mainzrunner hat geschrieben:Ich denke, das kann man auch nicht unbedingt miteinander vergleichen. Oder willst du etwa so die Doperei letztendlich rechtfertigen?
Außerdem haben - auch wenn's abgedroschen klingt - Sportler, die in der Öffentlichkeit stehen, eine weitaus höhere Verantwortung der Bevölkerung gegenüber.
Wieso? Wenn ein Lkw-Fahrer sich dopt, um die Leistung zu bringen, die von ihm erwartet wird, ist das doch vergleichbar. Wenn es keinem auffällt ist es okay. Wenn es schiefgeht, sind die Folgen für die Bevölkerung viel gravierender als beim Radprofi.
Ein gedopter Radfahrer betrügt, aber gefährdet niemanden (außer sich selber). Was man vom Mediziner, der die Dopingmittel verabreicht nicht behaupten kann. Auch nicht vom Sponsor, der gute Leistungen erwartet, egal wie die zustande kommen.
Deshalb bin ich der Meinung, dass eine gewisse Differenzierung angebracht ist und das Herumhacken auf einzelnen Sündern in der Sache niemanden weiterbringt.
Ich will Doping nicht rechtfertigen, sondern verstehen, wie es dazu kommt. Und ich verstehe sehr gut, dass man mit Anfang zwanzig anders entscheidet als mit Ende dreißig, wenn es darum geht, seinen Lebensinhalt hinzuschmeißen oder eben nicht.
Was mir auf den Geist geht, ist diese pharisäerhafte Heuchelei à la "Um Gottes Willen, was sind das nur für Menschen!"