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Greif als Gulag...

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RioLouco hat geschrieben: In den Intervallen war ich dann immer viel schneller als von Greif vorgeschlagen (aber hier gebe ich Alfatom Recht, Greifs Countdown ist für schnelle Leute, als 3h+ Läufer muss man wohl ein paar Sekunden mehr abziehen vom MRT). Die 6 1000er lief ich so um die 4:10 im Schnitt, den letzten auch unter 4.

Im Marathontraining fiel die 10er Zeit dann auf 44:20, das Gewicht von 79 auf 73 kg. Während des Marathons hatte ich das Gefühl, ab km 25 zu fliegen und zwar bis zum Zielstrich.

Gruß
RioLouco

Geil :geil: ! Einfach nur genial! Aber das weißt Du ja bestimmt selbst :daumen: :hallo:
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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knie hat geschrieben:Peter, bist du es ?? :D
das dachte ich bereits nach dem ersten Post :nick:

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Egal ob Lothar oder Peter, recht hat er allemal.

Die Bereitschaft mal wirklich mal was knackig und mit einsatz durchzuziehen tendiert gegen 50% wenn überhaupt. In meiner Trainingsgruppe war man lediglich im Frühjahr aktiv, wenn die ersten Wettkämpfe anstanden. Die 4-wöchige sommerpause wurde dann kein GA1 gelaufen sondern faul am See rumgelegen, die 2. Jahreshälfte wo man hätte auf die erste aufbauen können, da hat kaum noch jemand den Weg ins Training gefunden, über gute Wettkampfergebnisse kann man nicht reden, die kamen nicht. Im Winter damm Athletik, GA1 Training und Kurzsprints samt koordinativer Übungen usw. da war es dann auch wieder superdünn. Als Trainer habe ich dann nach 3 Jahren das Thema hingeschmissen, weil ich es satt hatte immer wieder am Saisonbeginn (November! nicht Januar oder Februar....) von vorne anzufangen, vor allem die Läufer mit Potential, die nie den Biss hatten auch mal dran zu bleiben mit 6-8 Wochen konsequenter Vorbereitung geschweige über den Winter.
Da habe ich dann echt den Spaß verloren.

Kenne viele Kollegen die in ihren jungen Jahren locker den Marathon unter 3 stunden gelaufen sind, zwei um die 2:30. Das waren allerdings keine Einzelfälle, das war schon fast normal. Heute kann man damit schon fast jeden kleineren marathon gewinnen oder zumindest unter die ersten 10 kommen. Aber heute ist es ja auch in Ordnung einen Marathon mit über 5 stunden zu "finishen" und einen Ironman mit 15 stunden hinzulegen....(Zynismus aus)
Hau rein! :D :D :D

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Alphi hat geschrieben:Egal ob Lothar oder Peter, recht hat er allemal.

Die Bereitschaft mal wirklich mal was knackig und mit einsatz durchzuziehen tendiert gegen 50% wenn überhaupt.
Hallo,

ich muss da auch zustimmen. Es gab auch einen Generationswechsel. Ich weiß nicht obs anderswo auch so ist, aber in meiner Region ist das Niveau in der HK und m30 oft deutlich schlechter als in den höheren AK, wenn man einzelne Spitzenläufer rausnimmt. Viele von den AK -Läufern sind schon lange dabei und haben eben vor 20 Jahren verdammt gute Zeiten gelaufen.

Ein Teil der neuen Läufergeneration hat wohl auch den Nachteil, dass sie früher nie intensiv anderne Sport betrieben hat. Es ist imo leichter, einem das Laufen beizubringen, der Grundlagen vom Fußball oder Handball oder der klassischen LA hat. Wenn jeman daber von einer Funsportart zur nächsten gewechselt ist, ist das schwieriger. Die Leute haben keine vernünftige muskuläre Grundlage und verletzen sich schneller, und dann ist das fiese Tempotraining dran schuld.

Früher hat man sich auch in der Breite am Training der Spitze orientiert, was ich ab einem gewissen Niveau auch für richtig halte. Klar wurde auch bei manchen zuviel Tempo gebolzt, aber längst nicht überall. Es gab ja auch richtige Schinder, aber den Greif würde ich da nicht dazurechnen. Aber insgesamt war das niveau eben viel höher, fast jeder Lauftreff hatte ne Marathonmannschaft unter 9h, mit einer Zeit unter 2:50 war man hier im Kleinstadt-Kreis 1984 nicht in der Top-Ten, es gab über 30 Läufer unter 3h hier im Kreis.

Heute rufst du nur "tempotraining" und die Masse schreit: "Weiche von mir, du schinder". :teufel:

Die Talente sind im SchülerInnen-Bereich übrigens immer noch da, trotz aller Playstation- und TV-Bedingter Bewegungsarmut. Es wird nur immer schwerer, die bis zu den Aktiven bei der Stange zu halten.

Gruß

Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Ich denke auch, daß das Hauptproblem das Fehlen der Hauptklasseläufer ist. Die machen heute keinen Sport bzw. anderen Sport.
Wenn ich die Statistik in unserem Kreis ansehe, dann waren letztes Jahr 14 Läufer unter 3 Stunden bei etwa 150000 Einwohnern. Also grob gerechnet einer pro 10000 Einwohner. Auf ganz Deutschland extrapoliert (80 Millionen) würden dann 8000 Läufer unter 3 Stunden kommen. Ich glaube, so viele schaffen das in Deutschland nicht.
Interessanterweise ist von den 14 Läufern keiner (!) aus der Hauptklasse. Der schnellste Hauptklasseläufer lief knapp über 3 Stunden und ist Triathlet ...

In Bezug auf die Altersklassenläufer habe ich aber eher das Gefühl, daß die schneller laufen als früher bzw. daß früher deutlich weniger Altersklassenläufer unterwegs waren. Zumindest stammen fast alle Kreisrekorde in den höheren Altersklassen aus den letzten Jahren.

Andreas

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DerC hat geschrieben:...ist das Niveau in der HK und m30 oft deutlich schlechter als in den höheren AK, wenn man einzelne Spitzenläufer rausnimmt. Viele von den AK -Läufern sind schon lange dabei und haben eben vor 20 Jahren verdammt gute Zeiten gelaufen.
habe ich auch schon festgestellt. Der beste Duisburger beim Duisburg-Marathon
(2:37:??) ist in der AK45, die "übelste" Gruppe ist wohl momentan die AK40. Jedenfalls sind die Klassensieger oft deutlich schneller, als in der AK30. Aber ich will nicht das "Früher war alles bess..." anstimmen. Es gibt halt heute "coolere" Sportarten und nebenbei deutlich lukrativere. Als Bewegungstalent würde ich Fußball oder Tennis spielen. Im Fußball kriegst Du doch schon in der Kreisliga Kohle und Spaß macht es auch. Ich habe ein paar Jahre Schach in der Oberliga gespielt (Regionalliga Fußball). Da habe ich in der Spitze 20 DM bei Auswärtskämpfen bekommen, damit ich mir was zu essen kaufen konnte :D . Hätte ich auf dem Niveau Fußball gespielt, hätte ich davon locker mein Studium finanziert. Laufen ist halt für die Jugend nicht sexy, es gibt ja auch keine medientauglichen Spitzenläufer in D. Mein Marathonkurs konnte man getrost unter Midlife-Crisis einordnen :hihi: , die Masse der Läufer um die 40.

Gruß,

Rainer, der sich gerne im Training schindet, aber nur beschränkt talentiert ist :motz:
"There is no Finish Line" (T-Shirt WLS 2007)

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Kubili hat geschrieben:Hallo woodstock,

ich bin zwar nicht bermann, aber vielleicht darf ich die auch Antworten: :wink:

Bei Papa Greif läuft man im Moment jeden Monat einen 35er. Dazwischen liegen die Langen Läufe zwischen 20 und 25 km.

