so viele untalentierte teilgenommen. :wink:
Mindestens genauso viele unzureichend Trainierte :P
UweZ hat geschrieben:Bereits im Ausgangsposting war ja der Wunsch geäußert, die Größe "Talent" mit Zeiten zu unterlegen. Das ist genauso interessant wie diskussionswürdig. :teufel:
Stimmt. Vielleicht sollte man eine daraus Umfrage machen?
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

127
UweZ hat geschrieben:Bereits im Ausgangsposting war ja der Wunsch geäußert, die Größe "Talent" mit Zeiten zu unterlegen. Das ist genauso interessant wie diskussionswürdig
imho ist das nicht nur diskussionswürdig, sondern in erster linie schwachsinnig

die beste antwort darauf war bisher das hier :daumen:
sirius hat geschrieben:Ist 'Talent' jetzt eine digitale Ausprägung? Talent ja oder nein? Oder warum kommt ihr zu diesen (oder irgendwelchen anderen) Grenzen?

Wenn 'Talent' analog skalierbar ist erübrigt sich die Diskussion um Grenzwerte, oder?

Fazit: Jeder hat Talent; der eine mehr, der andere weniger....
und, nocheinmal, zum talent im ausdauersport gehört eine vielzahl von größen, deren erreichbare grenzwerte bei allen menschen größtenteils genetisch festgelegt sind

gruß,
greg
"We don't make mistakes, we just have happy accidents" Bob Ross, 1942-1995

130
meliläufer hat geschrieben:Ein Beitrag gegen die "Trainingsgläubigen"!

http://www.marathon4you.de/daten/meldun ... C2AE8F.pdf


Man muss vor allem nicht immer glauben, was in der Zeitung steht, z.B. auch über selbsternannte Weltklasse-Ultraläufer. Wenn der Autor schon schreibt, dass die TOP 10 der deutschen Marathonläufer Profis sind, hat er wenig Ahnung :klatsch: . Der junge Mann, um den es in dem Artikel geht, hat sicher nicht 30 Jahre sportlos im Sessel gehockt.

Trainingsglauben? In den letzten Monaten bin ich kaum gelaufen. Jetzt geht es wieder ein wenig los. Wenn ich einige Beiträge hier lese, könnte ich fast glauben, dass ich statt meiner Kondition mein (nicht vorhandenes) Talent verloren habe :wink: . Ohne Training geht bei mir jedenfalls nix......

Gruß Rono

132
blambi43 hat geschrieben:Hallöchen,
nein, dann hätte ich es geschrieben. Ist eine Info.
Gruß Hans
Sorry, ich sollte ein Ausrufe- von einem Fragezeichen unterscheiden können.

:klatsch:
Hans

133
meliläufer hat geschrieben:Ein Beitrag gegen die "Trainingsgläubigen"!

http://www.marathon4you.de/daten/meldun ... C2AE8F.pdf
Ein schönes Beispiel dafür, wie unterschiedlich Talent verteilt ist, und doch ein unnötig reißerischer Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
&quot hat geschrieben:Wenige Monate
später, beim ersten Lauf-Wettkampf seines Lebens, dem Koberstädter
Waldmarathon, lief er über die halbe Marathondistanz von 21,1 Kilometern nach 1:17
Stunden ins Ziel. Um es salopp auszudrücken: Das ist richtig schnell.
So weit so gut. Auch wenn ich `so richtig schnell' eigentlich nicht für Zeite oberhalb meiner Bestzeit verwende ;-) Da sieht man mal, wie sehr Training hilft: Ohne besonderes Talent habe ich es mit ein paar Jahren guten Trainings geschafft, schneller als diese Zeit zu sein ;-)

