Hallo SpeedyG,
willkommen im Forum
Die Verbesserung körperlicher Leistungen beruht auf Anpassungsvorgängen unseres Körpers als Folge von richtig dosierten Belastungen. "Richtig dosierte Belastungen" nennt man gemeinhin Training. Was nun ein bestimmter Mensch verträgt (Kombination von Pensum, Wiederholungen, Intensität) hängt davon ab, wie weit er seine Ausdauer trainiert hat. Denn wer seine Ausdauer trainiert, verbessert auch die Regenerationsfähigkeit. Die wächst mit. Neuere Untersuchungen definieren Ausdauer deshalb auch neu, sie fassen die Wiederherstellung des Körpers nach Belastungen (=Regeneration) als Bestandteil der Ausdauer auf. So viel vorweg, auch wenn's vielleicht ein wenig verwirrt (Sorry

).
zu 1.
Täglich diesselbe Trainingseinheit zu absolvieren ist in zweierlei Hinsicht fragwürdig: Täglich gleiche Reize haben nach kurzer Zeit - Tage, nicht Wochen - keinerlei Trainingswirkung mehr. Der Körper hat sich der ständig identischen Belastung angepasst, warum sollte er sich weiter entwickeln?Weitere Läufe dienen dann "nur" noch der Gesundheit / dem Wohlbefinden. Zudem braucht jeder Körper von Zeit zu Zeit Erholungspausen (lauffreie Tage), unabhängig davon wie viel jemand läuft. Fehlen diese Pausen, kann das gut gehen, muss aber nicht.
zu 2.
Vieles ist beim Laufen eine Frage der Anpassung. Wenn du gewöhnt bist auf Asphalt zu laufen, kannst du das bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag tun. Schwierig ist nur der Übergang von anderem Untergrund auf die Straße. Das sollte man keinesfalls abrupt tun, sondern schrittweise. Letztes Jahr musste ich bei Umfängen über 100km monatelang ausschließlich auf Asphalt bzw. Beton trainieren. Der Winter mit ewig Schnee ließ nichts anderes zu. Dabei besserte sich sogar der Zustand meiner Achillessehnen (die sind von anderen Sportarten dauergeschädigt). Seit dieser Zeit habe ich keine wirklichen Probleme mehr damit.
zu 3.
Es gibt ernstzunehmende Sportärzte, die den sogenannten REKOM-Lauf (REgeneration KOMpensation) komplett in Frage stellen. Ihrer Ansicht nach ist jeder noch so langsame Trab eine so hohe Belastung für den Körper, dass er die Erholung eher verzögert, ihr wenigstens nicht förderlich ist. Stattdessen empfiehlt man alternative Sportarten, die andere Muskelgruppen fordern (Schwimmen, Skaten, ev. unangestrengtes Radfahren, usw.) Wenn davon nichts möglich oder gewünscht ist, dann lieber einen sportfreien Tag. Meine Erfahrungen sind unterschiedlich. Leichtes Traben über eine halbe Stunde (REKOM-Läufe sollen 30 min nicht überschreiten) habe ich mal als "angenehm", ein anderes Mal als eher kontraproduktiv empfunden. Deshalb ziehe ich heute nach einem harten Wettkampf eher den lauffreien Tag mit Sauna vor. Saunieren ist für mich wichtiger Bestandteil der Regeneration (erhöht die Durchblutung der be- bzw. über-lasteten Muskelgruppen und beschleunigt dadurch die Wiederherstellung; außerdem löst die Wärme muskuläre Verspannungen).
Alles Gute und viel Laufspaß
Gruß Udo