Bis Mitte April gabs den 35er wöchentlich. Der letzte mit 15 km Endbeschleunigung.

Viele Grüße
Markus
Das gilt allerdings nur für seine Marathon-Pläne. Ich trainiere nach dem B-Plan, der auf Wettkämpfe zwischen 5km und HM vorbereiten soll. Der längste lange Lauf im Jahr ist 25 km lang. Zur Zeit aber nur einmal pro Monat. Die anderen sind 20 km lang.

Gruß
Andre

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Peter, bist du es ??
pandadriver58 hat geschrieben:das dachte ich bereits nach dem ersten Post :nick:
ich auch :D
Und dann der Spruch mit "Meine Zielgruppe", aber ist doch schön, wenn er sich selbst dazu äußert. Auf den Messen kommt er immer super rüber, ich mag ihn und ob man nach seinen Plänen trainieren will oder kann, dass muss jeder selbst entscheiden.

Ich hab für mich gemerkt, dass ein Großteil des fortgeschrittenen Laufleistung nur über die Jahre an kontiuierlichem Trianing kommen. :blah:
Das weiß zwar eigentlich jeder, aber in jüngern Jahren hab ich mit Übergewicht und 50 Minuten auf 10km Anschlag angefangen. Und bin dann jede Woche 1 Minute schneller geworden, bis ich nach 12 Wochen Training die 10 in 37:30 gelaufen bin. Da kommt man als 28 Jähriger nicht unbedingt drauf, dass Laufverbesserungen viel Ziet brauchen :D Allerdings war dann so in dem Bereich um 37 Minuten Schluß mit der kurzfristigen Steigerung. Dann hab ich meistens aufgehört 20 kg zugenommen und 3 Jahre Pause gemacht. Dann ging das ganze Spiel von vorne los :D
Mit 35 hab ich dann allerdings fast 6 Montate gebraucht um sub 40 zu laufen und hab schon geschimpft (Stichwort: Jammern hilft). Nach einem Jahr war ich dann endlich wieder bei ca. 37:30 und 2 Wochen Später plötzlich kurz vor Hamburg mit einem Sprung bei ca. 36:00.
Warum ich das hier schreibe?? Weil ich es ganz interessant finde wie so die Trainingsentwicklung ist.
Jetzt ein Jahr später bin ich bei ca. 35:15-35:30.
Für Hamburg dieses Jahr bin ich keine Intervalle gelaufen, keine 35er mit EB, sondern einen Dorf-Marathon 4 Wochen vorher, auf Sieg. Meine Trainingsstatistik sagt, dass ich in den 16 Wochen vor Hamburg 85 Wochen-km gelaufen bin. Die schnellen Sachen als Tempoläufe, keine Intervalle und die Langsamen ca. 80 Sekunden langsamer als Marathon-Tempo, also etwas über 100 Sekunden langsamer als 10er Wettkampftempo. Ich kann mir nicht vorstellen in den letzten 10 Wochen mit einem anderen Trainingsplan mehr als eine 2:44 hätte rausholen können. Nur über ein wesentlich strukturierteres Trainingsjahr seit meinem Hamburg Lauf letztes Jahr.
Ich werde demnächst jetzt wahrscheinlich mal mit Intervallen anfangen, mal sehn ob oder was die so bewirken.
Ich bin mir relativ sicher, dass ich mich mit einem Greifplan für 2:45 platt trainiert hätte, aber da sind ja 3 Laufjahre Voraussetzung oder :hihi: hab ja jetzt erst 2.
Selbst der Steffnyplan für 2:45 wäre für mich härter gewesen, obwohl die ja als lusch gelten. Aber Steffny läuft die Langen noch etwas schneller und hat (fast) keinen Tag Pause im Plan für 2:45.
Viele Grüße
Lupert :hallo:

Aber ich denke viele Wege führen nach Rom, jeder muss sich seinen Weg raus suchen.
pain is temporary - glory is forever :zwinker5:
"Das Fortführen von Belastungen nach zu kurzer Regeneration verlangsamt den Anpassungsprozess.
Der Organismus setzt sich hierbei mehr mit der Überwindung der Ermüdung auseinander als mit der
Verarbeitung der neuen Trainingsreize"
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Lupert hat geschrieben:sondern einen Dorf-Marathon 4 Wochen vorher, auf Sieg.
Marburg ist ein Dorf? :D
Gruß Thomas
PBs: 5km: 19:03 - 5,6km: 21:25 - 10km: 41:25 - HM: 1:26:39 - M: 3:11:15 - 50km: 4:09:09
Bild
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Lupert hat geschrieben:i
Und dann der Spruch mit "Meine Zielgruppe", aber ist doch schön, wenn er sich selbst dazu äußert. Auf den Messen kommt er immer super rüber, ich mag ihn und ob man nach seinen Plänen trainieren will oder kann, dass muss jeder selbst entscheiden.

.
ich mag ihn und seine Sprüche doch auch - nur trainieren nach ihm - nö da geh ich lieber in einen Midlife-Crisis-Marathon-Lehrgang :nick: :hihi: und lauf halt dem Holger Meier weit hinterher :nick:

Gruss Sigi

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Melrose hat geschrieben:Marburg ist ein Dorf? :D
Von Gießen aus gesehen: Ja! :teufel:
Und im Vergleich zu den großen Marathonstädten natürlich erst recht ... :D

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Melrose hat geschrieben:Marburg ist ein Dorf? :D
Der Lauf war doch eigentlich in Cappel :D
pain is temporary - glory is forever :zwinker5:
"Das Fortführen von Belastungen nach zu kurzer Regeneration verlangsamt den Anpassungsprozess.
Der Organismus setzt sich hierbei mehr mit der Überwindung der Ermüdung auseinander als mit der
Verarbeitung der neuen Trainingsreize"
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Vielleicht mal ein Beispiel für die Einstellung bei den deutschen Spitzensportlern, hier war es aber ein Schwimmer. Dieser wurde bei der WM vor ein paar Monaten gefragt, ob er denn denn im Vorlauf auf Olympia 2008 am 12-Wochen-Trainingslager des DSV teilnehmen würde. Dies wurde verneint, weil ja das Studium darunter zu sehr leiden würden.

Mal unabhängig von der individuellen Entscheidung, die sicher wohldurchdacht und "rational" nachvollziehbar ist, bin ich aber auch der Meinung, daß mit einer solchen Einstellung - wenn sie denn weitverbreitet ist - man sich nicht wundern sollte, wenn die Ergebnisse nicht stimmen.
Alle vor mir sind erbärmliche Knochenschinder, alle hinter mir bedauernswerte Jogger.:D

Versäg den Fischer - bis Ende 2011 HM 1:37, M 3:41.

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Hallo,

immer wieder finde ich es interessant zu sehen, wenn andere Leute so ins Laufen einsteigen. Da gibt es doch in meinem Bekanntenkreis einen durchaus sportlichen Mann, AK 35, Fußballer und Radler. Mit einem minimalen Aufwand im Bereich Laufen ist er beim Silvesterlauf über 9,9km auf eine 47:x gekommen. Beim HM im April (wieder nur minimaler Aufwand im Bereich Laufen) hat er eine 1:43 h erzielt. Was der alles reißen könnte, wenn er mal anständig trainieren würde.... Was für eine Verschwendung.