Nun aber:
&quot hat geschrieben:Von einem Laufanfänger hat man so etwas noch nicht gesehen.
Da wollen wir mal nicht übertreiben. Mit der Zeit trennt ihn immerhin noch eine Viertelstunde von der Weltspitze. Was meint der Autor, mit welchen Zeiten Läufer anfangen, die später mal eine Zeit um 1:00 laufen?
&quot hat geschrieben:[...] und 2:28 Stunden. Mit der aktuellen
Bestzeit katapultierte er sich unter die Top ten der Bestenliste des Deutschen
Leichtathletik-Verbands. Damit stellte er sich selbst ein überdurchschnittlich gutes
und dem Rest der deutschen Marathonszene ein ziemlich bescheidenes Zeugnis
aus.
Das ist wohl richtig. Ehrlich gesagt bin ich schockiert, dass eine 2:28 gereicht hat, um unter die ersten zehn zu kommen.
&quot hat geschrieben:Diejenigen, die vor ihm liegen, sind Profis, die ihr Leben nach dem Laufen
ausrichten, doppelt soviel trainieren können und keinen 40-Stunden-Job haben.
Profis werden das wohl kaum sein. Wie soll das mit einer 2:25 funktionieren? Und man sollte auch nicht vergessen, dass zur Spitze dann doch noch 10min fehlen. Bleibt also: Er trainiert weniger und läuft langsamer. Fair enough. Wieviel weniger er wohl trainiert? Das Training eines schnelleren deutschen Läufers findet man hier. Ich glaube eigentlich nicht, dass er wirklich nur die Hälfte davon macht, aber hier sollte man wohl nicht mit der Goldwaage ankommen.

Es lese bitte niemand eine Kritik an Tobias van Ghemen in meine Worte. Ich wüsste zwar nicht, wie man das tun sollte, aber ich bin lieber vorsichtig.

Gruß,

Carsten

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woodstock hat geschrieben:
Aber Übertraining? Lieber niemals alle Ressourcen komplett ausreizen und dafür im Gegenzug niemals diesen Zustand erreichen. Ich glaube, darauf kann ich locker verzichten... Und ich kann dennoch von mir behaupten: ich BIN ehrgeizig.
:daumenup: das klingt recht vernünftig :handshak:

135
kk66 hat geschrieben:Zum Vergleich zu den 2:28 von ***** trotz seines Volltagsjobs: in *****'s Buch wird ein 2:15-Laeufer, naemlich **** ****** erwaehnt, der auch einen Vollzeitjob hat, und zudem noch 1 Stunde Fahrtzeit zu seinem Arbeitsplatz. Hat ****** also mehr Talent?

Nein, denn ****** ist nach 10 Stunden Arbeit+Fahrt täglich um 18 Uhr zuhause und kann laufen solange er will. Aber ***** arbeitet 12 Stunden pro Tag, hat nie Urlaub, eine Frau, 2 Freundinnnen, 5 Kinder zuhause, 10 Kinder bei den Freundinnen........
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

136
rono hat geschrieben:Man muss vor allem nicht immer glauben, was in der Zeitung steht, z.B. auch über selbsternannte Weltklasse-Ultraläufer. Wenn der Autor schon schreibt, dass die TOP 10 der deutschen Marathonläufer Profis sind, hat er wenig Ahnung :klatsch: .
Vielleicht liegt das an einem unterschiedliches Verständnis des Begriffes "Profi".
rono hat geschrieben: Der junge Mann, um den es in dem Artikel geht, hat sicher nicht 30 Jahre sportlos im Sessel gehockt.
Wird in dem Artikel ja auch nicht behauptet, es wird nur ausgesagt, dass er zuvor kein Lauftraining betrieben hat!

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CarstenS hat geschrieben: Da sieht man mal, wie sehr Training hilft: Ohne besonderes Talent habe ich es mit ein paar Jahren guten Trainings geschafft, schneller als diese Zeit zu sein ;-)

In diesem Zusammenhang eine Frage an dich und an all die anderen in meinem Augen nicht langsamen Läufer, die hier im Forum immer wieder betonen, dass sie kein besonderes Talent haben: woher wisst ihr das bzw. woran macht ihr das fest? Denn ich finde es schon auffällig, dass hier soweit ich mich erinnern kann noch keiner von sich gesagt hat, dass er Talent hat. Dass es hier tatsächlich niemanden mit Lauftalent geben soll, halte ich aber in einem Laufforum für nicht ganz glaubwürdig. Also woher kommt es, dass alle so sehr betonen, kein Talent zu haben?

Haben sie Angst, dass sie dann gefragt werden, warum sie nicht in der nationalen Spitze mithalten können? Ist es besser fürs Selbstbewusstsein, wenn man alles aufs Training schiebt? Oder ist es Bescheidenheit?

