Rotterdam-Marathon abgebrochen

Also bei 25°C einen Marathon abzubrechen.........

Mir scheint das eher so, dasss der Veranstalter nicht auf alle Fälle vorbereitet war. Da ein City-Marathon auch eine kommerzielle Veranstaltung ist, hat man wohl an der falschen Stelle gespart.

Der Veranstalter hat schlecht organisiert, wenn zwei Tage nicht reichen, um die Frequenz der Getränkestationen zu erhöhen - der Veranstalter reagiert aber richtig, wenn er unter den gegebenen Umständen den Marathon abbläst.
Andere Marathone (Starttemperatur ca. 28°C - Frankreich) haben nicht nur viel mehr Stationen, sondern auch etwas mehr Erfahrung und/oder mehr Krankenwagen.
Schade - selbst Berlin hat das im letzten Jahr hinbekommen - ich meine die Temperatur war vergleichbar - die Schattensituation kann ich nicht gut beurteilen.

Genau genommen ist dieser Trött viel Lärm um nichts, da ja
wohl nur ein Tröttteilnehmer in Rotterdam mitgelaufen ist.

Die Frage nach der Gewährleistung der Sicherheit und Versorgung
ist wahrscheinliche der Dreh und Angelpunkt zu der Entscheidung, die Veranstaltung abzubrechen.

Bei 25 Grad finde ich es auch etwas übers Ziel hinausgeschossen, aber
by the way, ich bin nicht der Veranstalter und habe nicht zu entscheiden.
Soviel ich mitbekommen habe ist auch kein anderer hier in der Verantwortung.

Wenn ein Teilnehmer tot umgefallen wäre würde wir jetzt alle mit dem Kopf nicken und schreiben, der Abbruch wäre das Beste gewesen, was die Rennleitung machen konnte.

Ich kann mir auch gut vorstellen, das in Rotterdam im Veranstalter,Sponsorenkreis,Kommune und was da noch alles zugehört
diese Entscheidung in den nächsten Wochen heiß diskutiert wird.

Mir ist immer lieber Menschen denken über sowas nach als das sie gedankenlos handeln.

Martinwalkt hat geschrieben:Was meint ihr was für ein finanzieller Schaden durch diesen Abbruch verbunden ist?

Welcher Schaden wäre das denn?
Glaubst du, dass den um ihr Finish betrogenen Teilnehmern Anfahrts-, Übernachtungs- und Teilnahmekosten erstattet werden?

Martinwalkt hat geschrieben:Was meint ihr was für ein finanzieller Schaden durch diesen Abbruch verbunden ist?

Im Prinzip hast Du ja recht, aber den finanziellen Schaden kann ich nicht nachvollziehen. IMHO entstehen durch einen Abbruch keine neuen Kosten und eine Rückzahlung von Startgeldern ist wohl in keiner Ausschreibung vorgesehen.

Wird wohl die Erfahrung (vielleicht in der Tat mit den Rettungsdiensten und Krankenhäusern) von den Vier Tages Märschen vom letzten Jahr gewesen sein, die zu einem frühzeitigen Abbruch geführt hat.

Auf der anderen Seite ist Rotterdam ja nun keine Kleinstadtveranstaltung, da sollte man schon im Vorfeld mit entsprechenden Zahlen Rechnen und genügend Kapazitäten einplanen (In der Regel ist ja mit einer kurzzeitigen Infusionstherapie die vor Ort in einem entsprechend ausgestatteten Sanitätszelt durchgeführt werden kann das meiste getan.)

Grüße

Roland
(Der schon mal froh ist, während des Fürth Marathon nicht arbeiten zu müssen ....)

WinfriedK hat geschrieben:Welcher Schaden wäre das denn?
Glaubst du, dass den um ihr Finish betrogenen Teilnehmern Anfahrts-, Übernachtungs- und Teilnahmekosten erstattet werden?

Denke mal über den Schaden nach der sich für die Gesamtveranstaltung im Folgejahr(en) ergibt.
An so einer Großveranstaltung arbeitet ein Team ein ganzes Jahr.
Wenn nun in 2008 statt 11.000 nur noch 7.000 Läufer teilnehmen hat das erstmal einen Verlust aufgrund der weniger eingezahlten Startgelder als auch Folgekosten wie weniger gebuchte Hotelzimmer,Restaurantbesuche usw.
Großstädte versuchen ja solche Veranstalungen als Imagepflege einzubinden.
Da ist in Rotterdam gestern viel Arbeit über Jahre zerstört worden,
obwohl ich den Abbruch immer noch besser finde als noch mehr kollabierte und noch schlimmer zu Schaden gekommene Freizeitsportler.
Spitzenläufer kollabieren(zumeist) nicht.

Der Hiddestorfer hat geschrieben:Spitzenläufer kollabieren(zumeist) nicht.