Greif: wenn ich Muskeln, Sehnen und Bänder aus Stahl hätte, keine orthopädischen Vorbelastungen hätte, dann würde ich das ja gerne mal probieren. Aber so? Vielleicht mal, wenn ich noch ein bis zwei Jahre weitertrainiert habe.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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woodstock hat geschrieben:
Greif: wenn ich Muskeln, Sehnen und Bänder aus Stahl hätte, keine orthopädischen Vorbelastungen hätte, dann würde ich das ja gerne mal probieren. Aber so? Vielleicht mal, wenn ich noch ein bis zwei Jahre weitertrainiert habe.
Kommt Zeit, kommt Rat.
Als ich das erste Mal nach dem CD trainierte, bin ich nur so an manchen Trainingstagen geschlichen, der 2. CD verlief ähnlich. Das kam aber auch daher, dass ich erstmalig an festen Tagen meine schnellen Sachen machte, da biß die Maus keinen Faden ab.
Mittlerweile hat sich mein Körper an die Belastung gewöhnt. Nach dem CD trainiere ich aber nicht mehr.
Greif ist anspruchsvoll, aber nicht hart. Der harte Ruf kommt daher, dass sich viele ohne ausreichende Basis den CD reingezogen haben und sich im wahrsten Sinne platt trainiert haben.
Auf der einen Seite wollte das Greif sicherlich nicht bezwecken - der Schuß hätte ja nach hinten losgehen können - dass er einen schlechten Ruf bekäme und seine Pläne nichts taugen - auf der anderen Seite wurden so viele auf ihn aufmerksam.

Alfa
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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Hallo Lauffreunde,

nun mal langsam (rein rhetorisch gemeint!)! ICH bin NICHT Peter Greif! Im Gegenteil - der war schließlich Mitte der 80er mein ganz persönlicher Holger Meier! Noch immer träume ich nachts schweißgebadet von unserem legendären Schlussspurt beim Berlin-Marathon '86 als wir uns gegenseitig auf den letzten 2 km mehrfach überholten und er schließlich mit knirschenden Zähnen das bessere Ende für sich hatte (obwohl ein paar Jahre älter...). Nee, der war noch härter (und auch ca. 2 Minuten schneller in der Bestzeit) als ich, aber ansonsten durchaus ein Bruder im Geiste bzgl. der Einstellung zum Laufen.

Zum Begriff "Zielgruppe": Damit meine ich halt die, auf die meine Kritik hinzielt. Diejenigen also, die jung und robust genug sein sollten, deutlich bessere Zeiten über Marathon zu erzielen, wenn sie halt mal 'ne Weile entsprechend trainieren würden. Die zwar einerseits irgendwie wollen, aber andererseits irgendwie nicht gerade heute...

Aber dazu gab es ja hier schon diverse, zumeist bestätigende Meinungsäußerungen. Über die Gründe kann man sicher vielfältiger Meinung sein. Zeitgeist? Aber warum sind in diversen anderen trainingsintensiven Ausdauersportarten (Triathlon, Skilanglauf, Biathlon) die Deutschen durchaus mit führend in der Welt? Und ist nicht Marathonlaufen auch gerade in den letzten 20 Jahren besonders "hip" geworden und die reine Anzahl der Läufer in der "relevanten" Gruppe zwischen 20 und 40 nicht sogar gestiegen?

Wie auch immer, ist wohl eben sukzessive ein Mentalitätswandel durch's Land gegangen, vielleicht auch ausgelöst durch den Nach-68er-Paradigmenwechsel in der Erziehung, der sportliche Leistung nicht mehr durch bestmögliche Zeiten, Weiten, etc. definiert, sondern mehr und mehr nach dem Fun-Faktor bewertet. Eigentlich ja auch ganz gut!

Schöne Grüße,
Lothar

P.S.: Weil die Frage hier auftauchte: Meine Marathon-PB von '87 ist 2:26:57. Damit war ich übrigens weiland 115. der (west)deutschen Bestenliste. Im letzten Jahr wär man damit, glaube ich, wohl 17. geworden...

P.P.S.: Apropos "Fun" - ich kann für mich übrigens nur konstatieren, dass mir das Laufen in der Zeit am meisten Spaß gemacht hatte, als wir in größeren Gruppen allein aus der Gruppendynamik heraus immer schneller wurden, so dass immer wieder kleine Trainingswettkämpfe entstanden, die einfach richtig geil waren! Und überhaupt Wettkampf - das ist doch eigentlich das Salz in der Suppe des Sports, oder?

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Ich kenne mich in Sportgeschichte wenig aus. Seit wann gibt es eigentlich die Altersklassen?
Meine Mutmaßung geht in die Richtung, daß man damit zuerst den älteren Läufern einen Erfolg gönnen wollte, weil sie im Verhältnis zu ihrem Alter noch große Leistung erbrachten.
Heute messen sich die jungen Läufer am Maßstab der älteren.

Wie schon geschrieben geht der Trend vom "Wettkampf gewinnen" zu "Wettkampf überleben/finishen", vielleicht auch, weil man angesichts der Massen doch keine Chancen mehr sieht.
Weiters ist fast jeder Lauf ein "Event" geworden. Diese werden nicht mehr (ausschließlich) von Sportvereinen, sondern von "irgendwem" organisiert. Sportartspezifische Bräuche wie Verpflegungen an der Strecke werden auch für HM abwärts angeboten und Nudel dürfen selbst bei einem 10er nicht mehr fehlen.
Wettkämpfe sind keine reinen Sportveranstaltungen mehr, sondern Freizeitbeschäftigung. Das ist so wie mit dem Schifahren.
Es konkurrieren nicht mehr Marathons untereinander, sondern Konzerte, Sportveranstaltungen und ähnliches, was "Eventcharakter" trägt. Deshalb genieße ich die kleineren handvermessenen Läufe, bei denen man danach eine Kleinigkeit trinken und man mit etwas Glück einen Pokal abstauben kann.

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Früherwarallesbesser hat geschrieben: Aber dazu gab es ja hier schon diverse, zumeist bestätigende Meinungsäußerungen. Über die Gründe kann man sicher vielfältiger Meinung sein. Zeitgeist? Aber warum sind in diversen anderen trainingsintensiven Ausdauersportarten (Triathlon, Skilanglauf, Biathlon) die Deutschen durchaus mit führend in der Welt?
Hallo Lothar!
Die Afrikaner trainieren in diesen Disziplinen (noch) nicht, weil sie nicht die entsprechenden Möglichkeiten und die passende Infrastruktur haben. Deswegen landet ein Teil der deutschen Ausdauertalente in den passenden Disziplinen, in denen sie eben auch international Erfolg haben können. Ein weitere beispiel wäre der Radsport.

Es ist Hip geworden, überhaupt und von mir aus auch marathon zu laufen. Aber richtig schnell zu laufen, davon kann man hierzulande auch nicht so leicht leben. An den entscheidenen Punkten von vielen vielversprechenden Läuferkarrieren gehen Beruf oder Ausbildung vor. Und heute soll ja jeder Arbeitssuchende auch so flexibel sein, bis er sein Rückgrat kaum noch spürt. Dagegen kann man als mittelmäßiger Fußballer mit 3x Training in der Woche sein Studium finanzieren.
In anderen Ländern hast du mit einem Olympiasieg ausgesorgt, hier musst du dir dein Brot u. U. sauer verdienen.
Früherwarallesbesser hat geschrieben: P.P.S.: Apropos "Fun" - ich kann für mich übrigens nur konstatieren, dass mir das Laufen in der Zeit am meisten Spaß gemacht hatte, als wir in größeren Gruppen allein aus der Gruppendynamik heraus immer schneller wurden, so dass immer wieder kleine Trainingswettkämpfe entstanden, die einfach richtig geil waren!
Mir ging es früher genauso (und heute wieder ähnlich, obwohl ich oft allein trainiere). Am ende von jedem 10er gab es einen langgezogenen Endspurt, und da habe ich mich jedesmal gefreut, wenn ich mit den besseren mal mithalten konnte. Auch bei den Intervallen gab es gerade bei den letzen Wdh immer mal wieder kleine Wettkämpfe.

Gruß
Christof

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- Sir Roger Bannister

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Jaja, Greif und der Gulag :D Das hört er immer besonders gerne :daumen:

Vielleicht sollte auch mal klargestellt werden, dass P. Greif mit dem Count Down i.d.R. Läufer mit Marathon-Zielzeiten < 3:00 (+/-) Std. bedient !