Komischerweise denke ich als vergleichweise sehr langsame Läuferin durchaus von mir, ein gewisses Talent für Ausdauerleistungen zu haben. Reines durchhalten und Kräfte einteilen ist mir nämlich schon immer leicht gefallen. Außerdem gibt es objektive Messwerte, die dafür sprechen: ein schon immer recht niedriger Ruhepuls und die Diagnose eines überdurchschnittlich großen Herzes zu einer Zeit, in der ich gar keinen Sport getrieben habe.
Mich in irgendeiner Weise schnell zu bewegen, fiel mir dagegen schon immer schwer und fühlt sich auch nach wie vor 'fremd' an. Daraus schließe ich, kein Talent fürs Tempo zu haben.

Wie ist das bei euch?

tina

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TinaS hat geschrieben:Also woher kommt es, dass alle so sehr betonen, kein Talent zu haben?
So lange es keine "Bezugsgrößen" für "Talent" gibt, kann das jeder, der ein deutliches Stück unter der Spitze mitrennt, von sich behaupten.

Rein menschlich betrachtet, wertet es die eigene Leistung natürlich auf, wenn man z.B. "Dritter" wurde und kein "Talent" hat (Diese Aussage hat wirklich absolut keinen Bezug zu lebenden Persönlichkeiten, die in diesem Forum posten :nick: ). Und dann ist da noch die Schutzfunktion. Ähnlich einer Verhaltensweise, die ich auch praktiziert habe, wenn mich vor einem M. jemand fragte "Und, wie schnell willst du laufen?". In Zeiten der Verunsicherung habe ich dann schon auch mal einiges drauf geschlagen, um hinterher nicht festgenagelt zu werden, falls sich meine Erwartungen nicht erfüllen.

Man müsste Talent quantifizieren können, um jemanden als Tiefstapler überführen zu können. Aber wozu sollte das gut sein? Bisher - und ich hoffe das bleibt auch so - kann man Talent nur an Indizien festmachen. Mein Neffe - jetzt gerade gute sechs Monate alt - konnte schon vor ein paar Wochen stehen, jetzt sitzt er ohne Stütze und ich bin gespannt, ob dieses "sichtbare" Bewegungstalent sich fortsetzt, in dem er eben auch viel früher läuft als andere Kinder. Was aber eben auch nicht heißt, dass er als Läufer Karriere machen kann ...

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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TinaS hat geschrieben:In diesem Zusammenhang eine Frage an dich und an all die anderen in meinem Augen nicht langsamen Läufer, die hier im Forum immer wieder betonen, dass sie kein besonderes Talent haben: woher wisst ihr das bzw. woran macht ihr das fest? Denn ich finde es schon auffällig, dass hier soweit ich mich erinnern kann noch keiner von sich gesagt hat, dass er Talent hat. Dass es hier tatsächlich niemanden mit Lauftalent geben soll, halte ich aber in einem Laufforum für nicht ganz glaubwürdig. Also woher kommt es, dass alle so sehr betonen, kein Talent zu haben?
Genau dieselben Gedanken habe ich mir auch gemacht! Und stell Dir vor: Ich bin tatsächlich kein Langsamläufer. Ich musste wie Carsten jahrelang 'ackern', um meine PBs zu erreichen. Konkret schaffte ich etwa nach 7 Jahren hartem Lauftraining 15.36 über 5km, 10 km in 33 Minuten. Andere schaffen das bereits nach einigen Monaten ernsthaftem Lauftraining. Angefangen hatte ich auch bescheiden, war froh wenn ich es bei einem Volkslauf ins erste Drittel der Rangliste schaffte! Ich bin aber überzeugt, dass ich talentiert bin (war es früher schon).
Wenn ich sehe, wie viele Läufer sich jahrelang abmühen, und die 10km kaum je unter 40 Minuten schaffen, dann ist für mich klar, dass ich Talent habe, mehr als die meisten anderen Läufer. Ob das Talent nun in körperlichen Vorteilen besteht oder ob ich das Talent habe, effektiv zu trainieren, spielt eigentlich keine Rolle dabei. Ich würde das ganze so ausdrücken: Wer schneller laufen kann als ein Grossteil aller Läufer, der ist auf jeden Fall talentiert. Carsten bringt vielleicht nicht körperlich die besten Voraussetzungen mit, aber er hat die Fähigkeit, 'richtig' zu trainieren. Auch letzteres ist Teil des 'Talentes'.

