MatthiasR hat geschrieben:Wenn man mal die Weltrekorde vergleicht, sind das bei Distanzen von 800 m bis Halbmarathon 12-14%. Erstaunlicherweise wird der Abstand sowohl darüber als auch darunter geringer: 100 m - 7,4%, Marathon - 8,4%, 100 km - 5,2%.
Hallo,
So erstaunlich ist das nicht. Bei 100-400m kann mit Testosteron etc. bei den Frauen eben noch deutlich mehr erreichen als bei den Männern.

Bei den Distanzen ab Marathon hängt es wahrscheinlich mit dem höheren Körperfettanteil der Frauen zusammen, ganz genau weiß man es aber nicht. Fakt ist aber afair, dass Frauen bei mehr oder weniger extremen Ausdauerleistungen auch ne niedrigere Aufgabequote haben.
MatthiasR hat geschrieben:
Auffällig an der Weltrekordliste ist, dass insbesondere bei den Frauen ganz viele der Weltrekordlerinnen heute des Dopings verdächtigt werden: Florence Griffith-Joyner, Marita Koch, Jarmila Kratochvílová, Qu Yunxia, Wang Junxia, ...
Bei den Männern ist das nicht so der Fall, hier sind die meisten Weltrekorde auch viel neuer.
Naja, bei den Frauenweltrekorden von 100-800m ist es eben arg offensichtlich. So Zeiten läuft heute keine Frau mehr. Und ich hab die breiten Schulteren von der Koch und der Kratochvílová noch in Erinnerung, das waren ja halbe Männer!

Bei den Männern gehe ich aber davon aus, dass im Sprintbereich auch alle heutigen WR dopingbeinflusst sind. Bei C. Lewis hat der US-Verband gerüchteweise wohl alle Augen zugedrückt, bei einigen anderen ist es eben rausgekommen (J. Gatlin, B. Johnson etc.).
Im Mittelstreckenbereich bei den Männern fällt auch auf, dass lange niemand mehr richtig nah an die 800m oder 1500m WR rangekommen ist. Entweder waren Coe, Kipketer, El Guerrouj und Co. wirklich Jahrhundertläufer, oder diese Zeiten sind auch nicht sauber gelaufen worden.
Bei den Langstreckenrekorden kann ich mir schon vorstellen, dass die sauber gelaufen worden sind und früher einfach niemand gewagt hat, so hart zu trainieren wie es heute die Athiopier und Kenianer tun. Auf der anderen Seite: Epo ist eben noch nicht so lange nachweisbar ...
Eigentlich finde ich die Frage interessanter, wie lange das schon so geht mit dem Doping. Z. B. was wäre Armin Hary auf einer modernen ultraschnellen Kunstoffbahn gelaufen? Ich vermute, so etwa 9,95-10,10 - damit wäre er auch heute einer der schnellsten weissen Sprinter. Gingen die 10,0 auf Asche damals also wirklich ohne Doping?
Ein weiteres Beispiel aus der Zeit: Carl Kaufmann (D) und Otis Davis (USA) liefen 1960 in Rom zeitgleich in 44,9 zum Weltrekord über 400m. Das entspricht einer elektronischen 45,14, mit Kunstoffbahnbonus vielleicht einer Zeit von etwa 44,80-44,90 - damit würde Kaufmann heuer locker deutscher Meister und Europacupgewinner.
Und was war mit dem Radsport 1960? "Die gesamte dänische Straßen-Radmannschaft war gedopt; das Teammitglied Knut Enemark Jensen starb an einem Hitzschlag".
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische ... piele_1960
Sorry fürs Verwässern.
Gruß
Christof