Einen Marathon im o.g. Niveau zu laufen, erfordert einfach ein entsprechendes Training hinsichtlich Umfang und Intensität.
Die kochen alle auch nur mit Wasser, ob Greif, Steffny, etc.

Ambitionierte Ziele werden eben nicht mit 50 Wochen-KM und 3 x locker durch den Wald joggen erreicht.
Da gehts allen (bis auf wenig Ausnahmen = Talent ?) gleich:
Ohne Fleiß kein Preis :geil:

Greif und der CD ist nur für jene zu hart, bei denen das Verhältnis zwischen Trainingsaufwand und Ziel nicht stimmt.
Das ein 4:00-Std-Läufer in den 8 Wochen mit dem CD und seinen Kerneinheiten 10/15-km Tempolauf, Intervalltraining und 35km (+ 2-4 reg. Einheiten) ganz sicher bis zum Marathon (wenn nicht schon früher), gegen eine Wand läuft, dürfte auch klar sein. :klatsch:

Da ist das Training genauso überzogen wie ein Höhentraining in Kenia für einen 3:00-Std.-Läufer ! :klatsch:

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Hallo Alfa
Alfathom hat geschrieben: Als ich das erste Mal nach dem CD trainierte, bin ich nur so an manchen Trainingstagen geschlichen, der 2. CD verlief ähnlich. Das kam aber auch daher, dass ich erstmalig an festen Tagen meine schnellen Sachen machte, da biß die Maus keinen Faden ab.

So weit o.k., aber was ist denn nachher beim Marathon rausgekommen? Hast Du Dich ausreichend regenerieren können, um einen ordentlichen Wettkampf zu laufen? Und weißt Du noch mit welcher Grundlage (wöchentlicher Umfang vor Greif) Du an die Sache herangegangen bist?

Gruß
Hendrik

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Mensch Mädels
Früherwarallesbesser hat geschrieben: nun mal langsam (rein rhetorisch gemeint!)! ICH bin NICHT Peter Greif! Im Gegenteil - der war schließlich Mitte der 80er mein ganz persönlicher Holger Meier!
Habt Ihr Euren CD nicht ordentlich gelesen? Sonst hättet Ihr nicht auf Peter getippt.

Gruß
Hendrik

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Überläufer hat geschrieben:Ich kenne mich in Sportgeschichte wenig aus. Seit wann gibt es eigentlich die Altersklassen?
Meine Mutmaßung geht in die Richtung, daß man damit zuerst den älteren Läufern einen Erfolg gönnen wollte, weil sie im Verhältnis zu ihrem Alter noch große Leistung erbrachten.
Heute messen sich die jungen Läufer am Maßstab der älteren.
Da mag was dran sein, ich denke aber, es wurde anderen Sportarten nachempfunden, z.B. bei Kraft - oder Kampfsportarten, wo das Gewicht der limitierende Faktor ist, um einen gerechten sportlichen Wettkampf zu garantieren, für die harten gibt es ja immer noch die Allkategorie.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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HendrikO hat geschrieben:Hallo Alfa




So weit o.k., aber was ist denn nachher beim Marathon rausgekommen? Hast Du Dich ausreichend regenerieren können, um einen ordentlichen Wettkampf zu laufen? Und weißt Du noch mit welcher Grundlage (wöchentlicher Umfang vor Greif) Du an die Sache herangegangen bist?

Gruß
Hendrik
Die Marathons waren absolut okay, vor dem ersten CD ( da war meine Bestzeit eine 2:47 ) bin ich auch schon recht hohe Umfänge gelaufen ( bis 100 Wochenkilometer ) aber habe keine Intervalle gemacht, und TDL aus dem Bauch heraus, wenn ich Bock hatte.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

Vorsicht Satire!

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Wenn ich mal ein paar wenige Zeile aus "Früher" von der Acapella-Band Wise Guys zitieren darf, dort wird es auf den Punkt gebracht:

Es gab nur drei Programme im TV,
die war'n zwar ganz genau so schlecht wie heute,
doch es waren nicht so viele.


Ich denke es ist ausschlaggebend, welche physiologischen Grundsteine in der Kindheit und Jugend gelegt wurden und das widerum ist abhängig vom Angebot an alternativer Freizeitbeschäftigung. Ich kenne noch die Zeit von 2+3 (2Ost+3West)TV-Programmen und Fernsehen spielte in meiner Kindheit und Jugend eine untergeordnete Rolle. Bleibt zu hoffen, daß der Trend weitergeht das der mündige Bürger weiter erkennt, daß wir drohen, medientechnisch zu verblöden. Hoffentlich resultiert aus dieser Erkenntnis eine gezielte Abkehr und diese darf sich auch gern auf den Nachwuchs übertragen. Ich schließe die neuen Medien (PC & www) da in meine Gedanken mit ein.

zur letzten Strophe (oder schreibt man heute Strofe?):

Früher...

Früher war alles besser.
Früher hieß es "klotzen, nicht kleckern!"
Ich finde es zum Kotzen,
dass heute alle meckern,
dass früher alles besser war.
Für mich ist völlig klar:
Das ham die Leute früher nicht gemacht.
Die haben sich gedacht:
"Tolle Zeiten, Mann!"
Die waren froh und bescheiden.
Alle waren nett und jeder konnte jeden leiden.
Früher war alles viel besser. Früher ...

Ist nicht wirklich sinnstiftend zum Thema, aber es ist das was mir einfällt wenn Steffny, Greif oder Früherwarallesbesser von Früher schwärmen.
Steif
---------------------------------------
Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Marienkäfer hat geschrieben:Lupert, was hältst du von Solms-Oberbiel? :zwinker2:

http://www.sporthaus-kaps.de/freizeitan ... /details/2

Geheimtipp für harte Jungs
Warum?? Für harte Jungs, ich bin den noch nicht mitgelaufen und kenne die Strecke nicht. Ich lauf aber oft in Oberbiel, weil mein bester Laufkumpel von dort kommt. Unsere Strecke: 21 km auf die Dianaburg mit 370 Höhenmetern, die hat was :D
Ist die Strecke vom Volkslauf ähnlich? Vielleicht wollten wir den Halben als Trainingslauf mitlaufen.
Grüße Lupert :hallo:
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Alfathom hat geschrieben:Die Marathons waren absolut okay, vor dem ersten CD ( da war meine Bestzeit eine 2:47 ) bin ich auch schon recht hohe Umfänge gelaufen ( bis 100 Wochenkilometer ) aber habe keine Intervalle gemacht, und TDL aus dem Bauch heraus, wenn ich Bock hatte.
Vor Greif eine 2:47; kam dann mit Greif ein weiterer Schritt nach vorne??
Oder wäre der mit einem weiteren Trainingsjahr auch gekommen???
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Der Organismus setzt sich hierbei mehr mit der Überwindung der Ermüdung auseinander als mit der
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Lupert hat geschrieben:Vor Greif eine 2:47; kam dann mit Greif ein weiterer Schritt nach vorne??
Oder wäre der mit einem weiteren Trainingsjahr auch gekommen???
Nach dem ersten CD war der Sprung ca. 3 min, nach dem 2. CD nur noch ca. 2 min, und ich fragte mich, ob es das wert gewesen sei und kam damals zu der Erkenntnis - eigentlich nicht. Da mittlerweile aber jedes Jahr ca. 2-3 min. herausspringen, ist es eine gute und logische :confused: ( mir manchmal aber auch etwas ungläubig vorkommende Entwicklung ). Ohne Greif, bzw. systematisches Training wäre ich nicht unter 2:40 gelaufen, gerade vor dem Hintergrund, dass vor allem meine Grundschnelligkeit mäßig ist, mit 17 bin ich nur eine 3:07 auf 1 km bei den Bundesjugendspielen gelaufen, Na gut, heute waren die klassischen 6 x 1.000 dran, der erste war in 3:06, ein bißchen habe ich mich schon verbessert.
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oh noch wach :D
ich bin im Schulsport auch so was zwischen 3:06 und 3:08 gelaufen, wie war denn deine 100m Zeit?? Meine lag bei grottigen 13,5. Da frag ich mich, ob da nicht schon irgendwie was beschränkendes (was das laufen betrifft) drin steckt??
An dem Punkt stecke ich jetzt auch und frage mich, was ich jetzt an meinem Training ändern sollte oder muß :confused:
Grüße
Lupert :hallo:

PS: Schwups jetzt ist er im Bett...ich jetzt auch
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Alfathom hat geschrieben:Nach dem ersten CD war der Sprung ca. 3 min, nach dem 2. CD nur noch ca. 2 min, und ich fragte mich, ob es das wert gewesen sei und kam damals zu der Erkenntnis - eigentlich nicht. Da mittlerweile aber jedes Jahr ca. 2-3 min. herausspringen, ist es eine gute und logische :confused: ( mir manchmal aber auch etwas ungläubig vorkommende Entwicklung ). Ohne Greif, bzw. systematisches Training wäre ich nicht unter 2:40 gelaufen, gerade vor dem Hintergrund, dass vor allem meine Grundschnelligkeit mäßig ist, mit 17 bin ich nur eine 3:07 auf 1 km bei den Bundesjugendspielen gelaufen, Na gut, heute waren die klassischen 6 x 1.000 dran, der erste war in 3:06, ein bißchen habe ich mich schon verbessert.
Die 2-3 Minuten pro Jahr sprechen nicht für Greif. Man sollte sie mit jedem systematischen Training erreichen.
Was mich aber wundert ist, dass mich jeder, der Trainer und mehrere (richtig) schnelle Laufkollegen, vor den hohen Umfängen immer warnen wollen.

Gruß
Rolli

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Alfathom hat geschrieben:Da mittlerweile aber jedes Jahr ca. 2-3 min. herausspringen, ist es eine gute und logische :confused: ( mir manchmal aber auch etwas ungläubig vorkommende Entwicklung ).
Ja, genial! Erzähl mehr! Irgendwo hier
http://www.laufen-aktuell.de/laufen-akt ... 137&page=2
im Forum hab ich doch neulich gelesen, dass man sich anscheinend sechs Jahre lang verbessern kann.
Melrose hat geschrieben: Habe irgendwo mal gelesen, man würde sich, unabhängig vom Startpunkt ca. 6 Jahre noch verbessern können.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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Rolli hat geschrieben:Die 2-3 Minuten pro Jahr sprechen nicht für Greif. Man sollte sie mit jedem systematischen Training erreichen.
Ich denke, das hängt doch stark vom erreichtem Niveau ab und der Länge des bereits absolvierten systematischen Trainings. Sonst müsste Alfa ja in 10 Jahren Weltrekord rennen. Wir sprechen hier von einem austrainierten Läufer, keinen, der mal 3-4 x in der Woche vor sich hintrabt.

Gruß,

Rainer
"There is no Finish Line" (T-Shirt WLS 2007)

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Lupert hat geschrieben:oh noch wach :D
ich bin im Schulsport auch so was zwischen 3:06 und 3:08 gelaufen, wie war denn deine 100m Zeit?? Meine lag bei grottigen 13,5. Da frag ich mich, ob da nicht schon irgendwie was beschränkendes (was das laufen betrifft) drin steckt??
Hallo Lupert,
Beschränkend theoretisch schon - bei ner 13,5 aber nicht so sehr. Fliegende 100 läufst du dann in 12,5 und mit entsprechendem Training kann man dann 57-58 auf 400 und deutlich unter 2:50 auf 1000m laufen. Wenn du jetzt ne 2:45 auf 1000 in einen Laufzeitrechner eingibst, kommt da sowas wie 33:00 auf 10k raus. Würde dir das reichen? :D
Dabei ist natürlich nicht berücksichtig, dasss man so ne Sprinzeit auch verbessern kann.
Dass in der internationen Spitze bei nem 10000er auch mal die letzte Runde in 54-55 gerannt wird und man um das zu bringen (neben über 200 Wochenkm :teufel: ) natürlich andere 100m und 400m Zeiten haben muss, ist halt ne andere Geschichte, die in der Praxis die meisten hier wohl nicht betreffen wird. :zwinker5:

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

84
Rolli hat geschrieben:Die 2-3 Minuten pro Jahr sprechen nicht für Greif. Man sollte sie mit jedem systematischen Training erreichen.
Was mich aber wundert ist, dass mich jeder, der Trainer und mehrere (richtig) schnelle Laufkollegen, vor den hohen Umfängen immer warnen wollen.

Gruß
Rolli
Deswegen habe ich ja geschrieben, mit Greif bzw. systematischem Training - Schande über dein Haupt - Rolli :D

Nur mal so meine philosophischen Ansätze:

1. Die Umfänge müssen orthopädisch verkraftet werden
2. man muss für die hohen Umfänge ein wenig verrückt sein :klatsch:
3. auf den Jahresplan bezogen 2-3 gute ernsthafte Marathons im Jahr laufen wollen
4. Es gibt Läufer, die Superzeiten raus laufen, wenn nur wenige Reize gesetzt werden - andere müssen wirklich richtig Kreide fressen, um sich nach vorne zu bewegen - für die ist der Greifplan besser geeignet - also für die Arbeiter unter den Läufern.
5. Mit Greif und seinem Plan zurechtkommen, da ist jetzt platt ausgedrückt - der Geschmack bekanntlich unterschiedlich, und über den läßt sich nicht streiten.

Alfa
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

85
woodstock hat geschrieben: Ja, genial! Erzähl mehr! Irgendwo hier
http://www.laufen-aktuell.de/laufen-akt ... 137&page=2
Also letztes Jahr habe ich 3 sehr gute WK gehabt ( 1 x M. Bestzeit, 1 x HM Bestzeit, 1 x 10 km keine Bestzeit ). Zwar bin ich einen 2. M. etwas über Bestzeit gelaufen ( vom Streckenprofil her wäre es umgerechnet auch PB gewesen ) aber das Gefühl war zum Ende hin ätzend, lassen wir mal die letzten 200 Zieleinlauf außen vor :D
woodstock hat geschrieben: im Forum hab ich doch neulich gelesen, dass man sich anscheinend sechs Jahre lang verbessern kann.
Ne, das stimmt so nicht, genauso wenig wie die Behauptung, man kann 5-6 sehr gute Marathons in seinem Leben laufen.
Das mag für die Elite gelten, die ein Niveau um SUB 2:10 hat, und dann ca. 10- 12 Marathons im Läuferleben bestreitet, davon sind dann 5-6 sehr gut, bei 2 wird vorzeitig ausgestiegen, und 5-6 werden in 2:15 absolviert.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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DerSichDenWolfLaeuft hat geschrieben:Ich denke, das hängt doch stark vom erreichtem Niveau ab und der Länge des bereits absolvierten systematischen Trainings. Sonst müsste Alfa ja in 10 Jahren Weltrekord rennen. Wir sprechen hier von einem austrainierten Läufer, keinen, der mal 3-4 x in der Woche vor sich hintrabt.

Gruß,

Rainer
Mir ist das klar. 2:47 ist nicht gerade Weltklasse und die kann man mit grüsseren Sprüngen unterschreiten, vor allem wenn man die beim ersten Mal schafft und erst danach nach Plan trainiert.
Ich will auf keinem Fall Alfa's Leistung abwerten, vor allem mit M40 2:32 ist schon mal stark.