Gruss von schneller!

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TinaS hat geschrieben:... Also woher kommt es, dass alle so sehr betonen, kein Talent zu haben?
Was glaubst du was hier abgegangen wäre, wenn jemand ausgenommen Sperling oder Alfathom von sich behauptet hätte, er hätte Talent.
Dann hätten einige eine Treibjagd veranstaltet, nach gegenteiligen Thesen im Web geforscht + von demjenigen verlangt zu beweisen, dass er Talent hätte. Außerdem wäre ihm das in der Zukunft bei Reinfällen von einigen vorgehalten worden.
So ist dieser Thread doch noch angenehm verlaufen.

Caramba :hallo:
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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TinaS hat geschrieben:In diesem Zusammenhang eine Frage an dich und an all die anderen in meinem Augen nicht langsamen Läufer, die hier im Forum immer wieder betonen, dass sie kein besonderes Talent haben: woher wisst ihr das bzw. woran macht ihr das fest? Denn ich finde es schon auffällig, dass hier soweit ich mich erinnern kann noch keiner von sich gesagt hat, dass er Talent hat.
Na ja, ich habe mehr Talent als manche und weniger als manch andere. So viel Talent wie Tobias van Ghemen habe ich nicht, und das war hier der Kontext.

Ich muss mich aber auch nur in meiner Umgebung umschauen und einigen beim Laufen zusehen, um zu wissen, dass die ein Talent haben, das ich nicht habe. Das sieht schon ganz anders aus, was die machen. Teils mag das auch daran liegen, dass ich als Jugendlicher nicht gelaufen bin. Ganz deutlich ist aber, dass es mir an Grundschnelligkeit fehlt. Wenn ich auf 100m nicht unter 14s komme, sagt das schon etwas.
Komischerweise denke ich als vergleichweise sehr langsame Läuferin durchaus von mir, ein gewisses Talent für Ausdauerleistungen zu haben.
Das alleine hilft halt bei Laufwettkämpfen nicht:
Mich in irgendeiner Weise schnell zu bewegen, fiel mir dagegen schon immer schwer und fühlt sich auch nach wie vor 'fremd' an. Daraus schließe ich, kein Talent fürs Tempo zu haben.

Wie ist das bei euch?
Weder richtiges Ausdauertalent, noch echte Schnelligkeit, aber irgendwie geht es insgesamt doch mit dem Laufen ;-)

Gruß,

Carsten

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TinaS hat geschrieben:Also woher kommt es, dass alle so sehr betonen, kein Talent zu haben?
Hi Tina,
du hast aber schon die Smileys bei Carstens diesbzgl. Aussagen gesehen, oder?

Ach ja ich denke übrigens, dass ich mehr "Talent" als der Durchschnitt habe, aber bei weitem nicht genug Talent um richtig schnell (was auch immer das genau ist) zu sein. Immerhin bin ich in meiner Schulzeit die 1000m in 2:55 gelaufen. wirklich schnell im Vgl. zur Spitze ist das nicht, aber damit war ich in der Jahrgangsstufe (Schule ?) immerhin der Zweitschnellste, so langsam kann das daher auch nicht gewesen sein. Also wäre es mir in meinen jüngeren Jahren bei richtigem Training vermutlich möglich gewesen irgendwie in den Bereich von 34-35 Minuten auf 10km zu laufen, was ich leider nie probiert habe. Ich finde das schon sehr schnell, egal was andere dazu sagen und auch wenn es weit von der Spitze weg ist, goldene Ananas halt. Mal schauen was jetzt noch nach sehr langer sportlicher Pause geht. Carstens Zeitsprünge sind da für mich schon sehr motivierend, aber er ist auch deutlich jünger als ich und hat auch eher eine Läuferfigur. :) Also irgendwann eine 37 vorne wäre sehr sehr schön und von einer 36 träume ich vielleicht noch 2-3 Jahre.