Das nehme ich als Kompliment

ET hat geschrieben:Das nehme ich als Kompliment

aber büdde doch, Gern geschehen

Also..
Ich bin ja nun auch bei 29° in St. Wendel gelaufen. Abgesehen davon dass mir die Strecke, bis auf dei weinigen Kilometer in der Stadt überhaupt nichtz gefallen hat (warum meint jede Stadt auf einmal einen Marathon ausrichten zu müssen und wenn man dabei auch auf der Bundesstraße laufen muss ) war die Orginasation wirklich ok. Ich habe jeden Getränkestand mitgenommen
Aber.. wieso wird Rücksicht auf die Zuschauer genommen, damit sie länger schlafen können und nicht so früh an die Strecke müssen und dafür werden dei Läufer beim Start um 11.00 Uhr in die Mittagshitze geschickt ? Und jeder der dort gelaufen ist, wird sich bestimmt an die Läufer am Ende erinnern die nach meiner Meinung, definitiv nicht körperlich bereit waren einen HM zu laufen.
Ich selbst habe dort nicht geduscht, aber ein Mitläufer erzählte mir dass viele der gleichen Meinung in den Umkleiden waren.
Ich war zwar mit 1:45 etwa 5 Minuten über meiner PB, aber damit kann ich gut leben. Ich denke das Problem ist, dass auf einmal alle denken sie müssen einen Marathon laufen, egal wie vorbereitet, egal welche körperlichen Probleme, hauptsache sie haben eine Urkunde zu Hause.

WinfriedK hat geschrieben:Welcher Schaden wäre das denn?
Glaubst du, dass den um ihr Finish betrogenen Teilnehmern Anfahrts-, Übernachtungs- und Teilnahmekosten erstattet werden?

Jeder Marathonveranstalter kämpft darum wieder einen neuen Teilnehmerrekord aufzustellen.

Wenn da offensichtlich in der Organisation einiges lückenhaft war, wird sich das 2008 schon bemerkbar machen.
Die Teilnehmer, die dieses Jahr mitten drin gebremst wurden werden sich eine erneute Teilnahme doch stark überlegen. Die Werbung für 2008 wird sehr schwer. Da ist Einiges an Kredit verspielt.

Die äußeren Bedingungen waren zwar für die Jahreszeit sehr warm aber Alles in Allem nicht extrem. Wenn man das schon nicht organisieren kann.....

Habe noch folgenden Bericht gefunden : Rotterdam

Hallo Leute
Da sich mein Verwandschaftsglan bis nach NL ausdehnt kann ich vielleicht zum besseren Verstehen der Situation beitragen.

In NL ist die soziale Kompetenz in Politik u. Bevölkerung sehr groß.
Dies findet sich wieder in der Gesetzgebungen des Landes, daher ist es nicht Verwunderlich dass dieser Marathon oder auch andere Veranstaltungen abgebrochen werden, wenn Gefahr für Leib u. Leben der Teilnehmer ,was auch Zuschauer beinhaltet, einer Veranstaltung besteht.
Im übrigen sind die Rettungskräfte (Krankentransporte, Sanitäter, usw.) überwiegend Privatwirtschaftlich organisiert.
Zur Versinnbildlichung der Gesellschaftlichensituation hierzu noch ein Beispiel. Es gibt z.Zt. nur ein Land auf der Erde deren militärischen Streitkräfte einen Betriebsrat gewählt hat, dies ist die Königlich Niederländische Armee.

Ich hoffe ich konnte euch damit euer Wissen vermehren
Mit freundlichen Grüßen
laufender Baer

Highopie hat geschrieben:Habe noch folgenden Bericht gefunden : Rotterdam

Danke!

Das deckt sich ja ziemlich mit meinen Erfahrungen, auch wenn meine Bestzeit nicht unter 3:15 h liegt

Highopie hat geschrieben:Habe noch folgenden Bericht gefunden : Rotterdam

Ich denke, damit

Leider geht es sehr vielen Marathonis hier nicht sehr gut. Das große Sanitäterzelt ist gesäumt von Läufern, die sich, durch die Hitze entkräftet, behandeln lassen müssen.

ist auch das Wesentliche gesagt, die zuerst genannten Zahlen waren wohl nur die Spitze des Eisbergs und die Veranstalter waren sehr wohl ordentlich vorbereitet.

Hallöchen,
vorweg, ich werde es am 30.9. in Berlin wieder tun, also auf einer Massenveranstaltung. Ich habe auch keinen Vergleich zu Läufen mit "weniger" Teilnehmern. Was hier in diesem Thread diskutiert wird ist typisch für die "Großen". Über den "Freiburger" klagt ja auch der eine oder andere.
Mensch, bis ich hier so in die Pötte komme:

Ich werbe aus dem Bauch hinaus für "kleinere Veranstaltungen".

Gruß Hans

In NL ist die soziale Kompetenz in Politik u. Bevölkerung sehr groß.
Dies findet sich wieder in der Gesetzgebungen des Landes,


naja soziale kompetenz ist jawohl ein weiter begriff ... mir fallen was unsere lieben nachbarn betrifft durchaus beispiele ein in denen soziale kompetenz
ganz ganz klein geschrieben wird... passt aber hier nicht wirklich rein.... konnte ich aber so auch nicht stehen lassen...