Gruß
Rolli

87
Alfathom hat geschrieben:Deswegen habe ich ja geschrieben, mit Greif bzw. systematischem Training - Schande über dein Haupt - Rolli :D

Alfa
Ich beuge mich in Demut... :D

Du weißt es aber, dass nach deinem ersten MRT in 2:47 und gutem, systematischem Trainingsplan danach ein größerer Sprung zu erwarten war. Vor allem mit M30? (damals).

Gruß
Rolli

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DerC hat geschrieben:Hallo Lupert,
Beschränkend theoretisch schon - bei ner 13,5 aber nicht so sehr. Fliegende 100 läufst du dann in 12,5 und mit entsprechendem Training kann man dann 57-58 auf 400 und deutlich unter 2:50 auf 1000m laufen. Wenn du jetzt ne 2:45 auf 1000 in einen Laufzeitrechner eingibst, kommt da sowas wie 33:00 auf 10k raus. Würde dir das reichen? :D
Dabei ist natürlich nicht berücksichtig, dasss man so ne Sprinzeit auch verbessern kann.
Dass in der internationen Spitze bei nem 10000er auch mal die letzte Runde in 54-55 gerannt wird und man um das zu bringen (neben über 200 Wochenkm :teufel: ) natürlich andere 100m und 400m Zeiten haben muss, ist halt ne andere Geschichte, die in der Praxis die meisten hier wohl nicht betreffen wird. :zwinker5:

Gruß
Christof
34:00 auf 10 würde mir als mittleres Ziel reichen :D
In Hamburg Form hätte ich 35 tief drauf haben müssen, jetzt nach 4 Wochen hab ich nach 2 Einheiten Muskelkater :tocktock: und könnte gefühlt nur ne 36:30 laufen. Marathontempo finde ich im Moment schon ziemlich anstrengend :geil:
Mal sehen wo sich das jetzt erstmal so einpendelt.

Die 55er Rundenzeiten auf der Bahn auf den letzten 400 Metern jagen mir immer höllischen Respekt ein. Das ist halt irgendwie ein Paralleluniversum

Viele Grüße
Lupert
pain is temporary - glory is forever :zwinker5:
"Das Fortführen von Belastungen nach zu kurzer Regeneration verlangsamt den Anpassungsprozess.
Der Organismus setzt sich hierbei mehr mit der Überwindung der Ermüdung auseinander als mit der
Verarbeitung der neuen Trainingsreize"
Bild

Greif: "Die Meister des Sommers werden im Winter gemacht."

89
Was mir an Greif gefällt, ist sein langzeitiges Gesamtkonzept.
In einem Newsletter im November 2006 hat er folgendes geschrieben:

Hallo und guten Tag liebe Läuferin, lieber Läufer!

"Aufbau? Na klar, habe ich einen Aufbau hinter mir. Ich trainiere doch!"
So oder ähnlich werden meine Fragen nach dem winterlichen Aufbau einer Jahresleistung während Telefongesprächen mit Trainingsplan-Interessenten beantwortet.
"Welche Inhalte hat denn dein Training"
"Ich laufe immer schön langsam und wenn das Wetter besser wird, dann lege ich so richtig los!"

Ach so!
Diese Antwort kommt nicht überraschend, denn so an die 90 % von uns sind so genannte Chaostrainierer in der Vorbereitungszeit. Es wird so lange herumgeschlappt, bis dann wieder einmal eine Wettkampfvorbereitung im Raum steht.
Dann geht es los, aber richtig, immer mit Hurra drauf auf Knochen Muskeln und Sehnen.

Ich habe mich schon oft gefragt, warum das so ist.
Im Frühjahr sind viele von uns hinter den ausgeklügelsten Methoden und den exotischsten Einheiten her wie der Teufel hinter der Seele.
Aber im Winter, da reagiert Zufall, Lust, Chaos und vor allem das Wetter den Trainingsrhythmus und -form.

Eigentlich kann man die Antwort selbst schnell finden.
Über Vorbereitungsprogramme in der Winterzeit schreibt kaum ein Autor.
Alle haben tolle Marathonvorbereitungskonzepte im Repertoire, aber über das, was davor kommt, wird geschwiegen!

Warum ist das so?
Es ist wesentlich einfacher eine schnelllebige Kurzform für einen Wettkampf aufzubauen, als langfristig für einen breiten Hochformbereich zu sorgen. Das schmeckt auch den Athleten(innen) viel besser.
12 Wochen richtig durchknallen ist einfacher, als sich 4-5 Monate auf eine längere Wettkampfsaison vorzubereiten.
Das macht Mühe und riecht nach Arbeit.

Dabei wird ein Kernsatz unserer ganz persönlichen Langstreckenläufer(innen)-Trainingslehre vergessen:


[align=center]Die Meister des Sommers werden im Winter gemacht! [/align]

Nur jetzt hast du die Ruhe, deine Ausdauer schonend zu entwickeln und auch einmal zu experimentieren ohne gleich ein Wettkampfversagen zu befürchten.

Leider glauben viele von uns, dass es ausreicht im Winter nur im regenerativen Tempo durch Parks und Wälder zu traben. Das Wort Tempo wird oft erst wieder wichtig, wenn die Sonne höher scheint und der Schnee so langsam verschwindet. Der Glaube an die Effektivität dieser Trainingsmethode ist so weit verbreitet, dass ich sie für kaum ausrottbar halte.

Aber du lieber Leser(in) beweist, in dem du diese Zeilen liest, dass dein Interesse an der Vervollkommnung deines persönlichen Trainings da ist. Darum möchte ich dir heute einige Geheimnisse verraten, die dich sicher in Erstaunen versetzen werden:

1. Nach der Regenerationszeit wird sofort wieder mit Tempoläufen gestartet.
2. Diese Tempoläufe haben nichts mit denen des Frühjahrs/Sommer zu tun.
3. Schon Anfang Dezember wird damit begonnen die "Lange Runde" so weit zu verlängern, dass sie in den letzten Wochen des Jahres schon ihren maximalen Umfang erreicht.

[align=center]Im Winter wird gearbeitet und nicht "gekeult und geklotzt"!
Dabei bedeutet Arbeit nicht im weicheiigen Phlegmatempo zu laufen.
[/align]

Natürlich ist es schwer nach dem Regenerationszeitraum wieder gleich mit Tempoläufen zu starten. Aber mit den Geschwindigkeitsniveaus dieser Tempoläufe hat man eine sehr schöne Möglichkeit der Steuerung und kann dabei gleich sein Renntempo für das nächste Jahr üben.

Beginne doch dein erstes Tempotraining in dieser Saison einmal mit der Einheit 20 x 200 m mit 200 m Trabpause.
Ei, da bekommen einige Leute gleich Schaum vor dem Mund und andere haben Mühe ihren hinteren Ausgang dicht zu halten.
"Welcher Wahnsinn, 200-er im Dezember!"
Aber dieser hilfreiche Wahnsinn hat Methode.

Denn diese 200 m-Läufe werden im 10 km-Renntempo gelaufen.
Das erscheint sehr langsam, hat es aber in sich! Also nehmen wir einmal an, du möchtest im kommenden Jahr die 40 min/10 km knacken, dann müsstest du die 200 m dabei durchschnittlich in mindestens 48 sec laufen.

Nun dann sind die 20 x 200 m doch ganz einfach für dich!
Du läufst dich ein, startest und rennst die 200 m in 48 sec, läufst langsam weitere 200 m und beginnst dann erneut mit 200 m in 48 sec.
Das Ganze wird zwanzig Mal wiederholt.
Der letzte 200-er wird mit voller Kraft gelaufen, damit in deiner Seele auch die Erkenntniss reift, dass auch eine Zeit unter 40 min zu schaffen ist.