Gruß,
Torsten

143
caramba hat geschrieben:hätte Talent.
Dann hätten einige eine Treibjagd veranstaltet,

Puh, was für ein Glück, daß ich keinerlei Talent habe :schwitz:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

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Da es, wie Udo schon festgestellt hat, keinen "Talentometer" gibt, ist es also müßig sich als untalentiert zu bezeichnen, nur um in der Bewertung einen moralischen Vorteil zu erlangen. Den könnte ich bei meinen M Zeiten auch ganz locker für mich beanspruchen. Für mich sind alle talentiert, die unter 3h laufen. So!!! :hihi:
Aber mal Scherz beiseite. Mal so ganz aus der Hüfte geschossen müßte Jule Assmann als Talent gelten. Jemand dagegen? :teufel:
Warum ist sie eines und ich nicht? :motz:
Da quälen sich die Sportmediziner ganz schön mit, um das heraus zu finden. :zwinker5: Was mich allerdings auch nicht schneller machen wird. :geil:

Gruß

Peter
PB 2006: M 3:30:33, HM 1:43:03, 10 KM 44:03


09.05.2010 Maratona del Custoza 04:01:38
06.06.2010 Schlössermarahton Potsdam 04:10:28
26.09.2010 Berlin Marathon

Kein existentieller Trübsinn, der nicht von einer veritablen Katastrophe im Handumdrehen geheilt würde. Michael Klonovsky

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CarstenS hat geschrieben: Ganz deutlich ist aber, dass es mir an Grundschnelligkeit fehlt. Wenn ich auf 100m nicht unter 14s komme, sagt das schon etwas.
Der Erfolgreichste in meiner früheren Trainingsgruppe lief den Marathon in 2.16, die 10km in genau 30 Minuten. Der hat von sich auch gesagt, dass er nicht über besonderes Talent verfüge: Er wäre die 800m wohl nur mit viel Mühe unter 2.10 gelaufen und den 100er kaum unter 14s. Er hatte einen 8-Std. Arbeits-Tag und trainierte 140km/Woche.
Wenn er wirklich KEIN Talent gehabt hat, dann könnte man folgern, dass er MIT Talent und einem Halbtagsjob den Marathon wohl hätte um 2.10 laufen müssen...

Gruss von schneller!

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Eine recht einfache und praktikable Quantifizierungsmöglichkeit für "Talent" ist ein Quotient aus Leistung und Aufwand. Da muss man natürlich auf das (Trainings)Alter aufpassen etc. aber für einen einfachen Vergleich tuts das ganz gut ...

Grüße - Uli -

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Uli-Fehr hat geschrieben:Eine recht einfache und praktikable Quantifizierungsmöglichkeit für "Talent" ist ein Quotient aus Leistung und Aufwand. Da muss man natürlich auf das (Trainings)Alter aufpassen etc. aber für einen einfachen Vergleich tuts das ganz gut ...

Grüße - Uli -

Grau, scheint mir, ist alle Theorie...

Es müsste gelingen 1) die 'Leistung' in einer Messgröße zusammenzufassen. Jetzt ist das Merkmal 'Talent' aber nicht eindimensional. Der, der für Marathons überdurchschnittlich talentiert ist, muss dies nicht in gleicher Weise auch über 5000m sein. Wie will man aber die Leistung über unterschiedliche Strecken in einer Messgröße beschreiben? Oder suchen wir nur nach talentierten Marathonläufern?

Zweitens müsste es gelingen auch den Aufwand auf eine Dimension zu reduzieren. Soll es die gelaufene Zeit sein? oder die Kilometer? Sind dann schnell gelaufene Kilometer gleich zu gewichten wie gejoggte?

Ich halte mich nach wie vor für nicht besonders talentiert und außerdem nicht für besonders trainingsfleißig. Was soll's? Ich beklag mich aber auch nicht, dass ich nicht in der Weltelite meiner AK mitmische.

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sirius hat geschrieben:Grau, scheint mir, ist alle Theorie...
Das ist keine Theorie, das ist eine einfache, praktikable Möglichkeit und sonst nix.

Leistung ist ja wohl simpel - einfach in die Ergebnisliste schauen. Wenn jemand alle möglichen Strecken läuft, machst du das halt für jede Strecke separat. Wenn du ganz wild drauf bist, transformierst du Strecke/Zeit zu einem Leistungsindex und fertig.