Henrik345 hat geschrieben:naja soziale kompetenz ist jawohl ein weiter begriff ... mir fallen was unsere lieben nachbarn betrifft durchaus beispiele ein in denen soziale kompetenz ganz ganz klein geschrieben wird...

Für mich stellt sich dann aber doch irgendwie die Frage, warum es dazu kam:
Was war so viel schlimmer, als bei anderen Marathons mit höheren Temperaturen?
Geht der allgemeine Holländer (äh, Niederländer ET) schlechter vorbereitet in einen Marathon, ist er die Temperaturen weniger gewohnt?

Irgendwas muss doch irgendwie zu der außergewöhnlichen Situation geführt haben.
Nur Temperaturen von 25°C kann ich einfach nicht glauben.

ForrestGump hat geschrieben:Für mich stellt sich dann aber doch irgendwie die Frage, warum es dazu kam:
Was war so viel schlimmer, als bei anderen Marathons mit höheren Temperaturen?
Geht der allgemeine Holländer (äh, Niederländer ET) schlechter vorbereitet in einen Marathon, ist er die Temperaturen weniger gewohnt?

Irgendwas muss doch irgendwie zu der außergewöhnlichen Situation geführt haben.
Nur Temperaturen von 25°C kann ich einfach nicht glauben.

Der Körper ist es einfach noch nicht so gewohnt. Wenn ich für einen Herbstmarathon trainiere laufe ich ja den ganzen Sommer durch und der Körper gewöhnt sich dran. Da kann es dann ruhig beim Marathon 30°C sein und das stört nicht. (Bin schon bei 30°C gelaufen, MüMa 2004)

Und ich wollte dies Jahr da mitlaufen. Gut das ich die Pläne geändert habe.
Ich werde deswegen da auch nicht nächstes Jahr mitlaufen.

So viel zu Thema: Werbung.

Gruß
Rolli

Der Hiddestorfer hat geschrieben: Großstädte versuchen ja solche Veranstalungen als Imagepflege einzubinden.
Da ist in Rotterdam gestern viel Arbeit über Jahre zerstört worden,

Genau diesen Schaden meine ich. Da werden im nächsten Jahr deutlich weniger Starten denke ich. Der Markt für Marathons ist ja hart umkämpft.

Was die Verantwortung für solche Veranstaltungen angeht so erklärte man mir damals in Nijmegen das die Bürgermeisterin letztendlich die Entscheidung und Verantwortung übernehmen musste ob abgesagt wird oder nicht. Damals waren es aber (ich weiß ich wiederhole mich...) 45.000 Teiolnehmer viele Tausend Zuschauer, 35 Grad ab Mittags, 3 Tote, 300 in Krankenhäusern...und das ohne zu Laufen und bei einem Start ab 4 Uhr Morgens. Und auf den letzten 8 km auf dem Deich gab es Staus und die Rettungswagen kamen nicht durch. Und Wasser gab es auf den 8km nicht mehr. Ich denke so etwas hätte man in Deutschland von vorn herein nicht zugelassen.

Naja die absolute Temperatur ist es ja nicht allein sondern auch die Luftfeuchtigkeit und die Frage wie lange es schon so warm ist und die Läufer unter diesen Bedingungen trainieren konnten.

Beispiel: Gestern Abend war es hier so ca. 26 Grad warm. Ich bin 2 Runden um den Hengsteysee (6,7 km). In der zweiten Runde wurde mir auch etwas schummrig obwohl ich eigentlich gut drauf bin zur Zeit und viele der Läufer die mir entgegenkamen sahen völlig "breit" aus.

Absolut gesehen war es ja nicht so warm aber trotzdem scheint es sich doch auszuwirken weil es noch nicht so lange so warm ist.

Hallotje,
in der niederländischen Szene schlagen die Wellen hoch! Wer ein paar Worte hollands kann: klick
Groetjes Hansje

Schade, Google kann nicht von Niederländisch auf Deutsch übersetzen.

ForrestGump hat geschrieben:Schade, Google kann nicht von Niederländisch auf Deutsch übersetzen.

Aber ich

Natuerlich ist es zu viel Text zum Uebersetzen. Die Meinungen dort sind ziemlich verschieden und laufen von: "Gute Entscheidung von der Organisation" bis zu: "Absolute Oberkacke, es gab gar kein Wasser mehr". Viele Teilnehmer waren Enttaeuscht, dass sie ueberhaupt losgeschickt wurden um dann den Marathon nicht auslaufen zu duerfen. Nur die Elite und die sehr guten sind durchgekommen: "das riecht nach Kommerz".

@Hans: ziemlich gut Dein Niederlaendisch. Man sagt aber nicht Hallotje

ET hat geschrieben: Nur die Elite und die sehr guten sind durchgekommen

Danke dafür Eric, ich wollte schon immer zu den sehr guten gehören.