Gedanken über Vorbereitungs-Einheiten brauchen Sie sich beim Bezug eines Greif-Club-Jahresplans nicht zu machen. Wir planen für Sie das erfolgreiche Jahr:
Hört sich total einfach und langsam an. Wenn du wolltest, könntest du die 200 m glatt 15 sec schneller laufen. Aber das ist nicht unser Ziel. Wir wollen deinen Organismus erst einmal vorsichtig auf die kommenden Belastungen vorbereiten und immer noch im aeroben Leistungsbereich arbeiten.

Aber ich kann dich nur warnen, glaube nicht, dass dies eine leichte Einheit ist. Die 20 Tempostücke stellen besonders das zentrale Nervensystem vor eine schwere Aufgabe. Immer wieder aus dem langsamen Tempo zu beschleunigen, mag es gar nicht gerne in dieser Zeit.
Und die Abneigung des Nervensystems gegen diese Art von Belastung hat auch Folgen für dich:
Du wirst danach sehr müde sein und schlafen wie ein Stein.

Mit dieser Methode - die natürlich nicht allein seligmachend ist - kannst du dein Leistungsniveau schonend steigern.
In der Folgewoche läuft du 15 x 400 m mit 400 m Trabpause, danach 12 x 600 m mit auch 400 m Trabpause, gefolgt von 10 x 800 m mit 500 m Trabpause und zum Abschluß dieser kleinen Trainingsperiode 10 x 1000 m mit ebenso 500 m Trabpause.

Du brauchst dazu keine Bahn. Du kannst alles auf der Straße oder auf einem Radweg laufen. Irgendwo findest du immer eine Runde, die einigermaßen eben und beleuchtet ist. Das Licht muss nicht einmal sein, denn die modernen Kopfleuchten lassen auch in tiefster Dunkelheit Tempoläufe auch auf nicht ganz glattem Gelände zu.

Kopfleuchten mit LED's sind die beste technische Errungenschaft, die für uns in den letzten Jahren erfunden wurde. Einige mosern immer noch: "Ich laufe doch nicht mit der Grubenlampe herum!" LED-Leuchten haben nichts mit Grubenlampen zu tun. Sie sind federleicht, verbrauchen ganz wenig Energie und sind deutlich heller. [/size]
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Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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Rolli hat geschrieben:Ich beuge mich in Demut... :D

Du weißt es aber, dass nach deinem ersten MRT in 2:47 und gutem, systematischem Trainingsplan danach ein größerer Sprung zu erwarten war. Vor allem mit M30? (damals).

Gruß
Rolli
M 35, im zarten Alter von 37
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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Lupert hat geschrieben: Die 55er Rundenzeiten auf der Bahn auf den letzten 400 Metern jagen mir immer höllischen Respekt ein. Das ist halt irgendwie ein Paralleluniversum
Ja, ein Paralleluniversum in dem ein Haile Gebrselassie Gerüchten zu Folge im Training 50 x 400m in 63s läuft bei 30s Pause! :tocktock: Und ich wäre froh, wenn ich die 400 ausgeruht wieder in 55 laufen würde oder 3 mal hintereinander in 63 mit 30s Pause ... wobei ich letzteres nicht mal probieren würde ... :zwinker5:
bernann hat geschrieben:Was mir an Greif gefällt, ist sein langzeitiges Gesamtkonzept.
Jeder seriöse Trainer hat das. Greif ist DLV A-trainer, und selbst wenn es da auch bessere und schlechtere gibt, bekommt man diese Trainerscheine nicht einfach hinterhergeworfen wie im Fußball als Ex-Nationalspieler die A-Lizenz.

Wir haben früher im Winter auch Tempoläufe gemacht, 12x300 waren das damals z.B., der Sinn war mir nicht ganz klar, heute verstehe ich es besser.

Man sollte sich beim Greif CD schon den ganzen Text durchlesen. Er sagt auch z. B. ganz klar, dass der Plan für Menschen OHNE orthopädische Probleme gemacht ist. Läufer mit Zielzeiten >3 h tun sich mit dem Plan imo ab 5 TE/Woche schon eher mehr km als nötig an, da kommt man jaschon auf 90-100km. Der Meliläufer ist SUB 3 mit 85km/woche gelaufen, und ich denke, dass auch andere das Läufer mit einem gewissen Talent das schaffen könnten. Eine w45 Läuferin aus unserem Verein ist in HH 3:26 gelaufen und macht auch lang keine 100km. Meine 2:10 auf 30km hab ich mit einem schnitt von unter 60 Wochen-Km geschafft.

Also Greif macht schon viel mit Masse, richtet sich aber auch in erster Linie an die, die das wollen und vertragen. Also an die ehrgeizigen Arbeiter unter den Läufern. Aber der kann sicher auch ganz andere Pläne machen, wenn man ihm konkrete Vorgaben gibt. Das wären dann aber sicher auch keine "Weicheier-Pläne", weil bei weniger WochenKm muss man ja sehr effektiv trainieren ... bei nur 4 Einheiten im CD bleiben die "harten" Schlüsseleinheiten ja auch alle drin.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

92
DerC hat geschrieben:... bei nur 4 Einheiten im CD bleiben die "harten" Schlüsseleinheiten ja auch alle drin.

Gruß
Christof
Und ich hab vor 2-3 Jahren wirklich nur die 3 Schlüsseleinheiten vom CD gemacht, da ich immer nur 3 x pro Woche trainieren konnte. Damals bin ich mit etwa 50-55 km/Woche eingestiegen und die Spitzen lagen um 75 km (weiß nicht mehr genau). Es hat für letztlich etwas unter 3:08 gereicht. 50% der Wochenkilometer gingen für den langen Lauf drauf. Die ersten vier Wochen war eine starke Entwicklung erkennbar. Wahrscheinlich war aber mein Formhöhepunkt meist am Langen-Lauf-Tag der 6. oder 7. Woche.
Wenn man es so macht, wie ich es damals gemacht habe, dann darf man davor fast nur Grundlagen machen. (1. MA: 3:30, 2. 3:14, 3. 3:08 mit jeweils 1/2 Jahr Training dazwischen, wobei die letzten auf 3:00 angegangen und eingegangen; die Steigerung zwischen 2. und 3. war nur durch bessere Renneinteilung und nicht durch bessere Form bedingt <- zuwenig Grundlage).
Da sich die Umfänge mit 3 Einheiten die Woche kaum steigern ließen, habe ich einen Weg gefunden, die Anzahl der Einheiten zu erhöhen und längerfristig zu planen (24 Wochen). Mit der Steigerung im HM auf 1:20:xx kann ich zufrieden sein (Jahr davor 1:24:xx).
In diesem Jahr lauf ich meiner Vorjahrsform nach, vertraue aber Daniels.
Da mein nächster MA für Herbst geplant ist, wüßte ich nicht, wie bis dahin bis zum CD genau trainieren sollte, da halte ich gleich an die Richtlinien von Daniels. Die verstehe ich besser als den CD, auch wenn sie weit trockener geschrieben sind.
Als ich den CD das erste Mal gelesen habe, dachte ich, der ist für pupertierende Schüler geschrieben. Wenn das Hirn durchs Training so richtig matsch geworden ist, kommt es einem dann wie richtige Literatur vor. Nach den Marathons ist der Ausdruck dann immer beschämt von mir schnell in einen Ordner wegsortiert worden.