Aufwand? Ebenfalls simpel den Wochenumfang oder Trainingszeit in Stunden und fertig. Wenn du schon wieder ganz wild drauf sein willst, untergliederst du in verschiedene Trainingsbereiche, verpasst denen einen Faktor und errechnest wieder einen Index.
Ich schrieb ja aber was von einfach und praktikabel ...

Grüße - Uli -

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Uli-Fehr hat geschrieben:Eine recht einfache und praktikable Quantifizierungsmöglichkeit für "Talent" ist ein Quotient aus Leistung und Aufwand. Da muss man natürlich auf das (Trainings)Alter aufpassen etc. aber für einen einfachen Vergleich tuts das ganz gut ...

Grüße - Uli -
wir können ja mal angeben was wir laufen mit einem trainingsaufwand, den viele schon betrieben haben. ich schlage mal 60-80 km pro woche vor. die, die wenig laufen haben das schon mal ne weile trainiert und die die viel laufen haben das auch bestimmt schon mal ne weile als trainingsumfang hinter sich.

dabei ist natürlich klar, dass sich 60-80 km völlig unterscheiden können. aber wir können ja jetzt nicht einen feldversuch machen und alle mal 52 wochen 60-80km nach dem selben trainingsplan laufen und dann das ganze gewichts-bzw. fett-bereiningt und alters-bereinigt vergleichen.
jeder der von 30-40 auf 60-80 steigert hat natürlich nachteile gegenüber einem der mal 2 monate keine 140km läuft...ihr wisst was ich meine.
also ich halte mich für talentierter als viele volksläufer, aber da geht talentmäßig bestimmt noch einiges mehr, was mir fehlt.
also meine geschätzte 10er zeit, wenn ich 60-80 km die woche qualitativ ordentlich trainiere:

ca. 37 minuten bei aktuellem alter von 37 ups 38 und körperfett von 10-14%

Lupert: 37 min - 38 jahre - 12%

viele grüße
lupert :hallo:

wenn ich mein talent subjektiv auf der normalverteilung einstufen sollte, dann würde ich sagen: 85%
d.h. ich bin talentierter als 85% aller läufer und 15% sind talentierter
auch das läßt sich ja nur so subjektiv schätzen.
einen anderen wert wüde ich angeben, wenn ich mich auf der: ich-quäl-mich im-wettkampf-normalverteilung einstufen sollte :D
da geben bestimmt die meisten einen höheren wert an, als auf der talentbewertung. :D
pain is temporary - glory is forever :zwinker5:
"Das Fortführen von Belastungen nach zu kurzer Regeneration verlangsamt den Anpassungsprozess.
Der Organismus setzt sich hierbei mehr mit der Überwindung der Ermüdung auseinander als mit der
Verarbeitung der neuen Trainingsreize"
Bild

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Uli-Fehr hat geschrieben:Das ist keine Theorie, das ist eine einfache, praktikable Möglichkeit und sonst nix.

Leistung ist ja wohl simpel - einfach in die Ergebnisliste schauen. Wenn jemand alle möglichen Strecken läuft, machst du das halt für jede Strecke separat. Wenn du ganz wild drauf bist, transformierst du Strecke/Zeit zu einem Leistungsindex und fertig.

Aufwand? Ebenfalls simpel den Wochenumfang oder Trainingszeit in Stunden und fertig. Wenn du schon wieder ganz wild drauf sein willst, untergliederst du in verschiedene Trainingsbereiche, verpasst denen einen Faktor und errechnest wieder einen Index.
Ich schrieb ja aber was von einfach und praktikabel ...

Grüße - Uli -

Neee, da hast Du mich falsch verstanden; aber sowas von... Ich bin in dem Zusammenhang wild auf nix, wollte Dir nur aufzeigen, das beide Parameter die Du wählst, sowohl 'Leistung' als auch 'Aufwand' sehr dehnbare Begriffe sind - daran ändert leider auch Dein Versuch einer Konkretisierung nix. Und getreu der Devise garbage in -> garbage out glaube ich nicht, das die Ergebnisse wirklich brauchbar wären um die Eingangsfrage annähernd zu beantworten.

Sorry, aber solche Praktiken wie 'verpasst denen einen Faktor' sind sowas von subjektiv, dass ich mir nie die Mühe machen würde Ergebnisse nach diesem Verfahren zu berechenen - geschweige denn, zu interpretieren...
Gesperrt

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