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Überläufer hat geschrieben: In diesem Jahr lauf ich meiner Vorjahrsform nach, vertraue aber Daniels.
Da mein nächster MA für Herbst geplant ist, wüßte ich nicht, wie bis dahin bis zum CD genau trainieren sollte, da halte ich gleich an die Richtlinien von Daniels. Die verstehe ich besser als den CD, auch wenn sie weit trockener geschrieben sind.
Als ich den CD das erste Mal gelesen habe, dachte ich, der ist für pupertierende Schüler geschrieben. Wenn das Hirn durchs Training so richtig matsch geworden ist, kommt es einem dann wie richtige Literatur vor. Nach den Marathons ist der Ausdruck dann immer beschämt von mir schnell in einen Ordner wegsortiert worden.
Ja, der Stil von Greif ist schon gewöhnungsbedürftig. Ich fand es lustig, bin glaub ich auch einiges gewöhnt, einer meiner Jugendtrainer war Major der Reserve. :D
Bei den englischsprachigen Trainern komme ich mit dem lockeren ton irgendwie auch noch besser klar, kommt irgendwie nicht ganz so "prollig" rüber wie beim Greif.
Daniels hab ich mir noch nicht besorgt, werde ich vielleicht im Herbst lesen, damit ich noch mehr Anregungen für das Wintertraining ab Dezember habe. Hab mir dank deinem Link damals ungefähr alle Sachen von Horwill durchgelesen und bin im Moment überlegen, ob ich mir meinen persönlichen Countdown für Otober/November eher nach Greif oder Horwill bastle. Wobei Horwill im Vergleich zu Greif ein "wahrer Schinder" ist, da gibt es einen Marathonplan mit 3 Intervall-Einheiten in 12 Tagen, dazu 10 Meilen im HM-Tempo und einen Lauf bis 28km im MRT ... dafür halten sich die Wochen-Km in Grenzen. Selbst manch harte Greif-Jünger würden bei solchen Plänen schreiend die Flucht ergreifen. :teufel: Horwill geht aber mit Sicherheit davon aus, dass man aus dem Winter die Grundlage mitbringt, um sowas durchzustehen.
Aber wenn man genauer hinsieht, haben viele renommierte Trainer auch gemeinsame Elemente und Ähnlichkeiten in den Plänen, da kann man dann schon seine Schlüsse draus ziehen. Letztendlich kochen alle nur mit Wasser. Und manche harten Sachen muss man erstmal ausprobieren, um dann zu merken, dass es eben doch geht.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

Langzeitiges Gesamtkonzept

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DerC hat geschrieben:Jeder seriöse Trainer hat das. Greif ist DLV A-trainer, und selbst wenn es da auch bessere und schlechtere gibt, bekommt man diese Trainerscheine nicht einfach hinterhergeworfen ...
Da hast Du sicherlich recht und mir ist das auch klar.
Ich hätte auch besser sagen sollen: Mir gefallen Trainingspläne mit solch einem Konzept.
Dass das jetzt der Peter Greif ist, ist halt Zufall.
Aber welche Alternativen habe ich denn?
Wie viel Möglichkeiten gibt es denn in dieser Art für Otto Normalläufer?
Ich bin froh, dass sich mir diese Möglichkeit geboten hat.

Seit einigen Monaten lese ich jetzt hier im Forum in allen möglichen Rubriken.
Ich wundere mich immer wieder, wenn jemand Marathon laufen will und dann hier fragt, wo er schnell mal aus dem Internet einen Trainingsplan für die nächsten Wochen herbekommen kann.
Ich wundere mich aber auch über viele, die hier berichten, dass sie schon länger laufen und bei einem Tempo von irgendwo bei 8 min/km rumkrebsen und nicht mehr schaffen, obwohl sie es gerne wollen. Das meine ich jetzt nicht negativ. Ich vermute nur, dass es an der Methodik liegt.
Ich habe hier schon einmal berichtet, dass ich vor 4 Jahren im alter von 53 und mit 86 kg mit Laufen begonnen habe, und vorher Null Sport gemacht habe.
Nach 4 Monaten hatte ich die 10-km-Distanz geknackt (mit 7:07).
Einen Monat später 15 km mit 6:58.
Nach einem Jahr bin ich einen Halbmarathon mit 6:24 gelaufen.
Und vor 3 Wochen bin ich meinen dritten Marathon gelaufen (aber immer noch mit Schwierigkeiten).
Da ist alles nix Großartiges, aber mit Geduld, Ausdauer, Willensstärke und einem richtigen Einpeitscher (z. B. Greif) kann man einiges erreichen.
Und für die deutlich Jüngeren ist dann eben noch viel mehr möglich.

Deshalb plädiere ich für ein langzeitiges Gesamtkonzept und scheinbar harte Trainingspläne.

Auch gestern konnte ich wieder einen kleinen Fortschritt erkennen.
10 km Tempolauf in 52 Minuten (stolz wie Oskar).

Ich werde mich weiter mit den harten Trainingsplänen "quälen".
Und wenn ich richtig groß bin, werde ich den Badwater-Ultra mitmachen.
Irgendwo war dazu vorhin ein Link im Forum. Als ich den Bericht gelesen habe, ist es mir kalt den Rücken runter gelaufen und ich wäre am liebsten sofort dahin gegangen.
Aber ich muss noch üben, üben, üben, ...
Gruß bernann

10 km 0:45:33 / HM 1:39:05 / M 3:48:14 / U50 4:56 / BGL 6:53

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Gulag ist keine Bezeichnung für eine Person sondern für ein System. Man würde auch nicht sagen, Stalin ist Gulag oder Stalin als Gulag - jedenfalls wenn man weiß was die Begriffe bedeuten.

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Lupert hat geschrieben:Unsere Strecke: 21 km auf die Dianaburg mit 370 Höhenmetern, die hat was :D
Ist die Strecke vom Volkslauf ähnlich? Vielleicht wollten wir den Halben als Trainingslauf mitlaufen.
Grüße Lupert :hallo:

Aahh, du weißt Bescheid :D - in der Ausschreibung steht nämlich nur Lahntal... Ich komm trotzdem auch :hallo:

... und schleiche mich wieder hier raus. Greif würde sich weigern, für mich einen Plan zu schreiben oder gelten zu lassen :zwinker5:
Überläufer hat geschrieben:Als ich den CD das erste Mal gelesen habe, dachte ich, der ist für pupertierende Schüler geschrieben. Wenn das Hirn durchs Training so richtig matsch geworden ist, kommt es einem dann wie richtige Literatur vor.

:hihi: :daumen:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

GREIF-PLAN "Heißes Feuer im alten Ofen"

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Als "blutiger Laufanfänger" (seit März 2006) habe ich (64er Baujahr) mich für die letzen 12 Wochen Vorbereitung auf meinen 1. MA auf den "Heißes Feuer im alten Ofen" - Plan nach GREIF eingelassen. War zwar nicht einfach das Training immer nach seinen Vorgaben durchzustehen, muß aber dazu sagen, daß ich während dieser 12 Wochen mein MRT (Marathon-Renntempo) insgesamt 2 Mal erhöhte (von 4:50 min/km über 4:40 min/km auf letztendlich 4:30 min/km).

Der HM-Test (3 Wochen vor dem MA) war dann mit PB (1:27:24) absolut beruhigend für die Nerven. :daumen:

Meinen 1.MA habe ich dann in WÜ mit der Idealzeit von 3:10:48 (ziemlich genau einen 4:30er Schnitt) gelaufen --> war aber am Schluß "Anschlagbetrieb"! :geil:

Meiner Meinung nach sind die GREIF-Pläne hart bzw. sehr hart, wer aber das Training durchsteht, der wird dann wahrscheinlich auch im Wettkampf die gewünschte Leistung erbringen.
_____________________
"Der Weg ist das Ziel!":daumen:
CU Franz

24.06.06 7. Jollelauf in Amorbach (8,4km) 40:40
16.07.06 5. Kreuzwertheimer Lauf 1. 10 km 46:52
12.08.06 11. Güttersbacher Volkslauf 1. HM 1:45:17
10.09.06 2. Lauftag des Landkreises MIL HM 1:37:07
17.02.07 Winterlaufserie Seligenstadt 10 km 41:14 PB
22.04.07 1. Sinntallauf 2007 in Gemünden HM 1:27:24 PB
13.05.07 7. Würzburg iwelt Marathon 3:10:46 PB
10.-12.08.2007 1. Eselsweg-Etappenlauf-112km in 12h
Gesperrt

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